Doku: Mythos Stradivari und die Arbeit des Geigenbauers David Bagué
Auf AMAZONA.de beschäftigen wir uns vor allem mit Synthesizern, Studio-Equipment, Software, Bässen und Gitarren. Geigen finden selten den Weg in unsere Berichterstattung. Doch da sich viele unserer Leser und Leserinnen für Musik im Allgemeinen interessieren, lohnt es sich die Dokumentation „Der Stradivari-Komplex“ anzusehen.
In der Dokumentation „Der Stradivarius-Komplex – Dokumentarfilm über den außergewöhnlichen Geigenbauer David Bagué (2013)“ wird der Geigenbauer David Bagué bei seiner Arbeit begleitet. Ein Teil der Geschichte erzählt, wie er eine Geige für einen der besten Violinisten der Gegenwart bauen muss – Leonidas Kavakos. Der Film gewährt uns Einblicke in Bagués Arbeit und man erfährt, dass die Geige auch nach der Fertigstellung erst einmal bei ihm bleibt, um sie von Spezialisten begutachten zu lassen. Die Übergabe der Geige ist ein ergreifender Moment, weil es sich ja um das Arbeitswerkzeug eines Violinisten handelt.
Natürlich erfahren wir auch viel aus dem Leben des spanischen Geigenbauers David Bagué. Bereits mit 12 Jahren begann er Geigen zu bauen, was für mediale Aufmerksamkeit sorgte. Später durfte er im italienischen Cremona eine Ausbildung zum Geigenbauer absolvieren. Cremona ist die Stadt, in der Antonio Stradivari arbeitete (1648–1737). Bis heute ranken sich Mythen um diese Geigen, die auch heute noch gespielt werden und Millionenwerte erreichen. Die deutsche Geigerin Anne-Sophie Mutter spielt beispielsweise auf einer Stradivari.
In der Dokumentation wird zugegeben, dass alle Geigenbauer sich an den Baukünsten von Stradivari orientieren. Doch die Geheimnisse der Stradivari sind schon längst entschlüsselt. Trotzdem hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Stradivaris die besten Geigen der Welt seien. Die Protagonisten der Dokumentation führen dies auf die Mystifikation zurück, die mit den hohen Preisen und dem Traum, den Stradivari-Geigen vermitteln, einhergeht.Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es nur eine Handvoll Geigenbauer existieren, die sich so viel Mühe wie David Bagué bei der Fertigung ihrer Instrumente machen. Die Qualität einer Stradivari ist also zu erreichen und kann übertroffen werden, nur scheuen die meisten Hersteller die Mühe, Zeit und Kosten, die damit einhergehen.
Dieses Phänomen ist auch in der Synthesizer- und Gitarrenwelt zu beobachten. Es gibt es ein paar Hersteller, die weit über die Standards hinausdenken und nicht nur Handwerk, sondern auch Kunst abliefern. Profis wissen die Arbeit von David Bagué zu schätzen. Die Tür zum Markt der Geigen-Virtuosen wurde ihm von Ruggiero Ricci geöffnet. Für David Bagué ist es selbstverständlich eine Bestätigung seiner Arbeit, wenn Meister ihres Faches nicht nur auf einer Stradivari spielen wollen, sondern auch seine Instrumente nutzen. Die Entzauberung des Stradivari-Mythos ist sicherlich die größte Erkenntnis dieser Dokumentation.
Die Dokumentation ist ein wahres visuelles Highlight, wunderschön inszeniert und äußerst unterhaltsam. Sie ist besonders interessant für alle, die sich für Musikinstrumente begeistern und einen Blick über den AMAZONA.de-Tellerrand werfen möchten.
Wie hat euch die Dokumentation gefallen? Schreibt es uns in die Kommentare.
