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Die VOX-Story: Stimme einer Revolution

Die Geschichte von VOX

9. Dezember 2018

VOX AC30

Es geht kaum britischer als VOX. Die legendäre Verstärkerschmiede steht wie keine andere für den Britrock und -Pop der 60er Jahre. Vom Karomuster auf der Bespannung bis zum Royal wirkenden Schriftzug steckt hier so viel England drin wie in der Queen und Monty Python zusammen. Ebenso erfolgreich haben sich die Verstärker und Effektgeräte auch in aller Welt behauptet und trugen zusammen mit den ersten Bands des Beat einen Sound in die Welt, der eine musikalische Revolution auslöste. Doch trotz des Erfolges musste VOX einige Turbulenzen bestehen und Federn lassen und der Weg zum Kultklassiker, den die Marke heute vermittelt, war ein recht steiniger. Grund genug, sich den Werdegang von VOX einmal näher anzusehen!

The Jennings Organ Company

Die Geschichte begann eigentlich schon in den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg. Im stark zerrütteten und ökonomisch brachliegenden Großbritannien versucht Thomas Walter Jennings sein Glück mit dem Bau und Verkauf von Orgeln unter dem Markennamen Jennings Organ Company. Das erste kommerziell erfolgreiche Modell trägt den Namen Univox und ist als Clavioline-ähnliches Instrument einer der Vorläufer der modernen Synthesizer. Auch wenn die Geräte einen eigenen Verstärker und Lautsprecher hatten, der ebenfalls von Jennings gebaut wurde, brauchte es die Überzeugung eines Freundes, es auch einmal mit einem Gitarrenverstärker zu versuchen.

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Dick Denny stellte ihm Mitte der 50er Jahre den Prototypen eines Verstärkers vor. Diesen hatte er entwickelt, um trotz seines zunehmenden Hörverlustes weiter Gitarre spielen zu können, da er zunehmende Schwierigkeiten mit seiner akustischen Gitarre hatte. Jennings war begeistert vom Klang und Konzept des Verstärkers und gemeinsam entwickelten die ehemaligen Arbeitskollegen einen Nachfolger, der schon zwei Jahre später in Serie ging. Die Firma wurde kurzerhand in Jennings Musical Instruments umbenannt und der erste marktreife Verstärker wurde ab 1958 unter dem Namen VOX AC15 verkauft.

Damals noch als Produktname bekannt, erlangte der Verstärker, der immerhin 15 Watt Ausgangsleistung lieferte, einige Popularität unter den Rockbands und Gitarristen aus der Umgebung und bis ins unweit gelegene London. Der Markt für Gitarrenverstärker war seinerzeit noch recht überschaubar und so kam es, dass Pioniere des Londoner Rock wie The Shadows den AC 15 nutzten und ihm zu einiger Bekanntheit verhalfen.

Die moderne Inkarnation des VOX AC15

VOX AC30 – die Geburt einer Legende

Deren Gitarrist Hank Marvin war ein großer Fan des Verstärkers und nutzte ihn im Jahr 1958 für die Aufnahmen von „Wonderful Land“. Um die warmen und füllenden Leadsounds zu erlangen, die für den Song so charakteristisch waren, kombinierte er kurzerhand zwei AC15. Auch live versuchte er damit die Lautstärke zu erhöhen, um auch größere Gigs bespielen zu können und schon bald erzählte er Jennings von seinem Wunsch nach einem größeren und leistungsfähigeren Verstärker. Jennings kombinierte kurzerhand ebenfalls zwei AC15 miteinander und nutzte die gleichen EF86-Röhren in der Vorstufe. Für die Endstufe schaltete zwei serielle Paare der EL84 zusammen. Das Gerät verfügte nun über die doppelte Leistung, gleich zwei 12 Zoll AlniCo Blue Speaker von Celestion und damit auch deutlich mehr Lautstärke. Der legendäre VOX AC30 war geboren. Er galt gleichzeitig als britisches Gegenstück zum amerikanischen Fender Twin, der auf der ganzen Welt ebenfalls gewaltig an Popularität gewann.

VOX AC30

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Es ist schwer, die Bedeutung dieses Gitarrenverstärkers für die Rockgeschichte und den Einfluss des britischen Rock weltweit zu übersehen, die sich in den folgenden Jahren entwickelte. Dabei blieb der VOX AC30 für lange Zeit so gut wie unverändert, mit Ausnahme der Ersetzung der Vorstufenröhren durch ECC83er kurz nach der Serieneinführung im Jahr 1959. Später kam mit dem Boost Modell noch ein VOX AC30 mit mehr Klangregelungsmöglichkeiten auf den Markt, das Grundrezept blieb allerdings bis in die 80er Jahre hinein dasselbe.

Der besondere Klang des VOX AC3o und dessen Ursachen könnten Bücher füllen, aber kurz zusammengefasst war der sehr warme und kräftige Klang wahrscheinlich das Resultat der fehlenden Gegenkopplungsschaltung, die die Vorstufe bändigen und Verzerrungen vermeiden sollte. Ohne die künstliche Zähmung vor der Endstufe neigte der Verstärker stärker zum Übersteuern als viele andere Modelle der Zeit und entwickelte dadurch seinen unverwechselbaren Klang.

VOX AC30 Beatles

Die Beatles haben sicher einen großen Anteil an dem Mythos AC 30

Dieser wurde schnell beliebter und bekannter, als Bands wie The Beatles und The Rolling Stones den VOX AC30 im Studio und auf der Bühne einsetzten. Die ohnehin sehr gitarrenorientierte Musik der frühen 60er wurde durch diesen Verstärker also im besonderen Maße geformt und hinterließ deutlich hörbare Spuren in einem ganzen Jahrzehnt Musikgeschichte. Neben Keith Richards und George Harrison bevorzugten auch viele andere einflussreiche Gitarristen der 60er Jahre wie Rory Gallagher, Pete Townshend und Yardbirds-Gitarrist Top Topham den VOX AC30, um nur einige zu nennen. Und die Welle britischen Gitarrenrocks, die als „British Invasion“ in die Staaten und um den Globus schwappte, wurde maßgeblich vom VOX-Sound getragen.

Neuer Name, neues Glück

Jennings Musical Instruments wurde schon bald in VOX Amplification umbenannt und der Verkaufsschlager AC30 setzte seinen Siegeszug auch in den späten Sechzigern und Siebzigern fort. Mark Knopfler, Richie Blackmore und Johns Scofield gehörten ebenso zu den VOX-Liebhabern wie The Edge von U2 und unzählige Gitarristen bis heute können vom klassischen britischen Sound nicht genug bekommen. Der VOX AC 30 ist nach wie vor einer der beliebtesten Verstärker überhaupt und selbst aus modernem Pop bis Rock und Jazz nicht wegzudenken.

VOX AC30 Keith Richards

Auch Keith Richards spielte gerne auf dem VOX AC 30

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