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Workshop Gitarre: Die besten Gitarrensoli – „Stairway to Heaven“

Die besten Gitarrensoli der Rockgeschichte - LEARN FROM THE BEST!

14. Juni 2020
Gitarre Solo Übung Led Zeppelin

Quelle: Brock DuPont, Unsplash

„NO Stairway to Heaven”! Ein Schild mit dieser Aufschrift prangt nicht nur im Film „Wayne’s World“ (1992) am Eingang eines Gitarrenladens – in den 70er-Jahren konnte man Derartiges in einigen britischen Musikgeschäften beobachten. Bei Verstoß drohte dem Übeltäter im schlimmsten Fall ein Hausverbot … das waren noch Zeiten!

Diese drastischen Maßnahmen kamen aber nicht von ungefähr: Das Stück „Stairway to Heaven“ der britischen Band Led Zeppelin erschien am 8. November 1971 im Rahmen des Albums „Led Zeppelin IV“. Diese ca. acht Minuten lange Rockballade entwickelte sich zu einem absoluten Klassiker der neueren Musikgeschichte und das viertaktige Akustikgitarren-Intro galt bzw. gilt damals wie heute als Standard im Repertoire eines jeden Gitarristen – und wurde bzw. wird deshalb gerne u. a. in Musikgeschäften zum Besten gegeben. Das Musikmagazin Rolling Stone würdigte das Stück „Stairway to Heaven“ mit Platz 31 in der Liste der „500 besten Songs aller Zeiten“. Soviel zum Song!

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Das Gitarrensolo in „Stairway to Heaven” gilt als eines der besten des Led Zeppelin Gitarristen Jimmy Page – es wurde 2009 vom amerikanischen „Guitar World“-Magazin sogar zum besten Gitarrensolo aller Zeiten gewählt.

Sehen wir uns das Solo mal genauer an:

Gitarre Solo Übung Led Zeppelin

Gitarre Workshop Solo Übung Led Zeppelin

Gitarre Workshop Solo Übung Led Zeppelin

„Stairway to Heaven“ Gitarrensolo Tutorial – TECHNIK

Jimmy Page gilt als einer der besten Rockgitarristen aller Zeiten. Nicht nur als Solist hat er Generationen von Musikern beeinflusst – auch sein kreatives Songwriting und sein Sinn für experimentelle Aufnahmetechniken gelten als legendär und einzigartig. Page war vor seiner Zeit bei Led Zeppelin einer der gefragtesten Session-Gitarristen im Großraum London und veredelte mit seinem Spiel so manche Produktion. Das vorliegende Solo ist wie ein Lehrstück für die klassische Rockgitarre: flüssiges, Blues-beeinflusstes Spiel mit vielen Bendings und dramatischem Vibrato;  singbare und stark motivische Phrasen; ein gekonnter Aufbau mit „Beginn – Steigerung – Höhepunkt“.

Das Gitarren-Solo beginnt in Takt 1 mit einem Ganzton-Bending und einer abfallenden, auf der a-Moll Pentatonik basierenden Phrase, die hauptsächlich mit Pull-offs gespielt wird und in Takt 2 in den Ton F mündet – damit folgt Page dem zugrundeliegenden Akkordwechsel des Solos (Am G F) und verlässt die a-Moll Pentatonik.

Ähnliches finden wir in den Takten 3 und 4: wieder einige, diesmal mit vielen Bendings versehene Pentatonik-Licks, die in Takt 4 um den Ton F erweitert werden. Dabei wirken diese beiden Takte wie eine Antwort auf die beiden vorherigen.

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In den Takten 5 bis 8 folgen einige sehr flüssige, mit vielen Pull-offs gespielte Phrasen – wiederum basierend auf der a-Moll Pentatonik (einzige Ausnahme ist wiederum der Ton F in Takt 6). Ein bemerkenswertes Detail ist hierbei der Einsatz der leeren G-Saite innerhalb einer, in der V. Lage gespielten Phrase (in Takt 6 auf Zählzeit 1). Während dieser Takte nimmt die Notendichte hörbar zu. Page steuert hierbei auch in Bezug auf die Tonhöhe der gespielten Noten den Höhepunkt des Solos an: Über die VII. Lage arbeitet sich Jimmy Page weiter hoch in die XII./XIII. Position, um dort die Klimax des Solos einzuleiten.

Diese besteht aus einem recht schnell gespielten Repeating-Pattern, das Page über fast 3 Takte (Takte 9-11) spielt. Dabei kommen abermals Bendings und Pull-offs zum Einsatz. Am Ende von Takt 11 verlässt Jimmy das bereits erwähnte Repeating-Pattern und leitet mit einem dramatischen Bending und einer kurzen Pentatonik-Phrase quasi das „Outro“ des Solos ein.

