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Die 100 besten Effekt-Pedale nach Kategorien, Gitarre

Pedals für Gitarristen UND Keyboarder

9. Oktober 2018

Vorwort der Redaktion

Auf Grund des immensen Erfolges dieses Artikels hat nun die Gitarre&Bass-Redaktion diesen ursprünglich für Keyboarder gedachten Beitrag um Dutzende von genialen Effekt-Pedalen für Gitarristen erweitert. Wer also heute noch was vorhat, sollte das auf morgen verschieben ;-)

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Die 100 besten Effekt-Pedale nach Kategorien

Mit „Die 100 besten Effekt-Pedale nach Kategorien“ haben sich zwei Redaktionen abgestimmt und sowohl für Gitarristen als auch für Keyboarder eine Liste mit unzähligen Effekt-Pedalen abgeliefert, die alle eine Empfehlung der Redaktion sind. Darunter Neues wie Altes, Schräges wie Standard – eben einfach ALLES.  Um euch die Arbeit mit dieser Liste zu erleichtern, wurden alle Effekt-Pedale nach Einsatzbereichen unterteilt. Genau das wurde immer wieder von den Lesern gefordert. Here we go:

In unserer Workshop-Serie Stompbox Effekte findet ihr außerdem in vier ausführliche Artikeln die Grundlagen zu den wichtigsten Pedal-Effekten praxisnah vorgestellt – aber auch aufzeigt, wie man sie zum Beispiel sinnvoll verkettet. Welche Effekte sind es, wie klingen sie und was lässt sich mit denen so alles anstellen? Die Serie richtete sich zwar an Keyboarder, ist aber für Gitarristen nicht weniger interessant. Ein weiterer Artikel von der G&B-Redaktion beschäftigt sich mit Hall-Pedalen, der Technik und deren Geschichte – und ist damit eine perfekte Ergänzung zu dieser Liste. Diesen findet ihr HIER.

In der folgenden Liste finden ihr nun weit mehr als 100 Boden-Effektgeräte für Gitarristen. Besonderen Wert wurde in dieser Liste darauf gelegt, speziell die Bodentreter zu kennzeichnen, die vor allem für Keyboarder auch interessant sind, diese wurden mit einem Sternchen „*“ vor der Produktbezeichnung gekennzeichnet.

Hierzu ein kurzes Statement aus der Keyboards-Redaktion

„Da die Geräte oft eigentlich aus der Gitarrenabteilung stibitzt sind, ist es nicht immer einfach zu erkennen, ob die sich auch für Tasteninstrumente eignen. Um Ihnen den Überblick genau dafür zu erleichtern, haben wir uns einige Mühe gemacht. Und zwar wollten wir wissen, welche von den buchstäblich zahllosen Bodentretern am Markt eigentlich die unzweifelhaft Besten für Keys sind. Dazu wurde umfassend recherchiert und es gab zusätzlich persönliche Befragungen unter Keyboardern und Elektronik-Nerds. Welcher Phaser klingt mit einem Rhodes besonders toll? Was ist mit Flanger für Vintage String Ensemble? Taugt ein bestimmtes Delay gerade für monophone Synthesizer? Sind Overdrive und Distortion in passabler Qualität auch für Keyboards zu haben? Was ist der ideale Reverb-Effekt? Neben solchen Einzelgesprächen mit Musikern rund um den Globus habe ich die Teilnehmer vom synthesizerforum.de gebeten, ihre Lieblingseffekte zu nennen. Ja, Lieblingseffekte, denn gerade auf diesem Terrain hat das Ganze unheimlich viel mit eigenen Vorlieben und Klangvorstellungen zu tun. Und wie gerne jemand mit Sounds experimentiert, auch völlig ergebnisoffen. Denn die meisten Bodentreter sind quasi oldschool: keine Presets, sondern einfach nur Regler. Und deren verschiedene Best-of Positionen muss man sich selber erarbeiten und für später auch noch merken. Das Ergebnis all dieser Studien finden Sie nun hier, in einigen Fällen mit kurzen Kommentaren dazu. Es sind auch ein paar wenige 19“ Effektgeräte dabei, denn einige Musiker haben die Abgrenzung zu Bodentretern nicht ganz so eng gesehen und diese Empfehlungen möchte ich unseren Lesern dann doch nicht vorenthalten.“

Mit Hilfe der Link-Liste am Ende des Artikels können Sie direkt zu den Herstellern gehen und sich aktuelle Infos abholen. Manch Alteingesessener hat sogar Frühwerke aus der Schublade geholt und in Form von Reissues neu aufgelegt. Oder weiterentwickelt und Klassiker auf den Stand der Zeit gebracht.

