Die Produkt-Highlights der NAMM 2025
Die Studio/Recording-Highlights der NAMM Show 2025
Am letzten Sonntag schloss die NAMM Show 2025 ihre Pforten und damit endete auch das erste große Highlight unserer Branche. Die Hersteller hatten in den vier NAMM-Tagen (und bereits in den Wochen davor) allerhand neue Produkte vorgestellt, die in den allermeisten Fällen im Laufe des ersten Halbjahres auf den Markt kommen werden. Da wir in den Tagen rund um die Messe zig News-Beiträge gepostet hatten und man hierbei schnell die Übersicht verlieren konnte, haben wir euch für die Highlights für Studio und Recording in alphabetischer Reihenfolge im folgenden Artikel zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
Audient iD48
Bereits einige Tage vor dem offiziellen Start hatte Audient seine iD-Interface-Serie um ein größeres Interface erweitert, das über acht Class-A Mikrofonvorverstärker verfügt. Als Highlight bzw. Abgrenzung zu unseren Audiointerfaces dieser Größe bietet das Audient iD48 acht symmetrische Inserts, die rückseitig über zwei D-SUB-Anschlüsse (Sends/Return) vorliegen. Damit ist das Interface u. a. für all diejenigen interessant, die viel mit externem Outboard-Equipment arbeiten. Gewandelt wird beim iD48 mit bis zu 24 Bit und 96 kHz.
Rückseitig bietet das Interface weitere Anschlüsse wie Main- und Alt-Speaker-Ausgänge, zwei unabhängige Kopfhörerausgänge, zwei ADAT-Ein- und Ausgänge, WordClock-In/Out und einen USB-C-Anschluss für die Verbindung mit einem Computer. Ebenfalls interessant ist der Standalone-Betrieb.
Voraussichtlich ab Mitte März wird das Interface zum Preis von 899,- Euro im Handel erhältlich sein.


Bitwig Connect 4/12
Eine der größten Überraschungen der diesjährigen NAMM Show war die Vorstellung des Bitwig Connect 4/12. Bitwig wagt sich damit in den Markt der Audiointerfaces und stellt erstmals eine Hardware vor.
Das Bitwig Connect 4/12 arbeitet mit 24 Bit und 192 kHz und ist weitaus mehr als ein reines Audiointerface. Es bitet die klassischen Funktionen eines Interfaces und ist mit vier Ein- und 12 Ausgängen ausgestattet. Vier der 12 Ausgänge sind DC-coupled, d. h. sie lassen sich auch für Steuerungsinformationen über CV nutzen, was Bitwigs DAW-Konzept zugute kommt. XLR- und Klinkeneingänge, sechs Line-Ausgänge, Kopfhörerausgang, USB-C-Port, MIDI und Kensington Lock stehen ebenfalls auf der Feature-Liste des kompakten Desktop-Interfaces.
Ab Ende Februar werden voraussichtlich die ersten Interfaces im Handel erhältlich sein. Der Preis beläuft sich auf 489,- Euro.


Melbourne Instruments Roto-Control
Der Hersteller Melbourne Instruments hat mit seinen beiden Synthesizern Delia und Nina in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt. Zur NAMM Show hat die Firma nun den Roto-Control vorgestellt. Hierbei handelt es sich um einen DAW- und MIDI-Controller, der als Desktop-Gerät mit acht Drehreglern, Buttons und Displays ausgestattet ist. Interessant wird der Controller vor allem aufgrund der Tatsache, dass die Drehregler motorisiert sind, d. h. so wie Motorfader können die Drehregler des Roto-Controls Parameterwerte abrufen und sich automatisch an aktuelle Einstellungen anpassen. Das leidvolle Thema der „Werte-Abholung“ beim Umschalten von einem zum nächsten Kanal könnte sich damit erledigt haben.
Roto-Control bietet drei Arbeitsmodi: MIX, MIDI und PLUG-IN. Neben der Arbeit mit einer DAW lässt sich der Controller dank MIDI-DIN-Ports auch zur Steuerung externer Hardware nutzen. Aktuell bewirbt Melbourne Instruments den Controller vor allem für die DAW Ableton Live. Vermutlich wird man die Kompatibilität aber sukzessive ausbauen und auch Mappings/Presets für andere DAWs veröffentlichen.
Ein Test des Melbourne Instruments Roto-Control ist in Planung. Sobald wir ein Testgerät vom Hersteller erhalten, werden wir den Controller genauer unter die Lupe nehmen. Der Preis des Roto-Control liegt bei 469,- Euro.


