12. März 2020
Ein Gear-Guide über DJ-Equipment für DJ-Einsteiger
Welches DJ-Equipment brauche ich eigentlich als DJ-Einsteiger? Für den Einstieg oder auch, wenn ich ernsthaft DJ werden will und das nicht nur eine Laune der Saison bleiben soll? Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne und leider auch die Gefahr, sich auf einen langen Holzweg zu begeben und das erst später zu erkennen, wenn man schon Zeit und Geld vergeudet hat. Daher möchten wir euch mit diesem Text nun einen kleinen Leitfaden an die Hand geben, mit welchem DJ-Equipment für Einsteiger ihr eure ersten Schritte in der DJ-Welt machen könnt.
DJ-Equipment für Einsteiger DJs: Was möchte ich?
Zuerst einmal solltet ihr für euch rausfinden, was für ein DJ ihr werden möchtet. Das ist gerade am Anfang relevant, weil jede Art DJ heutzutage ein anderes DJ-Equipment benutzt. Das gilt auch für die DJ-Software, für die ihr euch entscheidet, zum Beispiel Rekordbox DJ, Serato DJ oder Traktor Pro 3. Daneben gibt es natürlich noch Virtual DJ, eine Software, die besonders bei mobilen DJs beliebt ist wie auch viele Apps für unterschiedliche Geräte. Ganz generell gilt, dass es kein wirklich schlechtes DJ-Equipment oder eine schlechtere DJ-Software gibt, es gibt nur die falsche Anwendung dessen.
- DJ-Software mit USB-Exportfunktion: Rekordbox DJ
- Update aus Berlin, die DJ-Software Native Instruments Traktor Pro 3
- Bei Hip Hoppern beliebt, die DJ-Software: Serato DJ
Hier meine grobe Einteilung von DJ-Typen und das passende Einstiegsequipment:
Ich unterscheide für diesen kleinen Guide Club-DJs, Urban bzw. HipHop-DJs, mobile DJs und Vinyl-Traditionalisten.
Der Club-DJ mit elektronischen Wurzeln
House, Techno, Trance, Minimal, EDM – alle Arten von elektronischer Tanzmusik kommen auf den Teller. Der Profi wird später im Club mit Mediaplayern wie dem Pioneer DJ CDJ-2000NXS2 oder dem Denon SC5000 Prime arbeiten und dazu ein Clubmischpult wie das Allen & Heath Xone:96 oder Pioneer DJ DJM-900NXS2 vor sich stehen haben.
Ein Profi-Setup für den Anfang wäre allerdings arg übertrieben und würde auch gleich mal ein paar tausend Euro verschlingen. Besser ist es hier, mit einem 2-kanaligen DJ-Controller zu starten, dem eine gute Software als Vollversion beigefügt ist. Der Controller ist quasi die Fernbedienung mit eingebauter Soundkarte für die DJ-Software, die Musik ist dann entweder auf der Festplatte, kann aber mittlerweile auch über Streaming-Dienste genutzt werden. Als DJ-Controller empfehle ich den Pioneer DJ DDJ-400, der mit der Software Rekordbox DJ kommt und den Native Instruments Traktor S2 MK3, dem die volle Lizenz für Traktor DJ 3 beiliegt. Beide Controller bewegen sich preislich um die 250 Euro, sind robust und übersichtlich gestaltet. Sie reichen auch schon für mobile Events und um sich auf den Club vorzubereiten.
- Pioneer DJ DDJ-400 DJ-Controller
- NI Traktor Kontrol S2 MK3 DJ-Controller
Später werden dann Mediaplayer und Clubmischer interessant: Ein günstiges Club-Setup für daheim bietet sich kompakt an mit Lösungen von Pioneer DJ wie z.B. dem XDJ-RR, XDJ-RX2 oder modular mit zwei XDJ-700 und einem preiswerten, aber tauglichen Mischpult dazwischen (z. B. Allen & Heath Xone 23).
