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Die besten Freeware Synthesizer 2008 – Teil 2

(ID: 2707)

KV331 Audio Synthmaster Free

Nun zu unserem – in mehrere Hinsicht – letzten Favorit: KV331 Audio´s Synthmaster ist eindeutig einer der eigenwilligeren Synthesizer der Free- und Shareware – VST – Welt. Der Begriff Shareware ist hier schon richtig, denn den Synthmaster gibt es für wenig Geld auch in einer Vollversion, der gegenüber der Synthmaster Free etwas abgespeckt ist, was im alltäglichen Einsatz aber nicht so ins Gewicht fällt (s.u.). Auch ist der Synthmaster eigentlich unnötig komplex (siehe oben und unten), wegen seiner Originalität und tollem Klang haben wir uns trotzdem entschieden, ihn hier aufzunehmen (- als Online – Autor kann man ja gottseidank nicht wegen Heuchelei mit Tomaten, faulen Eiern oder anderem Frühstück beschmissen werden…).

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Synthmaster Free

Synthmaster Free

Vom Aufbau ist unserer Meistersynthesizer prinzipiell ein Subtraktiver mit drei additiven Oszillatoren, 3 Multimodefiltern, komplexen Modulationsmöglichkeiten und einer sehr kompletten Effektsektion. Die Oszillatoren bilden dabei ihren Grundklang aus acht schichtbaren Standardwellenformen, die wiederum eigene Parameter wie Phase, Timbre, Tonhöhe, Volume usw. haben; ein Unisono-Modus dient zum Anfetten der Klänge. Auf Seiten der Filter gibt es 23 Modelle zur Auswahl. Zwar vermisst man Exotischeres, aber die gängigsten Varianten (Highpass, Lowpass, Notch, Bandpass etc.) sind in mehreren Formen vorhanden, auch gibt es so genannte „Analog“-Varianten, die auch wirklich etwas analoger klingen. Desweiteren gibt es schon auf Oszillatorebene einen Parameter, der Comb-Filter-artige Klänge und damit virtuelle Gitarren und ähnliches erleichtert. Die drei Filter sind in mehreren Kombinationen verschaltbar und besitzen jeweils eigene komplexe Filterhüllkurven. Modulationsziele wie Oszillatorfrequenz und -volume, aber auch Filtercutoff,-resonanz oder Panorama lassen sich über vier (natürlich ebenfalls komplexe) LFOs in diversen Varianten modulieren, auch gibt es einen umfangreichen Arpeggiator, verschiedene Spielmodi und ein recht konfortables MIDI-Controllerrouting. An Effekten gibt es einen Chorus, Vibrato, Delay, Reverb und Tremolo sowie einen auch als Filter verwendbaren parametrischen EQ (8fach, mit jeweils verschiedenen Modi und x-verschiedenen Übersteuerungsmodi PRO Band …).

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Dieser Berg an Möglichkeiten macht den Synthmaster in der Theorie zu fast allem fähig, was ein Synth so kann. Alllerdings kommt dem hier der doch arg spezielle Klangcharakter in die Quere: der Synthmaster klingt für unsere Ohren ausgesprochen eigenwillig, zwar obertonreich und brilliant und druckvoll, aber keinen Meter warm. „Arp goes Absynth“ beschreibt ihn klanglich ganz gut, und so würde ich ihn persönlich eher für Leads, Arpeggios und vielleicht den ein oder anderen FM-artigen E-Piano-Sound verwenden. Warme Flächen, Streicher und warme Bässe sind so nicht sein Metier, für komplexere Pads fehlen ihm auch ein paar Möglichkeiten. Wie auch der Absynth oder der hier nicht näher behandelte Freeware-Synth Crystal (s.o.) ist er eindeutig ein Spezialist, den man lieben oder hassen kann. Kann man das beim Klang noch wählen, ist die Möglichkeitenflut des Synthmaster eindeutig over the top. Viele Parameter zeigen nur wenig klangliche Unterschiede, die (anwählbare) Easy-Page wiederum lässt nur eine Änderung der grundsätzlichsten Parameter zu, und so bleibt das hohe Potential des Monsters in der Praxis ungenutzt. Over-Engineering, sagen die Briten, und so ist der Meistersynth eher theoretische Meisterleistung als überragendes Instrument. Trotzdem gilt: Klanglich haben wir es mit einem der besten Synths zu tun, der mit teurer Payware qualitativ mithält und z.T. sie sogar übertrifft. Mag man seinen Sound und nutzt ihn viel, sollte man die Entwickler mit dem Kauf der Vollversion unterstützen, die mehr als zwei Instanzen pro Song und fünf Stimmen pro Instanz erlaubt. Diese kostet im Moment (Stand: July 2008) genau 26 Euro, was niemandem wirklich wehtun sollte.

