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Sting verkauft seine Songrechte für 220.000.000 €

Der große Poker: 220.000.000 € für Stings Songrechte

21. Februar 2022

Es wurde mal wieder ein Megadeal abgeschlossen! Im Februar 2022 verkaufte Sting seinen kompletten Backkatalog an Universal. Zu diesen Rechten gehören auch die Songs von The Police. Schlappe 220 Millionen Euro fliesen auf das Konto von Sting.

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Diese unglaubliche Summe steht in einem eklatanten Gegensatz zu dem, was man auf AMAZONA.de immer wieder lesen kann: Heutzutage ist es schwer mit Musik sein Lebensunterhalt zu verdienen. Warum ächzen so viele Musiker und Musikerinnen unter finanziellen Einbußen und andere können in Geld baden?

Mit Sicherheit ist der Marktwert des Werks entscheidend! Wer kann nicht „Englishman in New York“ und „Roxanne“ auf Kommando summen? Universal hat sich das Recht gesichert, diese Songs finanziell ausschlachten zu dürfen. Wenn ein Sting Song im Radio gespielt wird, in einem Film oder Serie auftaucht oder in anderer Form verwendet wird, klingt bei Universal die Kasse. Außerdem darf der Rechteinhaber die Songs bis zu 70 Jahre nach dem Tod des Künstlers ausschlachten. Es kommt aber immer wieder vor, dass die Rechte über diesen Zeitraum verlängert werden können.

Warum wertet Sting seine Rechte nicht selbst aus? Ein Schallplattenvertrag, wie in Sting abgeschlossen hat, fiel in eine Zeit, als hauptsächlich Schallplatten und CDs verkauft wurden. Im Schnitt wurden die Künstler mit 12 % pro verkaufte Einhalt entlohnt. Als die Schallplatte und die CD den Markt beherrschten, war dies ein profitables Geschäft. Vorausgesetzt, man hat Stückzahlen wie Sting verkauft.

Allerdings gelten diese 12 % auch für die Auswertung eines Streams und 12 % von einem tausendstel Cent ist so gut wie nichts. Sting erlebte, wie die Streams zunahmen, während kaum noch CDs und Schallplatten verkauft wurden und in der Folge seine Einnahmen zurückgingen. Sting tourte in den letzten Jahren ausdauernd, ohne je ein neues Album zu promoten. Es war zu beobachten, dass diesen Weg viele Musiker und Musikerinnen einschlugen. Konzerte lohnen sich, aber ein neues Album aufzunehmen ist unprofitabel.

Konzerte fanden in den letzten Jahren pandemiebedingt nicht statt. Diese Situation könnte weiterhin schwierig bleiben, weswegen viele Musiker und Musikerinnen einen Verdienstausfall hatten und haben werden. Zu guter Letzt hat Sting sicher seine Altersvorsorge eingefahren, den er ist mittlerweile 70 Jahre geworden!

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Eine Aufzählung von spektakulären Deals

Michael Jackson kaufte 1985 für 47 Million Dollar 251 Beatles-Songs und verkaufte sie 1995 für 95 Millionen Dollar. Diese Story ist außergewöhnlich, weil Paul McCartney Michel Jackson im Vertrauen erzählte, dass er die Rechte zurückkaufen wolle, worauf Michael Jackson ihn überboten hatte.

2020 verkaufte Bob Dylan seine Autorenrechte an seinen Kompositionen und Texten für 300 Millionen Dollar an Universal. Die Rechte an seinen Aufnahmen gingen 2021 für 200 Millionen an Sony.

Sony kauften auch die Rechte des Bruce-Springsteen-Katalogs für 500 Millionen Dollar.

Warner Chapell Music kaufte den David-Bowie-Katalog für 250 Millionen Dollar.

Die Rechte der Tina Turner Songs gingen an BMG. Die Summe ist unbekannt, aber das Werk wurde mit Sicherheit vergoldet.

Mittlerweile steigen branchenfremde Unternehmen in den profitablen Rechte-Poker ein. Der Investmentfond Hipgnosis hat sich 50 % der Rechte an den Neil Young Songs gesichert. Die Red Hot Chili Peppers, Shakira, Stevie Nicks und Debbie Harry verkauften ihre gesamten Rechte an Hipgnosis.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Im Prinzip ist es meine Ansicht nur eine Umverteilung von Superverdiener an weitere Superverdiener. Aber interessant zu erfahren, dass es solche Deals gibt. Besser zu Lebzeiten so ein Geschäft abwickeln als zu warten, bis es (fast) nichts mehr wert ist. Man muss es als Künstler nur wissen und vor allem eines, tun. Ob die Käufer davon profitieren bleibt abzuwarten. Aber solche Interpreten und deren Songs werden immer irgendwie Kult bleiben, siehe Michael Jackson. Sein bedauerliches Ableben schadete der Vermarktung nicht im geringsten.

