Die Highlight-Plug-ins aus Reaper 7
In unserer DAW-Plug-in-Serie möchte ich euch heute die 5 besten Plug-ins aus der Digital Audio Workstation Cockos Reaper 7 vorstellen. Während andere DAWs gleich mit einer geballten Anzahl an FX- und Instrumenten-Plug-ins um die Gunst der Kunden buhlen, hält sich das Reaper-Team hier vornehm zurück. Und obwohl es keine prächtigen Synthesizer oder komplexen Drummachines in Reaper 7 gibt, bietet es eine Auswahl an Standard-Plug-ins, die zwar einfach sind, aber ihre Arbeit einwandfrei verrichten. Was sind also die 5 besten Cockos Reaper 7 Plug-ins?
Inhaltsverzeichnis
Die 5 besten Cockos Reaper 7 Plug-ins: Audio-Skript-Srache JesuSonic
In Reaper 7 gibt es grundsätzlich zwei Arten von Plug-ins: die internen VST-Plug-ins und die Plug-ins, die in der Script-Sprache JesuSonic (eine Auskopplung von EEL) geschrieben sind. Auch die Letzteren wurden zum Teil vom Cockos-Team geschrieben und befinden sich im entsprechendem Standard-Plug-ins-Ordner.
Das Spezielle an den JS-Plug-ins ist nun, dass ihr den Source-Code nicht nur sehen, sondern auch bearbeiten könnt. Hier ein kleiner Einblick in den Quellcode eines Standard-JS-Plug-ins.
Wenn ihr Cockos Reaper 7 installiert, bekommt ihr aber noch Dutzende andere JS-Plug-ins, die von Dritten geschrieben wurden, darunter auch viele im oft vernachlässigten MIDI-Bereich. Hier eine kleine Übersicht.
Viele JS-Plug-ins sind wirklich eher rudimentär aufgebaut und ich habe selber noch nicht alle ausprobiert. Beispielsweise finden sich hier Plug-ins, um per FTT ein Signal in verschiedene Frequenzbänder aufzuteilen oder auch Loop-Sampler und klassische Effekte wie Chorus, Flanger oder Stereo-Tools.
JS-Plug-ins können aber auch komplett selber geschrieben werden. Und so habe ich hier ein Plug-in erstellt, mit dem ich die grundlegenden Funktionen meines JV-880 steuern kann.
Kommen wir nun also zu den für mich 5 besten Reaper 7 Plug-ins.
Cockos Reaper 7 Plug-ins: MIDI-Sequencer Megababy
Dieser unscheinbare Sequencer hat alles, was ich für die Erstellung von Drum-Sequenzen benötige. Die Patterns können bis zu 128 Steps lang sein und zu jedem Step können auch vier MIDI-CCs ausgeben werden (Modulation, Volume, Pan und Expression).
Steps können verlängert werden und vor allem ist eine Micro-Timing-Einstellung möglich – perfekt zum Beat-Bauen. Auf den ersten Blick scheint es, dass immer nur eine bestimmte Oktave (+ 3 HT) ausgewählt werden kann. Denn verschiebe ich den grünen Balken, verschiebt sich die Sequenz mit. Es ist also kein Pianoroll-Editor im klassischen Sinn. Allerdings besteht die Möglichkeit, die Noten der einzelnen Reihen manuell einzustellen – und mehr als 16 Plätze brauche ich für meine Beats nicht. Und die Noten können sogar über eine Textdatei benannt werden.
Alle Einstellungen im oberen Drittel können automatisiert werden und somit auch die Auswahl der sechzehn möglichen Patterns. Diese können auch direkt über MIDI-Noten getriggert werden, so dass ganze Sequenzen quasi wie Samples behandelt werden können. In Zusammenspiel mit meinem nächsten Lieblings-Plug-in in Reaper 7 ergibt sich dadurch eine potente Drummachine für alle Arten von Beats.
