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iOS Special #9: Tracks produzieren mit dem iPad

CURiOS #9: Rytmik Ultimate, djay pro

24. Februar 2016

CURiOS-2016-editorial

Üblicherweise dient die letzte oder erste Ausgabe eines Magazins im Jahr dazu, einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen. Auch ich möchte mich dem anschließen. In diesem Jahr und in absehbarer Zeit wird CURiOS erst einmal nur alle zwei Monate erscheinen aber dafür mit noch mehr Tipps zum Tracks produzieren mit dem iPad. Das liegt zum einen an meinen persönlichen beruflichen Veränderungen, aber nicht nur – und da ich aber das Format und die Qualität erhalten will, scheint das der bessere Weg zu sein.

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Trotz all der positiven Ereignisse in der iOS-Welt 2015, ist es aber ein Negativ, dass mir im Gedächtnis bleiben wird. Ein Ereignis, welches das Potential hat die iOS-Landschaft grundlegend zu verändern und zwar zum schlechten, wenn Apple nichts dagegen unternimmt.

Seit Oktober 2015 ermöglicht eine Änderung in den AGBs von Apple nicht mehr nur das Entfernen von Apps aus dem AppStore, sondern auch aus der Einkaufshistorie der Benutzer.

Das bedeutet, dass Software, die ich gekauft habe, nicht mehr für aus dem AppStore heruntergeladen werden kann, wenn der Entwickler die App entfernt.

Wenn man früher eine App gekauft hatte, konnte sie auch noch heruntergeladen werden, auch wenn sie nicht mehr im AppStore gekauft werden konnte. Wovon ziemlich viel ältere iOS-Geräte profitieren konnten. Heute kann ein Entwickler seine App komplett zurückziehen und das schließt das Käuferkonto mit ein. Aber das ist leider kein Einzelfall. So werden z.B. beim Kindle von Amazon auch Bücher aus dem Benutzerkonto gelöscht, wenn eine Lizenz mit dem Verlag ausläuft.

Das darf aber nicht Standard sein. Sollten sich z.B. die Spieleportale wie Steam, GOG.com oder Blizzard (World of Warcraft) so etwas erlauben, der resultierende Shitstorm wäre die nächste Sintflut. Da Gamer diesbezüglich ja sehr eigen sind und auch extrem sensibel, was Kopierschutz angeht, würden diese Portale nie wieder ein Spiel verkaufen, würde so etwas angewendet. Nein, hier behält der Käufer seine gekauften Spiele, egal ob Lizenzen auslaufen oder nicht und das ist auch die gängige Handhabung von anderen Software-Lizenzen, die nicht ausdrücklich als Abonnement gekennzeichnet sind. Nur ist man bei den Desktop-Rechnern schon eher daran gewöhnt, Backups zu machen. Oder sollte es zumindest sein.

Der Zustand ist schlecht für alle, denn er bedeutet de facto das Ende der Vertrauenswürdigkeit der Cloud-Ökonomie.

1. Für den Endkunden: Wenn ich mich nicht mehr darauf verlassen kann, dass meine Daten und Programme solange ich es wünsche (und dafür bezahle) in der Cloud gespeichert sind, wozu brauche ich dann noch eine Cloud? Das ist gleichzusetzen mit der Degradierung des Lizenzkaufs zur Lizenzmiete. Sogar noch schlimmer, denn bei dieser Miete bestimmt der Verkäufer, wie lange ich die Lizenz nutzen darf und nicht ich.

2. Für die Entwickler: Wenn ich als Endkunde nicht mehr sicher sein kann, dass ich zu der Software, für die ich eine gekaufte Lizenz gekauft habe, potentiell unbeschränkt und nach eigenem Ermessen Zugang habe, dann sinkt doch gleich meine Bereitschaft, neue Apps zu kaufen ganz rapide nach unten und das ist garantiert schlecht für die Entwickler.

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3. Es ist sowieso schlecht für Apple. Denn eine solche immense Zerstörung der Vertrauensbasis zwischen Verkäufer und Käufer wird, … muss ihre Auswirkungen haben. Spätestens, wenn wieder mal ein neues iPhone heraus kommt und man beim Umstieg merkt, dass etliche der Apps, auf die man sich inzwischen verlässt, nicht mehr neu installiert werden können, weil es sie einfach nicht mehr gibt.