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Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber – sorry für die Wortwahl – ich finde so etwas absolut obergeil! Das es heute immer noch Menschen gibt, die solche extrem schwierigen Instrumente erlernen wollen, was bedeutet, dass es dafür auch einen Markt gibt, und dass es Leute gibt, die sehr teure Instrumente auch kaufen wollen … das ist echt obergeil! Und das schreibt jemand, der sich mit Händen und Füßen und treten und beißen und sonstwas weigern würde, eine Stradivari auch nur zu berühren. Ich hätte viel zu viel Angst, dass ich so ein Instrument beschädigte.
Ich finde es auch obergeil, wie zum Beispiel ein Steinway-Flügel gebaut wird (stellvertretend für alle Flüfel und Klaviere). Aber ich finde es auch obergeil, wie viel Arbeit Stephan Schmidt und sein Team in einen »C15« stecken (Nonlinear Labs). Oder wie viel Arbeit Rolf Wöhrmann und das restliche Team bei Waldorf in den Quantum/Iridium (lange nicht erwähnt) stecken.
@Flowwater
Nachtrag
Kleine Bemerkung am Rande: Bei ca. 32:45 min besucht das Dokumentarteam Leonidas Kavakos. Zitat von ihm:
»Wenn ich ein Instrument sehe, das ich haben will, versuche ich auch, es zu bekommen!«
Alles klar, verstanden, Wink mit dem Zaunpfahl und so … Waldorf »Quantum«, her zu mir! 😁
@Flowwater Das kann ich gut nachvollziehen. Bei mir war es ein Nord Modular G2, und den bekommt man einfach nicht hinterhergeschmissen. Genau deswegen finde ich die Preisdiskussionen auch oft schwierig: Wenn man etwas unbedingt haben möchte, zahlt man den Preis, weil die Alternativen eben nicht den eigenen Ansprüchen gerecht werden. Es gibt zwar genug Modular-Software für ein paar Euro, aber das ist einfach kein G2. Genauso gibt es zahlreiche Granular- und Wavetable-Softwaresynths, aber die kommen eben nicht an einen Quantum heran.
Problematisch wird es allerdings, wenn solche Instrumente – wie weiter unten erwähnt – zu reinen Anlageobjekten werden. Da geht der eigentliche Zweck, Musik zu schaffen, irgendwie verloren.
@Sven Rosswog Das mit dem Quantum ist bei mir nicht ganz ernst gemeint … eher als »Running Gag«. Ich habe hier so viel Kram herum stehen, der auch mal genutzt werden will. Aber ich hätte den »Quantum« schon echt gerne. Oder einen »C15« … hmmmm! Bei mir ist das auch so ein bischen dieser Effekt: »Nehme ich mich selber eigentlich ernst mit dem, was ich tue?« Wenn ja: Dann darf es auch gerne ein teure(re)s Instrument sein (und der Preis für einen Quantum ist im Vergleich zu klassischen Instrumenten aus dem Orchestergraben ja eher lächerlich, von einer »Stradivari« ganz zu schweigen).
Der »nordModular G2« ist natürlich auch ein ganz ganz feines Instrument. Schade, dass Clavia da nie weiter gemacht hat. Ich hätte nur Bedenken, ob man die Software für das Instrument auf heutigen Betriebssystemen noch laufen lassen kann (das war ja wohl noch Windows XP).
@Flowwater Klar, das sind alles Dinge, die man abwägen muss. Natürlich ist ein Synthesizer im Vergleich zu einer Stradivari nichts. Das ist letztlich eine persönliche Abwägungssache. In deinem Fall ist es der Platz, in meinem Fall das Kapital. Ich hätte aber sicher auch mehr für den G2 bezahlt, weil ich ihn unbedingt wollte. Die Software läuft immerhin noch auf Windows 10, aber es ist schon nervig, dafür eine extra Gurke zu benötigen, nur um ihn programmieren zu können. Schon absurd. Der Traum wäre ein Macbeth Elements, aber woher die Kohle nehmen?
