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Die besten Freeware Synthesizer 2008 – Teil 2

Freeware-Futter für den Rechner

15. Oktober 2008

Amazona – Special Freeware: Freewaresynthesizer für den PC, Teil 2

Willkommen zu dem zweiten Teil der AMAZONA-Reihe über die besten Freeware-PlugIns! Im Anschluss an den ersten Teil stellen wir heute die vier restlichen VST-Synthesizer vor, die nach unseren Kriterien (Klang, Klangcharakter, Bedienung und nicht zu viele Features, siehe Einführung in der letzten Folge) die momentane „Creme de la Creme“ der Freeware-PlugIn-Synthesizerlandschaft darstellen.

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Ähnlich wie im ersten Teil, präsentieren wir drei strukturell recht gewöhnliche Synthesizer und einen Exot, den Synthmaster von KV331 Audio, der – da einerseits auch als Shareware erhätlich und andererseits auch recht komplex – eigentlich schon fast unseren Kriterien nicht mehr entspricht. Da er klanglich eines der interessantesten PlugIns ist, haben wir uns trotzdem für ihn entschieden – mögen uns die AMAZONA-Leser verzeihen. Im kommenden Artikel wird es (gegenwärtiger Planungstand) um MAC-OS-X Freewaresynthesizer gehen, dann sollen entweder Freeware-Sampler oder Effekte vorgestellt werden, und auch unser schon angekündigtes Bonbon entwickelt sich weiter (mehr wird immer noch nicht verraten, damit sich die Spannung steigert).

Nun zu unseren Kandidaten im Einzelnen:

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Andreas Errson Polyiblit

Polyiblit

Polyiblit

Der erste unserer diesmaligen Auswahl ist ein vergleichsweise solides Exemplar und kommt aus dem hohen Norden: der Polyiblit. Trotz eines etwas betagteren Baujahres (2003) ist er immer noch einer der besten Freewaresynths. Wegen damals vergleichsweise hohen Anforderungen an die Rechenleistung, einer genauso funktionalen wie unspektakulären Bedienoberfläche, aber auch recht zahmen Presets, blieb er aber immer ein Insidertip. Das liegt allerdings auch an seiner Konzeption.

Oberflächlich betrachtet ist er erstmal ein normal strukturierter Virtuell-Analoger mit drei (aliasing-freien) Oszillatoren mit einer konservativen Auswahl an Grundwellenformen und zwei Filtern mit verschiedenen Filtermodellen. Guckt man etwas tiefer, wird man aber mit einer Unzahl an Modulationsmöglichkeiten konfrontiert: Vier LFOs und vier Hüllkurven können auf alles Mögliche geroutet werden, an vielen Stellen können MIDI-Parameter wie Velocity Klangoptionen kontrollieren, die LFOS glänzen durch eine breite Palette an Wellenformen, mittels zweier Mixer können die Oszillatoren untereinander gemischt oder auch mit Lärm (White Noise) garniert werden, und die klassischen Spielmöglichkeiten analoger Synthesizer (monophon, polyphon, Legato) sowie ein einstellbares Portamento machen aus dem PlugIn mit leichtem Kühlschrankcharme ein semi-modulares Monster in der Art früher 70er-Bolliden. Dazu kommt eine MIDI-Learn-Funktion, die Live-Schrauben deutlich erleichtert.

Klingen tut er dabei dank den Aliasing-freien Oszillatoren prinzipiell rund und ohne störende Artefakte. Er ist eines der am wärmsten klingenden PlugIns, das ich kenne, wo andere Analog-Emulationen eher ins Brachiale gehen, klingt er aber edel und verhalten, mit etwas britischem Understatement. Die Klangarchitektur prädestiniert ihn prinzipiell für alles, was ein guter Analoger auch kann: Bässe, einfachere analoge Flächen und Streicher, E-Pianos, Orgeln, Leadsounds, aber eben auch rhythmisch und unrhythmisch Abgefahrenes nach modularer Art. Hier muss man allerdings wissen, was man macht. Wie bei einem Modularen auch, landet man schnell in frustrierendem Lärm anstatt bei den inspirierenden Klängen der frühen Synthesizer-Gurus. So ist der Polyiblit für den Normalanwender vor allem als Ersatz für die typischen Sounds echter Analoger zu empfehlen, und es gibt kaum einen anderen Synth, der derart gut im Mix im Bassbereich sitzt wie der PolyIblit: sehr zu empfehlen. Wer ihn einsetzten will, sollte aber nicht die Werksklänge als Maßstab nehmen, sondern sich zumindest die zusätzliche Bank auf der Downloadseite des Entwicklers gleich mit herunterladen oder sich bei Patcharena (siehe Link unten) umsonst registrieren, um an die z.T sehr guten 200+ Userpresets zu kommen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hi,
    Klasse Artikel!
    Find ich richtig gut das ihr euch des Themas annehmt und ein wenig Ordnung in das Chaos der unzähligen Freeware Synths bringt.

