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SoundCloud: Skandal um KI-Anpassung

SoundCloud ändert AGB: KI darf auf Nutzerdaten zugreifen

13. Mai 2025

SoundCloud ändert AGB: KI darf auf Nutzerdaten zugreifen.

SoundCloud öffnet Tür für KI-Verwendung

SoundCloud hat seine Nutzungsbedingungen überarbeitet: In Zukunft dürfen Inhalte von Nutzern theoretisch für das Training von Künstlicher Intelligenz verwendet werden. Schon im Februar 2024 nahm SoundCloud diese zentrale Änderung an den AGB vor. Dort heißt es nun offiziell, dass hochgeladene Inhalte für Zwecke der Entwicklung, Information oder zum Training von KI-Systemen genutzt werden dürfen. Das Spannende: Diese Änderung blieb monatelang unbemerkt. Erst Anfang Mai machte der KI-Forscher Ed Newton-Rex in einem Beitrag auf der Plattform X öffentlich darauf aufmerksam. Seitdem wächst der Unmut bei vielen Künstlern, von denen bereits einige ihre Musik von der Plattform entfernt haben.

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Streaming-Dienst erklärt: Inhalte bisher ungenutzt

Die Musikplattform erklärte, dass bisher keine Nutzerinhalte für das Training von KI-Modellen eingesetzt wurden. Die neue Formulierung in den AGB solle nur klarstellen, wie KI intern genutzt wird, beispielsweise zur Verbesserung von Empfehlungen oder zur Verwaltung von Inhalten. Außerdem habe man technische Schutzmechanismen eingeführt. Mithilfe eines speziellen „No AI“-Tags könnten Künstler nun festlegen, dass ihre Inhalte nicht in KI-Prozesse einfließen.

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Kritik innerhalb der SoundCloud-Community

Trotz dieser Aussagen wächst das Misstrauen in den Streaming-Anbieter enorm. Vor allem der Umstand, dass Nutzer nicht aktiv über die neue Klausel in den AGB informiert wurden, sorgt für Kritik. In jedem Fall zeigt die Debatte, wie sensibel das Thema KI in der Musikbranche bleibt. Spannend bleibt sicher, wie der Streaming-Dienst weiter mit der Kritik umgehen wird und ob andere große Streaming-Plattformen ähnliche Neuerungen planen.

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Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Wenn man seine Songs unter eine Creative Commons-Lizenz gestellt hat, dann muss man wohl auch das Training von AIs mit den Songs akzeptieren.

    • Profilbild
      Flowwater AHU

      @bluebell Das stimmt nicht. Zum Beispiel die aktuelle CC-Lizenz

      CC BY-SA 4.0

      Damit darf man die Musik beliebig kopieren und verändern, auch kommerziell (bitte den genau englischen Wortlaut noch einmal nachsehen) …

      … aber das so neu entstandene Stück muss ebenfalls unter der selben Lizenz veröffentlicht werden und Du musst den Urheber nennen (auch hier bitte den Wortlaut noch einmal nachlesen).

      Beides wird quasie durch die Geschäftsmodelle nahezu aller KIs ausgeschlossen. Sollte eine KI die Musik trotzdem als Trainingsdaten nutzen, verstieße der Anbieter quasie gegen die CC BY-SA 4.0.

      Generell gilt: Solange sich kein Musiker wehrt und es einfach geschehen lässt (so zum Beispiel auch bei Facebook), solange können die Anbieter machen was sie wollen.

      • Profilbild
        Anjin Sun AHU

        @Flowwater Wenn ich eine KI mit deiner Mucke fütter kommt was raus dass mit deiner Urhebung nichts mehr zu tun hat. Somit …
        Wenn ich mich heute von deiner Mucke inspirieren lasse, und ähnliches produziere, wird es schwer für dich dein Urheberrecht anzumahnen (so funktioniert musik seit xxxx jahren).
        Chartmusik ist doch eh Stangenware, da kann KI ruhig ran.
        Letztens bin ich einem alten Weggefährten begegnet der in die Fernsehvertonung einst abgebogen ist. Hammermusiker (Stichwort: sicheres Einkommen)!
        O-Ton: Kannst vergessen, macht bald alles KI!

        • Profilbild
          Flowwater AHU

          @Anjin Sun Das geht nur deshalb, weil wir uns gar nicht erst wehren. Und noch schlimmer. Weil wir glauben, uns nicht wehren zu können. KI funktioniert nur durch Trainingsdaten. Müssten KI-Firmen die Herkunft der Trainingsdaten offen legen, wäre sofort Schicht im Schacht. KI ist industrialisierte Raubkopie. Ende.

          • Profilbild
            Anjin Sun AHU

            @Flowwater Hast du die musikalisch/finanzielle Macht dem Entgegen zu treten?
            Hast du die Macht dem übergreifenden Datenklau, z.B. auf deinem Handy, entgegen zu treten?
            KI ist Zukunft – Welcome to 2025 – usw. usf.
            Oder bist du ein Hobbymusiker, der sich über 5 bezahlte Downloads freut?
            Ende-Rat: Mach Musik und erfreue dich daran !!!