Es lohnt sich ausdrücklich, den Edit-Button zu betätigen, denn hier verbirgt sich die Anleitung zum MIDI-Sequencer Megababy – der kleine Sequencer kann mehr, als zunächst anzunehmen wäre!
Cockos Reaper 7 Plug-ins: ReaSamplOmatic5000
Hinter diesem praxisgerechten Titel verbirgt sich ein auf den ersten Blick sehr einfacher Sample-Player. Nach längerer Beschäftigung ist er aber mein Go-to-Player für Beats geworden, vor allem in Zusammenspiel mit dem Sequencer Megababy. Daher gehört ReaSamplOmatic 5000 für mich definitiv in die Liste der 5 besten Cockos Reaper 7 Plug-ins.
Was auf den ersten Blick so einfach aussieht, kann zu einem richtigem Sample-Programm zusammengefasst werden. Samples können einfach aus dem Datei-Browser gezogen oder es kann ein Sample-Clip von einer DAW-Spur eingefügt werden. Eine einfache ADSR-Hüllkurve kann eingesetzt und die Sample-Lautstärke kann in Abhängigkeit von der Velocity gespielt werden.
Sogar eine Round-Robin-Funktion gibt es, die allerdings etwas kompliziert aufzusetzen ist. Es können auch Samples in einer Liste abgelegt werden, diese dient als einfacher Velocity-abhängiger Container.
Werden Samples hier abgelegt, so werden diese gleichmäßig auf die 127-Velocity-Werte verteilt. Einfache Sortierfunktionen nach Peak- oder RMS-Lautstärke in der Liste sind auch vorhanden und helfen bei der Anordnung der Samples, wenn diese nicht richtig benannt wurden.
Möchte ich ein komplettes Drum-Set zusammenstellen, füge ich einfach noch mehr ReaSamplOmatic5000-Instanzen zu der Spur hinzu. Da der Ressourcen-Verbrauch extrem gering ist, sind Dutzende Instanzen möglich.
Es gäbe noch viel über den ReaSamplOmatic5000 zu erzählen und auch ich entdecke immer wieder neue Einsatzmöglichkeiten und Tricks. Ein schlankes und smartes Plug-in, das mir so manche Instanz eines größeren Samplers erspart und deswegen einen Platz in meinen 5 besten Reaper Plug-ins hat.
Cockos Reaper 7 Plug-ins: ReaXcomp
Mein nächster Favorit ist der ReaXcomp, ein Multibandkompressor. Auch hier besticht das Standard-Plug-in durch seinen einfachen und schnell zu begreifenden Aufbau. Im Start-Preset gibt es vier Bänder, deren Einstellungen entweder mit den Reglern des jeweiligen Bands oder mit Maus-Modifiern (Strg, Alt, Cmd etc.) auch direkt in der grafischen Darstellung vorgenommen werden können, die dazu auch jederzeit einen Vergleich von Ein- und Ausgangssignal liefert.
Dabei können ohne Probleme neue Bänder eingefügt werden, bei 32 habe ich aufgehört zu zählen. Damit können also auch sehr enge Bänder für Problemfrequenzen erstellt werden. Ein weiterer Grund, warum er eines meiner 5 besten Reaper Plug-ins ist.
Der Klang ist sehr neutral und so setze ich es da ein, wo ich eher „unsichtbar“ komprimieren möchte. Es sind aber auch extremere Einstellungen möglich. Für einen OTT(Over The Top)-Kompressor-Sound reicht es allerdings nicht ganz.
Cockos Reaper 7 Plug-ins: ReaFir
Dieses Standard-Filter in Reaper arbeitet von vornherein in der Frequenzdomäne mit einer FFT. Dadurch ergeben sich einige interessante Möglichkeiten, die andere Equalizer nicht besitzen. Zunächst funktioniert der ReaFir als ganz normales Filter. Dabei arbeitet es als Linear-Phase-Filter und kann so auch genutzt werden, um ein Signal sauber in verschiedenen Frequenzen aufzuteilen. Das nutze ich ständig für meine Mastering-Kette.
