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Zeitloser Synth, für einen zu hohen Preis

17. Oktober 2016

proone-a

Vorweg, bei meiner Betrachtung geht es nicht um technische Fakten, sondern eher um die Einsatzweise, oder einfacher, was konnte das Teil, was nicht. Was habe ich damit erlebt, wie habe ich dieses Teil damals wahrgenommen. Hat es mein musikalisches Leben beeinflusst.

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PRO ONE (Entklärung)

Wir schreiben das Jahr 2016 und der Preis eines Pro One ist auf stattliche 1500 Euro gestiegen – durchschnittlich.
Das ist ein strammer Preis für so ein altes Gerät.
Klanglich ist er toll und bildet für sich eine Alleinstellung,sofern man es hören mag, jedoch sollte man nicht vergessen das dieses Gerät im Verbund mit allen anderen Sounds brillieren muss, das es auch durchaus kann.
Allerdings können das auch deutlich billigere Geräte die voll Analog aufgebaut sind.
Jetzt Vergleiche zu stellen, löst eine endlose Debatte darüber aus.
Jedoch ein Ansatz wäre zum Beispiel die jüngeren Boliden aus gleichem Hause, wie den Tetr4 oder Mopho, wenn man es braucht auch den Mopho Keyboard oder den 4x Keyboard.
Sicherlich klingen die nicht wie der alte ehrwürdige \“Pro One\“, aber hört man das im Kontext des gesamten Stückes…?
Ich denke das viele Synthyfreaks auch Stücke komponiert haben und ähnliches erlebt haben.

Man spielt die Teile sicher auch mal solo und hört dann…aaaah der ist ja \“geil und Sahne \“ der Klang, das kann kein anderer so wie der.
Geht mir nicht anders, doch im Stück/Track muss ich mir den Sound zurechtbiegen, das er sich durchsetzt, oder heraussticht.

Sicher kann man sagen das gute Sounds nicht viel Manipulation brauchen, die Praxis zeigt bei mir jedenfalls was ganz anderes.

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Das einzige was ich den alten Analogen abgewinnen kann ist die Haptik und der eigene \\\\\\\“wenn vorhanden\\\\\\\“ Sound.

Der Sequencer des Pro One ist auch wichtig um eine gewisse Darstellung des Sounds zu interpretieren.

Facettenreich ist er natürlich auch, aber er verliert sich nicht total, wie es andere schaffen die ähnlich aufgebaut sind. Er ist einer der solidesten Brot und Butter Soundschmieden.

Der Pro One klingt gut ist aber nicht wirklich Spektakulär genug mittlerweile 1500 Euro zu kosten.

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Forum
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    TimeActor AHU

    Als ehemaliger Besitzer eines (damals) neu gekauften (Synthesizer Studio Bonn / Matten & Wiechers…den hat mir bzw. meinen Eltern denn ich war noch zu jung für solche Geschäfte Dirk Matten verkauft) ProOne´s kann ich Deine Betrachtungsweise nachvollziehen auch wenn ich meinen ProOne (wahrscheinlich weil´s mein 1.Synth war!?) heiß und innig geliebt habe. Ich bin sehr gespannt, wie der RePro wird!

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      joachim@pearldiver-records.com

      @TimeActor Der erste Synthesizer ist und bleibt der erste Synth und wenn es eine Bontempi Tischhupe war. Bei mir hat es ca 1979 echt bei so einer Tischhupe Booom gemacht, denn das Teil war Analog, da konnte man unter der Haube am Filter drehen, man war das Hammergeil.
      Meine Eltern haben mich auch unterstützt genauso wie es bei dir war, Das Synthesizer Studio Bonn war das Himmelreich, dort habe ich mir den Waldorf Microwave gekauft. Dirk Matten hat ihn mir verkauft und Achim Lenzgen die Filterinputs hineingebaut. Das Teil habe ich heute noch.

