Special Waves MineS: Konfigurierbarer Midicontroller
Am Freitag morgen klingelte es bei mir, und ich dachte huch wasn jetzt ich hab doch gar nix bestellt. Aber der Freundliche DHL Bote drückte mir ein Paket in die Hand, und mir dämmerte was ich da in den Händen hielt. Erst mal Kaffee.
Dann öffnete ich den Karton, und endlich der Specialwaves MineS Midicontroller aus dem Indiegogo Crowdfounding war da. Mich lachten vier Kartons an welche das Platinum Pack darstellten also Basis Einheit und 32 Bedienelemente
Ja genau richtig gehört, mit 32 Bedienelementen.
So jetzt muss ich mal ausholen etwas weiter ausholen. Es muss so um 2011 gewesen als ich mich in meiner Freizeit stärker mir Resolume Arena damals noch die 4, eine VJ und Projektion Mapping beschäftigt habe. UNd un der Zeit ist mir auch der Special Waves Mine das erste mal begegnet. Denn für Resolume gibt es bisher keinen passenden Midi Controller um die Vidoclips nicht nur mit der Maus abzufeuern sondern etwas wie den Push etc. zu haben.
Die Resolume ist ähnlich der Session View von Ableton auf gebaut aber um 90 Grad gedreht und da begann das Problem aber seht selbst.
In Resolume kann man Effekte nicht nur pro Spur ablegen sondern auch in den Clips, Die Clips können Aber auch generativer Natur sein also sowas wie VSTi. Und um an die Einstellungen zu kommen sollte man auf Vorwahl und nicht auf Abspielen drücken dann Abspielen startet den Clip von vorne.
Damals habe ich mir eine Menge Controller angesehen, und der AKAI APC40 war ok und die teile von LividInstruments geil aber unbezahlbar. Aber eins bleib nicht passend, die Fader Ausrichtung zu den Buttons passte nicht, und es müssten auch pro Fader Reihe zwei Knöpfe sein. Also suchte ich nach Modularen Midizeugs und es war eher traurig. Die Mikrocontroller auf Raspberry und Arduinio waren noch nicht so zugänglich wie heute und ein Focus auf Midi und Eingabe Geräte schon mal gar nicht. Und dann sah ich das Licht. Es war auch damals eine Crowdfounding Kampagne und es gab noch einen deutlich größeren Grundcontroller aber er war da. Der Mine Midicontroller mit Bedienelementen zum selberstecken. Auf Basis von quadratischen Modulen konnte man sich sein Layout basteln. Und da war er das Zwei tasten pro Quadrat Modul.
Aber damals fehlte mir das Vertrauen in Crwodfounding und ich hab die Finger davon gelassen. In der Ausbildung war das Geld eh knapp. Und die Kampagne scheiterte auch.
Sprung zu 2019. Ich arbeite als Veranstaltungstechniker in Berlin und mache vorwiegend Ton und Videotechnik für Politische und Business Veranstaltungen. Mein Tonpult ein Yamaha QL1 hatte zwar genug (naja) Rechenleistung für das was man so brauchte aber mit den 16+2 Fadern kam ich nie an alle Elemente sofort gerade die Subgruppen für die Mikrofontypen und die LSP Matritze bedurfte immer dass ich die Fader für die Mikros aus der Hand legen musste, weil Bank Wechsel. Ich war drauf und dran mir einen Behringer BCF2000 zu kaufen. Und dann bei Stundenlangen Keynote Vorträgen surfte ich auf Amazona.de und da war es der MineS war wieder im rennen. Tja Geld hatte ich nun ein reales Problem auch. Spoileralarm mein Geld hatten Sie ab dann.
Ich griff zum Platinum Pack mit 32 Bedienelementen für ca. 440€ dann hieß es warten …..
Zwischendurch kamen regelmäßig E-Mails wie es so lief. Mal gab es Herausforderungen zu lösen, dann wurden die ersten Plastikgussformen nix, aber man hatte immer schon eine Lösung. Es wurde aber nie nach mehr Geld gefragt was mich zuversichtliche stimmte. Corona war auch ein kleine Herausforderung.
Sprung zu heute: Ich hab mich direkt rangemacht das erste Layout zu stecken:
Wer schon mal LegoTechnic in der Hand hatte fühlt sich direkt wohl. Falls man sich mal Versteckt hat gibt es zwei kleine Helfer die das Herausziehen ermöglichen.
Im Lieferumfang sind vier dieser kleinen Helfer dabei. Zwei davon kann man sogar im Basisgehäuse unterbringen. Das Werkzeug einführen ist selbsterklärend und dann zieht man das Modul ohne das es hängen bleibt heraus. Das Werkzeug zu entfernen ist gewöhnungsbedürftig da man es mit sanfter Gewalt aus der zweiten Rastnase ziehen muss.
So jetzt mal zum Basis Gehäuse: 34 x 14 x 6 cm in den Abmaßen. Alle Anschlüsse an einer Seite.