Die anderen Funktionen sind aber ungewöhnlicher und ermöglichen andere frequenzabhängige Effekte. Deswegen gehört dieses Plug-in auch zu meinen 5 besten Reaper Plug-ins.
Da wäre z. B. der Gate-Mode. Damit wird aus dem EQ ein spektrales Gate, das nur auf bestimmte Frequenzen reagiert und eben auch nur diese durchlässt. Nutze ich hier die FFT-Size-Einstellung, kann ich interessante Effekte erzielen. Je höher die FFT-Size, desto mehr „verschmieren“ die Frequenzen.
Genauso arbeitet auch der Kompressormodus, nur werden eben hier die Signale unter der Threshold-Linie leiser gemacht. Im Prinzip auch eine Art Multibandkompressor mit einer durchgehenden EQ-Linie. Extreme Einstellungen der FFT-Size und des Threshold können auch hier interessante Effekte erzielen.
Um Rauschen oder Brummen aus einer Spur zu entfernen, nehme ich den Substract-Mode. Dieser kann das Rauschprofil eines Signals lernen und dieses danach aus der Aufnahme subtrahieren. Das ist sehr praktisch und auch als Effekt einsetzbar, da der Threshold im Nachhinein verstellt werden kann und auch so wieder interessante tonale Artefakte produziert. Auch Brummen kann damit unterdrückt werden.
Bei all diesen Effekten aus der Liste der 5 besten Cockos Reaper 7 Plug-ins gilt: Vorsichtig eingestellt, sind sie präzise Werkzeuge. Extrem eingestellt, können sie als Effekte eingesetzt werden.
Cockos Reaper 7 Plug-ins: ReaVerb
Das Standard-Reverb in der DAW Reaper ist wie ein Baukasten, bei dem Impulsantworten mit algorithmischen Reverbs verbunden werden können und Filter in der frei erstellbaren Signalkette die Frequenzen kontrollieren. Es ist übrigens nicht mit dem sehr ähnlich benannten ReaVerbate zu verwechseln, das ein einfacher algorithmischer Reverb ist und nicht zu meinen 5 besten Reaper Plug-ins gehört.
Ich nutze das Plug-in seit langer Zeit als Impulshall, ihr könnt es aber auch als IR-Plug-in für Lautsprecher-IRs nutzen oder beides kombinieren – ganz wie ihr wollt. Das ReaVerb gefällt mir deswegen so gut, da ich hier recht einzigartige Reverbs erstellen kann, indem ich z. B. mehrere Impulsantworten kombiniere oder den Reverb-Generator und den Echo-Generator mit in die Signalkette nehme.
Der Klang des ReaVerb ist dabei von den Impulsantworten abhängig, von denen es viel gute frei erhältlich im Internet gibt. Empfehlen kann ich z. B. Lexikon PCM IRs, die von verschiedenen Geräten der Serie stammen.
Vor allem kann ich auch eigene Impulsantworten mit dem Plug-in erstellen, da die Werkzeuge dazu enthalten sind. So hatte ich mal die Gelegenheit, das alte Postamt von Berlin Neukölln „abzuklappern“ – und jetzt ist es in meinem IR-Ordner.
Toll, dass mit diesem Artikel mal die Stock-Plugins von Reaper in den Vordergrund rücken! Diese werden viel zu oft unterschätzt. Vielen Dank für den tollen Beitrag!
