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Zahlt mein Spotify-Abo den modernen Krieg?

Daniel Ek will in Militär investieren

14. Dezember 2021

concept of aviation technology advancement, military aircraft with digital radar interface

Daniel Ek, der Gründer und CEO von Spotify, ist umstritten. Allerdings bisher eher wegen der Preispolitik, die den Künstlern nur minimale Tantiemen aus dem Streaming Geschäft zubilligt, während Ek als quasi-Monopolist neben ein paar wenigen anderen Mitbewerbern den eigentlichen Gewinn einfährt. Nun wurde bekannt, dass Daniel Ek Teile seines geschätzten Vermögens von 4,8 Mrd. Dollar  in den Technikkonzern Helsing investiert, dessen Hauptaugenmerk auf der Erforschung und Entwicklung künstlicher Intelligenz im Bereich der Militärtechnologie liegt.

Daniel EK

Daniel EK, Gründer und CEO von Spotify, investiert in militärische Technik. Bild: Von magnus hoij – https://www.flickr.com/photos/hoij/6481206645/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19678775

100 Millionen Euro für künstliche Militärintelligenz?

Daniel Ek will investieren. Das ist erstmal nichts Verwerfliches, das ist eins der Grundprinzipien des Kapitalismus. Die Firma, in die Ek über seinen eigens gegründeten und mit 100 Mrd. Euro ausgestatteten Fonds Prima Materia investieren will, beschäftigt sich allerdings ausschließlich mit der Entwicklung künstlicher Intelligenz für militärische Zwecke. Genau genommen handelt es sich derzeit noch um ein Startup, Helsing wurde erst zu Jahresbeginn gegründet, mit dem Ziel, Europa zu einer führenden Rolle im Bereich der künstlichen Militärintelligenz zu geleiten.

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Künstliche Intelligenz dürfte eins der zukunftsträchtigsten Geschäfte im Bereich der Rüstung sein. Erinnern wir uns an die folgenreiche Fehlentscheidung im afghanischen Kundus im Jahr 2010, als beim Angriff auf entführte Tanklaster zahlreiche Zivilisten ums Leben kamen, darf man schon die Hoffnung hegen, dass künstliche Intelligenz solche Fehlentscheidungen zu verhindern in der Lage ist. Aber es gibt auch berechtigte Kritik am Einsatz solcher Technologien, weil selbstgelenkte Raketen und Drohnen zukünftig auch „frei von Augenmaß, Mitleid und Tötungshemmung“ (Der Spiegel) Entscheidungen treffen könnten.

Darf Daniel EK in militärische Technologie investieren?

Natürlich kann man jetzt nicht per se jedem Spotify-User jetzt einen Stempel aufdrücken, der ihn als Unterstützer von Militärtechnologie brandmarkt. Und schließlich legt Daniel Ek ja auch Wert darauf, dass das von ihm investierte Geld europäischen Firmen und, in diesem Fall, der europäischen Sicherheit zugute kommt. In einem Interview des Handelsblattes mit Helsing Mitbegründer Gundbert Scherf macht dieser deutlich, dass sich dieses Technologie „ausdrücklich an demokratische, europäische Staaten“ richte. Im Netz formiert sich indes Widerstand. Unter dem Hashtag #BoycottSpotify rufen Künstler und Künstlerinnen sowie zahlreiche Spotify-User zum Boykott des Streaming-Dienstes auf.

Wir werden nicht verhindern können, dass das Militär mit erheblichem, finanziellen Aufwand Entwicklungen vorantreibt. Fragen müssen wir uns aber, ob wir mit unserem Konsumverhalten zu solch einer Entwicklung beitragen wollen, oder ob wir, wenn wir Einfluss darauf haben, unser eigenes Verhalten anpassen. Was meint ihr? Ist es moralisch vertretbar, aus Kunst generiertes Geld in Rüstungsprojekte zu investieren? Oder stinkt Geld eben doch manchmal ein bisschen? Diskutiert mit uns. Aber bitte bleibt, angesichts eines so sensiblen Themas, fair und entspannt.

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Forum
  1. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Ich persönlich lege Wert auf ein Mindestmaß an sozialer Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Daher gibt es Firmen, bei denen lasse ich generell Finger weg. Bei diesem Artikel über Spotify kommt es natürlich darauf an, was man unter Militär versteht. Militär ist nicht gleich Krieg, genauso wie Bangladesch nicht gleich katastrophale Arbeitsbedingungen bedeutet. Es wird sich zeigen….

    • Profilbild
      ulrichwie

      @Filterpad …’Militär ist nicht gleich Krieg‘ = eine sehr naive Aussage. Und dann noch der Vergleich mit Bangladesch, puh.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein weiterer Grund den Mann unsympathisch zu finden. @Filterpad:
    Militär ist nicht gleich Krieg? Sondern?
    Ohne Militär kein Krieg, so herum stimmt‘s.

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @lunatic und Ulrichwie: Klar, ihr habt absolut Recht! Ich dachte hierbei an andere Aufgabengebiete des Militärs. Wenn er z.B. das Militär unterstützt, damit diese in Kriegsgebieten ‚Erste Hilfe‘ leisten o. Ähnliches. So war mein Gedankenspiel, falls es solche Aufgabenbereiche gibt. Übrigens bin ich nicht bei Spotify, nur mal so zur Info…kein Account habe bzw. hatte ich je bei denen.

  3. Profilbild
    Lapin

    Hat sich noch wer den verlinkten Artikel durchgelesen? Klingt Ansich nach einer legitimen Sache, Demokratien bei der Verteidigung gegen „Cyberangriffe u.ä.“ zu unterstützen.

    • Profilbild
      Heiner Jürs

      @Lapin Sehe ich genauso. Die asymmetrischen Bedrohungen, in denen nicht mehr Staaten gegeneinander stehen, sondern Staaten sich gegen (Cyber-)Terroristen verteidigen müssen, sind vermutlich das realistische Schlachtfeld der nahen Zukunft.
      Unter dem Aspekt begrüße ich das Investment sogar als Schritt zu europäischer Unabhängigkeit von anderen Systemlieferanten.
      Zumindest ist es sinnvoller investiert, als sich eine Yacht zu kaufen …

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Was hat das hier auf Amazona zu erscheinen sprich mit Musik zu tun?
    Lesen wir hier demnächst „Ed Sheeran’s Baby hatte den ersten Spinat und danach grün eingeschissen“?

    Das der größte Musiker-Zuhälter (Wortlaut: Ihr müsst mehr Content liefern!) jetzt in künstliche Intelligenz für Waffensysteme macht bestätigt mir mal wieder eines..: Milliardäre sind alle Geisteskranke!

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