- Pioneer DJ XDJ-RR DJ-Workstation
- Pioneer DJ XDJ-RX2 DJ-Workstation
- Pioneer DJ XDJ-700 USB-Mediaplayer
- Allen & Heath Xone:23 DJ-Mixer
Der Urban DJ
HipHop, R’n’B, Trap, Reggaeton, Dancehall Reggae. Auch der Einstieg in die Welt der Black-Music im weitesten Sinne erfolgt am besten mit einem 2-kanaligen DJ-Controller als DJ-Equipment für Einsteiger. Hier empfehle ich als Serato DJ als DJ-Software, da diese gerade, was die schnelle Track-Auswahl angeht, sehr übersichtlich gestaltet ist. Auch die Einbindung der Sampler-Funktion ist ideal für diese Art Djing.
Die Einstiegs-Controller, die zu empfehlen sind, haben hier meist die kostenlose Light-Version von Serato für den Download freigeschaltet. Die Urban-DJs, bzw. vor allem die HipHopper, brauchen einen übersichtlichen Controller mit guten Jogwheels und einem einstellbaren Crossfader (erst mit dem wird Scratchen zum Scratchen). Als Einstiegsmodelle empfehle ich hier den Roland DJ-202, den Reloop Beatmix 2 MK2, den Pioneer DJ DDJ-SB3 und den Numark Mixtrack Platinum.
- Roland DJ-202 DJ-Controller
- Reloop Beatmix 2 MK2 DJ-Controller
- Pioneer DJ DDJ-SB3 DJ-Controller
- Numark Mixtrack Platinum DJ-Controller
DJ-Equipment für Einszeiger als mobiler Discjockey
Der angehende Mobil-DJ wird den Bereich der Einsteiger-Controller überspringen. Als DJ-Equipment braucht er für den Anfang einen robusten DJ-Controller mit professionellen Anschlüssen und Ausgängen. Wer hier am Anfang es nicht zu kompliziert haben will, dem sei der 2-kanalige Denon MC4000 empfohlen. Hier gibt es gleich mehrere Ausgänge (Master mit XLR-Stereo und RCA/Cinch und 2x 6,3 mm symmetrische Klinke für den Booth), auch könen gleich zwei Mikrofone angeschlossen und klanglich geregelt werden. Für diesen DJ-Controller ist Serato DJ Intro freigeschaltet.
Es empfiehlt sich gleich von Anfang an, auf die Vollversion upzugraden oder Virtual DJ online zu erstehen. Was der Mobil-DJ-Einsteiger auch gleich zu Beginn benötigt, ist mindestens ein Funkmikrofon-System, eine Lautsprecheranlage (aktiv) für bis zu 100 Personen und ein kleines Licht-Setup. Hierauf möchte ich in diesem Text noch nicht weiter eingehen.
Immer noch in der Rille – der Vinyl-DJ
Die CD mag als DJ-Medium aussterben, Vinyl bleibt uns aber noch erhalten, vielleicht ein bisschen, wie es auch heute noch Reitpferde und Reiter gibt, also die klassischen Discjockeys. Und wenn nicht, nach wie vor spielen Plattenspieler für Nutzer eines digitalen Vinyl-Systems eine große Rolle.
Gebraucht werden hier als DJ-Equipment für Einstiger zwei solide DJ-Plattenspieler bzw. Turntables und ein 2-kanaliger Battle-Mixer: Riemenangetriebene Plattenspieler kann ich zum DJing nicht empfehlen. Man sollte schon zum zugkräftigen Direktantrieb greifen. Außerdem gibt es am DJ-Plattenspieler einen Pitchfader, um die Drehgeschwindigkeit und damit das Tempo der Musik in einem bestimmten Bereich (meist +/-8 %) stufenlos zu regeln.
Im Preis-Leistungs-Verhältnis zu empfehlen sind der Reloop RP-4000 MK2, der Audio Technica AT-LP140 XP, der Pioneer DJ PLX 500-k sowie der Numark NTX1000. Bei diesen Plattenspielern sind Nadeln und Systeme gleich mit im Paket enthalten, die Zugkraft der Antriebe ist für den Hausgebrauch sehr brauchbar.
- Reloop RP-4000 MK2 DJ-Turntable
- Audio Technica AT-LP 140XP DJ-Turntable
- Pioneer DJ PLX-500-k DJ-Turntable
- Numark NTX1000 DJ-Turntable
Als Vinyl-DJ Mischpult reichen zum Einstieg schon Modelle, die unter 100 Euro erhältlich sind, wie z.B. der NOX101 von Behringer oder der Numark M2.
