Echt cooles Video über die Geschichte der 303 mit Acid-Bassline Klassiker Workshop
Die Roland TB-303 ist ein Thema, über das wirklich schon alles gesagt, geschrieben und berichtet wurde. Daher stellt sich die Frage, ob man dieses Kapitel erneut aufschlagen sollte. Doch hin und wieder sticht ein Text oder Video hervor, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, weil es sich von den üblichen Publikationen abhebt.
Ein solches Beispiel ist das Video A Short History of the 303 in 12 Songs 🙂 How the 303 Failed Successfully – Our Fav TB-303 Patterns des YouTube-Kanals Captain Pikant. Dieses Video besticht durch eine liebevolle Produktion und gründliche Recherche – obwohl keine echte Roland TB-303 darin vorkommt. Stattdessen stehen die 303-Modelle der Hersteller Din Sync und Acidlab im Fokus. Zu Beginn des Videos werden auch die Varianten von Behringer, Donner und Cyclone Analogic gezeigt, ebenso wie die Software-Alternativen von D16 und Arturia.
Die Geschichte beginnt mit der unglücklichen Karriere der Roland TB-303, deren Start alles andere als rosig verlief. Ursprünglich konzipierte Roland die TB-303 als Ersatz für Bassisten. Doch ihr Klang wich stark von den Erwartungen der 1980er-Jahre ab – Bassisten wie Marcus Miller, Stanley Clarke oder Larry Graham konnten mit der TB-303 keineswegs imitiert werden. Der Durchbruch kam erst mit Acid Trax von Phuture, das vier Jahre nach Produktionsende der TB-303 die Acid-Revolution ins Rollen brachte. Dies führte dazu, dass die Roland TB-303auf dem Gebrauchtmarkt zu horrenden Preisen gehandelt werden. Zum Glück gab es inzwischen genügend Alternativen. Interessanterweise erschien bereits 1982 in Indien das Album Ten Ragas to a Disco Beat von Charanjit Singh, das typische Acid-Elemente vorwegnahm. Andere Tracks, welche die TB-303 nutzten, verfügten noch nicht über die typischen Acid-Modulationen.
Nach einem historischen Überblick widmet sich das Video der Rekonstruktion legendärer Tracks mit der TB-303. Reproduziert werden unter anderem: Raga Bhairav von Charanjit Singh, Acid Trax von Phuture, Acperience von Hardfloor, Higher State of Consciousness von Josh Wink, Confusion von Pump Panel, Da Funk von Daft Punk, Brain Tool von Junk Projekt, Overpowered von Róisín Murphy, Accede von Carbon Based Lifeforms und Gym Leader Battleaus dem Pokémon Sword & Shield OST.
Das Video ist eine Zeitreise, die den Zeitraum von 1982 bis 2019 abdeckt. Es zeigt anschaulich, wie die Sequenzen dieser Tracks programmiert werden und wie einfach sich diese auf verschiedene 303-Alternativen übertragen lassen. Ich habe es selbst ausprobiert – und es hat wunderbar funktioniert!
Ein tolles Video, das nicht nur viel Wissen über die TB-303 vermittel und gleichzeitig ist ein 303-Workshop.
Nutzt ihr noch 303-Sounds? Besitzt ihr eine echte TB-303, oder greift ihr auf Alternativen zurück? Schreibt es uns wie immer in die Kommentare!
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Am Anfang dachte ich, ok, dieses Video geht jetzt richtig tief. Als dann die 90er lediglich als Golden Age lediglich abgebügelt wurden war ich doch sehr enttäuscht. Auch die Jahre 88-89, als Acid-House nach London schwappte kommen überhaupt nicht vor.
Acid wird häufig unterschätzt und hatte mehr Einfluß auf uns Kids als irgendwas. In den Pausen sind wir laut „Aciiiid“ schreiend durch die Gänge gerannt. Die spätere Belgien-Ruhrgebiet Connection mit Important-Records hat hier ganze Stadtteile geprägt. Im Kleingartenverein standen keine Gitarren sondern 808 und 303. Acid-Parties in Jugendclubs waren an der Tagesordnung. Als der Grunge kam haben wir anfangs nur den Kopf geschüttelt, so viel Negativität waren wir nicht gewohnt.
Der Film ist nicht schlecht und gut geschnitten aber den Acid-Vibe Ende der 80-90er vermittelt er kaum. Schade daß es aus dieser Zeit keine Videodokumente gibt. Das hier gibt etwas die verrückte Zeit wieder und zeigt was uns hier geprägt hat. 93-94 ist meine persönliche Peak-Time gewesen.
https://www.youtube.com/watch?v=GQ6Aj4mmaew
Auf das Name-Dropping achten, vieles ist eine Suche Wert!
Zu der Zeit (Mitte/Ende der 90er) war ich zwar eine Weile auch schon nicht mehr »Kid«, aber und obwohl ich die Musik nicht mag, wurde mir auch erst später bewusst, dass sie einen Einfluss auf mich hat(te): Zum einen natürlich die berühmte Disco-Szene am Anfang des ersten »Blade«-Films. Das ist schon echt sehr sehr SEHR sehr cool. Damals wusste ich nicht, dass das »Acid« ist. Und dann durch den deutschen Musiker »Acid Pauli« (aka »Console« aka Martin Gretschmann). Da zwar nur sein Künstlername, aber in einem Interview in der damaligen Keys hat er etwas über seine Produktionsprozesse erzählt, und dass er (damals) viel, sehr viel mit dem Kurzweil »K2000R« machte. Er meinte sinngemäß, dass man einen Synthesizer erst einmal durchdringen sollte, bevor man sich ein neues Gerät kauft. Das entspricht sehr meiner eigenen Einstellung (hat bei mir aber auch nicht so richtig geklappt, wenn ich mir meinen Gerätepark und die installierten VSTis ansehe).
Vor 20 Jahren fand ich »Acid« noch saudoof. Heute mag ich das zwar immer noch nicht hören, aber die Faszination dahinter, die kann ich sehr gut verstehen (und, wie gesagt, »Blade«, hua). Dank Künstlern wie Björn Torwellen (Sinee) und »Metaraph« kann ich aber auch Industrial- und Dark-Techno verstehen (und gelegentlich hören). 😀
Auf dem Depot Parkplatz in Münster überbot man sich morgens um 10 gerne mal gegenseitig wie beim Autoquartett bei der Anzahl der 303en, die Hardfloor bereits Mitte der 90er angeblich bereits ihr Eigen nannten.
Wer sich übrigens immer schon sicher war, im Blindversuch verschiedenste Clones voneinander unterscheiden zu können, hat auf dem Facebookprofil von Andreas Kump die derzeit noch die Gelegenheit dazu. RE303, ML303, x0xb0x, tt303, Acidlab Bassline 3, TD3 und T8 sind im Topf.