Beste Wandlungen und exzellentes Abhören
Nachdem wir euch im vorangegangenen Artikel die besten Mikrofone, Kopfhörer, DAWs, Plugins, Dynamikprozessoren, Equalizer und Zubehör aus dem Jahr 2020 vorgestellt haben, findet ihr im folgenden Artikel nun die besten Audiointerfaces, Mikrofonvorverstärker und Studiomonitore, die wir im Verlauf des Jahres 2020 bei uns im Test hatten. Welches sind eure Favoriten und habt ihr euch wohlmöglich eines oder mehrere der folgenden Produkte ins Studio geholt?
Die besten Audiointerfaces für 2021
Eins der Herzstücke des Tonstudios ist das Audiointerface. Egal ob im Singer/Songwriter-Stil mit einem oder zwei Ein- und Ausgängen oder als komplexe Recording-Zentrale für Mehrspuraufnahmen von Bands, Chören, Orchestern oder einfach zahlreichen Synthesizern, gewandelt soll immer mit bestmöglicher Qualität. Im Jahr 2020 wurden wieder viele Neuheiten vorgestellt, die folgenden, nach dem Preis sortierten, Produkte fanden wir als Studio-Redaktion am interessantesten:
Audient EVO 4 und EVO 8
Die Klangqualität von EVO 4 und EVO 8 bewegt sich auf einem Level, die bei selbst etliche hundert Euro darüberliegenden Audiointerfaces nicht besser zu finden ist. Hinzu kommen nützliche Zusatzfunktionen wie Loop-Back-Kanäle und Monitor-Mix. Wer den Klang in den Fokus setzt, sollte sich die beiden Interfaces unbedingt näher anschauen. Allerdings muss man dann über die speicherflüchtigen Einstellungen, das verrutschfreundliche Gewicht und das etwas billig aufgemachte Gehäuse hinwegsehen können.
- Preis: 115,- Euro (EVO 4), 179,- Euro (EVO 8)
- Test Audient EVO 4/EVO 8
- Musikhaus Thomann Produktseite Audient EVO 4 / EVO 8
Steinberg UR24C
Betrachtet man das Gesamtpaket Steinberg UR24C, dann gibt es überwiegend sehr Erfreuliches zu berichten: tolle, gut ausgestattete Hardware, top verarbeitet und klanglich innerhalb seiner Preisklasse sehr überzeugend. Grundsätzlich kann man das Audiointerface jedem empfehlen, der in seinem Homestudio gute Audioqualität sucht, aber wenig Inputs und Outputs benötigt. Und durch den Monitor-Mode können sich auch angehende DJs über das UR24C freuen!
- Preis: 199,- Euro
- Test Steinberg UR24C
- Musikhaus Thomann Produktseite Steinberg UR24C
RME Babyface Pro FS
Das Babyface Pro FS ist dem Klang nach nicht nur das Ultimo der Midrange-Preisklasse, sondern auch ein offener Angriff auf die Klangklasse der High-End DA-Wandler, die das Dreifache kosten. Sicher geht es besser, aber nur mit sehr drastischem Aufpreis. Damit ist es auch nicht verwunderlich, dass das Babyface Pro FS aktuell auf dem ersten Platz unserer Charts Audiointerface Mid-Range rangiert.
- Preis: 680,- Euro
- Test RME Babyface Pro FS
- Musikhaus Thomann Produktseite RME Babyface Pro FS
Arturia AudioFuse Studio
Bereits auf der NAMM 2019 hatte Arturia unseren aktuell Zweitplatzierten der Charts Audiointerfaces Mid-Range vorgestellt, bis zum Mai dieses Jahres hat es aber noch gedauert, bis wir es endlich testen konnte. Bis oben hin vollgepackt mit Features, dazu bietet es sehr praktische und gut einsetzbare Funktionen. Es ist hervorragend verarbeitet und bietet mit der AudioFuse Creative Suite nicht nur ein „Me Too“ Software-Paket, sondern wirklich sehr hochwertige Plugins. Die Discrete-Pro-Mikrofon- und Line-Verstärker sind rauscharm, extrem dynamisch und überhaupt zeichnet das gesamte Gerät wirklich sehr fein und bietet eine herausragende klangliche Qualität.
