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Das Gear der besten Gitarristen der Welt: Jimi Hendrix

Das feuererprobte Equipment eines Woodstock-Stars

1. April 2025
Die besten Gitarristen der Welt Jimi Hendrix Gear

© Allan Koss

Jimi Hendrix gehört nach wie vor zu den besten Gitarristen der Welt. Sein Stil und sein Sound haben das Universum der E-Gitarristen nachhaltig beeinflusst und es gibt unzählige bekannte Gitarristen, die sich noch heute auf Jimi berufen. Aus diesem Grund wollen wir mal einen genaueren Blick auf das Equipment des legendären Gitarristen werfen.

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Eines gleich vorweg: Das Equipment von Jimi Hendrix war dermaßen umfangreich, dass ich es hier vermutlich nicht vollumfänglich auflisten kann, sodass ich mich auf Instrumente konzentriere, die seinen Sound prägten.

Die Gitarren von Jimi Hendrix

Wie fast jeder Gitarrist begann Jimi Hendrix sein Leben als Gitarrist mit günstigen Akustikgitarre. Seine ersten E-Gitarren waren neben einer Supro Ozark 1560-S auch eine Epiphone Wilshire und eine Danelectro 3012 mit dem Namen „Betty Jean“ mit den legendären Lipstick-Pickups.

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Diese Gitarren waren damals günstige Einsteigermodelle und wie fast jeder Gitarrist, hat auch Jimi Hendrix sich zunächst einmal mit diesem Stücken begnügt. Und obwohl Hendrix Linkshänder war, handelte es sich bei den meisten Gitarren, die er spielte, um umgedrehte Rechtshänder-Modelle.

Sein erstes Geld verdiente er in der Musikwelt als Session-Gitarrist und wechselte dann, je nach Budget, zwischen einer Fender Duo-Sonic und einer Fender Jazzmaster. Letztere gab er Anfang der 60er-Jahre in Zahlung, um sich seine erste Fender Stratocaster zu kaufen. Die 1964er Strat kostete 289,- US-Dollar. Ab diesem Zeitpunkt spielte Jimi Hendrix im Studio häufig Stratocaster-Gitarren.

Meist waren es Stratocaster der frühen 60er-Jahre mit Palisandergriffbrett. Hin und wieder kam im Studio zu dieser Zeit auch eine Telecaster zum Einsatz. Auf den Studioaufnahmen des Solos in „Purple Haze“ ist beispielsweise eine Butterscotch-Blonde-Telecaster zu hören, die Jimi sich damals geliehen hatte.

Darüber hinaus nutzte er auch die bekannte Gibson Flying V, deren Design er selbst mit Nagellack kreiert hatte. Auch diese Flying V war eigentlich ein Rechtshänder-Modell, das Hendrix, wie seine Stratocaster, einfach umdrehte. Doch er besaß auch ein Linkshänder-Modell der Flying V in Weiß, das Gibson für ihn baute.

die besten Gitarristen der Welt Jimi Hendrix Flying V

Jimi Hendrix‘ 1967 Gibson Flying V in der Rock and Roll Hall of Fame, Cleveland, ©Claude Humbert

Nicht zuletzt ist auf vielen Studio-Aufnahmen neben einer weißen 67er Gibson SG Custom mit drei Humbuckern in der Mitte der 60er-Jahre auch durchaus mal eine Fender Jaguar zu hören.

Live wechselte Jimi zu den damals nagelneuen Stratocaster-Modellen mit Ahorngriffbrett. Die bekannteste ist wohl die weiße 68er Strat, die er auf dem Woodstock Festival 1969 spielte.

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Heutzutage ist es kaum vorstellbar, dass es sich damals um nagelneue Gitarren handelte und sie wurden regelmäßig auf Tour von den Roadies nachgekauft, da Jimi Hendrix sie nicht selten am Ende des Gigs zerlegte oder anzündete. Einige dieser „feuererprobten“ Gitarren hat er dann verschenkt. Aktuell zählen die Stratocaster-Modelle aus dieser Zeit übrigens zu den Gesuchtesten.