- Behringer Nox101 DJ-Mixer
- Numark M2 DJ-Mixer
Für angehende DJs, die das klassische Scratchen mit Vinyl erlernen wollen, sei erstens zu empfehlen, sich bei der Anschaffung des Plattenspielers gleich auch entsprechende Systeme mit sphärisch geschliffenen Nadeln dazuzuholen (Ortofon Scratch MK2) und zweitens, einen Battle-Mixer auszuwählen, bei dem sich die Crossfader-Kurve einstellen lässt.
Hier bieten sich an: Mixars Cut MK2, Allen & Heath Xone:23 und Reloop RMX-22i.
- Reloop RMX-22i Battle-Mixer
- Mixars Cut MK2 Battle-Mixer
Als DJ-Equipment für Einsteiger in Sachen Digital-Vinyl-Systemen (DVS) gibt es Battle-Mixer mit eingebauter Soundkarte und Software im Paket. Hier steuert man mit Schallplatten, auf die ein Timecode gepresst wurde: die DJ-Software.
Im Einstiegssegment finden sich dort der neue Numark Scratch, der Reloop Kut, von Pioneer DJ der DJM-250 MK2, der NI Traktor Kontrol Z2 und der Mixars Duo MK2.
- Reloop Kut digitaler DJ-Mixer
- Numark Scratch digitaler DJ-Mixer
- Pioneer DJ DJM-250 MK2 digitaler DJ-Mixer
- NI Traktor Kontrol Z2 digitaler DJ-Mixer
- Mixars Duo MK2 digitaler DJ-Mixer
Hört, hört (1)! DJs brauchen DJ-Kopfhörer
Das wichtigste Zubehör, welches das DJ-Equipment für Einsteiger vervollständigt, ist der DJ-Kopfhörer. Vorab ein wichtiger Hinweis in einem Gleichnis: Nicht jeder Kopfhörer im schicken DJ-Design ist auch vernünftig ist für DJs brauchbar, genau so wie ein Schnitzel Wiener Art (aus Schweinefleisch) kein echtes Wiener Schnitzel (aus Kalb) darstellt. Worauf muss man also beim Kopfhörerkauf achten?
Bauweise der Kapsel
Ein DJ-Kopfhörer hat immer eine geschlossene Bauweise, das dient dazu, besser und exakter vorhören zu können. Der DJ kann quasi abgeschottet und konzentriert lauschen. Was der DJ nämlich macht, ist die Musik, die draußen bei der Crowd ankommt, mit der Musik auf dem Kopfhörer in optimale Kongruenz zu bringen und natürlich wird gehört, ob das Lied auf dem Kopfhörer auch zur gerade laufenden Musik optimal passt und die Auswahl stimmt. Ein Lieblings-DJ von mir, Fatboy Slim, antwortete einmal auf die Frage, was einen guten DJ ausmacht: „Know your records (Kenne deine Platten)!“ Was er meinte, kenne deine Musiksammlung und höre genau vor, bevor du ein Stück spielst. Es gibt ohraufliegende und ohrumschließende Kapseln. Am besten probiert man beide aus und findet selbst heraus, welche Ohrmuschel angenehmer beim Tragen ist.
Stabilität und Verarbeitung
Beim Djing wird der Kopfhörer häufig auf- und abgesetzt, eigentlich bei jedem Mix sogar. Die Gelenke müssen daher beweglich sein und gleichzeitig viel mehr aushalten als bei Kopfhörern, die nur zum Musikhören genutzt werden. Auch sollte das Kopfhörerkabel gut verarbeitet sein, damit der voraussehbare Kabelbruch nicht schon nach wenigen Monaten passiert, im besten Fall lässt es sich leicht wechseln, ebenso wie die Ohrpolster.