Ich finde es nach wie vor erstaunlich, wie effizient die Plugins (auch zahlreiche der JS) arbeiten und trotz der minimalen Dateigrößen qualitativ mit so manchem größeren Hersteller mithalten können. Dabei werden so gut wie alle typischen (und auch spezielleren) Anwendungsfälle beim Recording und Mixing gut abgedeckt. Die einfachen und aufs nötigste reduzierten GUIs empfinde ich dabei sogar als Vorteil, aber das ist natürlich Geschmacksache 😊
Eine kleine Ergänzung habe ich noch zum Artikel: Bei den REAPER Resources können unzählige JS Effekte und Tools von der Reaper-Community heruntergeladen werden. Das geht entweder manuell über die Website oder mit dem ReaPack Package Manager. Zum Beispiel lohnt es sich absolut, die Tukan Studios Plugins mal zu testen 🤘
@Dizzy Als ich diesen Artikel las, dachte ich: liest sich alles ganz gut, toll was man aus den Reaper-Internen-Plugins raus bekommt. Zu Beginn der Reaper-Ära habe ich die DAW genutzt, ujm Dateien unkompliziert hin- und Her zu schippern…
Leider bin ich mit der DAW Reaper aufgrund meiner autistischen Verhaltensweisen nicht ganz warm geworden. Damals gab es unter Cubase gleiche Plugins mit Reglern und ohne weitere ansprechende GUI. Auch damit wurde ich nicht warm.
Das Reaper mit seiner Leisuntg gemessen am Preis von ca. 60€ ohne Konkurrenz ist und dazu noch hohe Qualität leistet, finde ich einfach klasse. Leider kann ich nach Jahrzehnten mit Cubase mehr anfangen. Werde ich alt? 🤔
@CDRowell Nein, Du wirst nicht alt. Warum soll man Antrainiertes wieder ablegen, wenn es einem hilft, Musik zu machen (die Bedienung von Cubase)? Das ist exakt der Grund, warum ich bisher bei Reaper bleibe, weil ich sehr sehr weit damit komme (immerhin schon zwei Alben komplett damit gemacht). Mit »Ableton Live« und »Bitwig Studio« müsste ich auch erst einmal wieder lernen, lernen, lernen … ! Und klar sind die geil und klar haben die so einiges auf der Pfanne, weswegen ich stark zu »Bitwig« tendiere. Aber schlussendlich will ich ja Musik machen. Und das geht mit Reaper im Moment hervorragend.
Ausnahme: Man will sich mal testen, also aus der Komfort-Zone heraus gehen. Aber diese YouTube-Videos von wegen »Ich habe 13 DAWs getestet« … und dann gibt er in 30 Sekunden pro DAW Plattheiten von sich … ja, nee, is‘ klar, ich klicke das gar nicht mehr an.
@Flowwater 😇 Ich fühl mich durch Deine Zeilen als würde ich wieder 28 sein… 🤣👍 Das ist wirklich nicht alt!🫣
Marktlücke: Nutzen auch Sie FlowMusic with flowwater!
Die Verjüngungskur für kreativbetagte! 🤫 Nicht verraten, das ist schon jetzt ein Dauerbrenner ohne zu schluckende Ergänzungsmittel. Schon jetzt buche ich nen Dauerplatz für Deine Kur!!!😬👍
Danke Dir!
@CDRowell Das ist ein sehr interessanter Kommentar! Ich selbst nutze Reaper „erst“ seit Version 5, von daher kann ich nicht mitreden bezüglich des Beginns der Reaper-Ära 😅 Was ich aber ebenfalls berichten kann: Wegen der unzähligen Möglichkeiten zur Individualisierung (und dem damit verbundenen Aufwand, sich erstmal alles nach den eigenen Wünsche vorzubereiten) bin ich die ersten Monate tatsächlich auch nicht so gut mit Reaper klargekommen. Aber genau diesen Punkt habe ich mit der Zeit immer mehr zu schätzen gelernt. Weiterhin gefallen mir die schlanke Installation, das völlig freie Routing, die fehlende statische Signalkette im Mischpult (also kein Preamp->Gate->Comp->EQ->… oder ähnlich, sondern auch hier eine freie Kette mit Hilfe der Inserts) und natürlich auch die Preisgestaltung.
