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Die besten Bassisten der Welt: Darryl Jones (Rolling Stones)

Wer ist der Bassist, den alle kennen – aber keiner kennt?

12. Juli 2025
Darryl Jones Rock

Darryl Jones – Rock in Rio 2014 (Quelle: Pinkbigmacmedia, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Darryl Jones gehört definitiv zu den meistgehörten und in meinen Augen auch besten Bassisten der Welt. Er machte sich vor allem durch seine Zusammenarbeit mit den Rolling Stones und Miles Davis einen Namen. Ich verehre diesen Musiker und dennoch kennen viele nicht einmal den Namen des Mannes, der sowohl bei den Rolling Stones als auch bei anderen Musiklegenden für einen legendären Bass-Sound verantwortlich ist. Daher möchte ich ihn heute in der Reihe „Die besten Bassisten der Welt“ vorstellen.

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Die frühe Liebe zum Bass

Schon im Alter von 9 Jahren verliebte sich Darryl Jones, der am 11. Dezember 1961 in Chicago, Illinois das Licht der Welt erblickte, in den Bass. Zuvor lernte er bereits von seinem Vater, der selbst Schlagzeuger war, das Schlagzeugspielen.

Mit 10 Jahren folgten dann die ersten Auftritte in der Schule und während seiner Zeit an der Vocational High School befasste er sich immer intensiver mit Musiktheorie und verschiedenen Instrumenten. Nach seinem Abschluss begab er sich dann an die Southern Illinois University in Carbondale und machte sich bereits zu dieser Zeit einen Namen in der lokalen Musikszene Chicagos, in dem er gemeinsam mit Künstlern wie Vincent Wilburn Jr., Matthew Rose und Perry Wilson auftrat. Bereits damals bewies Darryl eine enorme Vielseitigkeit und sein besonderer Groove war in der Szene schnell extrem gefragt.

Miles Davis, Sting, die Rolling Stones – ein Bassist begeistert sie alle

Durch den Kontakt zu Vincent Wilburn Jr. wurde im Jahr 1983 dessen Onkel auf den Bassisten aufmerksam. Und dieser Onkel war kein Geringerer als Miles Davis. Sein Ruf eilte Darryl voraus und so musste er nicht einmal mehr sein Können unter Beweis stellen, bevor er Mitglied der Band der Jazzlegende wurde. Zu hören sind seine funkigen Basslinien unter anderem auf den Alben „Decoy“ (1984) und „You’re Under Arrest“ (1985).

Nur zwei Jahre später wurde Darryl dann Mitglied der Band des legendären Bassisten Sting, der während der Zusammenarbeit mit Jones die Gitarre zum Klingen brachte. Diese Zusammenarbeit war unter anderem Thema des Dokumentarfilms „Bring on the Night“ über die Entstehung von Stings erstem Soloalbum „The Dream of the Blue Turtles“.

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In den folgenden Jahren griff der Bassist für etliche namhafte Künstler wie Herbie Hancock, Peter Gabriel, Madonna oder Eric Clapton in die Saiten und so wurde er zu einem der gefragtesten Session- und Tour-Bassisten überhaupt.

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1993 trat Darryl Jones dann die Nachfolge des Rolling Stones-Bassisten Bill Wyman an und ist bei heute fester Bestandteil ihrer Tourneen und Studioaufnahmen. Ich finde es bedauerlich, dass Darryl bis heute nicht offiziell als Mitglied der Band gilt, obwohl er seit mehr als 30 Jahren maßgeblich an ihrem Sound beteiligt ist.

Der Stil des legendären Bassisten

Darryl Jones ist gefühlt immer ein bisschen der große Groove im Hintergrund geblieben. Er ist dabei nicht der ausgefallene Virtuose und drängt sich nicht durch Solos ins Rampenlicht. Stilistisch extrem vielseitig und mit einem ganz besonderen Groove hält er nicht viel von großen Skandalen oder Wirbel um seine Person. Vorbilder wie Ron Carter, Ray Brown oder James Jamerson machten ihn zu einem Bassisten, der stets darauf achtet, Song-dienlich zu spielen. Immer wieder beweist er ein herausragendes musikalisches Verständnis und das Zusammenspiel einer enormen technischen Präzision mit dem Gefühl für den jeweiligen Song. Dabei hat er sich stets die Fähigkeit bewahrt, sich an unterschiedlichste Stile anzupassen und dadurch sowohl im Jazz und Funk als auch im Rock und Pop seine Fans zu begeistern.

