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Wie mischt du deinen ersten Song? Teil-2

Die wichtigsten Punkte für einen besseren Mix

18. März 2018

Nachdem wir die wichtigsten Vorbereitungen für unseren Mix getroffen haben, geht es im zweiten Teil unseres Einsteiger Know How Mix an die Bearbeitung der Einzelspuren. Wir starten mit dem Equalizer.

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Ein Equalizer dient in erster Linie zum Bearbeiten von einzelnen Frequenzbestanteilen, d.h. wie bei der HiFi-Stereoanlage kann man mit Treble und Bass die hohen bzw. tiefen Frequenzen reduzieren oder anheben. Im Studio bzw. in der DAW ist das deutlich detaillierter möglich, zusätzlich stehen hier auch weitergehede Parameter für die Bearbeitung bereit.

Equalizing ist an sich schon einen eigenen Artikel wert, daher werden wir an dieser Stelle nur auf die gröbsten Einsatzgebiete bzw. Bearbeitungen eingehen. Sicherlich von vielen Hobby-Usern unterschätzt, sind die Frequenzbestandteile eines Instrumente, die man eigentlich gar nicht richtig wahrnimmt, aber eben doch vorhanden sind. Nahezu jedes Instrument hat Frequenzen im ganz tiefen bzw. oberen Bereich. Diese sind zwar oftmals extrem leise und treten daher nur kaum in Erscheinung, addiert man diese aber über mehrere Instrumente, wirkt es am Ende doch störend. Daher setzen viele Mix Profis – je nach Instrument – zunächst entweder einen Low- und/oder High Cut ein um genau dieses störenden Frequenzen an den äußeren Rändern des Frequenzbilds aus dem Mix zu entfernen. Somit wird nur das durchgelassen was man wirklich hören möchte.

Danach sollte man alle Einzelspuren separat durchhören und auf störende Frequenzen achten. Wichtig: Nicht zu viel auf Solo schalten, sonst verliert man den großen Überblick. Auch verhalten sich die einzelnen Spuren im Gesamtkontext deutlich anders als beim separaten Abhören. Eine akustische Gitarre mag solo abgehört zu dünn klingen, sich im Arrangement mit dem Rhodes und Gitarre 2 und 3 aber besser einfügen als wenn man der Gitarre zu viel Tiefen/Mitten lässt. Zu chirurgisch sollte man bei den Einzelspuren allerdings nicht vorgehen, sondern stets im Hinterkopf behalten wohin die Reise gehen soll. Keine Angst vor Experimenten, mit der DAW lässt sich ganz leicht eine Zwischenversion abspeichern von der man später – sofern das EQ-Experiment nach hinten losgegangen ist – wieder neu starten kann.

Ist man mit dem Equalizing durch, folgen die Dynamikbearbeitungen. Das hier vorgestellte Schema ist im Übrigen nicht in Stein gemeißelt. Je mehr man mixt, desto mehr wird man seine eigene Vorgehensweise finden. Sehr oft greifen die einzelnen Bearbeitungsschritte ineinander, so dass man ggf. vorherige Schritte wieder rückgängig machen muss.

Eine der häufigsten Dynamikbearbeitungen ist die Nutzung von Kompressoren. Diese werden eingesetzt um den dynamischen Umfang, d.h. den Unterschied zwischen den leisesten und lautesten Tönen eines Instruments im Zaum zu halten. Dabei gibt es keine feste Regeln, klassische Musik hat beispielsweise deutlich mehr Dynamik als aktuelle Pop-Songs. Wichtig ist am Ende, dass man stets einen „guten Pegel“ anliegen hat. Leise Töne sollten im Mix nicht untergehen, laute Töne nicht dominieren. Mit Hilfe eines Kompressors kann man dies nun anpassen. Eine maßvolle Kompression ist in der Regel – sofern man es nicht als gewollten Effekt einsetzen möchte – sinnvoll. Dynamisch tot, d.h. zu statisch sollte es am Ende auch nicht sein.

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Logic Pro Kompressor

Wie eingangs bereits erwähnt, sollte jeder Bestandteil des Mix seine passende Position auf der virtuellen Bühne bekommen. Das gilt für links/rechts genau so wie für vorne und hinten. Dies lässt sich mit dem Hall (Reverb) erzeugen. Doch nicht nur die Verschiebung, sondern auch der „Raum des Songs“ an sich spielt eine maßgebliche Rolle beim Mix. Soll der Track so klingen als würde man sich in einer Kathedrale befinden? Oder soll alles möglichst trocken und nah klingen? Wahrscheinlich wird der gewünschte „Raum“ irgendwo in der Mitte liegen. Einfach mal die Presets der Hall-Effekte durchgehen und hören wie sich der Klang dabei verändert.

Hall-Effekte werden in der Regel auf einem separaten Effekt-Kanal (Bus) geladen und jede Einzelspur schickt einen bestimmten Anteil per Aux-Send an diesen Kanal. So erreicht nur ein Teil des Gesamtsignals den Effekt, der Rest bleibt „trocken“.

Im Bereich der algorithmischen Reverbs ist die Auswahl groß

Hat man alle Schritte beendet, geht es an das Große und Ganze. Im Master Kanal lassen sich gewisse Bearbeitungen nochmals vornehmen, so beispielsweise ein Multi Band Kompressor.

Auch lassen sich Analyzer an dieser Stelle einsetzen um den Klang auch in Zahlen bzw. grafisch abzubilden. Ist der Song zu leise oder zu laut, wie ist es insgesamt um die Dynamik bestellt? Hierbei können solche Analyzer sehr gut helfen, letzten Endes sollte man sich aber auf seine Ohren verlassen.

Mit Referenztracks kann man immer wieder prüfen ob man seinem gewünschten Sound nahe gekommen ist oder ob gewisse Elemente sich stark unterscheiden. Nicht nur am Ende sondern auch immer wieder zwischendurch.

Wichtig ist es auch den Mix ruhen zu lassen und einen Tag später mit frischen Ohren nochmal reinzuhören. Zu 90% wird man dann nochmal etwas verändern und dann kommt ein weiteres großes Problem des Mixens zum Vorschein: Man findet kein Ende. Dieses Problem haben ganz viele Musiker und Produzenten, denn die Vorteile der Arbeit mit einer DAW erlauben es „leider“ auch, dass man immer wieder Veränderungen vornehmen kann. Dann sind fixe oder selbst gesteckte Deadlines ein Segen, denn dadurch muss der Mix zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen werden. Aber keine Angst, der nächste Mix kommt bestimmt.

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