Alles was man so braucht ist dran. USB-B Anschluss der auch genug Leistung liefert um den MineS alleine zu betreiben, ideal für Software Nutzung. Ein Midi Paar und die Kensington Buchse. Darüber die Parkbucht für die Werkzeuge. Man kann auch Kopfüber schütteln und sie halten sicher, klappert auch nix, saubere italienische Ingenieursleistung. Der Schalter funktioniert auch bei USB Betreib Achtung hier. Ein Netzteil liegt bei für den Standalone Midibetrieb.
Jetzt zu Konfiguration. Man muss ich auf der Website die Software herunterladen. Gibt zwar kein Hinweis dazu im kleinen mehrsprachigem Handheftchen das nur die Mechanik erklärt und dich ganzen Warnhinweise, aber hey es ist 2021 das versteht sich eigentlich von selbst wo ich nach der Software suche.
Schnell installiert, kleine Nachfrage ob man sich sicher ist, da die Software nicht Signiert ist. Dann beim starten der MineAPP eine Fehlermeldung es fehlt eine .NET Runtime aber Windows bietet diese gleich an. Alle Screenshots auf der Website sind mit MacOS also wird das auch unterstütz, aber bitte fragt nicht ob M1/ARM auch geht. Mein MacBook ist so alt da geht selbst Sierra nicht mehr drauf, das währe wenig repräsentativ.
Der Controller wird sofort erkannt. mit dem korrekten Layout. Wenn man ein Modul herausnimmt oder einsetzt sieht man es nach ca. einer Sekunde. Denn die Module sind HopSwap fähig. Daher auch die Werkzeuge im Controller. Also im laufenden Betrieb kann man einen Button durch einen Poti tauschen und im Modul (naja hinter der ID) sind die verschiedenen Mappings hinterlegt. Also LED Farbe zu sendender Wert sind austauschbar und werde in der Projektfile gespeichert. Das ist schon cool wenn auch nur so mittel Praxistauglich. Aber es geht.
Aktuell kann man nur Midi Zuordnen das soll sich aber ändern denn plant sind HID (Maus Tastatur) Ableton via API integration, OSC und Artnet/DMX für Licht (über Entec Interface Interface habe ich erfragt). Die Software ist etwas zickig wenn ich einen Button von Note auf CC stelle verswindet der Werte Dropdown aber wen man kurz auf einen anderes Modul klickt passt und dann zurück ist es da. Das ganze ist halt auch nur ein Browser wofür auch das .Net Zeug spricht. Das Stichwort ist hier Progressive WebApp aber das geht schon klar.
Wer den Native Instruments Controller Editor kennt sollte sich zurecht finden. Man kann die Farben für on und off State der Tasten ändern. Einzig die Dunkleren Farben verziehen uns weiß im Colorpicker also weiß statt dunkles grau. Aber ist auch ne LED. Die Farben lassen sich auch mit RGB oder Hexcode anwählen. Aber die Farbtreue ist nicht gerecht für Corporate Identity Anwendungen wie einen interaktiven Stand auf ner Messse. Für jedes Element lässt sich dediziert der Midichannel auswählen man kan sich also auch Fernbedienung wie von DTRONICS für seinen Syths bauen. Die Alle nicht binären Elemente wie Pads, Fader Potis arbeiten intern mit 12bit also 2048 Werten. Da geht noch was. Leider ist es nicht möglich dies per Midi auch über mehrere Channels auszugeben wie es beim Roland V40 HD Videomischer der Fall ist. Allerdings kann man den Wertebereich beschränken, die Pads können auch Aftertouch aber ich spiele keine Synths bitte selber testen.
Generell als Module gibt es ein Pad was Anschlagsdynamisch ist, den Doppeltaster binär, einen Poti auch mit 12bit, einen Encoder mit Led Kranz und Push, das 3 Quadrate breite Fader Modul. und eine Blanke Abdeckung. Alle Moule nutzen bisher nur eine Reihe der Pogopins es könnte noch mehr Funktionen geben welche mehr Busbreite benötigen. An jedem Modul ein kleine Welche die Orientierung anzeigt. Diese lässt sich aber nicht für Mehrfachbelegungen des Selben Moduls nutzen, Schade denn technisch wäre es möglich. Auch beim Fader ist es Schade dass er auf beiden Seiten Linear wie ein Crossfader beschriftet ist. Eine Logarhytmische Skalierung würde würde Für Audio Sinn machen. Aber bei der Interpertation der Werte ist ja jede DAW auch ein wenig eigen so dass die Skale nie genau wäre.
Man merkt dass bei der Software noch viel Potential ist. ABer man baut schon Business Applikationen für eine Bank und bietet Scripting an. Also das wird kommen auch für die Module soll noch mehr gehen sobald sich das ganze für die weitere Fortführung denn auch rechnet. Die Ideen der Entwickler und der Unterstützer sind da. Die Maße sind soweit passend dass selbst die LCD Taster auf den Midas Konsolen passen könnten, aber da kostet einer schon im Einkauf 28 Pfund.
Mals sehen wie sich das entwickelt und Welche Einsatzzwecke sich ergben.
Interessantes Produkt und toll geschrieben. Danke, hat super Spaß gemacht das zu lesen.
Hey P-Head.
Danke für das Lob.
Aber war dein Profilbild und Name nicht mal anzüglicher?