            • Profilbild
              Flowwater AHU

              @Anjin Sun Du darfst gerne Argumente sammeln, damit die pervers reichen KI-Anbieter-Firmen noch einmal deutlich pervers reicher werden. Und sich die Firmenbesitzer an Dingen bereichern, mit denen sie nichts zu tun haben. Und dadurch außerdem die eigentlichen Urheber von Kunst und Kultur noch mehr ins Abseits rutschen. Kein Thema, das ist Dein gutes Recht. Ich stemme mich mit allem was ich habe dagegen. Das ist mein gutes Recht. Und Du darfst mich deswegen auch gerne ins Lächerliche ziehen. Macht mir nix aus.

              Aber, kleine Gegenfrage: Findest Du das, was mit KI passiert, etwa geil und/oder gerecht?

              PS: Beim Thema »Smartphone« habe ich übrigens für mich die Macht, das zu verhindern. Ich habe nämlich gar keines. Es sind immer die ganz einfachen Dinge, die den Firmen einen Strich durch die Rechnung machen.

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                Anjin Sun AHU

                @Flowwater Warum sollte ich dich ins Lächerliche ziehen?! Wenn weder du noch ich diese Entwicklung aufhalten können?
                Wir sind kleine Fische, die in diesem kollektiven Menschenteich schwimmen. Musikalisch unbedeutend.
                Manchmal hilft es, wenn man sich nicht ernsthaft/ego/wichtig nimmt, sondern an dem was man macht/schöpft, einfach an der Musik erfreut.
                Das kann dir doch keine KI nehmen !!!

                Thema Smartphone: Du bist Online … somit.

                • Profilbild
                  coboto

                  @Anjin Sun „Manchmal hilft es, wenn man sich nicht ernsthaft/ego/wichtig nimmt, sondern an dem was man macht/schöpft, einfach an der Musik erfreut. Das kann dir doch keine KI nehmen !!!“

                  Doch, ich denke diese Gefahr besteht durchaus, nämlich dann, wenn KI-Songs ihr eigenes Urheberrecht bekommen und die Plattformen dieses durchsetzen.

                  Ein absurder Zustand könnte dann eintreten: Ich setze mich zuhause hin und erschaffe einen Song, offline, durch pure menschliche Kreativität. Dann lade ich den Song auf eine Plattform. Kurz darauf werde ich auf Urheberrechtsverletzung verklagt, weil mein Song zu viel Ähnlichkeit mit einem der Trillionen KI-generierten Songs aufweist, die es für alle erdenklichen Genres gibt. Sprich: Egal was du erschaffst, es existiert bereits.
                  In diesem Szenario wird Kreativität von großen Plattformen privatisiert und juristisch abgesichert. Der menschliche Urheber ist ab jetzt unerwünscht, er stellt eine Konkurrenz dar. Er darf nicht an seiner Kreativität verdienen. Er soll bitte wie alle anderen nur konsumieren.

                  Zugegeben, etwas apokalyptisch, aber undenkbar? Ich hoffe jedenfalls, dass dieses Szenario nie eintritt. Mir würde es den Spaß schon etwas trüben.

                  • Profilbild
                    MadMac AHU

                    @coboto Finde ich sogar ein sehr realistisches Szenario. Läuft beim Patentieren eines Genoms von z.B. natürlichen Pflanzen genauso. Die Natur hat durch die Evolution etwas geschaffen, dann kommt so ein Chemiekonzern daher, entschlüsselt das Genom, lässt es patentieren und behauptet dann, das es nun ihre Schöpfung ist für die alle bezahlen müssen. Perverser geht es nicht mehr!

  2. Profilbild
    Anjin Sun AHU

    Jeglich veröffentlichte Musik kann hierfür genutzt werden, wer kanns verfolgen? Oder weiss man z.B. welche Daten von welcher App gezogen, und für was Selbige genutzt werden? Wer liest, und versteht ellenlange AGBs? Auf Youtube gehen meine Blocker im Browser teilweise in die Lemniskate! Der Zug ist abgefahren, und wer seine Musik auf Plattformen wie Spotify hochlädt hat sowieso den Respekt vor seiner Schöpfung verloren … (meine individuelle Sicht auf solch Dinge, die keiner teilen muss).

  3. Profilbild
    Alexander Ewald

    Künstler zahlen, um Musik auf die Plattform hochzuladen. Nutzer zahlen, um die Musik anzuhören. Und jetzt werden KI-Produkte mit der Musik entwickelt, für die beide zahlen. Eigenartiges Geschäftsmodell.

  4. Profilbild
    Felsasepp

    Ich prophezeie: Der „Markt“ für Live gespielte, improvisierte, rohe, nackte, gewaltige, auch feine, leise, intime oder laute und lärmende Musik wird explodieren! Die strohdumme, von jeglichem Intellekt weit, weit entfernte KI, kotzt doch jetzt schon viele an.

    @Alexander Ewald: Es gibt ein Wort für diese Geschäftsmodelle. Aber man darf das nicht schreiben.

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