Panorama-Upgrade für Polysix
In folgendem Beitrag wird ein Do-It-Yourself Panorama-Upgrade für den Korg Polysix vorgestellt. Eifrige AMAZONA.de Leser werden sich erinnern: 2017 wurde an gleicher Stelle eine ähnliche Schaltung für den Sequential Circuits Prophet-600 präsentiert.
„Ob das jemanden interessiert? Weißt du, wie viel mehr Polysix als Prophet-600 im Umlauf sind? Na klar ist das interessant!“ Das war die Initialzündung für vorliegenden Artikel und Peter Grandl, von dem diese Worte stammen, stellte mir gleich auch noch seinen geschätzten Polysix zur Verfügung, dessen Modifikation nachfolgend dokumentiert ist.
(T)Raumklang
Der Polysix ist ein sechsfach polyphoner Mono-Synthesizer, alle Stimmen werden mittig im Stereobild ausgegeben. Die Panorama-Schaltung führt nun eine räumliche Dimension ein: Mittels Trimmpotentiometer kann jede Stimme frei im Stereobild verteilt werden. Ein solches Feature ist zum Beispiel bei den Oberheim Klassikern OB-X, OB-Xa und OB-8 zu finden. Für komfortablen Anschluss an die Außenwelt sind zwei Mono-Klinkenbuchsen für R/L vorgesehen. Mit diesem Ansatz kann frei zwischen „nur Mono“, „nur Stereo“, oder „Stereo und Mono“ gewählt werden. Letztgenannte Konstellation ist meiner Meinung nach ein echter Knüller, vor allem wenn das Monosignal mit einem Polysix-eigenen Effekt angereichert ist.
Rückblick
Nach Veröffentlichung der Prophet-600 Panorama-Modifikation und dem dazugehörigen Kit von „Das Musikding“ hat ein reger Austausch mit Interessenten und Anwendern aus aller Welt in diversen Synthesizer-Foren eingesetzt. Schnell kam hier die Frage auf, ob die Panorama-Schaltung auch für andere polyphone Mono-Synthesizer geeignet sei, insbesondere auch für den Polysix, der in den 1980er Jahren weltweit viele Freunde fand und in größeren Stückzahlen produziert wurde.
Korg ist damals mit dem Polysix ein großer Wurf gelungen. Kein Wunder, war er doch mit 1.095,- US$ Listenpreis einer der ersten polyphonen Synthesizer, der auf den Massenmarkt abzielte, über üppige sechs Stimmen und 32 Programmspeicherplätze verfügte und der alle angesagten Brot & Butter Sounds lieferte. Quasi ein voll bühnentauglicher Prophet-5 für Otto Normalverbraucher. Die Attraktivität dieses schicken und aus heutiger Sicht vielleicht auch etwas limitierten Synthesizers, der sich damals wie geschnitten Brot verkaufte, ist bis heute erhalten geblieben, was einen Blick in diverse Gebrauchtmarktportale bestätigt. Für weitergehende Informationen zu diesem Klassiker sei bitte auf den schönen Korg Polysix Blue Box Artikel von Stefan Merkel verwiesen, der den Polysix in allen Facetten beleuchtet und würdigt.
Techno Talk
Schauen wir uns zunächst den Signalverlauf an: Die Audio-Stimmen werden auf der Polysix Platine „KLM-366B“ an geeigneter Stelle hinter der sechsfach ausgeführten VCA-Stufe abgegriffen und einer gepufferten Balance-Schaltung zugeführt. Das R/L-Signal durchläuft zwei weitere Verstärkerstufen, bevor es als Stereosignal mit festem Pegel zur Ausgabe bereitsteht. Einfacher geht’s nicht!
Im Schaltplan sieht man schön die sechs VCA-Blöcke, einer davon ist im Detail aufgelöst. Alle VCA-Ausgänge führen auf ein Widerstands-Array R52, Operationsverstärker IC10 arbeitet hier als Summierverstärker. Dessen Ausgang führt nach KLM-368, also direkt in die Effekt-Sektion.
Stimmenabgriff erfolgt pro Stimme an dem markierten Punkt.
Der gewählte Ansatz bedingt, dass das Stereosignal völlig unabhängig von Effektsektion und manueller Lautstärkeeinstellung ist und aufgrund des verkürzten Signalwegs sehr sauber zur Verfügung steht.