    Ich weiß zwar das jeder immer gerne andere Synth benutzt und seine persönlichen Favoriten hat doch habe ich eine Firma hier vermisst die meiner Meinung nach einen Super Sound haben gerade was modernere Produktionen angeht.
    Sprich Drum N Bass, Dubstep, Neuro Funk.

    http://www.novakill.com/

    Die Leute haben ein Händchen für abgefahrene Plugins und Synths. Besonders wenn man auf den Resse Basslines und dunkle Sounds steht.

    Gruß,

    Wenzel

    • Profilbild
      c.knapp AHU

      Vielen Dank für das Lob und den Hinweis auf Novakill :-). Die Novakill-Sachen finde ich auch wirklich klasse – sie sind allerdings mit Synthedit gemacht, und solche Sachen (wie auch Synthmaker-Synths) haben wir nur aus Prinzip (meist recht hohe Rechenleistung) nicht berücksichtigt – im ersten Artikel sind aber auch ein paar Links zu anderen tollen SE-Kreationen.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    daHornet benutze ich auch gerne, die knackigen Hüllkurven und das Filter sind wirklich gut! Kleiner Tipp für Cubase SX-User: Das mitgelieferte MIDI-PlugIn „Autopan“ kann man gut als Extra-LFO verwenden, um z.B. die fehlende Pulsweitenmodulation „nachzurüsten“.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mir gefällt diese Reihe von Euch richtig gut! Klasse! Nun werde ich auf ein paar Perlen aufmerksam gemacht, die ich noch gar nicht kannte.

    Schade, dass bei vielen Synths die Bedienung nicht so optimal ist, oder so fummelig, dass man fast einen Knick in der Optik bekommt. Mit der Zeit gewöhne ich mich allerdings daran.

  4. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Hallo, der Artikel ist zwar für PC, aber ich liebe die Haltung die dahinter steckt!

    Noch ein Update:
    der daHornet kostet wieder Geld. zumindest, wenn man die Vista bzw. IntelMac Versionen haben will, so verkündete NuSofting. Aber die $9 tun sicher keinem weh!
    Im Downloadbereich auf das daHornet Bild klicken, dann kommt man zur entprechenden Page (darauf soll mal einer kommen!).

    Ich habe diese Synthie zu PPC Zeiten innigst geliebt!!! Alte Liebe rostet halt nicht.

    Beste Grüße! :)

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @Markus Schroeder Komisch, DaHornet läuft bei mir gar nicht ohne Seriennummer… obwohl am Download Preis „free“ steht… Im readme steht dann was von $49… ???

        • Avatar
          AMAZONA Archiv

          @Markus Schroeder Danke für die Info.
          Ich hatte auf das Bild geclickt und da landet man in einer anderen Download Liste, da steht’s nicht mehr dabei… aber es stimmt, in der Einstiegsliste steht tatsächlich ein serial key… wie kompliziert… :-o

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Dankeschön für den wunderbaren Beitrag! Bin gespannt auf den 3. Teil / Mac & die „Überraschung“!

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Klasse Artikel, heißen Dank! Kleiner Fehler: Die Patcharena ist falsch verlinkt. Dank fehlendem http:// vor der Adresse zeigt der Link auf eine (natürlich nicht vorhandene) Resource auf amazona.de

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Schade das diese Serie anscheinend im Sand verlaufen ist.
    Hatte mich sehr auf den „Amasynth“ gefreut. Hatte mich auch mal für das Designen von Factorypatches zur verfügung gestellt.
    Naja vielleicht wird ja noch was draus.

    MFG
    Dennis

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