Damit ist auch Apples „Cut the cord‟-Slogan mit der iOS7 feierlich eingeführt wurde, faktisch nicht mehr  mehr haltbar. Die Strippe zwischen iOS-Gerät und Desktop-Rechner ist nun dicker denn je. Denn auch das iCloud-Backup, das sich vom iPad etc. ausführen lässt, sichert ja nur die Daten des Geräts, jedoch nicht die Apps selbst. Das iCloud-Backup verlässt sich nämlich auf das Vorhandensein der benötigten Apps auf den Apple-Servern. Wenn also ein Entwickler die App gelöscht hat, Pech gehabt!

Die einzige zwischenzeitliche Lösung ist das althergebrachte, manuelle Backup seiner Apps auf der Festplatte des Desktop-Rechners und von da aus weiter auf BD-R-Medien oder ähnliches. Die Apple Cloud ist damit nutzlos und besonders dem OS X MacAppStore droht ein völliges Versinken in der Bedeutungslosigkeit. Die Abwanderungsrate der Entwickler von MacAppStore ist schon groß genug, wenn jetzt auch noch das Käufervertrauen schwankt, sehen wir dunkeln Zeiten in der iOS-Welt entgegen.

Aber selbst persönliche, physikalische Backups helfen einem später nicht weiter, wenn das App In-App-Käufe beinhaltet. Da die App nicht mehr im AppStore existiert, gibt es auch keine Lizenz mehr dafür, zur Verifizierung der Lizenzkäufe. Das bedeutet, dass IAP-Käufe nach Entfernen der App nie wieder freigeschaltet werden können.

Oder noch schlimmer, manche Apps benutzen sogenannte Autorisierungs-Blobs, die nach einem vom Entwickler festgelegten Zeitraum durch Einloggen in seinen Apple-Konto aktualisiert werden müssen. geschieht dies nicht, kann die App nicht mehr aufgerufen werden. Selbst wenn man also noch eine lokale Kopie hat, hört sie einfach irgendwann auf zu funktionieren. Besonders bei IAP-Käufen wird diese Vorgehensweise benutzt.

Einzige Abhilfe und einzige Maßnahme zur Rückgewinnung des Vertrauens ist, dass Apple das Backup der letzten kompatiblen App-Version und Lizenzen für ein spezifisches iOS nicht mehr den Entwicklern aufbürdet, sondern selbst übernimmt. Alles andere kann nicht akzeptabel sein.

Aber es liegt nicht nur an Apple. Hier müssen Entwickler wie Kunden ihr Feedback an Apple senden und auf einer Lösung des Problems beharren, nur dann wird sich etwas bewegen.

http://www.apple.com/feedback/

Wir werden an den Thema dran bleiben und hoffen, dass es sich so schnell wieder in der Luft auflöst, aus der es gekommen ist. In diesem Sinne, willkommen zu CURiOS 2016, mit einem Schwerpunkte auf das Produzieren von Tracks in dieser Ausgabe.

—-

NEUE APPs
MidiMetro – von Audeonic
NOISE – von ROLI Ltd.
Group the Loop – von Jack Marshall
modstep – von AppBC
Rututu – Music Playground – von EarthSync Music
Cream Mobile – von Arto Vaarala
KQ MiniSynth – von Ryouta Kira
ODJO – DJ Music Mixer – von Cherkasoff, LLC
CHAiOS SYNTH 2 – von Per Loenicker
LINK to MIDI – von Alexandernaut
MIDI Link Sync – von Coding Cod Ltd
Insonic – von Oren Fridman
Sidecar MIDI Controller – von Secret Base Design
MegaCurtisBig – von The Strange Agency
Analog Synth X – von Aurelius Prochazka
NS1 – Virtual Analog Synth / Audio Unit – von Nikolozi Pty Ltd
F-16 Filter – von Blamsoft, Inc.
Music Memo von Apple
Vintage Guitar – von The Musicology Group
Chordup – von Dmitry Klochkov
SoundBow – von Agoston Nagy
LooperSonic – von David O’Neill
SoundPrism Link Edition – von Audanika GmbH
Patch Base – MIDI-Controller – von Coffeeshopped LLC
RS-08 | 8 Oscillator Ribbon Synth – von DesignByPaul

APP UPDATES:
GarageBand 2.1 von Apple
Cubasis 1.9.8 von Steinberg
Gadget 2.0 von Krog
iDS-10 2.0 von Korg
Votan Telepathy 2.0 von Digital Music Technology
Audiobus Remote 1.0.5 von Audioobus