Darryl Jones Miles Davis

Darryl Jones bei einem Konzert in Hannover (Quelle: P. Baumbach, Public domain, via Wikimedia Commons)

Niemals überlädt Jones die Songs mit seinen Basslinien, sondern lässt immer Raum für die anderen Instrumente. So schafft er ein verbindendes Element, das den Song trägt, aber niemals aufdringlich wirkt. Egal, ob Walking-Bass, Slap oder ein Rock-Bass mit Plektron – Darryl spielt immer genau das, was ein Song verlangt und achtet vor allem bei den älteren Stones-Songs darauf, den Stil von Bill Wyman beizubehalten und drückt den Basslinien dabei dezent immer auch einen eigenen Stempel auf.

Seine Art, seinen Bass immer zu einem Teil eines großen Ganzen zu machen, hat mich bereits früh beeindruckt und ich denke, dass sein Stil unendlich viele Bassisten und Bassistinnen beeinflusst hat und noch beeinflussen wird.

Die Bässe des Rolling Stones-Bassisten

Fender Mustang Bass (1969–70)

Darry Jones startete sein Leben als Bassist mit einem Fender Mustang Bass, den er bis heute verwendet. Treue AMAZONA-Leser wissen, dass ich ein extrem großer Fan dieser Short-Scale-Bässe mit dem druckvollen, mittigen Sound bin. Zu hören ist dieser Bass mit Flatwounds unter anderem in Songs wie „Start Me Up“ und „(I Can’t Get No) Satisfaction“.

Fender Precision Bass (1965)

Kaum ein Bassist, der an dem Fender Precision Bass vorbeikommt und so setzt auch der Bassist der Rolling Stones sowohl im Studio als auch auf der Bühne auf diesen Klassiker mit dem markanten Bass-Sound.

Fender Jazz Bass (1966)

Und auch dieser Klassiker gehört zu den bevorzugten Bässen des Rolling Stones-Bassisten: der Fender Jazz Bass. Besonders flexibel und mit einem klaren Ton ist dieser Bass ein wichtiges Arbeitstier für das vielseitige Spiel des legendären Bassisten.

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Fritz Brothers Kay-Klon

Der Klon eines semi-akustischen Kay Electric Pro von Fritz Brothers ist für seinen besonderen Vintage-Sound bekannt. Darryl nutzt ihn beispielsweise in dem Song „Paint It Black“, greift Jones auf einen von zurück. Der Korpus und der Lipstick-Pickup sorgen für einen besonders warmen, holzigen Ton, den Darryl vornehmlich mit einem Plektron zur Geltung bringt.

Gretsch Electrotone G 6073

Mit dem Gretch Electrotone G 6073 reiht sich noch ein Semi-Hollow-Bass mit einem sehr weichen, resonanten Sound in die Riege seiner Bässe ein. Dieser halb-akustische Bass ist perfekt für melodische Basslinien.

Lakland Skyline Darryl Jones Signature-Bass

In Anlehnung an einen Fender Jazz Bass entwickelte Jones gemeinsam mit Lakland sein eigenes Signature-Modell.

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Jones Musical Instruments Chatham Bass

Doch Darry Jones lässt nicht nur andere für sich bauen, er gründete auch selbst ein eigenes Unternehmen und produziert unter der Marke Jones Musical Instruments den Chatham Bass. Dieser basiert auf dem Fender Precision Bass und liefert einen tiefen, holzigen Sound mit ordentlich Druck im Fundament.

Jones Musical Instruments MACH II – DJZ

Und auch mit dem MACH II – DJZ aus dem Hause Jones Musical Instruments sieht man Darryl immer wieder auf der Bühne. Dieser Short-Scale-Bass hat zwei Single-Coil-Pickups und liefert einen kraftvollen und klar artikulierten Sound, der beispielsweise in dem Song „Sweet Sounds of Heaven“ zu hören ist.

