Best Of DAWs, Plug-ins, Mikrofone & Kopfhörer
Auch im Bereich der DAWs, Plug-ins, Mikrofone und Kopfhörer gab es im Jahr 2021 wieder allerlei Neuheiten. Die Produkte, die für unsere Redaktion ein Highlight darstellten, stellen wir euch im folgenden Artikel vor.
Die besten Digital Audio Workstations (DAW) des Jahres 2021
Die Vorfreude auf die elfte Version der DAW Ableton Live war nicht nur bei uns groß. Und recht schnell war klar, dass der „große“ Versionssprung auch vollkommen gerechtfertigt war. Die vielen Änderungen fühlen sich insgesamt wie ein „neues“ Ableton Live an. Hauptsächlich kann man dies durchs Comping, die MPE-Unterstützung und der neuen Darstellung und Handhabung der Clip-Parameter begründen. Sicherlich bergen auch die neuen Effekte kreatives Potential, vor allem die abgedrehten Dillon Bastan FX machen eine Tonne Spaß. Möchte man die Software in einer Band einsetzen, ist die Anschaffung Pflicht, denn die Follow-Option ermöglicht das erste Mal tatsächlich Live live einzusetzen. Alles Weitere zu Live 11 findet ihr hier:
Das zweite DAW-Highlight aus dem Jahr 2021 ist Apple Logic 10.7. Auch wenn fast alle anderen Hersteller ebenfalls gute bis sehr gute Updates herausgebracht haben, sticht das 10.7er Update für uns doch etwas heraus – auch wenn es weiterhin nur den Apple Usern vorbehalten ist. Insgesamt ist Logic Pro sehr intuitiv, performant, ausgestattet mit einem enormen Funktionsumfang und bestens in die Apple Welt integriert, was gleichzeitig auch die einzige Einschränkung ist.
Die neue Version 10.7 bietet neben einem weiter optimierten Step-Sequencer nun die Möglichkeit, 3D Audio bzw. Dolby Atmos kompatible Tracks zu erstellen und dies auf eine wirklich sehr gut zugängliche Art und Weise. Die Optimierung für die neuen M1 Chips von Apple ist ein klares Zeichen, wie es mit Apple Logic Pro in der Zukunft weitergeht.
Die besten Tonstudio Plug-ins des Jahres 2021
70 Jahre Studiotechnik in einem Paket – so haben wir den Test von Arturia FX Collection 2 betitelt. Tatsächlich erhält man mit diesem Plug-in-Paket so ziemlich alles, was man für die Musikproduktion „in the box“ benötigt.
iZotope Neoverb
Die Firma iZotope begleitet uns schon viele Jahre und bietet mit Softwares wie Ozone, Neutron, RX & Co. etliche Tools, die für Restauration, Mixing oder Mastering dienlich sind. Mit Neoverb haben die US-Amerikaner ein neues Hall-Plug-in entwickelt, das zunächst mit einer großen Preset-Vielfalt aufwartet. Doch das eigentliche Highlight sind die smarten Features. Dank des integrierten Reverb-Assistenten ist es ganz einfach, eigenständige Halleffekte zu erstellen und die AI gesteuerten Pre-EQ- und Reverb-EQ-Funktionen helfen hörbar dabei, Maskierungseffekte auszumerzen und damit das Gesamtklangbild eines Mixes zu verbessern. Wer nach einem intelligenten Halleffekt-Plug-in sucht, sollte unbedingt iZotopes Neoverb genauer unter die Lupe nehmen.
Sonible Smart EQ3, Entropy+, Proximity+
Ebenfalls ein Highlight für uns: die aktuellen EQ-Plug-ins aus dem Hause Sonible. Auch wenn mittlerweile fast überall das Stichwort „KI (Künstliche Intelligenz)“ drauf steht, heißt das noch lange nicht, dass wir uns ab sofort im Studio-Sessel zurücklehnen können und alles per Automation läuft. Auch bei Sonible funktioniert es nicht so, allerdings helfen die EQs, Klangdesign jenseits simpler Frequenzbandanhebung zu betreiben, Problemzonen auf Spuren zu identifizieren und so effizient wie übersichtlich gegenzusteuern und das auf sehr komfortable Weise mit einer funktionalen Bedienoberfläche, ohne sinnlose, retroistische Designspielereien. Besonders smart:EQ3 bietet alles, was man von einem modernen EQ-Plug-in erwarten sollte, nimmt dabei aber keine Entscheidung ab, aber erleichtert erheblich, sie zu treffen.