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        TimeActor AHU

        @joachim@pearldiver-records.com Du hattest Deine Offenbarung auch im Synth Studio Bonn…;-)
        Hab ich trotz der langen Zeit dazwischen noch sowas von auf dem Sender geradezu wie ein Film im Kopf wenn ich daran denke. Ich wollte nie wieder aus diesem Laden raus!!!
        :-)

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    costello RED

    Hallo Joachim, Dein Bericht ist frisch von der Leber weg, habe ich gern gelesen! Wohl wahr – „fett ist heute Standard“. Fett kommt heute aus dem Ipad. Dafür braucht man diese alten Kisten wirklich nicht. Muss was anderes sein: Nostalgie, Spaß an Klängen, denen immer noch etwas Unverwechselbares anhaftet, und wenn man sie restauriert, die Freude sie wieder zum Laufen zum bringen – wie bei einem Oldtimer.

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      joachim@pearldiver-records.com

      @costello Ja das stimmt, ich habe mir einen SY77 zugelegt. Mit dem habe ich meine ersten ernsthaften Tracks produziert. Damals 1991, wir haben sogar eine CD herrausgebracht. Wir waren stolz wie Oskar. Vor einigen Wochen habe ich einen auf E-bay Kleinan. geschossen, zuhause das Diskettenlaufwerk repariert, dann das Teil gespielt, es war wie in einer Zeitmaschine sitzen. Ich hatte fast Tränen in den Augen als ich die alten Sounds hörte. Die heute ja alle wieder „in“sind. So wird es der jungen Generation auch gehen wenn es 2033 einen Relaunch von Albino 1 geben wird und alle wie wild das Teil runterladen, weil er so klingt wie damals die erste Generation…

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        TimeActor AHU

        @joachim@pearldiver-records.com Hab mir auch einen SY77 vor ca. 2 Jahren auf eBay „geschossen“ – für unter 100,- Euronen.
        Ein Schnapper…lag vlt. daran, dass Keyboard Tasten abgebrochen waren und das Diskettenlaufwerk die typischen Mucken (wegen Totalauflösung des Antriebsriemens) hatte.
        Habe mir dann in England die passenden Tasten sowie in der Bucht den entsprechenden Antriebsriemen bestellt und den Synth auseinandergenommen und auch selbst wieder instandgesetzt. Funzt alles tadellos. Gibts ne Möglichkeit die Displaybeleuchtung auszutauschen? Die ist etwas zu dunkel.

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    Tyrell RED

    Ich liebe den pro-One, leider habe ich meinen vor Jahren verkauft und betreue es nun sehr. Ich hoffe nun stark auf die virtuelle Variante von U-He!!!

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      joachim@pearldiver-records.com

      @Tyrell Ich habe schonmal eine „Vorab Version“ von U HE heruntergeladen, da sollten die geneigten User entscheiden welches Filter besser klingt. Ich konnte mich nicht entscheiden, ist ja schwierig, da die „echten“ Pro One’s ja alle etwas unterschiedlich klingen. Also ist es ein Kompromiss wie man sich entscheidet. Was für mich entscheidend bleibt, ist der Modulationshub den ich beim Sound bauen brauche, in welchem Verhältnis greift die Regelung analog zum Potentiometer. So etwas ist wie ich finde sehr schwer zu emulieren, da ja jeder zuhause einen anderen Controller hat. Klar Midi ist Midi, NRPRN macht auch Sinn, aber wie kriegt mich die Emulation ? Welcher Controller funzt mit der Emulation wirklich gut. Ein bestimmt wichtiger Aspekt wie ich denke. Das gefällt mir an den Roland Sachen gut, das war der richtige Schritt nach vorne.

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    Son of MooG AHU

    Im Großen und Ganzen kann ich deine Haltung nachvollziehen. Die Beziehung zum ersten Synth ist etwas Besonderes, da ist es schwer, objektiv zu sein. So war es eine langwierige Entscheidung, mich von meinem Juno-6 zu trennen, auch wenn ich ihn schon längere Zeit nicht mehr spielte. Den typischen Juno-Sound erhalte ich in Zukunft möglicherweise noch durch den Deep Mind 12…

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      joachim@pearldiver-records.com

      @Son of MooG Ja, das macht Sinn, denn diese alten Maschinen können auch manchmal eine kostenintensive Angelegenheit werden. Auch wenn man absolut pfleglich mit den Teilen umgeht. Nichts hält ewig, obwohl Roland schon sehr solide und wertstabil baut. Der Juno ist ja eigentlich was für die „Ewigkeit“ Doch der Deep Mind wird bestimmt einige neue Sachen bieten, die man jetzt haben möchte !