Ich sehe es aber wie @Flowwater: Wenn du mit Cubase gut klar kommt, gibt es erstmal keinen Grund zu wechseln. Was aber natürlich auch immer geht: Reaper einfach mal ganz unbefangen in der aktuellen Version testen. Die letzten Jahre hat sich da schon einiges getan, vielleicht ist dabei der ein oder andere Aspekt, der dich damals gestört hat, verschwunden 😊
@Dizzy Die Anregung nehme ich dankend an… leider werde ich weiterhin dem Computer (nicht nur der DAW) abverlangen, dass die ITler ihre Hausaufgaben machen, wie auch intuitive Nutzerführung und logische Zielerreichung, Langzeitnutzung und guten Support.
Reaper punktet auf jeden Fall mit geringem code-umfang und andere DAWs haben für Neulinge einige Hürden. Reaper hinterlässt bei mir insgesamt einen guten Eindruck.🤫
Da gibt es einen Punkt, den ich auf jeden Fall interessant finde: Reaper zu unterstützen und eine Lizenz kaufen. Das Geld ist auf alle Fälle richtig eingesetzt! 😃👍
Teil 1 / 2
Ich nutze auch sehr viele der mitgelieferten PlugIns von Reaper. Die Optik ist zwar nicht toll und auf den ersten Blick auf ein wenig unübersichtlich. Hat man sich dann mal eingearbeitet, geht das aber Ratz-Fatz von der Hand.
Mega Sequencer Mega Baby
Ich wüsste inzwischen gar nicht mehr, wie ich ohne zurecht käme. Micro-Timing, Aufteilen eines Taktes in mehrere Unterschläge (zum Beispiel »Ratcheting«), bis zu 128 Takte, 16 Pattern, die man mit einer Note in der Pianoroll von Reaper triggern/umschalten kann (superpraktisch), »ungerade« Taktaufteilung (der Sequencer unterteilt das Tempo noch einmal und nicht nur in Ganzzahlige von Reaper) und bis zu vier MID-CCs pro Schlag. Dabei schont der auch noch so die Ressourcen, dass man locker mehrere parallel laufen lassen kann (Polyrythmen). Dieser Sequencer ist der Grund, warum ich bisher nicht den Stepic gekauft habe.
ReaEQ: Equalizer
Und noch eine PlugIn, dass bei mir im Dauereinsatz ist, und nicht nur während des Mixens sondern auch kreativ als Sound-Design-Tool. Klar, so etwas wie »Pro-Q 4« von FabFilter kann noch deutlich mehr, und steht auch recht weit oben auf meiner Einkaufsliste. Und trotzdem: Ich komme sehr sehr weit mit diesem Stock-EQ von Reaper.
@Flowwater
Teil 2 / 2
ReaDelay: Delay und Echo
Und noch einmal: Bevor ich mir »Colour Copy« und/oder »MFM2« von u-he kaufe, muss ich die Geldausgabe vor mir selber gut begründen. Natürlich sind die genannten Produkte von u-he mega-geil und können auch deutlich mehr, keine Frage. Aber das ReaDelay eben auch. Und ich bin noch lange nicht mit dessen kreativen Möglichkeiten durch.
Effektketten in Reaper
Was kaum jemand auf der Pfanne hat: Solche Effektketten wie sie zum Beispiel »Ableton Live« und »Bitwig Studio« bieten, hat auch Reaper im Angebot. In Verbindung mit der Philosophie von Reaper, dass jede Spur auch ein »Send« sein kann und man jede Spur in jede andere senden kann, eröffnen sich da noch einmal unglaubliche Möglichkeiten … vor allem auch kreativ. Und wem das noch nicht reicht, der sollte mal einen Blick auf die »Channels« in Reaper werfen. Das sind bis zu 64 separate Audiokanäle pro Spur (!) in Reaper, die sich nicht nur prima für »Stems« einsetzen lassen, sondern eben für alles Mögliche.
Das alles in Verbindung mit den Stock-PlugIns und man kann schon eine Menge reißen. Ja, ich bin bisher mega-zufrieden mit Reaper, seinen mitgelieferten PlugIns und den allgemeinen Möglichkeiten. Man muss sich halt eben nur mal einarbeiten und das nutzen.