- Preis: 877,- Euro
- Test Arturia AudioFuse Studio
- Musikhaus Thomann Produktseite Arturia AudioFuse Studio
Universal Audio Apollo X6
Auch wenn das X6 von Universal Audio schon länger erhältlich ist, hatten wir es erst im Januar 2020 im Test. Und wir machen es kurz: „Das Universal Audio Apollo x6 ist wohl DAS bestklingende aktuelle Mehrkanal-Interface im 2.000,- Euro Bereich am Markt! Daran müssen alle anderen Hersteller (bis auf Prism vielleicht) erst mal vorbei!“
- Preis: 1.999,- Euro / 2.599,- Euro (Heritage Edition)
- Test Universal Audio Apollo X6
- Musikhaus Thomann Produktseite Universal Audio Apollo X6
Prism Sound Lyra 2
Prism Sound hat mit dem Lyra 2 ein Interface am Start, das analog sowohl eingangs- als auch ausgangsseitig voll zu überzeugen weiß. Dazu addieren sich eine umfangreiche und flexible Digitalanbindung sowie Goodies wie Overkiller, Sample-Rate-Conversion und Vertifile Checker.
Die mitgelieferte Steuer-Software ist übersichtlich aufgebaut und gut bedienbar. Etwas schade bleibt allerdings, dass das Interface ohne diese quasi nicht bedienbar ist. Preislich ist das Lyra 2 weit oben angesiedelt, der entsprechende Gegenwert ist aber durchaus gegeben.
- Preis: 2.198,- Euro
- Test Prism Sound Lyra 2
- Musikhaus Thomann Produktseite Prism Sound Lyra 2
Antelope Audio Orion 32
Wer auf der Suche nach einem professionellen Interface mit moderner Technik ist, wird beim Antelope Audio Orion 32 HD fündig. Die Effekte und die Wandler klingen hervorragend und in Sachen Installation, Bedienung, Stabilität und Produkt-Support kann man nur Positives berichten. Hier sollten sich andere Hersteller ein Beispiel nehmen. Wem insgesamt bis zu 64 Kanäle I/O ausreichen, findet mit dem Orion Interface entsprechend ein sehr gutes Produkt.
- Preis: 3.299,- Euro
- Test Antelope Audio Orion 32 HD – Gen 3
- Musikhaus Thomann Produktseite Antelope Audio Orion 32 HD – Gen 3
Die besten Mikrofonvorverstärker für 2021
Neben altbekannten Herstellern hatten wir im Jahr 2020 auch ein paar neue Firmen im Bereich der Preamps bei uns zu Gast. Cranborne Audio kann man aktuell noch als Geheimtipp handeln, den Boutique Hersteller Sonic World ebenfalls.
Sonic World The Brick
Mit „The Brick“ liefert SonicWorld die moderne Interpretation eines deutschen Studioklassikers, die sich nahtlos in eine heutige Studioumgebung einpassen lässt. Er liefert sowohl für Mikrofone als auch für Instrumente druckvolle und durchsetzungsfähige Sounds, die aufzeigen, dass sich alte deutsche Studiotechnik nicht vor den englischen und amerikanischen Platzhirschen verstecken muss.
- Preis: 979,- Euro
- Test Sonic World The Brick
- Herstellerseite Sonic World
Cranborne Audio Camden EC2
Die britische Firma Cranborne Audio hatten wir 2020 zum ersten Mal zu Gast bei uns, für 2021 hat das Unternehmen aber bereits die nächsten Neuheiten angekündigt. Beim Camden EC2 überwiegt zunächst die unkonventionelle Ausstattung mit klassischem Preamp, den klangformenden Mojo-Funktionen und den tollen Kopfhörerverstärkern – alle zusammen formen mit den Mixing-Optionen und der C.A.S.T. Option aber ein in sich stimmiges Gerät. In allen Disziplinen liefert der EC2 gehobenen Studiostandard – sehr gut.
