Waldorf Pulse 2, Entspricht nicht voll meinen Erwartungen
also nach ausgiebigen test und vergleich mit dem daneben stehenden pulse1, hier mein kurzes fazit. ich möchte gleich anmerken, dass ich mir über den preis im klaren bin und der pulse2 ein wirklich gutklingender und verwendbaren analoger monosynth ist und nur meinen erwartungen nicht vollkommen etspricht.
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OS-update geht dankt spectre sehr gut.
die verarbeitung ist super. alles fässt sich wertig an und ist bombenfest.
die encoder sitzen supergut – mir ist das glatte metall etwas zu rutschig aber dafür sehr stylisch.
die modmatrix ist sehr gut gemacht und abgesehen von rauschen sind die ziele und quellen ausreichend.
das glide und die optionen sind sehr gut
paraphone chords klingen unglaublich organisch – das polyphone sachen damt nicht gehen ist klar (VCA/VCF etc.) aber für viele sachen ist das vollkommen ausreichend und klanglich sehr gut.
die envelopes sind beide absolut hammerschnell und erlauben wirklcih knackige sachen. sehr gut!
die bedienmatrix ist gegenüber dem 1er schon eine wirkliche verbesserung und macht laune – natürlich kann man trotzdem nicht alles so editieren wie man will aber um sounds zu bauen geht das mit der neuen wirklich schnell von der hand.
alle global-parameter und utility-parameter sind sehr sinnig gewählt und gut/schnell einzustellen.
das wars dann leider für mich schon an durchweg positiven eindrücken. weiteres ist eher gemischter natur …
display:
riesige leuchte die einem die wichtigen infos nur in einer kleinen zeile anzeigt. ???
encoder:
immer noch die beschleunigung, die einem bei unterschiedlicher schnelligkeit der drehbewegung bei anderen werten rauskommen lässt als vorher – intuitives schrauben ist was anderes. das es möglich ist auch mit encodern das verhalten von poties zu emulieren haben schon andere firmen gezeigt und es ist sehr schade, dass ein gerät das auf encodern aufbaut heute noch mit solchen unschönen verhalten daherkommt.
VCO`S:
keine der standartwellenformen hat brillianz. abgesehen davon, dass die oszillatoren statisch sind (man kann mit einem kurzen detune die wellenformen gegeneinander verschieben und dann statisch stehen lassen – was ich als einzigen vorteil daraus ziehen konnte) das detuning um schwebungen zu erzeugen ist zwar möglich aber ebenso statisch – da hätte man sich rauschen als modquelle gewünscht.
weiterhin sind die grundwellenformen nicht perfekt – was auch nicht unbedingt sein muss aber in diesem fall fällt das unangenehm auf, da bei saw und squ auffallend obertöne vermisst werden können. im scope ist der sägezahn \“wellig\“ die pulse \“abfallend\“ und das dreieck ein \“vieleck\“ (hat bei meinem pulse2 eine ecke hinter dem \“dach\“wodurch sich der obertongehalt des TRI doch deutlich verändert)
bei pulse und saw fehlen !mir! die brilianten obertöne.
sehr gut ist das man die SQU bis zu nichthörbaren nadelimpulsen modulieren kann. die PWM ist für mich klanglich um welten von einer obertonreichen PWM entfernt und klingt sehr hart. um volle PWM zu erreichen muss man die pulsweite auf 64 stellen bei vco1/2 da bei 128 die 50% sind und dann mit lfo1/2 je einen der vco´s mit einem value von 31 modulieren (weil sonst eine halbwelle des lfo nicht den wertebereich moduliert) – aber selbst dann stellt sich nicht die breite ein, die man von PWM bei 2 vco´s mit 3. suboszi (semitone -12) erwartet vor allem weil die statischen vco´s eben auch mit detuning nicht so richtig schweben wollen.
Grundsätzlich begrüße ich die Leser-Tests und Erfahrungsberichte. Aber: der Erfahrungsbericht wäre um Klassen besser, wenn er den Regeln der deutschen Orthographie und Interpunktion folgen würde. So ein gesetztes Komma oder ein Punkt erleichtern nicht nur die allgemeine Lesbarkeit, sondern nicht zuletzt auch das Verständnis des gerade gelesenen Abschnitts.
