GRAMMY-Produzent verkauft Beteiligungen an erfolgreichen Hits
In einem Streaming Deal hat Rodney Jerkins, besser bekannt als „Darkchild“, seine Anteile an den Streaming-Tantiemen zahlreicher Werke an das US-Unternehmen HarbourView Equity Partners verkauft. Er zählt zu den einflussreichsten Produzenten der modernen Pop- und R’n’B-Geschichte. Mit Hits, wie „Say My Name“ von Destiny’s Child, „The Boy Is Mine“ von Brandy & Monica und „Telephone“ von Lady Gaga und Beyoncé hat er über Jahrzehnte die Charts geprägt. Nun hat er einen entscheidenden Schritt gemacht. Zu den finanziellen Details gibt es bisher keine offiziellen Angaben.
Musikrechte als Investment: Der Streaming Deal zeigt einen Branchentrend
Dahinter ist ein Trend zu erkennen: Immer mehr Musikschaffende verkaufen ihre Kataloge ganz oder in Teilen an Investmentfirmen. Für viele ist das ein nachvollziehbarer Schritt, denn der Markt für Musikrechte ist lukrativ, insbesondere im Streaming-Zeitalter. Ein stabiler Katalog verspricht verlässliche Einnahmen und wird von Investoren entsprechend hoch bewertet. Für Produzenten wie Rodney Jerkins bedeutet so ein Streaming Deal eine große Einmalzahlung, mit der sich finanzielle Unabhängigkeit oder neue Projekte absichern lassen.
Gleichzeitig geben sie damit aber alle Einfluss ab. Ob ein Song in Zukunft in einem Werbespot oder einem Film landet, liegt dann nicht mehr in ihrer Hand. Genau das ist einer der Punkte, der in der Branche immer wieder kritisch diskutiert wird. Ein Gegenbeispiel ist Taylor Swift, die sich vor Kurzem bewusst gegen den Verkauf entschied und stattdessen mit großem Aufwand die Rechte an all ihren Alben zurückgekauft hat. Ein AMAZONA-Artikel dazu ist HIER zu finden.
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Streaming Deal: Wie viel Selbstbestimmung bleibt?
Rodney Jerkins äußerte sich positiv über seine neue Zusammenarbeit mit HarbourView. In einer Stellungnahme betonte er, wie wichtig ihm der respektvolle Umgang mit seinen Werken sei. Auch von Seiten des Unternehmens hieß es, man wolle das kreative Erbe bewahren und weiterentwickeln. Doch dass das gelingt, ist nicht selbstverständlich.
Der Fall zeigt deutlich, wie sehr sich die Rolle von Musik in den letzten Jahren gewandelt hat: Sie ist nicht mehr nur ein kultureller Ausdruck, sondern vor allem auch eine finanzielle Anlage, ähnlich wie eine Aktie oder Immobilie. Mit dem Streaming Deal macht Rodney Jerkins sichtbar, wie eng Kunst und Kapital inzwischen verknüpft sind. Für ihn persönlich mag der Schritt strategisch klug sein. Gleichzeitig stellt sich aber die Frage, welchen Raum künstlerische Freiheit in einer zunehmend finanzgetriebenen Branche noch einnehmen kann.