Praktische Umsetzung
Nach kurzem Studium des Polysix-Schaltplans ergab sich die einzuschlagende Richtung fast wie von selbst: Ausgehend von der bewährten Panorama-Schaltung für den Propohet-600 kann die gleiche Platine mit einer leicht variierten Bestückung, die sogar mit weniger Komponenten auskommt, verwendet werden. Beim Polysix müssen keine besonderen Maßnahmen zur Unterstützung einer Autotune-Funktion ergriffen werden. Manuelle Lautstärkeeinstellung wird beim Polysix über eine simple Operationsverstärkerschaltung realisiert, also nichts mit CV und dergleichen. Dadurch erspart man sich den Einsatz eines VCA IC (nebst Beschaltung), das in der Prophet-600 Panorama-Ausführung den Stereoausgang während Autotune stummschaltet und auch für die manuelle Lautstärkeeinstellung zuständig ist. Wie bereits erwähnt, werden die Stimmen auf dem Voiceboard hinter der sechsfach ausgeführten VCA-Stufe und vor der Effekt-Sektion abgegriffen. Beim Polysix gestaltet sich der Stimmenabgriff sehr einfach über sechs Drähte, die direkt mit dem KLM-366B Board verlötet werden. Anschluss erfolgt je Stimme am oberen Ende von Widerstand R133 (47 Kiloohm), wie in den nachfolgenden Fotos dokumentiert.
Beim Polysix Panorama-Mod müssen keine speziellen Adapter auf- und eingebaut werden. Auch macht es einem der Synthesizer leicht: Überall kommt man sehr gut dran, nichts muss ausgebaut, ausgelötet oder abgeklemmt werden – easy!
Die Bestückung der Platine erfolgt nach Vorlage und sollte für einen technisch versierten Anwender mit Löterfahrung einfach zu bewerkstelligen sein. Alle notwendigen Informationen sind der reichlich bebilderten Beschreibung zu entnehmen.
Als hätten es die Korg Entwickler damals extra dafür vorgesehen: Im Inneren des Polysix befindet sich auf der Oberseite ein Metallrahmen, der sich für die Befestigung des Pan-Boards prima eignet.
Wir arbeiten hier mit Abstandshaltern und Kabelbinder und wer es möchte, zusätzlich mit etwas Heißkleber. Binnen weniger Minuten ist die Platine sicher befestigt. Vor Einbau müssen zunächst alle Drähte für Stimmenabgriff, Versorgungsspannungen und Stereoausgang mit dem Pan-Board verlötet werden. Es ist dabei darauf zu achten, dass alle Leitungen so lang wie nötig und so kurz wie möglich sind, um Einstreuungen von Störungen zu vermeiden.
Um die Versorgungsspannungen einfach abgreifen zu können, löten wir zwei Stützpunkte für +15 V und -15 V mittels dünner Stiftleisten-Stifte oder etwas starrem Silberdraht an den markierten Stellen auf die KLM-366B Platine.
Hier befinden sich verzinnte Bohrungen „vias“, in die man die dünnen Lötleisten-Stifte oder den Silberdraht beim Löten etwas versenken kann. Dadurch bekommt die ganze Konstruktion auch mechanisch einen guten Halt. Für Masse (GND) befindet sich bereits ein Stützpunkt auf der Platine, da muss dann nur noch der passende Draht angelötet werden.
Für den Stereoausgang werden zwei Mono-Klinkenbuchsen für rechts/links eingebaut. Vor Einbau der Buchsen müssen natürlich zunächst Löcher in die Rückseite des Gehäuses gebohrt werden.
Auch das geht mit geeignetem Werkzeug (ich verwende dazu einen Akkuschrauber mit einem 9 mm Metallbohrer) und etwas handwerklichem Geschick schnell vonstatten.
Wer sich vor dem Bohren scheut oder seinen Polysix derart nicht verändern möchte, kann natürlich auch eine andere Lösung wählen, zum Beispiel den Audioausgang per Kabel nach außen führen.
Nachbausicherheit
Um interessierten Polysix Besitzern hohe Nachbausicherheit zu gewährleisten, bietet Klaus Brunner in seinem Online-Shop „Das Musikding“ ab sofort ein komplettes Polysix Pan Mod Kit zu einem günstigen Preis an. Eine bebilderte englischsprachige Anleitung inklusive Schaltplan und Bestückungshinweisen steht im Bestellbereich zum freien Herunterladen zur Verfügung.
