EarthQuaker Devices - eine kurze Geschichte!
Wenn Gitarristen und Bassisten über Boutique-Gitarrenpedale sprechen, fällt fast unweigerlich der Name EarthQuaker Devices. Die US-amerikanische Pedalschmiede aus Akron, Ohio, hat sich seit ihrer Gründung in den frühen 2000er-Jahren zu einem echten Schwergewicht in der Welt der Gitarren-Effekte entwickelt. Dabei überzeugen die Produkte nicht nur durch innovatives Design und hochwertige Verarbeitung, sondern auch durch einen unverkennbaren Sound, der längst zahlreiche professionelle Künstler und Hobby-Musiker gleichermaßen begeistert. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Anfänge, das Wachstum und die bedeutendsten Meilensteine dieser außergewöhnlichen Marke – und zeigen, warum EarthQuaker Devices für Gitarristen rund um den Globus ein essentieller Bestandteil des Pedalboards ist.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und frühe Jahre von EarthQuaker Devices
EarthQuaker Devices wurde im Jahr 2004 von Jamie Stillman ins Leben gerufen, der fest verankert der lebendigen Indie- und Punk-Szene von Akron, Ohio zuhause ist. Diese lokale Musiklandschaft war geprägt von einem starken DIY-Geist, der Bands und Musiker dazu ermutigte, alles Mögliche selbst in die Hand zu nehmen, um ihren eigenen Sound zu kreieren. Jamie selbst spielte in verschiedenen Bands, trat in lokalen Clubs auf und entwickelte zugleich ein Gespür für die feinen klanglichen Nuancen, die Gitarristen auf der Bühne wirklich brauchen. Genau diese Erfahrungen machten ihn empfänglich für das Potenzial, das in individuellen Pedalschaltungen und Klangexperimenten steckt.
Einen Wendepunkt markierte ein defektes Fuzz-Pedal, das Stillman nach einem Auftritt in die Hände fiel. Ohne große Vorkenntnisse in Elektronik wagte er sich an die Reparatur und stieß dadurch auf eine völlig neue Welt der Schaltungen, Bauteile und Klanganpassungen. Er ließ sich vom Internet und von DIY-Foren inspirieren, probierte aus und lernte stetig hinzu. Nach und nach entwickelte er eigene Modifikationen und neuartige Effekte für Freunde und Kollegen in der lokalen Musikszene. Zunächst fertigte er diese Pedale im wahrsten Sinne des Wortes am Küchentisch oder in einer kleinen Ecke seines Kellers, wo er Tag und Nacht an Lötstation und Oszilloskop werkelte.
Der Begriff „Boutique-Pedal“ war seinerzeit noch nicht so verbreitet wie heute, doch EarthQuaker Devices gelang es schnell, sich einen Namen in der aufstrebenden Szene für handgefertigte und experimentelle Gitarreneffekte zu machen. Im Fokus standen dabei von Anfang an drei wesentliche Ziele: Klangqualität, Zuverlässigkeit und Innovation. Schon früh erkannten viele Künstler, dass EarthQuaker Devices sich von der Konkurrenz durch Kreativität und eine gewisse Portion Abenteuerlust abhob.
Erste Erfolge und Ausbau des Sortiments
Mit steigender Nachfrage wuchs das Unternehmen rasch – es erfolgte ein Umzug in größere Werkstätten, mehr Mitarbeiter wurden eingestellt und das Produktsortiment an Overdrives, Distortions, Fuzzes und Modulationseffekten erweiterte sich. Bald war EarthQuaker Devices in der Lage, größere Stückzahlen in gleichbleibend hoher Qualität herzustellen.
Eines der frühen Kult-Pedale war der Hoof Fuzz, basierend auf dem legendären „Green Russian Muff“-Schaltkreis. Dank seines kraftvollen, dennoch klaren Fuzz-Sounds eroberte das Pedal die Pedalboards namhafter Rock-, Alternative- und Stoner-Bands. Schnell folgten weitere Highlights wie das Afterneath (ein experimenteller Reverb mit einzigartiger Textur) und das Palisades (ein flexibles Overdrive-Pedal, das auf dem TS-Schaltkreis basiert, jedoch weitaus mehr klangliche Optionen bietet).