Im besagten Outro (Takte 13-20) liefert sich Pages Leadgitarre eine Art „Frage und Antwort“-Spiel mit einer, ebenfalls von einer Gitarre gespielten, Overdub-Melodie. Dabei zieht er noch mal alle Register seines Könnens: präzise, zum Teil recht weite Bendings (Takt 18), ein dramatisches Vibrato und im Schlusstakt (Takt 20) wieder ein kurzes, pfeilschnelles Repeating-Pattern.

Jimmy Page Gitarrensolo – TONMATERIAL

Das verwendete Tonmaterial bei diesem Solo ist recht übersichtlich. Über die dem Solo zugrundeliegende Akkordfolge Am – G – F  spielt Jimmy Page ausschließlich die a-Moll Pentatonik, sowie die reine a-Moll Tonleiter (A-aeolisch). Es werden weder andere Mollskalen noch andere Konzepte, wie z. B. chromatisches Spiel, verwendet.

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Mehr Informationen

E-Gitarre „Stairway to Heaven“ Workshop – SOUND

Denkt man an Jimmy Page, stellt man sich zumeist einen langhaarigen Typen mit sehr tiefhängender Gibson Les Paul vor einer Wand von Marshall-Stacks vor. Damit liegt man auch nicht ganz falsch, denn dieses Besteck hat er auch sehr oft, vor allem live, eingesetzt. Dabei reden wir von einer 1959er Les Paul Standard im „Cherry Sunburst“- Finish und diversen Marshall SLP Amps. Das „Stairway to Heaven“ Solo hat Page allerdings mit einer 1958er Fender Telecaster und einem Supro 1690T- Verstärker eingespielt. Die Verzerrung ist eher im „Low-Gain“-Bereich einzuordnen – der Sound ist recht „drahtig“. Als Effekte kommen wohl ein durchaus prominentes Reverb sowie ein Delay zum Einsatz.

Um den Song bei Live-Konzerten möglichst authentisch umsetzen zu können, verwendete Page ein weiteres, mit ihm stark assoziiertes Instrument: eine doppelhalsige Gibson EDS-1275. Diese, grob an eine Gibson SG erinnernde Gitarre, hatte einen 12- und einen 6-saitigen Hals und wurde vom Gibson Custom Shop als Sonderanfertigung hergestellt. Neben den genannten Instrumenten setzt(e) Jimmy Page auch gerne das Modell 3021 der Firma Danelectro ein – zumeist mit einem speziellen „modalen“ Tuning.

Beim Thema Akustikgitarre(n) lässt sich Page auch nicht auf ein Instrument festnageln. Obwohl er hauptsächlich eine 1971er Martin D-28 benutzt(e), spielte er im Laufe seiner Karriere Instrumente von z. B. Gibson, Harmony und Gretsch.

Ähnlich sieht es bei seinen favorisierten Gitarrenamps aus – neben den bereits erwähnten Modellen von Marshall und Supro spielt(e) er Amps u. a. von Fender, Vox, Hiwatt und Orange. Die Anzahl der von Jimmy Page über die Jahre verwendeten Effekte ist geradezu übersichtlich. Zentraler und bis heute noch immer benutzter Bestandteil ist dabei das Maestro Echoplex EP-3. Daneben benutzt(e) er diverse Booster und Verzerrer (u. a. Sola Sound Tonebender, Univox Uni-Drive, Boss SD-1), Modulationseffekte (z. B. MXR Phase 90, Eventide Harmonizer, Boss CE-2 Chorus) und eher ungewöhnlichere Effekte, wie z. B. ein Theremin oder ein Gizmotron. Wie so oft würde eine vollständige Auflistung des Equipments den Rahmen dieses Workshops sprengen – aber für einen guten Einblick reicht es allemal.

Für das Video habe ich eine Fender Stratocaster sowie das „Marshall Plexi Classic“- Plugin von Softube benutzt. Das Solo wird im Originaltempo und in ungefähr halber Geschwindigkeit demonstriert.

Gitarrenworkshop „Stairway to Heaven“ Solo – FAZIT

Mit dem Stück „Stairway to Heaven“ haben Led Zeppelin einen musikalischen Meilenstein geschaffen und damit Generationen von Fans und Musikern gleichermaßen begeistert und beeinflusst. Das gilt durchaus auch für Jimmy Pages Gitarrensolo in diesem Song. Es passt perfekt zum Stück und wirkt durch seinen Aufbau wie eine Art „Song-im-Song“. Page erzählt geradezu eine Geschichte mit seinem Solo und ist weit entfernt, sich in belanglosem Gedudel oder technischem Gefrickel zu verlieren. Ein echter Klassiker eben, an dem auch heute noch kein angehender Rockgitarrist vorbeikommt!

 

 

 

 

 

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Forum
  1. Profilbild
    iggy_pop AHU

    In so mancher Gitarrenabteilung in so manchem Musikgeschäft habe ich im Laufe der Jahre immer wieder den Hinweis an der Wand gesehen:

    „Wer hier ‚Stairway to Heaven‘ spielt, fliegt raus.“

    Selbiges ließe sich über „Smoke on the Water“ sagen. Oder „Wild Thing“.

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