  2. Profilbild
    Flowwater AHU

    Ich orakele mal, dass, wenn Sting HEUTE noch nicht bekannt wäre und anfinge HEUTE erst loszulegen … keine Sau würde sich dafür interessieren. Er würde vermutlich ein kleiner Liedermacher bleiben. Irgendwelche A&Rs in den Plattenfirmen würden seine Stücke Bumm-Bumm-tauglich machen, irgend eine kreischende und/oder röchelnde und/oder murmelnde 08/15-Dame für den Gesang engagieren, und das war’s dann.

    Und das schreibt jemand, der Sting und seine Stücke ohne Ende verehrt und das Gegenteil von der heutigen Musik-Industrie tut.

    Das gilt übrigens nicht nur für Sting, sondern auch für Peter Gabriel, Phil Collins, Tina Turner, a-ha (und ich bin vermutlich weltgrößter a-ha-Fan), überhaupt alles was Rang und Namen aus den 80ern hat, Foreigner … nur um mal zu nennen, was mit in diesem Moment durch den Kopf schwirrt … usw. usf. etpcc. Bis zur Vergasung und dann wieder von vorne. Für Sting freut es mich. Hat er gut gemacht.

      • Profilbild
        Flowwater AHU

        @ISE500 Ich bitte aufrichtig um Entschuldigung für die Formulierung. Zum Zeitpunkt des Schreibens und Postens war mir die Nähe der Formulierung zum Nationalsozialistischen Gedankengut nicht bewusst … jetzt ist sie es.

    • Profilbild
      Fredi

      @Flowwater Hallo Henrik,

      es gibt ja den netten Spruch von Sting im Film „20 Feet from Stardom“ (sehr empfehlenswert übrigens), dass der Unterschied zwischen dem Sänger an der Bühnenkante und den Sängern im Hintergrund meist nur am Zufall liegt.
      Ich denke, das ist eine sehr weise Sicht.
      Demgegenüber sagt Mick Jagger in dem Film sinngemäß: „Naja, um so ein bißchen Huhu zu machen, da muss man nix Besonderes drauf haben.“
      Offenbar kann man es leider in dem Business auch schaffen, wenn man ein Depp ist (oder vielleicht ist das sogar nützlich?).

      Gruß
      Fredi

  3. Profilbild
    dubsetter

    na,… denke mal,
    damit ist die im text genannte „altersvorsorge“ gesichert…:)

    für kleinere künstler (aber auch die grossen) bleibt eigentlich nur das live spielen,
    was zur zeit auch nicht geht..
    von spotify & co kann man nicht leben.

  4. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Kunst ist keine sportliche Disziplin. Man kann sie mit gängigem Meßinstrumentarium nicht messen. Was sie also Wert ist, ist in Währung alleine nicht aufzuwiegen. Und dennoch ist es rechtschaffen, bei entsprechender Nachfrage Geld dafür zu nehmen. Dass das Auswüchse nach Oben mit sich bringen kann, ist auch klar. Aber wer hier ohne Schuld ist, der werfe den Ersten Kapodaster… #nevermind

    Sting wird mMn eine verantwortungsvolle Verwendung für das Geld finden. Einerseits hat er ja neben seiner Frau noch einen Stall voll Kinder. Und andererseits zeigte er zeitlebens ein großes Engagement für Indigene Völker und deren Regenwald.
    Im Endeffekt wärs aber auch „non o‘ my business“ wenn er sich dafür ne vergoldete Riesen Gummiente herstellen ließe, die er auf dem Mond aufstellte.

    Im Gegensatz zu technischen oder wissenschaftlichen Errungenschaften, wird Roxanne in einer Tamponwerbung höchtens unpassend wirken, aber sicherlich nie Schaden anrichten. Ob Geld stinkt oder nicht hängt von dem ab, der es entsprechend einsetzt. Der Schwede Alfred Nobel hat dies erkannt und seine Gewinne in die bestmögliche Richtung gelenkt.

    Ich kenne es von Kunden im Musikgeschäft, und in der Computerbranche nicht anderst: Die Frage „lohnt sich die Anschaffung dieser Grafikkarte“ oder „lohnt sich dieser Verstärker“. Goldanlagen lohnen sich. Alles hängt am Glück. Und Glück kann man auch ohne $220Mio haben.

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