Einen Artikel über eine Stradivari-Dokumentation zu schreiben und dann einen Link zum Thomann Student Violin Set für 139 € darunter zu setzen: Genau mein Humor! 😁😂
@Olaf Strassen Man muss sich dann aber auch nicht wundern, dass es nicht wie eine Stradivari klingt und sich so spielen lässt. Geht aber auch, kommt immer darauf an, welchen Anspruch man hat. Die Geige kann mittlerweile auch als industriell hergestelltes Produkt angeboten werden. ;-)
Habe diese Doku jetzt nicht gesehen, aber als Ergänzung kann ich die Doku von 3sat empfehlen:
Stradivari – Mythos und Markt
https://shorturl.at/jhKUj
Geht u.a. um die verrückte Preisentwicklung der letzten Jahre. Sollten in der Doku von 2013 Preise genannt worden sein, kann man da nach 11 Jahren inzwischen wohl mindestens eine Null dran hängen. 2-stellige Millionenbeträge sind derzeit wohl Standard.
Echt Strads (wie David Garrett die nennt) sind zu den Bitcoins der Instrumente verkommen. Liegen entweder im Tresor oder der unmusikalische Besitzer hofft auf 3-stelligen Rendite.
Schlecht für neue Talente. Denn Konzerte spielen kannst du nur mit einer Stradivari und eine Stradivari bekommst du nur, wenn du entsprechende Konzerte gespielt hast. Teufelskreis.
Da kommt auch ein New Yorker Geigenbauer zu Wort, der Stradivaris nachbaut. Er behauptet sinngemäß, das man in einem Blindtest seine Nachbauten nicht von einer echten unterschieden kann.
@jan1973 Ja, das ist wirklich ein schwieriges Thema. Fran Lebowitz hat einmal gesagt, dass die Leute bei einer Picasso-Versteigerung nicht klatschen, wenn das Bild gezeigt wird, sondern erst dann, wenn bekannt wird, für wie viele hundert Millionen es versteigert wurde.
Zum Glück gibt es auch Gegenbewegungen. Ich glaube, es gibt Stiftungen, die sicherstellen, dass erstklassige Instrumente von Meisterschülern gespielt werden, und die dann an würdige Nachfolger weitergegeben werden, ohne dass sie verkauft werden dürfen. Soweit ich weiß, hat auch Anne-Sophie Mutter so eine Stiftung oder etwas Ähnliches, in der ausgewählte Schüler speziell gefördert werden. Das empfinde ich nicht als elitär, weil ein gewisses Verständnis und eine Wertschätzung für solch ein Instrument notwendig sind – schließlich kann es nur in den Händen eines Könners sein volles Potenzial entfalten. Für alle anderen reicht vermutlich eine hochwertige Kontakt-Library völlig aus.
Dass solch ein Instrument zu einem Spekulationsobjekt oder einer reinen Wertanlage wird, widerspricht aus meiner Sicht dem eigentlichen Kunstbegriff. Diese Instrumente müssen gespielt und erlebt werden, denn nur so kann kulturelles Erbe weitergegeben werden. Letztlich handelt es sich dabei vor allem um ideelle Werte, nicht um rein materielle.
@Sven Rosswog „Es handelt sich in erster Linie um idelle Werte und nicht um materielle Werte“#
Darum geht’s auf Planet Erde, leider versuchen kranke Seelen daraus Profit zu schlagen.
@Kazimoto Ca$h Money Brothers… Die Frage ist, wie man handelt wenn man so viel Kaptial besitzt, dass man das Leben von Menschen nachhaltig beeinflussen kann.
@jan1973 Das wäre dann die Squier Strad 😁
@jan1973 Ich habe den Link auf die Doku einem Kumpel geschickt, weil der Klassik-Fan ist. Ich habe ihm dann auch dazu geschrieben, dass eine »Stradivari« kein Musikinstrument mehr sondern ein Anlageobjekt für Stinkreiche mit Klassik-Anstrich geworden ist. Wenn man sich die Liste der Instrumente in der Wikipedia ansieht und durchliest, wie oft die Instrumente hin und her versteigert oder verkauft wurden … tja, einen anderen Eindruck kann man nicht bekommen.
