In kleinen Schritten vorwärts
Nach Cubase, Studio One und Bitwig bekommt nun auch Reaper ein Update im Jahr 2019 – Version 6 der DAW ist ab sofort erhältlich. Auch wenn Reaper sicherlich nicht so viele Kunden wie Logic oder Cubase hat, wird die DAW doch regelmäßig gepflegt und hat sich im Laufe der letzten Jahre einen festen Kundenkreis aufgebaut. Fair ist das Lizenzmodell von Reaper, denn wer Musik nur als Hobby betreibt, kann hier für 60 US-Dollar einsteigen. Wer die Software professionell nutzt, wird allerdings gebeten, die kommerzielle Version zu kaufen. Diese schlägt dann mit 225,- US-Dollar zu Buche. Eine Lizenz gilt stets für zwei Major-Versionen, d. h. wer mit Reaper 6 einsteigt, bekommt die nächste Version in Form von Reaper 7 kostenlos. Ab Version 8 müsste man dann das Update bezahlen.
Neue Features in Reaper 6
Allem voran wurde das Track Control Panel in Reaper 6 überarbeitet und damit neu gestaltet. Es wirkt aufgeräumter und man erreicht einige Funktionen nun deutlich schneller. Das Metering wird beispielsweise nun standardmäßig vertikal angezeigt, dazu sind die Mute/Solo-Buttons an den rechten Rand gewandert.
Einige Plugins wie beispielsweise ReaEQ, ReaFIR oder ReaXcomp können nun als kleine Versionen in das Track Control und Mixer Panel eingesetzt werden. Über eine Knopfdruck (aka Mausklick) werden sie dann ausgeklappt und vollständig angezeigt.
Im Rahmen der MIDI-Control-Change-Daten sind ab Version 6 nun auch kontinuierliche Verläufe möglich, d. h. man kann in die MIDI-Automation nun Kurven einzeichnen und muss nicht ständig einzelne Punkte setzen.
Rund um Tempoänderungen kann man Audiomaterial nun stretchen und ummodeln. Das Material scheint sich automatisch an das vorgegebene Tempo anzupassen.
Weitere Neuheiten umfassen:
- Neues Theme mit großer Anpassbarkeit über Tweaker Script
- Verbesserungen bei Dynamic Split
- Positiver/negativer Offset pro Spur
- schnellere und qualitativ hochwertigere Konvertierung von Sample Raten
Das sind nur einige der Änderungen in Reaper 6. Die komplette Liste mit den zahlreichen Änderungen findet ihr hier.
Kann man in V6 erstellte Projekte eigentlich auch in älteren Versionen öffnen?
Sind alte Themes kompatibel zu V6?
Um dir diese Frage zu beantworten gehe wie folgt vor:
Lade eine ältere Version von Reaper.fm…installiere sie als portable.
Lade die aktuelle Version als portable in ein anderes Verzeichnis.
Lege ein Projekt an.
Öffne es mit der alten Version.
Ob alle Themes funktionieren kann ich nicht sagen. Ich benutze Commala 5 und das funktioniert. Ein passendes Update der SWS-Extension gibt es auch bereits. Deine erste Frage kann ich nicht beantworten, da ich bereits meine Systeme auf Reaper 6 umgestellt habe. Man sollte sich übrigen auch mal das neue Default-Theme anschauen, dass sieht auch sehr interessant aus.
Ein Reaper V.6 FAQ: https://www.youtube.com/watch?v=1tVP4Wp8Dx0
Auch die 60,- € Lizenz (Licensed for personal/small business use) darf man für professionelle Zwecke einsetzen, allerdings darf die erwirtschaftete Summe USD $20,00 nicht überschreiten.
@Andy Franke 20.000$ genauer gesagt:)
@harrymudd Klar. $20.000. Da hat das Copy & Paste nicht geklappt. Sorry! :-)
Ich mag Major-Versionswechsel nicht, da geht oft was kaputt, aber diesmal hat alles geklappt, meine paar wenigen Plugins funktionieren noch. :)
Das Grundtheme sieht gut aus, ein bißchen düster vielleicht.
Das vertikale Trackmetering ist nicht neu. Das wurde bereits zum Release von Reaper 5 eingeführt – ist also seit 4,5 jahren Teil des Default-Themes.