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Inhaltsverzeichnis zu den 111 besten Effekt-Pedalen

Wer direkt zu den Kategorien springen möchte, kann diese Links benutzen:

Und hier sind sie nun:

Die Top 100 & more: BEST OF PEDALS

Wir gehen in alphabetischer Reihenfolge vor und beginnen mit C wie Chorus. Die Pedale, die besonders auch für Keyboarder geeignet sind, wurden mit einem Asterisk* gekennzeichnet.

Chorus Pedale

behringer-cc300

Die 4 Presets lassen sich kombinieren, klingt insgesamt warm, lieb, zahm.

  • *Boss CE-1 Super Chorus: Besonders gut für Rhodes und andere E-Piano Sounds geeignet.
  • *Boss CE2w Chorus: Klassiker Sound, klingt immer gut.
  • *Boss CE-3 Chorus: Klang nicht mehr ganz so schön wie beim Vormodell CE2, bietet aber Stereo, gut geeignet für digitale Synthesizer wie Yamaha DX7.

boss-ce3-chorus

  • Boss DC-2 Dimension C

Boss DC2DimensionC

  • *Ibanez CS-505 Stereo Chorus
  • *Ibanez SC10 Super Stereo Chorus: Macht etwas blasse Analog Synthesizer Sounds lebendiger.
  • *OTO Bisquit
  • *Palmer Roots Effects Chorus Pedal: Kein besonders extremer Effekt, jedoch gut geeignet zum Andicken etwas dünner Sounds.
  • *Roland SDD-320 Dimension D Stereo Enhanced Chorus: Veredelt monophone und polyphone Vintage Synthesizer. Teuer und selten zu bekommen – Vintage.

roland-dimension-d

  • *Strymon Ola Chorus
  • *TC Electronic Chorus SCF Stereo-Chorus/Flanger: Rauscharm, verträgt Line-Pegel, dank Pitchmodulator-Modus auch für den AUX-Weg am Mischpult geeignet, Effekt eiert ein klein wenig.

TC Chorus SFC

  • Vertex Songbird Tri Stereo Chorus
  • Source Audio Gemini Chorus: Rundumversorgung an hochwertigen Chorus-Sounds, inklusive App zum Editieren und Erweiterbarkeit mit weiteren Modulationseffekten.

  • Digitech Luxe: Der Chorus, der eigentlich keiner sein will … dezentes Pitchshifting sorgt hier für eine unauffällige Breite im Sound.

  • MXR M83 Bass Chorus Deluxe: Ein analoger Chorus von hoher Qualität, der eigentlich für Basser antritt, gerne aber auch für andere Dinge verwendet werden kann.

Compressor Pedale

Ibanez CP9 1982 Prospekt

  • Fender The Bends: Ein glasklarer Sound und einfache Bedienung zeichnen diesen Kompressor aus, der zudem auch recht günstig ist.

 

Delay Pedale

  • Boss TE-2 Tera Echo: Bietet Shimmer Hall und Delay gleichzeitig.
  • *DeltaLab DL-2 ‚Acousticomputer‘
  • Digitech TimeBender: Klares Delay-Signal ohne Färbungen, Parameter in angenehmen Grenzen direkt veränderbar, bietet rhythmische Pattern, Tonhöhe Hall kann schrittweise verändert werden, intuitive Bedienung, präzises Tapping.
  • *Electro-Harmonix #1 Echo Digital Delay: Schlicht, günstig, perfekt.
  • *Electro-Harmonix Deluxe Memory Man

ehx-memory-man

 

Ibanez Echo Shifter

  • Marshall Time Modulator 5002: Ein sehr exklusives Teil, das mit dem Hersteller von Gitarrenamps allerdings nichts zu tun hat.
  • Moog Moogerfooger MF-104Z Analog Delay

Moog Moogerfooger MF104Z

  • Strymon El Capistan Tape Echo: Tape Delay Emulation, schöner Klang, Onboard Spring Reverb Emulation, schon lange kein Geheimtipp mehr!
  • *Strymon Timeline Delay: Himmlischer Klang, besonders im ICE-Modus.
  • TC Electronic Alter Ego X4 Vintage Echo: Stereo In und Out, viele unterschiedliche Delay-Typen in guter Qualität, dazu ein simpler Looper.
  • *TC Electronic ND-1 Nova Delay: Einfache Bedienung, praktische BPM-Anzeige.