Verstärker für Klangvielfalt auf Bühne und im Studio

Einer der Amps, die Bassist Jones ganz besonders schätzt, ist der Ampeg SVT Classic. Dieser Röhren-Amp liefert einen druckvollen, tiefen Sound, der gleichzeitig sehr klar bleibt. Vor allem auf den großen Bühnen, die Darryl mit den Rolling Stones rockt, kommt der Ampeg SVT Classic zum Einsatz. Wunderbar zu hören in dem Song „Start Me Up“.

Rolling Stones

The Rolling Stones – British Summer Time, Hyde Park, London (UK) – 6 luglio 2013 (Quelle:
Andrea Sartorati, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons)

Im Studio setzt Jones häufig zum Aguilar DB 750. Der hybride Amp mit Röhrenvorstufe und Transistorendstufe liefert einen warmen Sound, der sich aber extrem gut kontrollieren lässt. Er ist daher vor allem für präzise Aufnahmen im Studio ideal. Klar zur Geltung kommt dieser Sound in „Streets of Love“.

Darüber hinaus setzt der Rolling Stones-Bassist auch noch auf den EBS HD360. Dieser moderne Transistorverstärker aus Schweden ist extrem flexibel und passt daher perfekt zu dem Song-dienlichen Spiel von Darryl Jones. Insbesondere bei Jazz- oder Funk-orientierten Sessions bei den alten Herbie-Hancock-Songs ist dieser direkte und schnell agierende Amp ideal für die komplexen Bassgrooves.

Die Effektpedale des legendären Bassisten

Das Pedalboard der Bass-Legende ist eher übersichtlich. Auch hier setzt er alle Elemente immer im Sinne des Songs ein. Es geht ihm vor allem darum, bestimmte klangliche Nuancen eines Songs herauszuarbeiten. Bei komplexeren Aufnahme-Sessions im Studio kann dann aber auch durchaus mal ein Rack-System zum Einsatz kommen.

Wie die meisten Bassisten setzt auch Jones auf einen Kompressor. Er nutzt den EBS MultiComp, der als besonders transparenter Vertreter seiner Art gehandelt wird. So wird der Bass auch in gemäßigteren Spielphasen hervorgehoben, ohne dass der Klang verfälscht wird.

Und natürlich darf auch ein weiterer, von uns Bassisten sehr geschätzter Freund auf dem Pedalboard von Darryl Jones nicht fehlen. Der Boss OC-2 Octaver doppelt das Signal um eine oder zwei Oktaven nach unten und erzeugt so einen Sound, der richtig schön in die Magengrube geht.

Wenn es dann mal ein bisschen funkiger sein darf, aktiviert der Bassist den MXR Bass Envelope Filter. Dadurch wird der Bass-Sound einem Synthesizer ähnlich. Wunderbar zu hören in der Live-Version von „Miss You“.

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Mehr zum Leben und Wirken von Darryl Jones

Jenseits der Zusammenarbeit mit den Rolling Stones und anderen Legenden der Musikwelt komponiert Darryl Filmmusik, unterrichtet und entwickelt, wie bereits erwähnt, eigene Musikinstrumente unter dem Label „Jones Musical Instruments“. Wer noch mehr über einen der besten Bassisten der Welt erfahren möchte, dem sei die Dokumentation „Darryl Jones: In the Blood“ wärmstens empfohlen, die es bei Amazon und AppleTV+ gibt. Dieser Trailer gibt schon mal einen kleinen Einblick:

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Forum
  1. Profilbild
    gogolmax

    Danke für den tollen Artikel! Ebenfalls zu empfehlen ist Darryl Jones Werk mit John Scofield während seiner Jazz-Rock Zeit!

    • Profilbild
      Chrizzly21

      @gogolmax “Ich finde es bedauerlich, dass Darryl bis heute nicht offiziell als Mitglied der Band gilt, obwohl er seit mehr als 30 Jahren maßgeblich an ihrem Sound beteiligt ist.”

      Das ist doch immer das Gleiche bei sehr populären Bands. Ne Mischung aus Ego und Geld … siehe z.B. auch Genesis und Chester Thompson …

  2. Profilbild
    THo65 AHU

    Sommerloch?

    In den letzten Tagen tauchen immer wieder Artikel auf, die bereits vor Monaten oder Jahren veröffentlicht wurden.

    Ist das beabsichtigt?

  3. Mehr anzeigen
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