Hier das Video zum DAW-Controller:
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Neve 88C
Einen echten Neve-Kompressor im Mini-Format, so könnte man den neuen Neve 88C grob umschreiben. Hatten die meisten unserer Leser beim Stichwort Neve bisher entweder große Konsolen oder 19-Zoll-Outboard-Equipment im Kopf, muss man dieses Bild spätestens seit dem Erscheinen des Audiointerfaces Neve 88M im Kopf verändern. Mit diesem startete Neve seine neue Kompakt-Serie, zu der nun auch der Kompressor 88C gehört.
Dabei greift Neve damit das Konzept seiner in den frühen 1970er-Jahren eingeführten VCA-Kompressoren auf, enthält er doch zwei komplette Kompressoren, die laut Hersteller aus dem Kanalzug der 88R-Konsole stammen. Ausgestattet mit den klassischen Reglern für Attack, Release und Ratio, verspricht Neve für den 88C eine große Flexibilität, so dass der Kompressor für unterschiedlichste Stile und Instrumente eingesetzt werden kann. Hier einige technische Daten:
- Threshold: +18 bis -30 dBu
- Ratio: 1, 1,5, 2, 4, 8:1 und lim
- Attack: 5 ms / 0,1 ms Fast Attack
- Release: 0,03 s bis 3 s
- Auto Release
- Makeup Gain: 0 bis 30 dB
Der Neve 88C lässt sich als 2x Mono- und als Stereo-Kompressor betreiben, was sein Einsatzgebiet erweitert. Die rückseitigen Anschlüsse sind als symmetrische Klinken ausgeführt. Neben Ein- und Ausgangsbuchsen für jeden Kanal bietet der 88C auch zwei Sidechain-Eingänge.
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Ab Mitte Februar wird der Neve 88C im Handel erhältlich sein. Der Preis beträgt 1.249,- Euro.


Solid State Logic SSL 18
Im Bereich der Audiointerfaces hat Solid State Logic sein SSL 18 vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein USB-C-Interface mit 26 Ein- und 28 Ausgängen, so dass sich das Interface auch für komplexere Aufgaben anbietet. Die Wandler arbeiten mit bis zu 32 Bit und 192 kHz.
Gain-Regler pro Kanal gehören genauso zur Ausstattung wie kleine Displays samt LED-Meter und Anzeigen für Phantomspeisung, Line/Mic-Level etc., so dass man bei diesem 19-Zoll-Interface auf nur einer Höheneinheit viele Informationen angezeigt und geboten bekommt.
Neben acht analogen Ein- und zehn Ausgängen (Ausgang 9/10 sind wahlweise als Sends für externes Equipment nutzbar) hat Solid State Logic das SSL 18 mit zwei ADAT-Verbindungen, S/PDIF- sowie MIDI-Ein- und Ausgang und WordClock-Ausgang ausgestattet, so dass man das Interface auch digital gut einbinden kann. Wem die acht analogen Eingänge/Ausgänge nicht ausreichen, könnte dabei gleich einen Blick auf den ebenfalls neu vorgestellten Expander Alpha 8 werfen. Dieser passt nicht nur optisch zum SSL 18, sondern erweitert das Interface auch gleich um weitere acht analoge Ein- und Ausgänge und kann auf Wunsch sogar als separates Interface zum Einsatz kommen.
Das Solid State Logic SSL 18 befindet sich bereits auf dem Weg zu uns, so dass wir euch schnellstmöglich mit einem Test versorgen werden. In 2-3 Wochen soll das Interface im Handel erhältlich sein. Der Preis liegt bei 1.099,- Euro.


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Wes Audio ngTubeComp
Mit dem Wes Audio ngTubeComp hat die polnische Firma einen weiteren 19-Zoll-Boliden entwickelt, der auf eine analog/digital Kombination setzt. Komplett analog aufgebaut, soll der Röhrenkompressor im Stil eines Vari-Mu-Kompressors eine „sanfte, musikalische Kompression“ bieten. Um den heutigen Anforderungen eines hybriden Workflows gerecht zu werden, kann er aber digital über ein Plug-in gesteuert werden. Betrieben werden kann der ngTubeComp im Dual-Mono-, Stereo- oder Mid-Side-Modus, er ist also flexibel einsetzbar
Bei der neuesten Wes Audio Entwicklung sind sechs Röhren sowie vier Übertrager verbaut. Der Nutzer hat dabei die Wahl zwischen zwei Ausgangsvarianten: entweder einen etwas wärmeren Sound, der durch Röhren, Carnhill-Übertrager und IRON-Pad (-15 dB) läuft, oder eine cleanere Klangart Sound. Die Sättigung durch die Röhren kann dabei stufenlos hinzugefügt werden. Laut Hersteller ist sowohl eine subtile Beeinflussung als auch eine härtere Vorgehensweise möglich.
Im Frühjahr soll der ngTubeComp erhältlich sein. Der Preis beläuft sich auf 4.699,- Euro