@Markus Galla richtig !
ich werd versuchen beim nächten mal verständlicher zu schreiben und auf das richtige setzen der satzzeichen zu achten.
grüße und danke
Ich hätte mir bei solch einer doch recht negativen Kritik mal ein paar entsprechende Soundbeispiele gewünscht.
Inwiefern wirkt sich das ganze auf den Sound aus? Kann man bestimmte Sounds mit dem Gerät nicht programmieren oder wirkt sich das ganze negativ auf den Klang aus???
Ich finde die Soundbeispiele auf der Waldorf-Webseite eigentlich ganz gut und nicht sehr weit vom Einser weg.
Gibt es eine Alternative zu dem Synth oder lässt sich das beschriebene doch nur eher modular aufbauen?
Der Bericht ist alles in allem sehr technisch und theoretisch. Dafür wahrscheinlich auch sehr gut beschrieben, aber wie klingt das Ganze???
@GEM-D das ganze klingt sehr gut und man kann mit dem pulse2 alle sounds proggen die mit den features möglich sind. da gibt es erstmal keine einschränkungen. mein kleiner erfahrungsbericht sollte auch eher als ergänzung zum test hier auf amazona verstanden werden und eben ein paar kleine eigenheiten des pulse2 beinhalten.
ich finde meinen bericht auch eher ausgewogen denn negativ. es ist wahrscheinlich etwas ungewohnt bestimmte eigenheiten konkret zu benennen und fällt einem aus diesem grund auch eher auf als positives, was es in meinem bericht durchaus auch gibt. klanglich ist der pulse2 ein gutklingender analoger zu einem fairen preis – modular ist was anderes und mit dem pulse2 einfach vom anwendungsbereich her schon nicht zu vergleichen. (preislich gleich gar nicht)
ich finde es trotzdem wichtig auf solche sachen wie nicht komplett öffnende filter bei keytracking oder HP/BP, welche nicht über das gesamte spektrum einstellbar sind, als auch auf die eingearten der vco-sektion (statische oszillatoren und nicht perfekte wellenformen) hinzuweisen. da ganze hat klanglich erstmal weniger auswirkungen als men denkt und ob diese negativ sind bleibt dem hörer überlassen.
@koma Hörbeispiele, die das Gesagte illustrieren, wären natürlich schön. Doch insgesamt spiegelt der Erfahrungsbericht meine eigenen Erfahrungen mit Waldorf wider (Blofeld). Vom Ansatz her wurde in der Entwicklung alles richtig gemacht, der Klang ist super etc., doch im Detail wird man dennoch enttäuscht. Ich spiele derzeit mit dem Gedanken, mir einen Streichfett zuzulegen. Gerade deshalb bleiben immer Zweifel, ob es da nicht auch wieder so ist.
Also einmal verglichen mit den Neuerscheinungen aus dem Hause Waldorf seit dem Largo, besitze ich den Blofeld und eben den Largo.
Ich habe mir den Pulse 2 ungelogen über einen Zeitraum von etwa vier monaten alle zwei Wochen locker 1,5 bis 2 Stunden bei meinem Musikalienhändler zu gemüte geführt mit allem pipapo. Filter, LFO usw.. Am Ende habe und werde ich ihn nicht meiner Waldorffamilie hinzufügen, weil ich mit dem Largo schon einen erstklassigen Basssynthesizer habe, meiner Meinung nach und es tut mir leid, aber knapp 500 EUR für einen Synthesizer und das kann er richtig gut, der mir gute Bässe liefert, sind mir dafür einfach zu viel. Dann habe ich lieber draufgelegt und bin bei Dave Smith fündig geworden. Sehr interessant wird für mich der Sledge 2,0 wo ja der Synth von Waldorf kommt.
Ehrlicher Bericht, Danke ! Ich habe auch schon mit den Gedanken gespielt den Pulse2 zu holen. Aber jetzt ist mir klar, die Anschaffung kann ich mir sparen.
@feelKlang der pulse2 ist kein schlechter synth. aber die oben beschriebenen eigenheiten habe ich nirgendwo in einem bericht gelsen, weswegen ich der transparenz wegen darauf aufmerksam machen wollte – ohne wertung ob das nun musikalische auswirkungen hat oder nicht.