An dieser Stelle sei mir ein Wort in eigener Sache erlaubt: Mein herzlicher Dank geht an Klaus, der mich von Anfang an bei meinen Hobby-Projekten freundlich unterstützt hat. Ohne ihn wären die Entwicklungen vermutlich bei handgestrickten Prototypen geblieben und andere Anwender könnten daraus keinen Nutzen ziehen. Ich verfolge keine Gewinnerzielungsabsichten und mache keinen Profit damit. Wer mich für dieses oder zukünftige Projekte freiwillig mit einer kleinen Spende unterstützen möchte, findet auf der Internet-Seite von Klaus einen Hinweis.
Praxis
Speziell die Kombination aus reinem Stereo und Mono mit Polysix-Effekt ist sehr reizvoll, weil sich dadurch Räumlichkeit, Transparenz und Effekt in einen schönen Einklang bringen lassen.
Dem Polysix wird ja bisweilen eher ein etwas wilder, unpräziser Sound im Stile der 1970er Jahre zugeschrieben, was auch den eigenständigen Charakter dieses Instruments ausmacht. Sicherlich trägt zum Charakter in erheblichem Maße auch die interne Effektsektion bei, durch die der Sound allerdings auch etwas „schlammig“ klingen kann, wenn die Effekt-Intensität zu hoch eingestellt ist. Wer den etwas klareren und analytischeren Sound der 1980er bevorzugt, ist aus meiner Sicht bei den Roland Junos besser aufgehoben.
Die Abfolge der gespielten Stimmen erfolgt im Polysix nach einem festen sequentiellen Schema: 1-2-3-4-5-6 und danach wieder von vorne. Darum bietet es sich an, die Verteilung der Stimmen im Stereo-Raum mit den Trimmpotentiometern wechselweise einzustellen, beispielsweise 1: L, 2: R, 3: L usw. Die Balance kann stufenlos eingestellt werden, daher sind natürlich auch beliebige Zwischenwerte möglich. Bei polyphonem Spiel kommt da schon gleich viel mehr Leben in die Bude, und Unison- und Chord-Sounds gewinnen deutlich mehr an Raum und Breite.
Beispiele sagen mehr als tausend Worte, daher sei hier auf die Soundbeispiele hingewiesen, die übrigens alle ohne externe Effekte mit Steinbergs UR242 und Audacity eingespielt wurden.
Kurze Erklärung zu den kryptischen Kürzeln in den Titeln: M= Mono, Me= Mono mit (irgendeinem) Polysix-Effekt, S= Stereo, L= Links, R= Rechts. Das alles einzeln oder in Abfolge oder in Kombination. Alles klar? :-)
Jetzt stellt sich natürlich noch die Frage, wie Peter über seinen modifizierten Polysix befindet, daher noch das …
Interview mit Peter Grandl
Peter Kliegelhöfer:
Hallo Peter, noch einmal vielen Dank für dein Vertrauen, dass du mir deinen Polysix als Anschauungsobjekt für diesen Artikel zur Verfügung gestellt hast. Wie war dein erster Klangeindruck nach dem Umbau?
Peter Grandl:
Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass der Polysix ein so breites Klangbild liefern kann. Das war ein richtiges „Aha-Erlebnis“. Der typische Grundklang des Polysix blieb erhalten, aber nun ist Bewegung im Spiel – und zwar im gesamten Stereopanorama.
Peter Kliegelhöfer:
Hat dich die Modifikation dazu angeregt, neue Sounds zu kreieren oder Presets zu verändern? Welche Sounds bekommen aus deiner Sicht die größte Aufwertung, für welche Sounds ist die Modifikation weniger gut geeignet?
Peter Grandl:
Ich finde, Synths wie der Polysix oder der Juno-60/106 sind so einfach zu bedienen und zu durchschauen, dass das Anlegen von Presets unsinnig ist (außer für Live-Situationen). Wenn man aber schon mal schraubt, neigt man durch die Panorama-Funktion auch dazu, Sounds zu generieren, die den Stereoeffekt auch wirklich voll ausnutzen. Da zählen in erster Linie Flächen und Sequencer-Linien dazu. Für klassische Synth-Bässe würde ich die Pan-Funktion eher nicht einsetzen.
Peter Kliegelhöfer:
Würdest du diese Modifikation auch anderen Polysix Besitzern empfehlen?
Peter Grandl:
Absolut. Hört sich jetzt hier an dieser Stelle wie ein Vertriebs-Interview an, aber dem ist nicht so. Ich bin wirklich ein Freund von diesem Mod und finde, es wertet den Polysix mit einem ganz einfachen Feature enorm auf.