- Preis: 1.290,-Euro
- Test Cranborne Audio Camden EC2
- Musikhaus Thomann Produktseite Cranborne Audio Camden EC2
RME 12Mic
Kurz vor Jahresende kam auch der 12Mic von RME bei uns im Studio vorbei: 12 Kanäle auf 1 HE mit erstklassigen Mikrofonvorverstärkern, die auch Line-Signale problemlos verarbeiten; 75 dB Gain und geringes Rauschen findet man nicht alle Tage. Auch die Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten wie MADI, AVB und ADAT heben den RME 12Mic von anderen Geräten ab und machen ihn sicher für die Zukunft. Die Verarbeitung und die technischen Werte sind exzellent, auch die Bedienung geht am Gerät selbst oder mit Hilfe der „Web Remote Control“ einfach von der Hand.
- Preis: 2.482,- Euro
- Test RME 12Mic
- Musikhaus Thomann Produktseite RME 12Mic
Neumann V402
Viele, viele Jahre mussten Tonschaffende auf einen neuen Preamp von Neumann warten, 2020 war es endlich wieder soweit. Technisch und klanglich ist der V402 ein moderner Preamp auf der Höhe der Zeit und liefert eine sehr gute Performance ab. Mit seinen Vorgängern hat er im Bezug auf Technik und Design keine Gemeinsamkeiten, er ist durch und durch eine eigenständige Entwicklung.
Das Audiosignal wird sehr hochauflösend verstärkt, es klingt edel und gleichzeitig frisch. Die zunächst etwas gering erscheinende maximal Vorverstärkung von 60 dB ist in der Praxis kein Nachteil, da sich selbst bei höchster Einstellungen kein zusätzliches Rauschen oder unerwünschte Klangveränderungen auftreten. Zudem ist der V 402 sehr einstreuungsresistent, zeichnet sich durch die Verwendung hochwertiger Bauteile und seine sehr gute Verarbeitung aus.
Eine weitere Neumann-Neuheit hat unser Interesse geweckt: Mit dem MA 1-Paket lassen sich die digitalen Speaker der Berliner zukünftig noch besser einsetzen. Alle Informationen dazu findet ihr hier.
- Preis: 2.580,- Euro
- Test Neumann V402
- Musikhaus Thomann Produktseite Neumann V402
Neve 1073 OPX
Das beliebteste Klon-Produkt (hier geht’s zu unserem Artikel „Recording Klassiker zum Schnäppchenpreis“) der letzten Jahre ist und bleibt der Neve 1073. Doch warum auf Nachbauten setzen, wenn man auch das Original haben kann? Zumindest die aktuelle Fassung davon – denn mit dem 1073 OPX hat AMS Neve den Klassiker im neuen Gewand mit modernen Features designt. Auch der Sound scheint behutsam an die Zeit angepasst zu sein, ohne die alten Gene zu verleugnen. Geblieben ist der bekannt durchsetzungskräftige und musikalische Klang, der jedes Mikrofon aufzuwerten weiß. Auch Line- und DI-Signale können problemlos verarbeitet werden.
- Preis: 3.889,- Euro
- Test AMS Neve 1073 OPX
- Musikhaus Thomann Produktseite AMS Neve 1073 OPX
Die besten Studiomonitore für 2021
Bei den Nearfield- und Midfield-Lautsprechern fürs Studio fällt die sprichwörtliche Qual der Wahl fast genauso schwierig aus wie bei den Audiointerfaces, das zeigt u. a. auch unsere Übersicht der besten Audiointerfaces für Einsteiger. Wer soll da noch den Überblick behalten? Trotzdem sind uns einige Speaker im Verlauf des Jahres 2020 besonders ins Auge bzw. ins Ohr gesprungen:
RCF Ayra Pro
Der italienische Hersteller RCF ist vorwiegend im Stage-/Bühnenbereich aktiv, hat aber auch einige Studioprodukte im Angebot. Seit diesem Jahr sind die neuen Ayra Pro Speaker erhältlich, wovon uns vor allem die zwei kleineren Ayra Pro 5 und Pro 6 gefallen haben.