TC Electronic Nova Delay

 

Distortion, Fuzz, Overdrive, Crusher Pedale

  • *Akai D1 Shred-O-Matic: Sehr vielseitig, mit Röhren- und Diodenverzerrung

Akai shredomatic D1

  • *Alesis Mod FX Bitrman
  • *Amp-fx Wollmammut Fuzz Clone (DIY)
  • *Arion SD-1 Distortion Stereo: Preiswert, geht heftig zur Sache, für krassen Lärm geeignet.
  • *Award-Session JD-10
  • *Digitech Bad Monkey: Für weiche Overdrives.
  • *Digitech Hendrix

Digitech Hendrix

  • *DOD FX69 Grunge: Macht aus einem Yamaha DX7 ein Metal-Brett.
  • *Electro-Harmonix Bass Big Muff: Gut geeignet für monophone Analog-Synthesizer.
  • *Electro-Harmonix Big Muff Pi: Gut geeignet für Digital-Keyboards.EHX Big Muff Pi
  • *Electro-Harmonix Metal Muff
  • *Electro-Harmonix Tube Zipper

EHX Tube Zipper

  • *Fussel Fabrik Clone (DIY): Macht Höllenlärm, scheint manchmal zu leben, krass lustig.

Fusselfabrik

  • *Johnson J-Station Amp & Speaker Simulator
  • *Line 6 DM4 Distortion Modeler
  • *Marshall GV2 Guv’nor Plus Distortion: Für heftige Verzerrung, brachial, Fingerspitzengefühl bei den Einstellungen nötig.
  • *Marshall JH-1 Jackhammer Overdrive Distortion: Allrounder mit vielen Reglern, verlangt sorgsame Reglereinstellungen, damit es nicht zu heftig wird.Marshall Jackhammer
  • *Moog Minifooger MF-Drive
  • *Palmer Mi Root Effects Mutterstolz Tube Distortion: Mit beleuchteter Röhre, für weiche und sehr cremige Verzerrung, neigt zu Nebengeräuschen.
  • *Palmer Übertreiber PEBUT Overdrive Bass: Original und Verzerrung gut dosiert mischbar.Palmer Übertreiber
  • ProCo Rat 2 Distortion

Proco Rat 2

  • Ramble FX Marvel Drive: Gibt es auch als Version 3.
  • Strymon Riverside: Wer die übrigen Effekte von Strymon kennt, der wird auch mit den Zerrsounds des Riverside mehr als zufrieden sein.

  • Elektron Analog Drive: Acht völlig unabhängig voneinander agierende Schaltkreise bieten die Basis für ein sehr spezielles Zerrpedal.

  • Diezel Herbert Pedal: Das „Outtake“ aus dem monströsen Herbert-Top des Herstellers kann mit facettenreichen Zerrsounds und extremen Gain-Reserven glänzen.

Filter, Modulator Pedale

  • *Alesis ModFx Philtre
  • *Line 6 FM4 Filter Modeler
  • *Line 6 MM3 Modulation Modeler
  • *Moog Moogerfooger MF-102 Ring Modulator

Moogerfooger MF102 Ring Modulator

 

Flanger und Pitchshifter Pedale

  • Red Panda Raster: Von extravaganten, abgedrehten Pitchshift-Sounds, über Leslie- und Rotary-Simulationen und wunderbar warm und weich klingenden Echos, bis hin zu atemberaubend fett klingenden Chorus- und Flanger-Klängen reicht das Repertoire des Red Panda Raster.

  • Eventide Pitch Factor: Zwar schon ein paar Jahre auf dem Markt, aber dennoch immer wieder eine Versuchung wert. Ganz klar auch aktuell eines der besten Geräte am Markt, wenn es um Modulationseffekte geht.

 

  • *Dynacord TAM19 Analog Stereo Flanger: Brutal und zupackend, besser als Nachfolger TAM21, recht metallischer Sound. (OK, ist kein Pedal, darf hier aber trotzdem nicht fehlen)

Dynacord TAM 19

Earthquaker Devices Rainbow Machine

  • *Electro-Harmonix Electric Deluxe Mistress: Lässt Vintage String Ensemble Sounds schweben. Gibt es in neu und alt, und die hat zwar jede Menge Nebengeräusche, ist dennoch Kult.