Peter Kliegelhöfer:
Nach Prophet-600 und Polysix gibt es aus deiner Sicht noch andere polyphone Mono-Synthesizer, die ich mir in Hinblick auf eine Panorama-Modifikation einmal näher anschauen sollte?
Peter Grandl:
Da fällt mir sofort der JX-10 ein, bei dem sich zwar Upper- und Lower-Sounds auf links und rechts verteilen lassen, aber das war’s schon ;-)
Peter Kliegelhöfer:
Vielen Dank, lieber Peter, ich wünsche dir weiterhin viel Spaß mit deinem gemodden Polysix.
Peter Grandl:
Lieben Dank Peter für den Umbau und dein Engagement in Sachen Vintage-Synth-Tuning :-)
Schlussakkord
Beim Schreiben dieses Artikels musste ich öfter ein bisschen schmunzeln. Es hat schon etwas von „Hobbythek“ (die legendäre Bastelsendung vom WDR), wenn ich hier freimütig über Metallbohrer, Heißkleber und Akkuschrauber referiere.
Ich wünsche allen interessierten Anwendern viel Freude mit dem DIY Korg Polysix Panorama-Upgrade und gutes Gelingen beim Auf- und Einbau!
Sehr kreativ ?! Tolle Idee. Sowas begeistert mich immer wieder.
Danke, freut mich sehr!
jetzt fehlt nur noch der mod für den monopoly und ich bin glücklich :-)
@brainslayer OK, ich schau mal in den Schaltplan (MonoPoly habe ich zur Hand) und melde mich per PM.
@brainslayer Hallo brainslayer,
ich antworte öffentlich, weil das vielleicht auch für andere Leser interessant ist.
Die gegaten vier Stimmen (VCOs) führen auf einen Mischer, dem Filter und VCA, jeweils durch Hüllkurvengeneratoren gesteuert, nachgeschaltet sind. Abgriff der „puren“ (VCO) Stimmen wäre zwar möglich, ich schätze aber mal stark, dass das musikalisch nicht besonders attraktiv ist. Sorry…
@Piet66 wenn ich das richtig verstehe ist das problem das es keinen getrennten hüllkurvengenerator gibt. korrekt? das ist natürlich leider ein argument
@brainslayer Mehr als das: beim MonoPoly sind VCF und VCA (sowie die dazugehörigen Hüllkurvengeneratoren) nur einfach vorhanden, der Mischerausgang geht direkt auf das Filter. Beim Polysix sind Filter, VCA und Hüllkurvengeneratoren sechsfach ausgeführt, Summierung erfolgt hier erst nach den VCAs und vor der Effektsektion.
@brainslayer Obwohl es mich nicht betrifft, da ich keinen Mono/Poly besitze, habe ich über das Hüllkurvenproblem nachgedacht. Man könnte doch an die Ausgänge (L/R) jeweils einen Hüllkurvengenerator anschließen, z. B. einen Doepfer A-140. Im Mono/Poly würde die Hüllkurve auf schnelles Attack, lautes Sustain und langes Release eingestellt werden. Die tatsächlichen Hüllkurven stellt man dann am externen EG ein – links und rechts jeweils etwas unterschiedlich. Dahinter einen Mini-Mixer, an dem man die Lautstärke/Panoramaposition der beiden Ausgänge einstellt. Das ist zwar keine Luxuslösung aber so könnte es funktionieren. Die externen Hüllkurven ließen sich natürlich auch nicht mit den Sounds abspeichern.
Hallo Ted Raven, danke für den Vorschlag. Das Thema geht allerdings über das der Hüllkurven hinaus. Der Signalfluss stellt sich beim Mono/Poly vereinfacht wie folgt dar: 4× VCO -> Mischer -> 1x VCF -> 1x VCA. Möchte man einzeln an die Stimmen herankommen, muss man also direkt hinter den VCOs und vor dem Mischer ansetzen. Die darauf folgenden Stufen (VCF, VCA) sind nur einfach ausgeführt. Wir könnten also lediglich nur die puren VCO Stimmen auf die Panorama-Schaltung geben, das R/L Signal wäre dann gänzlich ohne Einwirkung von VCF (+EG) und ohne VCA (+EG). Daher ist der Mono/Poly für eine musikalisch sinnvolle Stereo-Modifikation leider nicht geeignet.
@Piet66 Aha, es geht also darum, alle Stimmen unterschiedlich im Panorama zu positionieren. Das ginge mit meiner Variante tatsächlich nicht.
