UVI Emulation II: Durchaus brauchbar, aber kein Vergleich zum Original
Für alle, die überlegen, sich dieses Plugin zu kaufen möchte ich als Erstes gerne nochmals auf folgendes Zitat aus dem Amazona-Artikel über dieses Produkt eingehen:
„Das Highlight ist aber die komplette Werkslibrary des original Emulator II“
Das ist, wie ich nach dem Kauf des Plugins feststellen musste, leider nicht der Fall! Auf Nachfrage beim UVI-Support stellte auch dieser klar, dass der Hersteller auch niemals behauptet hätte, dass das Plugin die komplette Library umfasst, sondern dass man sich lediglich bei der Erstellung des Plugins am Emulator II orientiert habe. Ähnlich sieht es beim Plugin „Drumulation“ aus. Statt 12 sind hier nur 8 Sounds vorhanden. Ich besitze selbst sowohl Drumulator als auch Emulator II im Original und kann mich den Kommentaren nur anschließen, dass das Plugin hier nicht ansatzweise herankommt. Das „Nachrüsten“ mit eigenen Samples oder das Ändern der Tastenbelegung ist leider ebenfalls nicht möglich. Auch die Namen der Samples sind völlig unterschiedlich als die Nummerierung auf den Originaldisketten und deshalb für jemanden, der die Originale gewöhnt ist recht schwer zu finden. Andererseits muss man sagen, dass ich für die beiden „echten“ Instrumente, inklusive Zubehör und Erweiterungen fast das 20-fache bezahlt habe als für dieses Plugin. In Anbetracht dessen ist es gerade für Anfänger eine denkbare Alternative. Ich schätze, dass weniger erfahrene Musiker durchaus auch Vorteile mit dem Plugin haben könnten, da es hier wohl einfacher ist, einen guten Sound hinzubekommen. Zuletzt möchte ich aber erwähnen, dass einfache Sampleplayer durchaus kostenlos im Internet zu finden sind, ebenso wie sämtliche Originalsamples der beiden Instrumente. Letztere allerdings nur von inoffiziellen Anbietern.
Hi Andy, danke für den Beitrag. Ich habe den Satz umformuliert im original Testbericht. Tatsächlich habe ich nicht 1:1 verglichen, ob wirklich jeder Sound der Original-Library enthalten ist. Innerhalb der 4,7 GB an Klängen wird aber tatsächlich alles abgedeckt was ich persönlich kenne. Trotzdem hast du natürlich Recht, deshalb habe ich die Aussage nun auch eingeschränkt. Welcher Sound fehlte dir denn?
@Tyrell Danke für die Info. Ich wollte mir das Plugin schon besorgen, weil das fantastische Original zu rar und zu teuer ist, und ein paar meiner Lieblingssounds beinhaltet. Aber wenn die Möglichkeiten so beschränkt sind, dann verzichte ich und warte mal ab, ob und was Behringer mit dem ersteigerten Original vor hat.
Vielleicht machen die aus dem ja genau das, was ich erwarte ;-)
Ob sich das wirklich lohnt, ist die Frage. Ich besitze einen E-Mu II, aber trotz aller Liebe zur Nostalgie, setze ich ihn doch sehr selten ein. Es ist zwar erstaunlich, wie sich quasi „Mini-Samples“ zu Soundmonstern verbiegen lassen, aber Gehäusegröße und Gewicht sind nicht zu unterschätzen und nehmen nicht nur im Homestudio unnötigen Platz weg, sondern sind live auch heute eher etwas für Masochisten ;-)
Übrigens ist der TAL SAMPLER (https://bit.ly/2Hptoib) eine wirklich überzeugende Simmulation des E-MU II Sounds und bekommt darüber hinaus noch sehr viel mehr hin.
Noch zu Behringer.
Ich dneke schon, dass er so etwas wie einen Vintage-Sampler auf dem Schirm hat, aber sicher mit einer ganz niedrigen Prio. Das sich sein Team einen E-MU II gekauft hat, war sicher kein Zufall, aber das Look & Feel wird am Ende einen E-MU II sicher nur ähneln und keine 1:1 Copy sein.