Der Klang eines DJ-Kopfhörers
Ein DJ-Kopfhörer muss laut sein können und darf bei hoher Lautstärke dennoch nicht verzerren. Hier sollten man zwei Kennzahlen beachten:
Die Impedanz, angegeben in Ohm: Bei niedriger Impedanz (z. B. 32 Ohm) braucht der Kopfhörer keine starke Verstärkung vom Mischpult, um laut zu klingen, Kopfhörer mit niedriger Impedanz funktionieren auch gut am Smartphone oder an der Kopfhörerbuchse von eurem Computer. Studiokopfhörer sind nicht geeignet: Sie bezitzen oft eine offene Bauweise und haben dazu eine hohe Impedanz. Das lässt die Ohren weniger schnell ermüden und ergibt auch einen detailreichen Klang. Allerdings benötigen diese Kopfhörer einen leistungsfähigen Verstärker und klingen daher am Kopfhörerausgang vergleichsweise leise.
Der maximale Schalldruckpegel, in dB angegeben, sollte deutlich über 100 dB liegen. Beim Sennheiser HD-25 Light beträgt er beispielsweise 114 dB. So laut muss man allerdings nie wirklich aufdrehen, weil man sich das Gehör irreparabel schädigen kann.
Das Kabel – Spiral oder gerade: Hier stellt sich wieder die Frage, welcher DJ man werden möchte. Der DJ am Controller oder am Mediaplayer ist nie weit weg vom Gerät. Der Vinyl-DJ wiederum muss immer mal wieder einen Schritt weg vom Pult hin zur Plattenkiste machen. Für ihn ist das Spiralkabel die bessere Wahl, da dieses sich elastisch ausdehnen kann, während bei einem geraden Kopfhörerkabel ein abruptes Ende kommt (das habe ich selber schon so erlebt und einen Kopfhörer dadurch beschädigt). Der Stecker sollte 6,3 mm Stereoklinke haben und abschraubbar sein. Darunter findet sch dann die sogenannte kleine Klinke (3,5 mm stereo).
Preislich bekommt man schon und 100 Euro brauchbare Einsteiger-DJ-Kopfhörer, hier eine paar Auswahl: Reloop RHP-15, AKG K-182, Sennheiser HD-25 light, Pioneer HDJ-X5-k.
- Reloop RHP-15 DJ-Kopfhörer
- AKG K-182 DJ-Kopfhörer
- Sennheiser HD-25 Light DJ-Kopfhörer
- Pioneer DJ HDJ-X5-k DJ-Kopfhörer
Hört, hört (2)! DJs brauchen Monitoring
Zum Abschluss noch ein letztes Puzzlestück für das vollständige DJ-Equipment für Einsteiger, das wirklich jeder DJ in den eigenen vier Wänden aber auch im Club braucht: ein DJ-Monitoring, also Lautsprecher zum Abhören des Mastersounds, der beim Publikum ankommt. Für daheim reichen auch die heimische Stereo-Anlage, günstige Aktivboxen oder auch Studiomonitore. Natürlich gibt es auch spezielle „DJ-Lautsprecher“. Zu beachten ist dabei vor allem die Positionierung des DJ-Monitorings: Der Lautsprecher darf nicht zu weit weg vom DJ-Platz stehen. Die Schallgeschwindigkeit hat nämlich einen großen Einfluss, da man ja das Kopfhörersignal mit dem Mastersignal in optimale Kongruenz bringen muss. Sind die Boxen zu weit weg, kommt es beim Mix zu einem ärgerlichen Versatz, den man live korrigieren muss.
Für den sogenannten „Bedroom-DJ“ reichen schon günstige Aktiv-Monitor-Pärchen, z. B.: Mackie CR3 (CR4), Hercules DJ Monitor 32 (42), oder Pioneer DJ DM-40.
- Mackie CR3 DJ-Montoring
- Hercules DJMonitor32 DJ-Montoring
- Pioneer DJ DM-40-k DJ-Montoring
Interessanter Bericht aber das Hauptbild mit der weibl. Djane und den Geräten finde ich nicht so passend, weil hier steht ein Paar Aktiv Monitore, ein alter Verstärker oder Receiver, eine Groovebox und ein Plattenpieler. Aber das ist ja nur meine Meinung dazu, es gibt ja sowas wie künstlerische Freiheit, wollte ich nochmal anmerken. Viel cooler wäre hier doch ein Notebook mit ein bestimmten Frucht drauf oder von einem anderen Hersteller ohne Frucht und einer der genannten Controller. Aber wie gesagt es is ja nur eine Anmerkung.