Sehr geniale „Bastelstunde“, lieber Peter! Wie schon beim P 600 – Du fügst dem Instrument eine neue Dimension hinzu. Der Breitwandsound steht dem Polysix ausgezeichnet. Alles wird luftiger, durchsichtiger, lebendiger. Die tollen Klangbeispiele zeigen nicht nur den Stereo-Effekt sehr überzeugend, sondern gleichzeitig nochmal, was für ein toller Synthesizer der Polysix doch ist. Der Filterklang ist genial, ich habe diesen „rauen 70er“-Klang dem gediegeneren Juno-Sound immer vorgezogen.
@costello Danke lieber costello! Mit dem unterschiedlichen Grundcharakter ergänzen sich die Junos mit dem Polysix sehr gut, wie ich finde. Schöne Grüße nach Berlin!
Sehr schöne Modifikation. Die Soundbeispiele klingen, durch die Bank weg spitze.
Ich für meinen Teil würde aber beim Umbau noch einen Schritt weiter gehen und die Potis auf der Platine nach aussen legen. Es würde mir persönlich besser gefallen, sofort Zugriff auf das Panorama jeder einzelnen Stimme zu haben.
@Loom9-Studio Klasse Idee! Schön in das Holzseitenteil eingelassen, wie beim OB-8 :-)
@Loom9-Studio Herzlichen Dank! In den unten angefügten Links ist ein YT Video von Jan Pieter Geersing, der für seine Prophet-600 Panorama-Modifikation Trimmpotis im Holzseitenteil eingebaut hat. Sieht man schön im Video. Das sollte auch beim Polysix machbar sein.
@Piet66 Warum nicht auf die Rückseite? Alles was seitlich eingebaut ist, bricht gerne mal ab.
@TobyB Jan Pieter hat sich hier vermutlich am OB-8 orientiert (sic!). Die Trimmer sind in dem (der Farbe nach nicht mehr originalen?) Seitenteil bündig eingebaut, da steht nichts ab. Rückseite halte ich für eher ungünstig, weil man da schlechter drankommt und es mit den Trimmern etwas fummelig ist. Für eine einmalige Einstellung (siehe OB-X oder OB-Xa) ist es für mich auch völlig ok, wenn die Trimmer im Gehäuse sind. Dann verändert man auch nichts am Originalzustand des Gehäuses.
Toller Synth, viele damalige Horrorfilmsoundtracks wurden mit dem unverwechselbaren Polysix gemacht. Wer das Original hat, sollte sich das upgraden lassen. Kostet nicht viel.
Und falls das hier jemand vom Behringer-Team liest: so einen upgegrateten Polysix-Klon hätte ich super gerne. Selbst wenn es nur im Eurorackformat ist ;-)
Gibt’s sowas auch für den Minilogue?
Kann ich nur bestätigen, der Polysix eignet sich wirklich gut (auch) für mystisch/dramatische Gruselfilmsounds.
Hallo Piet,
gut gedacht , gut gemacht. Das Update hat sich klanglich gelohnt. Ich hätte vermutlich die From oder To Tape Buchsen geopfert für die Audio Outs. Die werden vermutlich eh kaum benutzt(?). Ich hab sie jedenfalls noch nie benutzt. Chord Memory, Arp Trigger und VCF fcM kann man ja heute noch gebrauchen. :)
@TobyB Hallo TobyB,
die Firma dankt (-:
Es soll ja tatsächlich noch Polysixe geben, die nicht MIDIfiziert sind, ein solches Exemplar steht hier…
Ansonsten stimmt es natürlich, die From / To Tape Buchsen liessen sich für diesen Mod zweckentfremden, dann könnte man sich das Bohren sparen.
@Piet66 Hallo Piet,
hier ist die Polysix auch nicht midifiziert. Gate, Sync und Trigger Impulse kann man sich schnell mal woher ziehen, wenn die eigene Uhr unrund läuft. Ich stehe der nachträglichen Midifizierung eher skeptisch gegenüber.
Interessanter Artikel zu einer tollen Erweiterung. Und ich dachte, die meisten Polysix’s wären schon den Säure-Tod gestorben. War wohl doch nicht so dramatisch. Im direkten Vergleich gefiel mir der Juno-6 besser als der Polysix; gut, dass er auch deutlich günstiger war. Angesichts der überschaubaren Parameter-Zahl vermisste ich auch keinen Speicher…
@Son of MooG Hallo SoM,
die noch leben werden mittlerweile alle umgebaut sein. Die Ur Zelle im Polysix der Marke NiCd war ätzend und empfindlich. In einem Forum war mal ein „lustiger“ Thread, da hatte jemand seine Polysix Batterie überbrückt und sie dabei kurzgeschlossen. Er wollte sich das wiederherstellen der Factory Sound sparen… Ich hatte erst NiMh Akkus habe aber letzten Winter auf Li Ion umgebastelt, dass sollte erst mal die nächsten 10 Jahre halten.