NEUE hARDWARE:
CME Widi-Bud – von CME
USBT01 und BT01 Wireless MIDI – von Yamaha
Mogees Kontaktmikrofon – von Mogees
iConnectivity iConnectAUDIO2+ – von iConnectivity
Remidi – MIDI-Handschuh – von Remidi

iM FOKUS:
– Rytmik Ultimate – von Cinemaxx
djay Pro – von algoriddim

LiNKS
Amazona.de iOS-Archive 2015

Bisherige Ausgaben:

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Forum
  1. Profilbild
    Markus Galla RED

    Ich denke mal, dass Apple damit einem Problem vorweg greifen möchte: Apps, die nicht mehr weiter entwickelt werden, entsprechen schon nach kurzer Zeit nicht mehr den Sicherheitskriterien von iOS und MacOS X. So mussten ja vor einiger Zeit alle Apps in die „Sandbox“. Ältere Apps liefen nicht mehr, weil sie eben nicht in der Sandbox waren. Da nutzte auch das Backup nichts. Jede veraltete App ist ein Sicherheitsrisiko für die Betriebssysteme. Im Prinzip könnte – zumindest in den USA – Apple dafür haftbar gemacht werden, wenn es diese Apps weiterhin zulässt, obwohl sie gegen die Sicherheitskriterien verstoßen. Ob Apple nun wirklich regelmäßig alte Apps, die nicht mehr verkauft werden (und an denen Apple dann nichts mehr verdient), auf Lücken und Konformität checken möchte? Wohl eher kaum. Da ist das Entfernen dann konsequent, auch wenn es für den Endkunden erst einmal ärgerlich ist.

    • Profilbild
      Faust

      @Markus Galla Beeindruckende Geisteshaltung!?

      @Redaktion: Danke für den Bericht, jetzt weiß ich für mich das ich keine Apps mehr im App-Store kaufe. Auch werde ich nicht überrascht sein wenn früher oder später Apps nicht mehr auftauchen. Ich kann mein Geld auch anderweitig ausgeben.

      • Profilbild
        Markus Galla RED

        @Faust Interessant ist, dass sich alle Leute über Apple beschweren, wenn solche Sachen passieren, sich aber nie Gedanken darüber machen, warum es für das iPhone oder das iPad keine Viren oder Trojaner gibt, während z. B. die Android-User ständig damit zu kämpfen haben. Man kann nicht beides haben. Ich habe hier noch zwei iPod touch der ersten Generation. Es gibt keine Apps mehr dafür. Warum nicht? Weil das Gerät seit Jahren überholt ist und kein aktuelles iOS mehr darauf läuft. Kann ich jetzt ernsthaft von Apple erwarten, dass man dort alle meine jemals gekauften oder heruntergeladenen Apps für mich vorhält, weil ich seit Jahren keinen neuen iPod touch mehr gekauft habe? Das ist ungefähr so als würde man erwarten, für seinen 80 Jahre alten Oldtimer heute noch Originalersatzteile zu erhalten. Jeder Entwickler ist selbst dafür verantwortlich, seine Apps immer auf dem neuesten Stand zu halten und den Sicherheitskriterien von iOS zu entsprechen. Wenn er das nicht tut, wird seine App entfernt. Was wäre wohl wieder mal los, wenn sonst ausgerechnet über diese App später Schadcode eingeschleust würde? Dann überschlägt sich die Presse wieder und Apple ist auch für alle der Teufel. Man kann es euch aber auch nie recht machen. Und….wer das nicht akzeptieren möchte, findet Alternativen und sollte sie auch nutzen.

  2. Profilbild
    fmq75

    „Pros greifen wohl eher zu Traktor oder DJ pro“??Also,Traktor ist ein schlechter Scherz auf dem iPad und nicht mehr als ein Spielzeug.Aber Native nimmt iOS ja nach wie vor nicht ernst.DJ pro ist zu viel Blinki Blinki und saugt ordentlich am Akku.Die einzige app,die das wirklich richtig macht (plus Unterstützung für Timecode Vinyl wenn man eine NI Audio 10 oder Scratch 6 hat) wäre die hier:„DJ Player“ von iMect Ltd.
    https://appsto.re/de/LCrqu.i Habs aber eh wieder aufgegeben das iPad als CD/Turntable Ersatz zu benutzen.Apple schaffts einfach nicht mehr ihr iOS“rock solid“zu machen.Jedes update macht irgendwas anderes wieder kaput…

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