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Roland VA-7

Kommen wir nun zum Bedienkonzept, das aufgrund des Touch Screens von der Masse abweicht. Die Hersteller, die seinerzeit mit berührungsempfindlichen Displays experimentierten, mussten sich damals noch finden. Heute hat man eine gewisse Erfahrung und man sieht ja bei aktuellen Geräten mit Touch-Display, dass man eben nicht mehr wie damals auf viele Hardware-Controller verzichtet. Entsprechend der damaligen Zeit ist ein resistiver Touch Screen verbaut, der auf Druck reagiert. Mehrfingergesten versteht er ebenso wenig, wie eine Vollfarbdarstellung. Trotzdem ist er ob seiner recht geringen Auflösung grafikfähig und das nutzt Roland auch aus. Angedeutete 3D-Schalter, große Schrift und Schaltflächen lassen in den meisten Fällen die Übersicht behalten. Wer ohnehin die weitergehenden Funktionen nutzt, wird wohl mit der Bedienung die geringsten Schwierigkeiten haben. Ob es allerdings schlau war, zahllose Hardware-Tasten wegzulassen, möchte ich bezweifeln. Auch ohne Nutzung des Touch Screens lassen sich Styles und Sounds wählen, aber man hat nur Zugriff auf die rudimentären Sounds.

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Diese setzen sich aus acht Gruppen mit je acht Instrumenten oder Styles zusammen, wobei die oberen acht Tasten entsprechend mit Sound-Kategorien beschriftet sind. Links daneben befindet sich der Umschalter der jeweiligen Bank A oder B, die unteren acht Tasten lassen je Bank einen Style oder Sound anwählen. Rein rechnerisch ergibt das 128 Klangfarben (wir erinnern uns: 3.649 Sounds) und 128 + 64 Styles (Bank C), wobei letztere von der Zip-Diskette geladen werden (DiscLink). Welche das letztendlich sind, lässt sich wie fast alles frei konfigurieren. Mit drei darüber liegenden Tasten wählt man die Funktion der Auswahltasten, wobei jeder Modus eine andere Farbe hat, die Mehrfarb-LEDs leuchten dann entsprechend des jeweiligen Modus Style, Sound oder User. Das ist sehr übersichtlich und geht ganz intuitiv vonstatten. Komplexer wird es aber, wenn einem die Standard-Orgel nicht reicht und man Variationen der Instrumente will, dann muss man auf dem Touch Screen die Schaltfläche Variation antippen und erhält dann eine Liste der Untergattungen des Sounds. Auf diese Weise lassen sich die vielen Instrumente laden. Die Einteilung in Gruppen oder Bänke kennt man von vielen klassischen Instrumenten, ist aber vielleicht aufgrund der vielen Sounds kein wirklicher Bedienungs-Fortschritt. Eine Zehnertastatur mit vierstelliger Zifferneingabe würde zumindest erlauben, den Lieblings-Sound direkt durch Auswendiglernen der Speicherposition aufzurufen.

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Aber abgesehen von der Bedienung überzeugen nicht nur die Sounds, auch die Styles sind Roland-typisch professionell und musikalisch arrangiert. Die Anzahl von nicht mal 200 wirkt allerdings etwas unzeitgemäß. Aber ganz richtig ist das nicht gerechnet, denn die Speicherlaufwerke bieten ja Nachschub und man ist nie auf das interne Repertoire festgelegt. Bemängeln möchte ich, dass je Style nur je ein Intro, Ending, Variation und zwei Fill-Ins bereitstehen. Das ist mir etwas zu eingeschränkt, auch wenn ich mich stets versuche, mit dem Gebotenen zu arrangieren. Nehmen wir ein typisches Thema mit Melodie- und Refrain-Teil, da wäre eine dritte Variation für ein knalliges Ende schon wünschenswert. Vielleicht habe ich mich auch an die üppige Ausstattung meines Technics sx-KN7000 gewöhnt, das mir vier Variationen bietet, die je von vier Fill-Ins, Intros und Endings ergänzt werden. Aber bleiben wir beim Roland VA-7, die Styles sind weitgehend neutral gehalten. Das finde ich flexibler und lässt nicht bei einem Style an den falschen Song denken. Mit der Style Morphing-Funktion lässt sich sogar zwischen zwei grundverschiedenen Styles überblenden oder bestimmte Parts eines Styles austauschen. Diese Funktion ist insofern eingeschränkt, als dass der zweite Style nur ein Werks-Style aus dem internen Keyboard-Speicher sein kann. Liest man die Anleitung dazu, erscheint mir das Vorgehen zu komplex, dass ich das erst gar nicht versuche. Komplex deshalb, weil man nicht nur zwei Styles wählen muss, sondern auch die jeweiligen Parts. Somit muss man auch eine fixe Idee haben, welche Styles man denn mischen möchte. Da wäre es naheliegend gewesen, auf Knopfdruck durch direkte nächste Anwahl eines Styles zu morphen, aber daran haben die Entwickler nicht gedacht.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Mike

    Hallo! Ich bin seit kurzem in Besitz eines dieser VA-7 Monster. Leider fehlt mir diese Set-up Zip-Disk mit den vielen Styles und Daten werkseitig. Wie komme ich an den Inhalt?? Existiert irgenwo einFile zum Download?
    Für ihre freundliche Hilfe im voraus herzlichen Dank!!

    • Profilbild
      Stephan Merk RED

      @Mike Hallo, ich fürchte da muss ich passen. Ich habe meines längst nicht mehr und das Problem ist, man bräuchte ohnehin ein Zip-Drive, um die Disk zu kopieren. Aber vielleicht findet sich hier noch ein Veteran, der helfen kann. Viel Erfolg!

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