Er hat dann zurück geschrieben, dass bei einem Blind-Test – Violinist hinter einem Vorhang – kein einziger Experte den Unterschied zwischen einer Stradivari und einem modernen Instrument heraus hören konnte. Er hat leider die Quelle nicht mehr, aber ich glaube ihm da blind.
Das mit »Konzerte spielen kannst Du nur mit einer Stradivari …« stimmt allerdings nicht. Das kommt in der Doku über David Bagué sehr deutlich heraus, und die – wie nennt man den Beruf denn, Geschäftsführer? – der Opernhäuser dieser Welt wissen das doch auch.
@Flowwater Die Dokumentation habe ich auch gesehen, vor ca. 10 Jahren, bestimmt auf Arte oder so. Und daran musste ich auch gleich als Erstes denken, als ich diesen Artikel las.
Das stelle ich mir auch ätzend vor, mit einem 10 Millionen-Instrument auf Tour zu gehen.
Hallo zusammen,
also ehrlich: ich bin ziemlich allergisch gegen diesen Kult um Stradivari-Geigen (oder Guarneri oder was auch immer).
Es wäre ja ein Schlag ins Gesicht der modernen Forschung und der Instrumententechnik, wenn irgendein Typ im 17./18. Jahrhundert mechanische (!) Instrumente bauen könnte, die absolut unvergleichlich und unerreichbar sind.
Lustigerweise scheint das auch nicht zuzutreffen. Es gibt ja die Studie von Claudia Fritz von 2012, in der per Blindversuch Expertenviolinisten Stradivaris gegen professionelle neue Instrumente verprobt haben und diese Experten dann bezüglich der Wiedererkennung der Stradivaris auf Zufallsniveau waren. Insbesondere wurde auch die Bespielbarkeit und der Klang von neuen Instrumenten oft besser bewertet.
Das ist so ähnlich wie bei einer alten Les Paul im Vergleich zu irgendeiner aktuellen und mittelpreisigen Japan-Klampfe: ich würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die moderne Gitarre bevorzugen. Nun bin ich fairerweise aber kein „Experte“ 😉
Wenn jemand das Geld investieren will, dann bleibt ihm das selbstverständlich unbenommen. Manche zahlen ja auch wahnsinnig viel für alte Briefmarken…
Viele Grüße
Fredi
@Fredi Ich habe vor 20 Jahren in ein Rhodes mk1 investiert. 500.- Euro hat es gekostet und ich fuhr mit meinem Bruder 14 Stunden Autobahn um es abzuholen.
Der Zustand war schlecht, die Pickups starben wie die Fliegen, die Tastatur war unterirdisch, kaum spielbar.
Aber ich habe das Schätzchen über Jahre instandgestellt und spiele es stets mit einem Lächeln im Gesicht. Wohl eine der besten Investitionen die ich je gemacht habe – nicht wegen des monetären Werts.
@Fredi Hallo Fredi, ich nochmal.
Als ich die Stelle mit der Les Paul in deinem Kommentar las kam mir ein Song von Züri West, einer bekannten schweizer Band in den Sinn. Kuno Lauener, der Frontmann singt in „Chlini Gibson“ (übersetzt: kleine Gibson) davon wie er in einem Gitarrenladen in Manhattan eine wunderschöne Gibson aus den 40er Jahren gekauft hat. Und sie ihn ein Vermögen gekostet habe. Und nun steht dieses Kunstwerk in seinem Wohnzimmer, und sieht einfach nur fantastisch aus.
Und wenn ihn seine Freunde besuchen, wollen diese sie natürlich anspielen, was er ihnen aber stets verweigert. Er singt er sei kein bischen eifersüchtig, nein, der Grund dafür sei dass er nicht wolle dass sie den klitzekleinen Mangel herausfinden den diese wunderbare Gitarre hat: denn sie tönt einfach nur beschissen…
@whitebaracuda Hallo whitebaracuda,
danke für Deine Anmerkungen!