EHX Electric Mistress

  • *Ibanez FL301-DX Flanger

Ibanez FL301 Flanger

  • *MXR M-117 Flanger

MXR M117 Flanger

 

Multi Effect Pedale

AdrenalinnIII

 

Zoom MultiStomp

Panorama Pedale

  • *Audio Design ADR Panscan
  • *Ibanez FP-777 Flying Pan Stereo Phaser: Etwas pegelempfindlich, gut geeignet für Rhodes und andere E-Piano Sounds.

Ibanez Flying Pan

Phaser Pedale

  • Mr. Black Gilamondo: Subtile Klänge mit einer weichen Schwingung klingen hier genau so überzeugend wie die Sounds mit hoher LFO-Frequenz, dazwischen sind jede Menge Facetten verborgen, die es mit den feinfühligen Potis auszuloten gilt.

  • *Electro-Harmonix Small Stone Phaser: Macht aus Rauschen eine Meeresbrandung, siehe JMJ.
  • *Moog Moogerfooger MF-103 Phaser

Moogerfooger 12 Stage Phaser

  • *Mu-Tron Bi-Phase: Gut geeignet für Rhodes und andere E-Piano Sounds.

Mutron Prospekt

  • *MXR Phase 90

MXR Phase 90

  • *Schulte Compact Phasing A: Perfekt nicht nur für Mellotron Sounds.

Schulte Compact Phaser A

  • *Source Audio Lunar Phaser

Reverb-Pedale

  • Digitech Polara: Sehr schöner Shimmer-Effekt an Bord, entwickelt in Zusammenarbeit mit Lexicon – und das hört man!

 

  • *Electro-Harmonix Cathedral Stereo Reverb

 

EHX Cathedral

  • *Electro-Harmonix Holy Grail Plus Reverb: Perfekt für kurze Hallfahnen.

EHX Holy Grail Plus

  • Eventide Space: Guter Klang und geeignet für fast alle Sounds, abgefahrene Hall-Effekte.

  • *G-Lab DR-3 Dual Reverb
  • *Quantec QRS: Gelungenes Reverb, dem Lexicon etwas unterlegen.
  • Strymon Big Sky Multi Reverb: Herrlicher Klang, vor allem im Cloud-Modus!Strymon BigSky

 

  • *T-Rex Room Mate Junior
  • *TX Electronic NR-1 Nova Reverb: Gut für einfache Reverb-Effekte speziell bei kurzen Hallzeiten.
  • *Ursa Major Stargate 323 Digital Reverberator: Eine handvoll Knöpfe, klingt schön und hat Charakter.

Ursa Major Stargate Ad

Rotary Speaker Pedale

 

  • *Hughes & Kettner Rotosphere Rotary Speaker Emulator

Hughes und Kettner Rotosphere

  • *NEO Instruments Ventilator II: Der neue Klassiker unter den elektronischen Leslies.

Neo Instruments Ventilator II

Synthesizer Effect Pedale

Boss SL20 Slicer

EHX Micro Synth

  • *Electro-Harmonix Tube Zipper Envelope Filter/Distortion

Vocoder Pedale

  • *Alesis ModFX Metavox

Alesis Metavox

  • *DigiTech Talker
  • *Electro-Harmonix V256 Vocoder: Gilt unter Anwendern als der beste Vocoder am Markt.

EHX V256 Vocoder

Wahwah-Pedale

 

Wer einmal mit diesen kleinen Effektboxen angefangen hat, kommt meistens recht schnell auf den Geschmack und legt sich weitere zu. Oder tauscht eins aus, weil er ein besseres entdeckt. Beliebt sind auch Effektketten, da werden die Bodentreter einfach in Reihe mit einander verkabelt. In der Workshopfolge 4 hatte ich dieses Thema behandelt, hier

Effekt Kette

Es kommt auch drauf an, in welcher Reihenfolge die Effekte verschaltet werden, ein Flanger nach dem Reverb etwa klingt anders als umgekehrt, denn hier wird der Halleffekt geflanged.