@Flowwater Kurzer Kommentar zum Punkt ReaEQ: Da stimme ich voll zu. Der ReaEQ ist sehr gut nutzbar und durch die (zumindest theoretisch) unendliche Anzahl von gleichzeitigen Bändern auch extrem flexibel. Da sich zudem für jedes Band verschiedene Typen (inkl. Low- und High-Pass, Selfs, Band, Notch etc.) auswählen lassen, bleiben hier (zumindest für mich) keine Wünsche offen.
Zum Thema Effektketten: Seit der Version 7 gibt es zudem noch FX Container und paralleles Routing. Damit ist jede beliebige Effektkette darstellbar, meiner Meinung nach sogar noch relativ übersichtlich 🙂
Die Container haben den Vorteil, dass man umfangreiche Effektketten viel besser organisieren kann. Gerade bei gemischten Strukturen (Kombination aus seriellen und parallelen Effekten) ist dadurch eine systematische Strukturierung möglich.
@Flowwater Wie immer von Dir, zuverlässig sachlich dargebotene Schonkost für Fortgeschrittene. Danke Dir für die Ausführungen! 😃👍
ich fand ja den MK Slicer nicht schlecht, um sich einen Beat zu basteln:
https://forum.cockos.com/showthread.php?p=2255547
@rio Ja, den habe ich auch im Einsatz. Ergänzt optimal den Sequenzer und den Samplomatic! Da er aber kein natives Reaper Plug-In ist, musste er hier leider draußen bleiben 😢
Ach was ein schöner Artikel…! Ich arbeite schon seit locker 15 Jahren mit Reaper und bin immer wieder überrascht, was mit dem Ding alles möglich ist. Ich bin ja eher „traditionell“ unterwegs, weshalb ich die von dir angeführten Plug Ins bis auf´s ReaVerb kaum bis gar nicht benutze. Aber ich werde mal ein bissl herum probieren.
Ich liebe Reaper, weil es so ultra-schlank ist (es gibt sogar eine portable Version per USB-Stick), extrem auf die eigenen Bedürfnisse anpassbar ist und weil ich damit (gefühlt?) mit doppelt so vielen Spuren arbeiten kann wie mit allen anderen DAWs auf dem gleichen System. Und Reaper ist ständig in Bewegung, es wird permanent aktualisiert, die Community ist der Hammer und der Kanal von Kenny Gioia ist vor allem für Anfänger grandios.
Ich möchte mit keiner anderen DAW tauschen (außer vielleicht mit Logic (kenne ich noch von früher), aber Apple kommt für mich nicht in Frage)
@calvato 👍+1
Ich mag ja alle Vsts und ReaComp ist z.B. ein sehr featurereicher Standard-Kompressor. Aber ein Vsts sticht für mich heraus: ReaPitch. Formanten separat bearbeiten zu können ist schon mal etwas, das nicht jeder Pitchshifter beherrscht und die Option mehrere Shifter parallel nutzen zu können und diese jeweils auch im Stereofeld zu verteilen macht das Teil wirklich mächtig. Wer Supersägen mag, hat hier die Möglichkeit auch eine live gespielte Blockflöte richtig fett klingen zu lassen. Sonst gibt es ein paar wichtige Utilities unter den JS Effekten, die Band-Splitter und inline Mixer (jedes Plugin kann jetzt Multiband), und der MS Encoder/Decoder (jedes Plugin kann jetzt Mid-Side Processing) und deren Kombination erhöhen die Flexibilität jedes Plugins das man sonst nutzt. Oder so etwas unspektakuläres wie JS Volume, einfach mal einen Fader in der Kette haben können und damit einen Regler für den Pegel der Sidechain, wo hilfreich – ich glaube ich hatte mal meinen Hack für modulierte Modulationsquellen im Forum gepostet. Ich könnte nicht mehr ohne.