Was folgte, war die Reverb- und Delay-Riege. Pedale wie der Afterneath, der mit seinen unkonventionellen Reverb-Texturen eine ganz eigene Kategorie von Hall-Effekten schuf oder das vielseitige Dispatch Master, das Delay und Reverb auf intelligente Weise in einem einzigen Gehäuse vereinte – Beispiele dafür, wie EarthQuaker Devices immer wieder originelle Klangideen in marktreife Produkte überführt. Auch Pedale wie der Rainbow Machine mit seinem unverwechselbaren, fast schon psychedelisch anmutenden Pitch-/Modulationsansatz untermauerten den Ruf der Marke als fortschrittliche Ideenschmiede und begründeten ihre Beliebtheit weit über die Grenzen Akons und Ohios hinaus. Ganz ehrlich: Ich kann mich an eine Zeit erinnern, wo man die Rainbow Machine auf gefühlt jedem zweiten Pedalboard vorfand.
Innovationsgeist und Handwerkskunst
Der Erfolg von EarthQuaker Devices beruht nicht zuletzt auf ihrem innovationsfreudigen Ansatz. Anstatt sich auf Standardpedale zu beschränken, investierte das Team um Jamie Stillman viel Zeit in neuartige Schaltungen und komplexe Regelungsmöglichkeiten. Dabei wurde vor allem auf besondere Details geachtet, um Musiker ein Maximum an Klangvielfalt und kreativer Kontrolle zu bieten. Jedes Pedal wird bis heute von Hand gefertigt, wobei man sich strikt an hohe Qualitätsanforderungen hält.
Diese Philosophie spiegelt sich auch in der äußeren Gestaltung wider: Das markante Artwork der Pedale entsteht meist in enger Zusammenarbeit zwischen Jamie Stillman und einem kleinen Team aus Designern und Künstlern, die häufig aus dem näheren Umfeld von EarthQuaker Devices stammen. Dabei fließen persönliche Ideen, Einflüsse aus der lokalen Kunstszene und das musikalische Gesamtbild der Firma in die Gestaltung ein, sodass jedes Pedal am Ende diesen unverkennbaren, farbenfrohen Look erhält, der die Marke so unverwechselbar macht.
Künstler, Kollaborationen und Meilensteine von EQD
Heutzutage setzen unzählige Musiker aller Genres auf Gitarreneffekte von EarthQuaker Devices. Ob in großen Stadionproduktionen oder in kleinen Clubs – EQD-Pedale funktionieren in jedem Setting.
Zudem überrascht EarthQuaker Devices die Szene regelmäßig mit Spezialeditionen und Kollaborationen. Unter anderem haben sie in Zusammenarbeit mit Künstlern limitierte Sondermodelle in auffälligen Gehäusevarianten herausgebracht. Auch in puncto Vertrieb und Globalisierung hat das Unternehmen längst internationale Partnerschaften geknüpft, um ihre begehrten Gitarreneffekte weltweit verfügbar zu machen.
Diese Zusammenarbeit mit Künstlern, die in der Musikwelt bereits für ihren unverkennbaren Sound bekannt sind, ist Teil der EQD DNA. So vertrauen etwa Dave Catching (Queens of the Stone Age, Eagles of Death Metal) und J Mascis (Dinosaur Jr.) auf Pedale von EarthQuaker Devices, um ihre markanten Gitarrenklänge zu formen. Auch Nels Cline (Wilco) und Matt Pike (High on Fire, Sleep) haben EQD-Effekte in ihr Setup integriert, weil ihnen die Kombination aus hoher Verarbeitungsqualität und experimentellem Klangdesign zusagt.
Mit Bands wie Sunn O))) entstand sogar eine spezielle Kollaboration, aus der limitierte Pedalmodelle hervorgingen – eins der besten Zerrpedale der letzten Jahr: Das fantastische Life Pedal. Diese Kooperationen sowie der wachsende Kreis prominenter Anwender tragen dazu bei, dass EarthQuaker Devices immer häufiger auf Bühnen und in Studios auf der ganzen Welt präsent ist, was nicht nur den künstlerischen Austausch vorantreibt, sondern auch den Ruf der Marke als Innovationsschmiede weiter festigt.
Die wichtigsten Pedale von Earthquaker Devices
1. Hoof Fuzz
- Bedeutung: Eines der ersten großen Erfolgsmodelle von EarthQuaker Devices.
- Merkmale: Inspiriert vom legendären „Green Russian Muff“-Schaltkreis, liefert es einen vielseitigen, druckvollen Fuzz-Sound mit hervorragender Durchsetzungskraft.