Es ist auch kein Fehler, ständig die Augen offen zu halten für Neuheiten. Nicht nur, dass die Hersteller mittlerweile oft ein riesiges Angebot in petto haben, sie entwickeln auch permanent weiter. Dazu rekrutieren sich neue Anbieter, die gelegentlich geradezu inflationär mit Produkten im Anmarsch sind. Und, spezieller Geheimtipp: Boutique Stompbox aus den Händen von Kleinstmanufakturen sowie Do-it-Yourself Sachen. Ich selber wurde auf der Suche nach meinem idealen Chorus erst glücklich, nachdem mir ein smarter Techniker den legendären Haible Triple-Chorus gebaut hat, der sich nun bestens ergänzt mit dem alten analogen Ibanez CS-505 Chorus.

Haible Triple Chorus DIY

Wobei wir beim Thema Vintage angelangt sind, denn auch bei Bodentretern gibt’s das. Puristen sind da manchmal ganz penibel und ziehen etwa den originalen Electro Harmonix Electric Mistress Flanger aus den 70ern heutigen Neugeräten vor, auch wenn das Teil Nebengeräusche wie Hölle produziert. Die Nachfrage und der verfügbare Gerätebestand bestimmen dabei die Preise. Und die können auch schon mal gut durch die Decke gehen, zumindest sofern sich die Sachen in ordentlichem Zustand befinden. Bei reverb.com hat sich ein ziemlich frequentierter Markt dafür entwickelt. Auf der anderen Seite des Spektrums angesiedelt sind Billigsteffekte zu finden, oft aus Fernost und für manche Musiker ist das ein beliebter Extra-Sport, fast wie bei einer Schatzsuche, für kleinstes Geld und schon für 20 oder 30 Euro so richtig brauchbare Bodentreterchen ausfindig zu machen.

Tools für Pegel-Probleme und Lösungen

Nun sind Effektgeräte der Gattung Bodentreter zunächst vor allem speziell für den Einsatz mit Gitarren ausgelegt. Zumindest ist das traditionell so, denn manche Hersteller haben durchaus bemerkt, dass Tastenheinis auch scharf auf eine Stompbox sein können. Der Pegel am Audio-Out einer Gitarre ist jedoch meistens deutlich geringer als bei Keyboards. Schließt man also eins an den Eingang des Bodentreters an, kann es unter Umständen zu Verzerrungen kommen, der Ausgangspegel ist halt einfach zu hoch dafür. Das betrifft nicht jedes Effektgerät, viele sind da völlig schmerzfrei und Sie werden ganz wunderbar und problemlos damit arbeiten können. Bei einigen ist das aber leider nicht so, dort kommt es dann zu hässlichen Signalverzerrungen. Wenn man nun einfach nur das Master-Volume am Keyboard runterregelt, um so was zu verhindern oder versucht, den Pegel mit Widerständen anzupassen, kann das zu Brummen führen. Mit geringem finanziellen Aufwand kann man dem jedoch abhelfen. Die Aufgabe lautet: Die zu hohe Spannung soll geringer werden und es soll auch eine galvanische Trennung geben, was Brummen verhindert. In diesem Fall hilft eine passive DI-Box, man bekommt die schon ab knapp 10 Euro, etwa hier

thomann-di-boxDie Verarbeitungsqualität einer derart preiswerten DI-Box erfüllt nicht gerade höchste Ansprüche. Wenn Sie also Wert auf problemlosen Dauerbetrieb legen, ist eine etwas höhere Investition eine durchaus gute Idee.

Synthesizer sind also niederohmig, im Gegensatz zu Gitarren-Pickups, die viel hochohmiger sein können. Für solche Gitarren sind aktive DI-Boxen gemacht, nicht für Keyboards. Synths kommen mit einem relativ hochohmigen Eingang passiver DI-Boxen prima klar. Die DI-Box verhindert neben Brummen auch berüchtigtes Computerpfeifen, kennt mancher von seiner Soundkarte.

Ein passendes Kabel braucht es dafür und zwar eins mit Monoklinke auf XLR-Weibchen wie dieses hier

So ein Kabel kostet knapp 4 Euro.

Und so wird das Setup verkabelt: Der Synthesizer-Output wird mit dem Input der DI-Box verbunden, am Output der Box hat man dann das direkte trockene Signal. Und an XLR-> Monoklinke wird der Bodentreter angeschlossen. Den Output des Bodentreters kann man auch wie gewohnt mit dem Mischpult verbinden, nur muss gewöhnlich dann Gain etwas weiter aufgeregelt werden.

Credits: Mein besonderer Dank gilt allen befragten Musikern, die mir freimütig Einblick in ihre Schatzkisten gegeben haben sowie den Teilnehmern des synthesizerforum.de, die maßgeblich zur Studie beigetragen haben.