So, das war es nun mit unserer Synthesizer-Bestenliste, die anderen vier Synthesizer unserer Auswahl, Grundsätzliches zu unseren Auswahlkriterien und Links zu vielen guten PlugIns, die wegen des ein oder anderen Grundes herausfielen, findet ihr im ersten Teil unseres Artikels (siehe Link unten). Viel Spaß beim testen und spielen, und natürlich freuen wir uns immer über Kommentare !

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hi,
    Klasse Artikel!
    Find ich richtig gut das ihr euch des Themas annehmt und ein wenig Ordnung in das Chaos der unzähligen Freeware Synths bringt.

    Ich weiß zwar das jeder immer gerne andere Synth benutzt und seine persönlichen Favoriten hat doch habe ich eine Firma hier vermisst die meiner Meinung nach einen Super Sound haben gerade was modernere Produktionen angeht.
    Sprich Drum N Bass, Dubstep, Neuro Funk.

    http://www.novakill.com/

    Die Leute haben ein Händchen für abgefahrene Plugins und Synths. Besonders wenn man auf den Resse Basslines und dunkle Sounds steht.

    Gruß,

    Wenzel

    • Profilbild
      c.knapp AHU

      Vielen Dank für das Lob und den Hinweis auf Novakill :-). Die Novakill-Sachen finde ich auch wirklich klasse – sie sind allerdings mit Synthedit gemacht, und solche Sachen (wie auch Synthmaker-Synths) haben wir nur aus Prinzip (meist recht hohe Rechenleistung) nicht berücksichtigt – im ersten Artikel sind aber auch ein paar Links zu anderen tollen SE-Kreationen.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    daHornet benutze ich auch gerne, die knackigen Hüllkurven und das Filter sind wirklich gut! Kleiner Tipp für Cubase SX-User: Das mitgelieferte MIDI-PlugIn „Autopan“ kann man gut als Extra-LFO verwenden, um z.B. die fehlende Pulsweitenmodulation „nachzurüsten“.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mir gefällt diese Reihe von Euch richtig gut! Klasse! Nun werde ich auf ein paar Perlen aufmerksam gemacht, die ich noch gar nicht kannte.

    Schade, dass bei vielen Synths die Bedienung nicht so optimal ist, oder so fummelig, dass man fast einen Knick in der Optik bekommt. Mit der Zeit gewöhne ich mich allerdings daran.

  4. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Hallo, der Artikel ist zwar für PC, aber ich liebe die Haltung die dahinter steckt!

    Noch ein Update:
    der daHornet kostet wieder Geld. zumindest, wenn man die Vista bzw. IntelMac Versionen haben will, so verkündete NuSofting. Aber die $9 tun sicher keinem weh!
    Im Downloadbereich auf das daHornet Bild klicken, dann kommt man zur entprechenden Page (darauf soll mal einer kommen!).

    Ich habe diese Synthie zu PPC Zeiten innigst geliebt!!! Alte Liebe rostet halt nicht.

    Beste Grüße! :)

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @Markus Schroeder Komisch, DaHornet läuft bei mir gar nicht ohne Seriennummer… obwohl am Download Preis „free“ steht… Im readme steht dann was von $49… ???

        • Avatar
          AMAZONA Archiv

          @Markus Schroeder Danke für die Info.
          Ich hatte auf das Bild geclickt und da landet man in einer anderen Download Liste, da steht’s nicht mehr dabei… aber es stimmt, in der Einstiegsliste steht tatsächlich ein serial key… wie kompliziert… :-o

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Dankeschön für den wunderbaren Beitrag! Bin gespannt auf den 3. Teil / Mac & die „Überraschung“!

  6. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Klasse Artikel, heißen Dank! Kleiner Fehler: Die Patcharena ist falsch verlinkt. Dank fehlendem http:// vor der Adresse zeigt der Link auf eine (natürlich nicht vorhandene) Resource auf amazona.de

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Schade das diese Serie anscheinend im Sand verlaufen ist.
    Hatte mich sehr auf den „Amasynth“ gefreut. Hatte mich auch mal für das Designen von Factorypatches zur verfügung gestellt.
    Naja vielleicht wird ja noch was draus.

    MFG
    Dennis

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