Die besten Studiomikrofone des Jahres 2021
Beim ersten Produkt dieser „Best-of“-Kategorie handelt es sich um ein Modeling-Mikrofon. In der kleinen Hardware verbergen sich nicht nur 18 verschiedene Mikrofon-Emulationen, sondern auch noch neun verschiedene, DSP-modellierte Insert-Effekte sowie ein Reverb. Hinzu kommen A/D- wie D/A-Wege samt Monitoring-Ausgang, ein Vorverstärker, Konverter und Clocking. All das in Form eines klassischen Studiomikrofons. Und am Ende klingt es auch noch sehr gut:
Beyerdynamic M90 Pro X
Im Herbst 2021 stellte Beyerdynamic seine neue Pro X Serie vor. Teil davon ist das M90 Pro X, ein echter Allrounder, der sich für eine Vielzahl von Stimmen und Instrumenten anbietet. Es liefert einen enormen Output und stellt nur geringe Ansprüche an die Leistungsreserven des Preamps, wird also sogar mit schwachen Vorverstärkern eines günstigen Interfaces gut klarkommen. Das Rauschen ist auf extrem niedrigem Niveau. Erfreulich ist auch, dass der Schutz der Kapsel vor Plosiv-Lauten bereits ohne zusätzlichen Pop-Filter sehr gut ist.
sE Electronics sE8 Omni
Die Verarbeitung dieser Kleinmembran-Kondensatormikrofone ist hochwertig, dazu liegt das Mikrofon sehr gut in der Hand. Technisch legt sE der Konkurrenz damit die Messlatte vor, denn kein anderes Kleinmembranmikrofon im niedrigen dreistelligen Preisbereich kann in puncto Grenzschalldruck, Funktionsumfang mithalten. Auch die Ausstattung ist mit dem zugehörigen Koffer, der massiven Stereoschiene, Klammern, Popfiltern und Adaptern komplett und lässt keine Wünsche offen. Wie die Nierenversion des sE8, ist das Omni ein absoluter Geheimtipp – vermutlich nicht mehr lange.
Die besten Studiokopfhörer des Jahres 2021
Beim Hersteller Austrian Audio fällt es momentan wirklich schwer, eine Auswahl des besten Produkts zu treffen. Denn durch die Bank weg erhalten die Kopfhörer der Österreicher bei uns sehr gute Noten. Im Laufe des Jahres 2021 hatten wir die folgenden Kopfhörer bei uns im Test. Und je nach Einsatzgebiet kann man diese uneingeschränkt empfehlen:
- Test: Austrian Audio Hi-X15, HiX-25BT (Einsteiger Kopfhörer für 99,- bis 149,- Euro)
- Test: Austrian Audio Hi-X65 (Offener Kopfhörer, Preis: 349,- Euro)
- Test: Austrian Audio Hi-X60 (Geschlossener Kopfhörer, Preis: 339,- Euro)
Beyerdynamic DT 700 Pro X
Seit vielen Jahren gehören die Kopfhörer der DT-Serie von Beyerdynamic zum festen Bild und Inventar von Home- und professionellen Tonstudios. Im Rahmen der neuen Pro X Serie hat sich der Heilbronner Hersteller nun an eine Überarbeitung gemacht. Und was sollen wir sagen? Absolut gelungen – zumindest im Hinblick auf den DT 700 Pro X. Denn dieser bietet eine solide, hochwertige Verarbeitung, einen hohen Tragekomfort und vor allem einen ausgewogenen Klang, der es – auch dank der neuen Treiber – trotzdem nicht an Druck und Klarheit vermissen lässt. Damit macht er sich selbst zu einem beachtenswerten Kandidaten auch für längere Recording- und Monitoring-Einsätze.
Focal Clear Professional
Der aktuelle Anführer unserer Studiokopfhörer Charts (ab 500,- Euro) ist der von uns im April getestete Focal Clear Professional. Dieser stellt für uns aktuell die Referenz in Sachen Studiokopfhörer dar. Nicht weil er einem die Eigenheiten der Aufnahme um die Ohren haut, sondern weil er dies mit einer Leichtigkeit und Perfektion schafft, ohne den Spirit einer Aufnahme zu vergessen. Neutralität, Abbildung, Verarbeitung, Ausstattung und Tragekomfort – in allen Bereichen kann der Clear Professional punkten.
HEDD Heddphone
Neben den bekannten Studiomonitoren bietet die Berliner Firma HEDD mittlerweile auch einen Kopfhörer mit Air Motion Transformer Technologie an. Das HEDDphone Meisterwerk bietet bauart- und technikbedingt tolle Innovationen Made in Germany. Haptik und Optik sind sehr subjektiv, doch klanglich kann nur ein „Sehr gut“ vergeben werden. Im Proaudio-Bereich eine Referenz-Waffe, die komplett analog und ungefärbt auch als Closeup-Nahfeldkontrolle bei Mixing und Mastering herangezogen werden kann. Einziger Wermutstropfen: Das Gewicht von 718 g ist nicht zu unterschätzen und ist sicherlich nicht jedermanns Sache.