Zum Abschluss ein wichtiger Hinweis:

Die Menge an AMAZONA.de-Artikeln rund um Effektpedale, ist enorm umfangreich. Hier eine kleine Auflistung der wichtigsten Reportagen und Workshops zu den beliebten Effekt-Pedalen – sowohl für Gitarristen, aber auch für Keyboarder und Liebhaber modularer Systeme.

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Forum
  1. Profilbild
    Organist007 AHU

    Danke, sehr schöner Artikel ! Wer einmal angefangen hat, die oftmals eher leblosen Synthsounds mit Bodentretern zu beleben, wird danach süchtig werden.

    So verwende ich z.B. ein einfaches T.C. electronic flashback für einen nord lead 2x, manchmal auch e.h. cathedral oder eventide H 9. Für meine yamaha yc 20 orgel nehme ich einen Moog drive/filter und ein t.c. electronics alter ego mit dem binson preset (Stereo !) oder ein dawner prince BOONAR (Richard wright !). Man muss einfach viele Kombinationen ausprobieren und schauen, was sich verträgt. und den geigercounter (extrem !) verwende ich zum zerstören ;-)

  2. Profilbild
    Housierer

    Ich benutze ein Multieffektgerät mit meinen Synthies, das Zoom Gx3. Zum experimentieren ist das Teil top. Und man hat nicht so viele Tretminen rumliegen.

  3. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Passive DI-Boxen sind eine Lösung, ich verwende, wo immer möglich, Send/Return-Wege oder Inserts. So wird mein EHX Memory Boy über ein A-138d Crossfader / FX Insert vom Eurorack gespeist. Hier habe ich Kontrolle über Ein- & Ausgangs-Lautstärken, was dem empfindlichen Eingang des EHX sehr zugute kommt. Am Haupt-Mixer hängt u.a. ein Digitech RP155 Multi-FX, damit es von allen angeschlossenen Quellen angesteuert werden kann. Das ist besonders bei Verwendung des 155er Loopers praktisch, wenn mehrere Instrumente zum Einsatz kommen sollen. Inserts sind eher für z.B. Kompressor- oder EQ-Anwendungen sinnvoll, können aber auch flexibler genutzt werden…
    Sowohl Strymons El Capistan als auch TCs Nova Delay steuere ich direkt an. Beide vertragen die Pegel ihrer Hosts (Sub37 und Mother-32) ohne Probleme.

  4. Profilbild
    analogrieche

    Super Übersicht, danke!

    Ich suche noch ein kleines, mobiles Brot- & Butter-Multi-FX (USB-powered oder per Batterie) mit Kopfhörerausgang zur Veredelung meiner BassStation II.

    Die Dinger, die ich bisher gefunden habe, sind entweder nicht mobil oder wenn doch, dann haben sie keinen Kopfhörerausgang …

    Falls jemand einen Tipp hat, wäre ich dankbar.

  5. Profilbild
    Florian Anwander RED

    Zunächst mal große Lob für diese Fleißarbeit!
    .
    Dann aber noch mein doofe Frage: warum tauchen 19″-Geräte in einer Auflistung von Effektpedalen auf?
    Soll man seine Ursa Major Spacestation jetzt auf den Boden legen und drauf treten? ;-)

    • Profilbild
      k.rausch AHU

      @Florian Anwander Ich schätze, der Passus im einleitenden Text beantwortet das: „(…) Es sind auch ein paar wenige 19“ Effektgeräte dabei, denn einige Musiker haben die Abgrenzung zu Bodentretern nicht ganz so eng gesehen, und diese Empfehlungen möchte ich unseren Lesern dann doch nicht vorenthalten.(…)“ :-)

      • Profilbild
        costello RED

        @k.rausch Und da schiebe ich gleich noch einen 19-Zöller nach: Das Symphonic-Preset im Yamaha SPX90 gehört zu meinen absoluten Favoriten, wenn es gilt, Stringensembles oder auch Polysynths noch ein paar schöne zusätzliche Schwebungen mitzugeben. Und das SPX90 kostet heute gebraucht nur einen Bruchteil des Dimension D von Roland.