Viel spannender ist aber die Frage, ob Roland, Yamaha und Co sich nun in den nächsten Jahre einfach die Butter vom Brot nehmen lassen, oder ob sie irgendwann anfangen das Klon-Spielchen mitzuspielen. Am Ende entscheidet doch in jedem großen Konzern die wirtschaftliche Verlockung. Wenn also B. auch weiterhin erfolgreich sein wird mit seiner Best-Of-Kollektion, wovon ich ausgehe, werden wohl auch andere Marken auf diesen Zug aufspringen. Na und dann wird es doch erst richtig spannend ;-)
@Tyrell Der Hintergrund meines nun leider verflossenen Kommentars war, dass es genau wie Du sagst, ja schon einige ganz gute und auch recht preiswerte Alternativen zur Hardware gibt.
Warum sollte man da auf Produkte warten, die noch nicht einmal angekündigt sind.
Ich finde übrigens die sample basierten UVI Instrumente klanglich teilweise authentischer als die „berechneten“ plugin Emulationen.
Unabhängig davon ob da die original library gesampled wurde oder nicht. Der Klangcharakterdes Originals kommt in vielen Fällen bei UVI ziemlich gut rüber.
Schade, wenn solche kleinen Hersteller keine Chance bekommen, weil ein grosser Konzern den Eindruck erweckt mann müssen nur warten, dann kommt der perfekte Nachbau für 200€ nach hause.
Es wurde schon die Original Lib. gesampelt, nur eben offensichtlich nicht komplett. Das hat Andy G. moniert, wobei alleine das aufmerksame Durchhören der 4,3GB großen Lib schon einige Stunden Zeit in Anspruch nimmt ;-)
@Tyrell Wow, ok, that’s dedication! Respekt für die Detektivarbeit.
Ich weiss noch nicht mal, ob die Originallibrary auf der emulierten Festplatte in meinem EII komplett ist.
Mir gefällt der Sound der UVIs auf jeden Fall ganz gut.
@Tyrell Ich würde bei sowas immer erstmal aktuelle oder abgelaufene Stellenanzeigen nachschlagen, dann sieht man wo die Reise hingehen soll. Behringer hat in den letzten Monaten für Manchester ARM Entwickler und Entwickler für Synths eingestellt. Ich denke die haben genug in der Pipeline und Ideen sind vorhanden. Der Vergleich zu Korg, Yamaha und Roland ist sicher berechtigt. Allerdings greift Korg mit dem Prologue xd derzeit Roland die Boutique Käufer ab und Roland müsste die AIRA Plattform auch mal auffrischen, Stichworte MX1, System8. Yamaha hat mit dem MODX sicher eine starke Plattform, könnte den Reface mal einen gescheiten Formfaktor verpassen, nix gegen Reface CS, ich liebe ihn, aber ein zusätzliches MIDI Keyboard nur zum spielen… Reine Hardware Sampler halte ich für technisch obsolet, das AKAI Force finde ich spannend, weil das schon eine sinnvolle Entwicklung ist.
@TobyB Hey Toby,
ich will die Diskussion hier auch nicht so wirklich vertiefen. Es geht ja eigentlich um UVI im Bericht.
Wenn Du und Peter da Insiderinfos zu neuen Produkten habt ist das natürlich was Anderes. Ich habe nur ein Problem mit der Marketingstrategie über Gerüchte und nebulöse Andeutungen Produkte zu Teasern die noch nicht entwickelt werden und damit den Markt zu beeinflussen. Fairplay geht anders.
Grundsätzlich finde ich Klone von nicht mehr erhältlichen Geräten durchaus sinnvoll, solange die versprochenen Klangeigenschaften am Ende auch geliefert werden. Das gilt für alle Hersteller. Der Karp, die Roland versuche, der Boog, versprechen alle etwas, das sie nicht halten.
Dann sollten die Hersteller lieber ihre Entwicklungskapazitäten in neue, innovative Produkte stecken.
Andy G. schöner Einstand mit einer Leserstory.