Die besten Monitorcontroller des Jahres 2021
Behringer Studio M
Der Preis für den besten Monitorcontroller geht – in Anbetracht des tollen Preis-Leistungs-Verhältnisses – an den Behringer Studio M. Wer auf der Suche nach einem kostengünstigen Monitorcontroller ist und nicht mehr als zwei Ein- und zwei Ausgänge benötigt, sollte sich diesen einmal näher anschauen. Für einen Preis von 59,- Euro bekommt man hier einen sehr guten Monitorcontroller, der sowohl klanglich als auch hinsichtlich der Verarbeitung überzeugen kann.
SPL Control One, Marc One
Mit der One-Serie brachte SPL Ende 2020 eine neue, auf budget-bewusste User fokussierte Serie auf den Markt. Im Rahmen dieser neuen Produktlinie hatten wir Anfang 2021 die beiden Produkte Control One und Marc One bei uns im Test. Unbedingt antesten:
Falls der eine oder andere denkt, warum hier evtl. Cubase nicht dabei ist. Die Steinberger haben sich entschieden erst im ersten Quartal 2022 zu veröffentlichen. Also quasi jetzt dann! Angegebener Grund ist eine umprogrammierung der Software, damit man den blauen Dongle nicht mehr braucht, so wie ich es zumindest verstanden habe. Mir persönlich wäre lieber eine umprogrammierung aller Klangerzeuger, denn die sind nachwievor nicht das ‚gelbe vom Ei‘ meiner Ansicht nach. Voller Bugs und ein schlechter Klang. Mal abgesehen davon funktioniert Cubase 11 aber sehr stabil. Das beste was es je gab. Jetzt sollten wie gesagt die internen Klangerzeuger mal dran – aber nein! Mein Wunsch bleibt leider nicht erhört! :-/ Irgendwie bezahlt man ja diese auch mit. Ob der Verzicht des Dongles ein Kaufargument ist, soll jeder für sich entscheiden.
@Filterpad Ich finde, dass Padshop und Retrologue hervorragend klingen, und sich auch nicht vor den U-he Sachen oder Omnisphere verstecken müssen. Zugegebenermaßen verwende ich von den anderen Cubase eigenen Synths nicht viel, außer Groove Agent und gelegentlich Halion Sonic SE.
Bugs sind mir bisher auch nicht aufgefallen.
@0gravity Sicherlich, aber hier mal Beispiele:
Beim Steinberg „Spector“ VST kann man Wellenformen „einzeichnen“. Der Sound den man einzeichnet bleibt in der Regel nicht enthalten, wenn man ein Projekt hat und dieses immer wieder neu öffnet. Ich könnte das bei Fremdanbietern verstehen, aber in der hauseigenen DAW? Mal abgesehen davon ist der Klang unterirdisch. Gleiches gilt auch für den „Mystic“.
So manches Pad beim HALion Sonic hat innerhalb der Tonlage unterschiedliche Lautstärken, was beim mixen sehr hinderlich ist. Bei Vocal-Pads ist mir das z.B. aufgefallen. Die Lautstärke ist wirklich extrem variabel innerhalb der Oktave.
Die Pauken bei HALion Sonic sind tonal völlig falsch. Da Pauken tonal sind, wäre das wichtig. Erst durch Korrektur erziehlte ich brauchbare Ergebnisse.
Den Padshop habe ich jahrelang nicht benutzt, da er für mich schrecklich klang. Bis ich eines Tages dahintergekommen bin, dass es den gerne nicht vollständig runterlädt. Das war bei mir tatsächlich üblich und dachte immer, der Klang sei normal.
Retrologue: Klingt gut, stimmt! Aber bei Automation der Regler ist kein Verlass. War mal nicht zu gebrauchen, hat sich aber inzwischen verbessert.
Aber um positives zu berichten. Von dem Supervision Tool bin ich sehr begeistert. Auch der Studio EQ macht seinen Job sehr gut.
Könnte ich alles bei günstigen Monitoren verstehen, ist aber nicht mehr der Fall. Na ja ;)
Jetzt wäre es auch meiner Ansicht an der Zeit, zu veröffentlichen. Selbst mit minimalen Bugs. Schlimmer wie bei der letzten Version mit der Seriennummer kann es nicht werden. Wenn es mein Rechner noch von der Leistung packt, werde ich wohl wieder zuschlagen. Hoffentlich sind neben der Abschaffung des Dongles auch ein paar echt goile neue Features dabei. Denke hier an neue Tools innerhalb des Supervision inkl. Presets oder der Überarbeitung des Quadrofuzz. Dieser bräuchte meiner Ansicht nach eine andere grafische Optik: Größer, schlichter, lesbar und am besten auch ein anderer Klang. Das Ding ist goil, aber ein wenig unausgereift. Bei Benutzung mußte ich ihn jedesmal wieder rausnehmen weil der Klang unbefriedigend war. Da geht noch was…