Jimi Hendrix Fender Stratocaster

Jimi Hendrix hatte eine Vorliebe für Fender Stratocaster-Gitarren © Ary Groeneveld

Interessant ist, dass er oft ganze Konzerte mit einer Gitarre spielte und erst vor dem letzten Song zu einer anderen wechselte, die er dann verbrannte. So verhielt es sich beispielsweise mit der legendären angemalten weißen Stratocaster, die Fender als „Jimi Hendrix Stratocaster“ in limitierter Stückzahl neu auflegte. Obwohl Menschen auf der ganzen Welt ihn stets mit diesem Akt der Zerstörung in Verbindung bringen und nicht wenige glauben, dass er regelmäßig seine Gitarren in Flammen aufgehen ließ, soll Jimi während seiner Karriere nur drei Gitarren wirklich verbrannt haben.

Gelegentlich sah man Hendrix live auf der Bühne auch mit Gibson-Gitarren. Neben den Gibson-Modellen, die er im Studio spielte, wurden auf der Bühne auch eine 1955er Gibson Les Paul Custom und eine ES-330 gesichtet. Zertrümmert hat er meines Wissens aber nur die Fender-Gitarren. Die Les Paul Custom hat er vermutlich als Ersatz für seine Flying V gespielt, ging dann aber recht schnell zu einer Gibson SG über.

Seine Vorliebe für die Fender Stratocaster hängt sicherlich mit dem Vibratosystem dieser Gitarre zusammen. Mit diesem hat er live bekanntermaßen ausgiebig experimentiert und die Gitarren bis zum Limit malträtiert.

Generell kann man definitiv festhalten, dass Jimi Hendrix eine große Auswahl an Marken und Modellen schätzte, denn auch mit Gretsch oder Rickenbacker-Gitarren wurde er bisweilen abgelichtet.

Effektpedale von Jimi Hendrix

Jimi Hendrix hat gerne mit dem Sound experimentiert. In meinen Augen ist es so, dass das Zusammenspiel zwischen Effektpedalen und Verstärker für ihn fast wichtiger waren als die Wahl des Gitarrenmodells. Er suchte ständig nach neuen Effekten und ließ sich von Roger Mayer oder seinem Techniker Eddie Kramer Pedale bauen und modifizieren. Es ist durchaus möglich, dass er der erste Pedal-Nerd der Musikgeschichte war.

Das Fuzz Face, ein Wah und ein Uni-Vibe gehörten zu den Grundpfeilern seiner Signalkette.
Im Hinblick auf das Fuzz startete er zunächst ein Germanium Fuzz Face. In den späten 60er-Jahren wechselte er dann zu einem moderneren Silizium Fuzz Face. Da ein Fuzz Face aus nur wenigen Bauteilen besteht, ist jedes einzelne für den Gesamt-Sound von enormer Bedeutung. Während ein Germanium Fuzz einen etwas dunkleren und wärmeren Sound liefert, ist der Klang der späteren Silizium-Variante aggressiver. Vor einem weit aufgedrehten Marshall-Amp wird diese Aggressivität jedoch entschärft und es klingt fantastisch.

Dunlop Fuzz Face

Das Dunlop Fuzz Face verbinden unzählige Musiker bis heute mit dem Sound von Jimi Hendrix

Jimi Hendrix war ein wirklich begnadeter Musiker, der während des Spielens immer wieder am Volume- und Tone-Regler der Gitarre spielte und so das Gain und den gesamten Sound formte. Wer diesen Sound von Hendrix nachbilden will, darf das Fuzz auf keinen Fall vor einem cleanen Amp spielen. Dadurch dass der Amp in die Sättigung getrieben wurde, entsteht durch die leichte Reduktion der Höhen des Fuzz-Pedals erst dieser wundervolle Zerr-Sound.

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Das Octavia Oktav-Fuzz darf für Soli natürlich auch nicht fehlen. Auch hiervon gab es mehrere Versionen, da Hendrix gemeinsam mit seinem Techniker und Roger Mayer immer wieder Veränderungen vornahm. Dieses Pedal erzeugt eine verzerrte, höhere Oktave des gespielten Tons.
Roger Mayer baute für Jimi einige modifizierte Versionen dieses Schaltkreises. Heute gibt es von Roger Mayer einige dieser Versionen in schicken Gehäusen noch zu kaufen. Mitte der 60er-Jahre soll Hendrix übrigens auch ein Maestro Fuzz gespielt haben und er war zumindest im Besitz eines Marshall Super Fuzz.