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    Inframosch

    Schön, daß sich einer mal traut, sowas zu sagen wie: “ analog ist geil, aber nicht wirklich hörbar“

    Man kann ja einen Kult um alles Mögliche machen, aber wenn es ins Professionelle geht, relativieren sich so manche Sachen.

    Mein erster „Synthie“ war ein Casio VL-Tone, für 149 D-Mark bei Neckermann von meinem sauer gesparten Taschengeld gekauft. Und kurz, nachdem ich ihn hatte, sehe ich bei Dieter Thomas Heck in der Hitparade diese 3 Typen, und der Sänger spielte auf genau dieser Maschine. Da da da. Und es wurde ein Welthit! Jawohl! Das hat mir später immer geholfen, wenn mich irgendwelche Leute mit ihren teuren Synthies neidisch machen wollten.

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      joachim@pearldiver-records.com

      @Inframosch Tolles Beispiel von Inframosch, wie man Musik und die Maschinen mit den man Musik macht, manchmal betrachten sollte ! DaDaDa, wurde ja auch ein Welthit, weil Stefan Remmler damals schon erkannt hat, wie wichtig Minimalismus in einem guten Song ist. Viele Welthit’s sind sehr minimal. Es ist völlig egal welche Maschinen oder Sounds und Recording Studio’s dahinter stecken. Letztendlich sind es Menschen die entscheiden, so will ich den Song haben. Philadelphia von Bruce Springsteen gesungen und von Bob Clearmountain gemischt, ist minimalistisch gesehen vergleichbar, obwohl es ein ganz anderer Sound/Genre/Harmoniefolge ist. Da ist es scheissegal ob die Fläche vom Jupiter 8 oder Oberheim Matrix12 kombiniert mit dem New York Symphonic Orchestra eingespielt wurde. Die Harmonie wie es reinkommt und was reinkommt, geht auch mit einfachen Synth’s wie einem Korg M1 oder Matrix 1000, seiner Zeit, beide gut klingende Maschinen die bezahlbar waren. Die Essenz ist entscheidend und so wird es meist bleiben.

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      dilux AHU

      @Inframosch nur weil es jemand sagt, ist noch lange nicht wahr…
      ich will mich hier auch gar nicht auf das glatteis der analog-digital-diskussion begeben, aber musiker waren und sind immer mit ihrem instrument verbunden, so spielen fast alle star-geiger eine stradivari, die meisten klavier-virtuosen schwören auf steinway oder bechstein und auch jeder weltbekannte gitarist hat meist eine ganz spezielle fender, gibson oder ein gleichwertiges anderes fabrikat, das mit ihm verbunden ist. und all diese musiker spielen genau dieses instrument, weil ihnen der klang am meisten zusagt und sie inspiriert. es geht also nicht darum, ob man analoge synthies aus einer aufnahme heraushört, sondern darum, ob sie einen persönlich beim kreativen schaffungsprozess inspirieren.
      und das gelingt analogen synthies zumindesten bei mir deutlich besser.

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        joachim@pearldiver-records.com