Toller Bericht, schöne Klangbeispiele, geile Idee. Ich stehe voll auf solche Modifikationen, wenn sie vernünftig gemacht sind.
Aber bitte, bitte hört auf, einfach wild Löcher in die Gehäuse solcher vintage Schätzchen zu bohren. Am besten noch schön mitten in die Siebdruckbeschriftung. Da wird mir übel.
Das kann man wirklich eleganter lösen. Ich achte bei solchen Umbauten immer darauf, dass sie rückbaubar sind und hebe die Originalteile auf. Das Verbasteln eines alten Originals scheint im momentanen Rausch der neuen Features vielleicht kein Problem zu sein, aber irgendwann stört es euch oder den nächsten Besitzer, weil der ganz andere Pläne damit hat. Es ist darüber hinaus auch vollkommen unnötig. Irgendwann bekommt man nur noch wild durchbohrte vintage Synths auf dem Gebrauchtmarkt.
… die Potis in das Holzseitenteil einfräsen, super. Da kommt man beim Soundschrauben toll dran. Dann kommt demnächst das Upgrade mit dynamischem Panning per VCA und ihr braucht die Potis nicht mehr, was dann? Loch im Gehäuse. Dann geht das Gebastel erst richtig los.
Diese Bedenken kann ich absolut nachvollziehen und ich möchte sicher auch nicht dazu anregen, irgendwo wild Löcher zu bohren. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, die zusätzlichen Audioausgänge nach aussen zu führen. Jeder möge für sich selbst entscheiden, welche Lösung die eleganteste/ schonendste/ sinnvollste ist. Bei einer auf der Oberseite mit Kippschaltern und Potis zugefrickelten TR-x0x wird mir z.B. auch übel. Zwei Klinkenbuchsen auf der Gehäuserückseite des Polysix in unmittelbarer Nachbarschaft des Monoausgangs konnte ich vor meinem Gewissen vertreten und ging nach Absprache auch für den Besitzer des Instruments in Ordnung.
Wenn’s ein Sternekästchen gäbe, würde ich glatt 5 Sterne für die Polysix- Modifikation vergeben. Gibt’s aber leider nicht, vermutlich weil Peter sein eigenes Produkt nicht bewerten wollte. Vielleicht kann die Redaktion noch ein Kasterl ranbappen? :-))
@costello Ich würde den Best Buy vergeben. :)
kommt sich die Modifikation mit der Tubbutec-Mod ins Gehege?
Nach Durchsicht der Tubbutec-Beschreibung sehe ich keine Unverträglichkeiten, weil dieser Mod an anderer Stelle ansetzt. Das gleiche gilt auch für den KIWI Mod. Ich habe das aber mangels dieser Mods (noch) nicht am „lebenden Objekt“ überprüfen können, daher ohne Gewähr. Wenn es eine Rückmeldung von Anwendern gibt, ist das hier sicher ein guter Platz für einen Post, und auch das User Manual wird dann entsprechend ergänzt.
Yeahh, das Sternekasterl bei Peters tollem Bericht über die Polysix-Stereomodifikation ist jetzt da!
Nur zur Info, die Bewertung mit den drei Sternen habe ich vergeben, nicht der Autor ;-)
Wow, super Projekt. Danke Sehr.
Habe ich natürlich direkt geordert. Bin sehr gespannt. Habe noch grade gestern viel mit meinem Polysix gespielt. Das müsste es auch für meinen Poly 61 geben :-)
@citric acid Hallo citric acid, danke für das positive Feedback!
Ich schaue mir gerne mal den Poly 61 näher an ;-)
@Piet66 Laut Schaltplan sollte das Polysix Panorama-Upgrade auch mit dem Poly 61 funktionieren, ggf. müssen die Widerstände beim Signalabgriff variiert werden. Alle erforderlichen Spannungen stehen zur Verfügung. Erscheint mir machbar!
Dieser Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt, aber macht ja nichts.
Inzwischen gibt es ein anschauliches YT Video mit Poly-61 Panorama Mod:
https://youtu.be/cb25EkJy_20?feature=shared
Dem Verfasser nach war der Einbau wohl recht einfach.