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Apropos Pads, diese sind vom Spielgefühl nach meiner Einschätzung erstaunlich gut. Realistisch ist zwar anders, aber es kommt dem doch schon sehr viel näher, als es Alesis mir auf der Musikmesse mit seinen sehr harten Gummipads angeboten hat. Während die Toms aus einer Art Vollgummimaterial mit einem Mesh-Überzug bestehen, hat die Snare ein Mesh Head und so kann die Fellspannung über acht unterseitige Stimmschrauben justiert werden. Die Snare ist ohnehin das wichtigste Pad und es wirkt auch deutlich realistischer als die Toms. Diese fühlen sich zwar ähnlich an als die Snare, sind aber nicht in Rebound-Verhalten einstellbar und als Mono-Pad ausgelegt. In manchen Kids erzeugen sie allerdings anhand der Anschlagstärke unterschiedliche Sounds. Die Snare ist hingegen ein Stereo-Pad. Der Gummirand kann als Rimshot gespielt werden, die Snare hat demnach eine einzige Zone. Wird ein Sidestick gespielt und beide Bereiche getroffen, entsteht in manchen Kits ein dritter Sound, das ist schon beachtlich. Die Becken-Pads CY-5 haben zwei Zonen, wobei Choke (Abstoppen der Becken) ebenfalls möglich ist. Konstruktionsbedingt befindet sich die Narbe nicht im Zentrum, sondern etwas weiter nach Hinten versetzt. Das macht sie platzsparender und vergrößert die Schlagfläche. Sollten diese abgenutzt sein, liefert Roland hier auch Ersatz. Das Hi-Hat ist ebenfalls ein CY-5 und verhält sich demnach ähnlich. Theoretisch lassen sich auch die Toms und Snare austauschen, aber hier kenne ich die Bezeichnung nicht. Es wäre denkbar, dass auch höherwertige Pads montiert werden könnten, wenn man denn wollte. Das macht bei solch einem günstigen Kit sicher wenig Sinn. Erweitert werden kann es aus zwei Gründen nicht, zum Einen bietet das Modul keine weiteren Anschlüsse, zum anderen ist am Rack auch kein Platz vorhanden. Das Roland HD-3 ist quasi ein geschlossenes System.

Und hier kommen wir auch zum Vorteil des Roland TD-1, bei dem nämlich das Bassdrum-Pedal durch eine richtige Fußmaschine ersetzt werden kann. Die Pedale beim HD-3 sind eine ganz besondere und auch geräuscharme Konstruktion, wie das klingt hören Sie in einem meiner Audiobeispiele. Beim Hi-Hat ist das noch in Ordnung, bei der Bassdrum ist das Spielgefühl vergleichsweise unnatürlich. Während der Widerstand bei einer Fußmaschine aufgrund der Hebelwirkung anders gelagert ist, sorgen unter dem Pedal des Roland HD-3 Federn für ein anderes Rückstoßverhalten. Das fühlt sich etwa so an, als kommt dieser direkt aus dem Pedal. Das federt zwar auch ausreichend zurück und ist für mich absolut in Ordnung, aber die Kontrolle ist nicht authentisch. Daher ist das HD-3 auch eher weniger was für eine Musikschule. Mit etwas Geschick könnte man aber auch hier vielleicht eine Fußmaschine nachrüsten, denn die Pedale werden auch über Klinkenstecker angeschlossen. Im Gegensatz zu einer Fußmaschine haben die Pedale allerdings den Vorteil, dass sie für Metal-Fans auch als Double-Bass genutzt werden können. Das ist ein nettes Feature, ebenso ist ein Umbau für Linkshänder möglich und aufgrund gleicher Pedale kein Problem. Der Austausch der Pads wird durch Vertauschen der Sounds im Modul ergänzt.

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Wie das Roland HD-3 klingt, habe ich oben schon angedeutet. Mehr kann man nicht erwarten, auch wenn die Qualität etwas mit den Kits schwankt. Das gilt auch für den Ambience-Anteil, außer der Anschlagstärke kann nichts an den Sounds verändert werden. Roland hat hier aber eine gute Vorauswahl getroffen, so ist für jeden was dabei. Dies hören Sie auch in den Audiobeispielen, in denen ich Bass, Hi-Hat, Snare, Toms, Ride und Crash hintereinander anspiele und auch in bestimmten Kits die Mehrfachbelegung demonstriere. Im Gegensatz zum TD-1 bietet das HD-3 20 statt 15 Kits an, dafür aber keine Playalongs. Für die Begleitung von Songs ist somit ein Zuspieler nötig, Das finde ich flexibler. Das Roland HD-3 zeigt allerdings keine Rückmeldungen über Timing an, das geht nur mit optionaler Lern-Software, wenn man das HD-3 via MIDI mit dem Computer verbindet. Da es keinen USB-Anschluss gibt, ist ein zusätzliches MIDI-Interface erforderlich. Zudem verfügt das Modul über zwei Audio-Ausgänge. Line und Kopfhörer sind parallel geschaltet, dabei unterbricht der Kopfhörer nicht den Line-Ausgang. Auch ist die Spannung an beiden Ausgängen gleich, so dass auch zwei Kopfhörer gleichzeitig genutzt werden können.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Micha E

    Hey Stephan,
    einen sehr ausführlichen und detaillierten Bericht hast du da geschrieben.
    Da ich mir selbst bald ein e-drum set zulegen möchte. Jetzt weiß ich zum Beispiel das ich definitiv eine richtige Bassdrum-maschine brauche. Eigentlich logisch aber über solche Details bis jetzt nich nachgedacht. ;-)

    Weiter so, und „feel the music“. Stelle mir gerade vor wie das ist wenn man sehbehindert ist und ein neues Instrument kauft von dem man bis dahin nur den klang kannte.
    Lg.Micha

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Micha E Hi Micha, die Kritik mit der Fußmaschine hat Roland ja im TD-1 umgesetzt, das wäre dann für Dich sicher sinnvoller. Für mich reicht das Pedal und natürlich ist nuanciertes Spiel nicht so exakt möglich, aber Spaß macht es und da wäre jetzt die Fußmaschine für mich nicht das I-Tüpfelchen.

      Zu Deiner Schlussbemerkung, es ist in der Tat spannend, ein ‚Instrument auszupacken, von dem man bislang nur theoretische Eindrücke sammeln konnte. Beim HD-3 war das bei mir so, weil ich es zuvor nicht in Augenschein nehmen konnte. Aber viel wichtiger als Klang und Haptik ist die Bedienung, das ist beim HD-3 jetzt kein Problem, bei einem aufwendigen Synthesizer aber schon. Und da kann die Bedienung schon Grund genug gegen eine Kaufentscheidung sein, und sei es noch so schön, sowohl haptisch als auch klanglich.

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