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          @costello Das Dimension D ist nicht nur eine Wohltat für „winntätsch“ Synthesiser, sondern auch (und erst recht) für moderne digitale — das nimmt die Schärfe und bringt gleichzeitig das Glitzern so schön raus.
          .
          Wer keine 750 Euro für das SDD-320 raustun will, kann versuchen, den Roland SDX-330 zu schießen — die Simulation des SDD ist äußerst gelungen.

      • Profilbild
        Son of MooG AHU

        @k.rausch Weder Tretmine noch 19″er (eher 19/3″), aber trotzdem erwähnenswert: das Alesis Microverb (das Erste seiner Reihe). 16 unveränderbare Hall-Presets, die jedoch allesamt mehr als brauchbar sind. Damit gleiche das Handicap meines Nord E4D aus, der keinen gleichzeitigen Betrieb von Reverb und Delay erlaubt. Da es Stereo-In- & Outputs hat, kann ich es direkt mit dem E4D verbinden und habe über Potis für In- & Output sowie für den Mix perfekte Kontrolle.

  6. Profilbild
    liquid orange AHU

    Tja, so lange wir Tastendrücker keine Orgel spielen sind die Füsse doch oft „frei“. Platz also für Bodentreter… Ich persönlich habe aber alle meine Treter – mit Ausnahme des Moogerfooger Delays – wieder über eBay und Co. verscherbelt, denn die Bedienung ist einfach nicht praktisch. Erstens sind die Druckknöpfe nicht für schnelle Finger sondern für logischerweise Füsse geeignet, zweitens ist die meist seitliche Anordnung der Kabel nur nervend und platzverschwendend. Daher musste das Zeugs weg und ein Lexicon MX400 in mein Rack. Brauchbar das Teil, aber eben kein Überflieger und die Bedienung ist auch nicht so optimal.
    Warum nur, gibt es kaum Hersteller die sich den Tastendrückern annehmen? So wenige sind wir ja nicht und oft doch auch willig ab und zu mal was „effektives“ zu kaufen. Viele vom uns nutzen doch Treter, warum sollte man da nicht auch mal eine der Spielart angepasste Version erstellen? Ich verstehe das einfach nicht.
    Und kommt mir jetzt nicht mit einem möglichen Aufbau eines Eurorack-Systems, dieser „Sucht“ konnte ich bisher noch entfliehen ;-)

  7. Profilbild
    JohnDrum

    Vielen Dank für den Bericht! So was hatte ich in letzter Zeit gesucht!
    Ich diskutiere immer mit einem Musikerkollegen, ob PlugIns nicht besser sind, weil ja die Geräte (die alten) auch irgendwann kaputt gehen. Ich glaube aber, Hardware hat auch seinen Reiz!

  8. Profilbild
    j.keys

    Ich würde mich sehr über den selben Beitrag mit Software-Effekten freuen, aber da ist die Auswahl wohl noch größer. Genau dieser nötige Tretminen-Wucher hält mich immer noch davon ab mir einen „echten“ Synthie zu kaufen. In Software kann ich mich mit guten Effekten austoben Ende nie – und die Synth Plugins werden immer besser (siehe Repro-5, der ist umwerfend). Was alle anderen Sounds betrifft sind die Software-Lösungen mMn. schon besser als die integrierten Stage Piano / Workstation Sounds.

  9. Profilbild
    patcassady

    Noch ein kleine Ergänzung meinerseits …

    Nux Mod Force (Eierlegende Wollmilchsau zum Schleuderpreis)

    MXR distortion+ (der mit Abstand beste Freund der 303)

    OTO Biscuit (keiner kann 8 Bit brachialer – so gut, dass sogar UAD den Kollegen in Plugin-Form umsetzen mussten)

    WMD Protostar (State Of The Art „Filterbank“ und wohl der einzige Bodentreter mit Patchfeld für Modularsynthesizer, welches die machbare Effektpalette ins Grenzenlose erweitert )

    WMD Geiger Counter (Die völlig kranke Nummer 2 im Club der Bitcrusher)

    Und ein absolut sinvolles Muss: Eine Powerplant für alle 9-Volt-Block- und Wandwarzen-Allergiker wie ich)

  10. Profilbild
    Rob.D.N.

    Tolle Zusammenstellung, echt ein Mammut-Werk. Vor allem die Erweiterung aus Sicht der Gitarren-Redaktion, hat dieser Zusammenfassung nochmals deutlich an Gewicht verliehen. Habe gerade zwei Teil bestellt auf Grund Eurer Empfehlungen!!! Nun bin ich gespannt.

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