2. Afterneath
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Bedeutung: Hat dem klassischen Reverb-Konzept eine völlig neue Klangdimension verliehen.
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Merkmale: Sehr atmosphärischer Reverb-Effekt, der auf einer ungewöhnlichen Schaltung basiert und jede Menge spacige Ambient-Sounds ermöglicht.


3. Dispatch Master
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Bedeutung: Eines der erfolgreichsten Pedale, das Delay- und Reverb-Funktionen in einem Gerät kombiniert.
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Merkmale: Die Mischung aus Delay und Hall lässt sich flexibel regeln und bietet schnelles, unkompliziertes Einstellen moderner Ambient- und Vintage-Sounds.


4. Palisades
- Bedeutung: Ein Overdrive-Pedal, das auf dem TS-Style-Schaltkreis (Tube Screamer) basiert, jedoch deutlich mehr klangliche Optionen bietet.
- Merkmale: Zahlreiche Voicings, Gain-Strukturen und ein eingebauter Boost eröffnen eine enorme Bandbreite an Overdrive-Sounds.
5. Rainbow Machine
- Bedeutung: Kult-Faktor durch seinen völlig abgefahrenen Pitch-/Modulationseffekt, der besondere, teilweise psychedelische Klangwelten möglich macht.
- Merkmale: Das Pedal generiert schimmernde Arpeggios, massive Pitch-Shifts und klingt alles andere als konventionell – ideal für experimentierfreudige Soundtüftler*innen.


6. Organizer
- Bedeutung: Ein Oktaver, der sich schnell einen Namen durch seinen „Kirchenorgel-ähnlichen“ Sound machte.
- Merkmale: Bis zu zwei Oktaven (hoch und tief) können hinzugefügt werden, was ungewöhnlich organische und chorale Klangtexturen kreiert.


7. Plumes
- Bedeutung: EarthQuaker Devices Interpretation des populären Tube-Screamer-Konzepts, allerdings mit einigen spannenden Optimierungen.
- Merkmale: Drei verschiedene Clipping-Modes, verbesserte Headroom-Schaltung und ein transparenter Overdrive-Charakter, der sich sehr gut im Mix durchsetzt.


8. Data Corrupter
- Bedeutung: Extrem charakterstarkes Synth-/Fuzz-Pedal, das analoge Synthesizer-ähnliche Sounds generiert.
- Merkmale: Intelligente Harmonizer-Funktion, vielseitige Modulationsmöglichkeiten und ein ausdrucksstarker Fuzz-Klang machen das Pedal unverwechselbar.


9. Sea Machine
- Bedeutung: Ein ungewöhnliches Chorus-Pedal, das sich von klassischen Chorus-Designs stark abhebt.
- Merkmale: Dank erweiterter Regler für Depth, Rate und Modulation lassen sich sowohl dezente Schimmer als auch überdrehte, fast flächige Chorus-Sounds kreieren.


10. Avalanche Run
- Bedeutung: Der große Bruder des Dispatch Master mit mehr Möglichkeiten und Stereo-Funktionen.
- Merkmale: Kombiniert Delay und Reverb in Studioqualität und eignet sich perfekt für Ambient-Gitarristen, die umfangreiche Steuerungsmöglichkeiten suchen.


Ausblick und Relevanz für Gitarristen
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass EarthQuaker Devices ihren Innovationsgeist nicht verloren haben und stetig an neuen, aufregenden Effekten tüfteln. Dabei wird besonders auf Benutzerfreundlichkeit und ein breites Spektrum an Soundoptionen geachtet. Das it so ein bisschen die EQD Formel: Guter Klang, einfache Bedienbarkeit, ein Touch Boutique und schniekes Design.
Für Gitarristen und Bassisten, die ihr Setup erweitern möchten, sind die Pedale von EarthQuaker Devices also eine hervorragende Wahl. Die Erfolgsgeschichte von EarthQuaker Devices ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein leidenschaftliches DIY-Projekt im heimischen Keller zu einer weltweit anerkannten Pedalschmiede aufsteigen kann. Mit kontinuierlicher Innovation, Liebe zum Detail und einer klaren Vision für herausragende Boutique-Gitarreneffekte haben sie sich in die Herzen von Musikern auf der ganzen Welt gespielt. Wer auf der Suche nach außergewöhnlichen Fuzz-, Overdrive- oder Delay-Pedalen ist, wird kaum an EarthQuaker Devices vorbeikommen. Meine persönlichen Favorites der Marke? Anbei im Test:
Wenn ich die Teile im Musikgeschäft liegen sehe, drehe ich die jetzt immer um, genauso wie die Moogs oder die Kellogs- und Pringles-Packungen im Supermarkt.
Plumes ist wirklich ganz großes Kino.
Ganz toll hinter Model D, Wasp, Cat & Co.
Das können nur die wenigsten Stompboxen gut.
Ich hab wirklich eine Menge durchprobiert, Plumes ist bei mir immer an. :)
Ein Geheimtip für jeden Mono-Synthesizer. ;)
@plumperquatsch Hi plumper!
Sehe ich ganz genauso – das Plumes ist eine eierlegende Wollmilchsau. Hat mein Board seit Jahren nicht verlassen.