Ich kann sie durchaus nachvollziehen: ein Rhodes MKI ist einfach ein schönes Instrument und insbesondere, wenn Du sehr viel Eigenleistung in die Restaurierung investiert hast, dann „gehört es zu Dir“.
Für die zitierte Les Paul von der Schweizer Band gilt dasselbe: es ist ein altes Instrument mit für die damalige Zeit angemessener oder sogar wegweisender Technik. Und man freut sich, das in die Hand zu nehmen. Darüber hinaus wurde das ja auch noch mit viel Handarbeit gebaut; die bösen aktuellen Klampfen werden ja praktisch vollautomatisch in Fertigungsstraßen hergestellt 👎👎
Aber das sind eben ideelle Werte, die will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Aus einer kühlen wissenschaftlichen Perspektive heraus können alte Dinge in der Regel nicht mit neuen mithalten. Mich stört also eher der romantisierte Zugang, dass das alte Instrument logischerweise viel besser sein muss.
Früher war alles besser (sogar die Zukunft)…
Viele Grüße
Fredi
Vielen Dank Sven für diesen Tipp.
Mich fasziniert es immer einen Handwerker zu sehen der seinen Beruf mit derart grosser Leidenschaft ausübt und liebt was er tut!
Ich hatte vor Jahren die Gelegenheit die Geigenbauschule in Brienz (Schweiz) zu besuchen.
Da konnte ich erleben dass Menschen die Geigenbauer/innen sind meist einem bestimmten Menschenschlag angehören, und das meine ich im anerkennenden Sinn, nicht abwertend.
Wochenlang mit einem kleinen Hobel ein Stück Holz zu bearbeiten damit es am Ende Haargenau die geforderte Dicke aufweist und das Instrument dann noch klingt – also für mich wäre das nichts…
😀
Hallo zusammen.
Danke für diesen interessanten Bericht, gerne mehr zum Thema Instrumentenbau.
Wenn ich in Rente gehe, könnte ich mir durchaus vorstellen, in einer Edelschmiede (Bass),
stundenweise auszuhelfen.
Einfach noch mal ein paar Jahre etwas machen, ohne finanziell damit ein Auskommen haben zu müssen.
Zudem liebe ich den Geruch von Holz.
Gruß
SlapBummPop
Auch wenn ich selbst kaum Ahnung von diesem unglaublichen Instrument habe, werde ich mir die Doku auf jeden Fall antun. Schon das ganze Drumherum in Cremona ist allein für sich ein genius loci wie aus dem Brockhaus-Artikel.
By the way hätte ich nie gedacht, das ich eine besondere Violine einmal tatsächlich raushöre, und zwar im Alter von 60 und von der Konserve. Ok, die Konserve war auf Weltklassenniveau produziert (Deutsche Grammophon) und ich gebe zu, es war die erste „Recomposed“-Version von „Antonio Richter“ Quattro staggioni. In diesem „relativ unbekannten“ Zyklus klang die erste Geige auf einmal so überraschend anders, dass ich erst im Nachhinein nachgeschlagen habe: Daniel Hope spielte im Rundfunkhaus eine Lipinski.
Nach Aussagen von gleich zwei befreundeten Musiklehrern soll sich eine Lipinski zu einer Stradivari verhalten wie ein, man möge den profanen Vergleich goutieren, ein Bugatti Veyron zu einem Porsche 911. Beides sehr wertvoll und in seinem Metier jenseits von Gut und Böse. Ich gebe das (im Mehrfachen Sinne) Gehörte einfach weiter ohne mir eine — mir nicht mögliche — fachlich-fundierte Meinung selbst zu gestatten. :-)
Macht jedenfalls Mega Spaß, solche Dinge noch immer für sich zu entdecken. Der namensgebende Herr Lipinski war übrigens kein Geigenbauer, sondern ein vermögender polnischer Szlachta-Adliger und selbst Musiker, u.a. Mentor von Wieniawski. Nebenbei kaufte der noble Herr, in Cremona Geigen. GAS mal anders.
Wäre vielleicht einen Beitrag wert.