Das Shin-Ei Uni-Vibe ist ein Phaser, oder besser gesagt, der Phaser schlechthin. Hendrix hat dieses Pedal in Songs wie „The Wind Cries Mary“ gespielt.

Bekannt ist Hendrix natürlich auch für seinen Wah-Sound, für den er ein Vox McCoy und später ein V846 nutzte. Heute gibt es zahlreiche Nachbauten seiner Pedale. Die alten Thomas Organ oder Jen Wahs haben aber einen ganz besonderen Sound. Die Auswahl der Komponenten spielt hier eine große Rolle. Vom richtigen Poti, über die Wahl der Spule, bis hin zu den verwendeten Widerständen und Kondensatoren. Selbst der Verstärkungsfaktor der Transistoren ist entscheidend für den richtigen Wah-Sound.

Shin-ein Uni-Vibe

Das Shin-ei Uni-Vibe (1968) von Jimi Hendrix steht so im EMP Museum

Gerüchten zufolge soll Hendrix auch einen Big Muff gespielt haben. Dafür würde sprechen, dass Hendrix immer auf der Suche nach den neuesten Sounds und Effekten war. Da allerdings der Gründer von EHX, Mike Matthews, ein Marketing-Ass ist, könnte es auch ein Gerücht sein.

Und der Vollständigkeit halber sei noch ein DeArmond Volume-Pedal erwähnt. Mitte der 60er hat Jimi es in England bekommen und umgehend eingesetzt. Im Studio hat er darüber hinaus auch ein Maestro Echoplex EP-2 Tape-Echo gespielt.

Jimi Hendrix: Verstärker im Studio und auf der Bühne

Im Studio nutzte Jimi Hendrix in der Regel, was gerade zur Verfügung stand. Das waren in den 60er-Jahren oft Fender Twin Reverb-Amps.

Live kannte Hendrix keine Gnade und riss mit Vorliebe seine Marshall 100 Watt Super Lead Fullstacks weit auf. Doch auch Amps von Fender oder Sunn probierte er aus. Eventuell aber auch das nur, weil sie eben gerade verfügbar waren und im Falle des Sunn-Verstärkers wird es wohl auch an seinem Endorsement-Vertrag gelegen haben. Live wurde er dann auch noch mit Sound City 100 Watt Topteilen und zwei 4x12er Boxen gesehen, aber in der Regel bevorzugte die Woodstock-Legende seine Marshall-Amps.

Jimi Hendrix Gear

Drei Marshall Fullstacks, also jeweils ein Topteil mit zwei 4x12er Boxen, waren der Standard. Er schöpfte aber auch gerne aus den Vollen und kombinierte die Verstärker von Marshall, Fender und die Sunn miteinander. Ja, damals durfte man wirklich laut spielen.

Der Fender-Amp in diesem Setup war ein Fender Dual Showman. In Verbindung mit den 15“-Speakern hatten die 85 Watt Röhren-Amps eine ordentliche Leistung. Zumal meist drei davon kombiniert wurden und zum Jammen begnügte Jimi sich aber auch mit einem Fender Silverface Princeton Reverb aus dem Jahr 1968.

Jimi Hendrix hat immer gerne mit Effektgeräten, Verstärkern und Gitarren experimentiert und war stets bereit, neue Geräte auszuprobieren. Und dennoch hatte er immer seinen eigenen, unverkennbaren Sound. Wichtig war dabei die Lautstärke, aber auch das Spiel mit der Dynamik. Durch das Zusammenspiel von Gitarren-Volume, Fuzz und einem übersteuerten Verstärker konnte er zahlreiche Klangnuancen hervorzaubern. Er kannte sein Equipment und hat mit dem Sound gespielt.

Nur auf diese Weise konnte er mit unterschiedlichstem Equipment so souverän spielen. Es ist wirklich beeindruckend, wie der Gitarrenheld damals an all die Geräte, Instrumente und Inspirationen kam, doch er hatte also immer eine genaue Vorstellung von seinem Sound. Und hat bis zum Schluss daran getüftelt.

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