        @dilux Die Meinung eines einzelnen ist oft subjektiv und natürlich selten grundsätzlich wahr. Ich gebe dir völlig recht, dass ein Instrument und sein Musiker oft eine Einheit bildet und der Künstler daraus seine Kreativität schöpft. Bei uns Elektronikern sind es beispielsweise die Synth’s. In meinem Bericht schrieb ich auch:
        Das einzige was ich den alten Analogen abgewinnen kann, ist die Haptik und der eigene “wenn vorhanden“ Sound.
        Das trifft meiner Meinung nach, in etwa deine Ansicht, denn die Analogen, hatten einfach mehr Knöpfe, um einen bestimmten Sound zu erschaffen, der „deine Musik“ ausmacht.Es ist ja wichtig das dir ein Analog Synth beim Musik schaffen ein gutes Gefühl gibt und du dadurch deinen Sound/Track komponierst. Ich krieg auch Gänseschauer wenn ich einen Matrix 12 „Pur“ höre. In einem Track kann ich es aber selber nicht exakt wahrnehmen.
        Ist man ein Virtuose mit einem hohen Bekanntheitsgrad, ist es verständlich auch mit dem „besten was die Industrie oder der Instrumentenbau hergibt“ zu musizieren. Die Industrie schielt natürlich auf die werbewirksame Vermarktung seiner Produkte, was ja auch legitim ist. Nun, fühlt sich der Musikant gut mit dem was er spielt, macht er gute Musik. Egal ob mit Tischhupe oder Stradivari. Und darüber kann man sich genauso philosophisch auslassen.

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      TimeActor AHU

      @Inframosch Ja…hoffentlich werde ich jetzt nicht gesteinigt.
      Ich habe mir ein 5U (2×12) Modular System (DIY) mit Oakley Platinen selbst gebaut und habe auch Mega Spaß damit und es klingt auch wirklich toll.
      Ich mag gerne (auch in meinem Beruf) die Verknüpfung Analog und Digital sozusagen das beste aus beiden Welten. Mein neues Modular Plugin „Pulsar Modular P900“ https://www.pulsarmodular.com/products/ klingt im Direktvergleich besser, macht mehr Druck – wirklich grandios und es hat noch den Vorteil des „Total Recall“ ;-) Das bedeutet aber jetzt nicht, dass ich mein Hardware Modular abgeben werde. Die Haptik ist halt ein nicht zu unterschätzender Vorteil den man allerdings später im Track nicht hören wird aber es zählt ja auch eine emotionale Verbindung zum Instrument.

  6. Profilbild
    joachim@pearldiver-records.com

    Die Betaversion des Repro-1 ist auf der KVR Audio Seite zum Download bereit, jetzt bin ich aber gespannt, was das Teil kann. Hoffentlich ist es schön puristisch und die Controller lassen sich unkompliziert einrichten, dann sitze ich wieder in meiner Zeitmaschine, klasse das U-He das gemacht hat. Die Optik ist schonmal schicki !

    Es ist ja noch Betastatus, deswegen wird das ein oder andere noch wackelig sein…also Geduld.

    Hier der Link:

    https://www.kvraudio.com/forum/viewtopic.php?f=31&t=472608

    • Profilbild
      Coin AHU

      @joachim@pearldiver-records.com Hi Joachim,
      ja ich bin auch schon sehr gespannt auf das Teil.
      Kann gerade nicht musizieren…
      Aber den werde ich mir definitiv vorbestellen.
      Ich mein, 69 Dollar… Hallo ?!
      Ich hoffe blos das er schön vielseitig ist.
      Mal schauen was sich mit der Tweak Option noch veranstalten lässt.
      Vielleicht kannst Du was zu Deiner Erfahrung damit schreiben.
      Gruß – Coin

      • Profilbild
        joachim@pearldiver-records.com

        @Coin Der Repro lies sich völlig Problemlos installieren und sprang mich klanglich direkt an. Die mitgelieferten Preset’s klingen gut und zeigen annährend die Bandbreite dieser Maschine. Mich hat das Tuning der Oszillatoren fasziniert und das haben die Jungs von U-HE prächtig hinbekommen. Die Bedienung ist fast selbsterklärend. Der Arpeggiator und der Sequenzer ist mir fast schon zu aufwendig aber nach eingehender Betrachtung eine Sau. Macht Spass damit Sequenzen zu bauen, die dann moduliert werden. Zwei Dinge die ich mir wünschen würde: Einmal einen Vor konfigurierten kaufbaren Controller. Dann gibt es bei den Plugins von der Firma Ohmforce eine Funktion die die Mausbedienung von Potis „fühlbar“ besser skaliert. Eine Art Optisches Fadenkreuz !!! Wäre großartig soetwas hier auch einzubauen. Klasse Synth.

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