- Preis: 145,- Euro (Ayra Pro 5), 175,- Euro (Ayra Pro 6)
- Test RCF Ayra Pro 5, Pro 6
- Musikhaus Thomann Produktseite RCF Ayra Pro 5 / Ayra Pro 6
Tannoy Gold
Bei den Tannoy GOLD 8, die wir im März zu Gast hatten, war recht schnell klar: Sie sind ein „Best Buy“ – ganz ohne Zweifel. Auch wenn die Auflösung der Mitten und Höhen etwas besser sein könnte und der Lautsprecher einen gewissen Mindestpegel benötigt, um sein Potenzial zu zeigen: In dieser Preisklasse sind die traditionsreichen Engländer wirklich eine Ausnahmeerscheinung und bekommen entsprechend eine dicke Empfehlung: Well done!
- Preis: 155,- Euro bis 229,- Euro
- Test Tannoy Gold
- Musikhaus Thomann Produktseite Tannoy Gold 5, Gold 7, Gold 8
PSI Audio A17
PSI Audio eilt der Ruf voraus, High-End-Equipment zu fertigen. Das von uns getestete aktive 2-Wege-Pärchen A17-M Studio Red macht da keine Ausnahme. Klanglich über jeden Zweifel erhaben, stellt es äußerst präzise Stereobild und Tiefenstaffelung dar. Auch ohne Subwoofer überzeugt der Monitor untenrum im Nahfeldbereich. Die so wichtige Mittendarstellung ist ein Traum, in den Höhen liefern die PSI Boxen crispe und unaufdringliche Ergebnisse.
- Preis: 1.590,- Euro
- Test PSI Audio A17M
- Musikhaus Thomann Produktseite PSI Audio A17M
Adam S3H
Die Adam S3H sind erstklassige Studiomonitore, an denen sich kein Manko finden lässt. Ihre Verarbeitung ist solide und robust, die analogen und digitalen Eingänge bieten flexible Anschlussmöglichkeiten und der DSP-Prozessor erlaubt eine komfortable Anpassung der Boxen an den jeweiligen Aufstellungsort. In der Summe erzeugen die Adam S3H ein absolut homogenes Klangbild, mit dem sich sehr professionell arbeiten lässt. Alle Frequenzbereiche wirken proportional ausgeglichen und gleichberechtigt, während ihre feine, nüchterne Auflösung für eine hohe Transparenz sorgt. Bei Bedarf haben die S3H auch sehr große Leistungsreserven, wobei der Klang stets gleichbleibend ist und selbst bei niedriger Lautstärke seinen hochanalytischen Charakter bewahrt.
- Preis: 2.699,- Euro
- Test ADAM S3H
- Musikhaus Thomann Produktseite ADAM S3H
KSDigital C120
Mit dem recht ungewöhnlichen Ansatz der C-120 gelingt KS Digital das Kunststück, einen Studiomonitor für alle Bedürfnisse anzubieten. Er fühlt sich in jeder Musikrichtung wohl und kann für alle Lautstärken und Raumgrößen eingesetzt werden. Dabei liefert er ein sehr neutrales und direktes Klangbild, das den Hörer auch über einen längeren Zeitraum nicht ermüdet. Wer den erhöhten Platzbedarf bieten kann, der sollte die KS Digital C-120 bei einer Neuanschaffung durchaus mit in Betracht ziehen.
- Preis: 3.070,- Euro
- Test KS Digital C-120
- Musikhaus Thomann Produktseite KS Digital C-120