Akku-powered DJ-Mixer für Portablism & mobilen DJ-Spaß
Portablism ist in „aller Munde“ und auch wir haben uns schon mit dem Phänomen und einigen der Produktklassiker beschäftigt, so zum Beispiel dem Reloop Spin oder dem Numark Scratch PT-01 Scratch. Neben den portablen Plattenspielern gibt es externe Crossfader aber auch externe DJ-Mixer, so zum Beispiel den DJ-Tech Handy Kutz.
Der kleine Mixer von DJ-Tech ist schon eine Weile auf dem Markt, hat aber im Zusammenhang mit diesem Thema unsere Aufmerksamkeit erregt und musste sich demnach einem Test unterziehen.
Versprochen ist der portable Mix-Spaß für zwei Eingangsquellen mit dem Mixer, der eine Akku-Laufzeit von bis zu sechs Stunden bieten soll.
DJ-Tech Handy Kutz – ein erster Blick
Der DJ-Tech Handy Kutz kommt im kleinen Karton, kein Wunder, ist es auch ein „Mini-Mixer“. Gerade einmal 15 x 11 cm sind die Maße des kleinen Mixers, aber satte 7,5 cm ist er hoch. Damit passt der Mixer schon ganz praktisch neben die portablen Plattenspieler. Portabel ist er auch, zum einen aufgrund des Gewichts von nur 1 kg, zum anderen aufgrund des intern verbauten Akkus.
Zwei Kanäle bietet der Mixer, dabei sehr rudimentäre Funktionen.
Auf der Rückseite des kleinen DJ-Mischpultes finden wir die Ein- und Ausgänge. Rein geht es für zwei Kanäle per Cinch. Ein kleiner Umschalter auf der Rückseite lässt zwischen Cinch- und Phono-Zuspieler wählen, separat für jeden Kanal. Raus geht es für das Master-Signal per Cinch oder per 6,3 mm Klinke. Neben dem kleinen On/Off-Schalter und dem Anschluss für das externe Netzteil war es das auf der Rückseite.
Einiges mehr als erwartet gibt es an der Frontseite. Hier gibt es den erwarteten Kopfhörerausgang im 6,3 und 3,5 mm Klinkenformat samt einem kleinen Level-Regler.
Zudem gibt es an der Front einen Aux-In im 3,5 mm Klinkenformat samt einem Level-Regler. Auch für den Crossfader gibt es hier Einstellmöglichkeiten, dazu gleich mehr.
An der Oberseite sieht es extrem aufgeräumt auf. Dort gibt es zwei Level-Regler für die beiden Kanäle, einen Tone-Regler als „EQ“, einen Master-Level und den Crossfader. Dieser stammt übrigens von der uns sicher allen bekannten Firma innoFADER.
Ebenso befindet sich hier ein Metering (5-gliedriges LED-Metering) sowie auch hier Einstellungen für den Crossfader.
Mitgeliefert mit dem DJ-Tech Handy Kutz wird ein Netzteil und ein 3,5 mm Cinch-Kabel.
Der portable DJ-Mixer in der Praxis
Angeschlossen und los. Ich nehme, was ich da habe, links ein Technics SL-1210MK7 und rechts der Reloop Spin, der gerade bei uns im Test war und überzeugen konnte. Genau das richtige Gerät also, ein mobiler DJ-Turntable neben einem mobilen DJ-Mischpult.
Von den Höhen verhält es sich so, der Mixer ist genau in der Mitte. Ein Stück höher als der Reloop Spin, ein Stück kleiner als der 1210MK7. Das aber sind überwindbare Unterschiede. In der Tiefe sieht es natürlich witziger aus, denn der kleine Mixer ist vielleicht gerade einmal ¼ so tief wie der MK7. Gut, aber um neben diesem zu stehen, dafür wurde er ja auch nicht entwickelt.
Ich starte direkt ohne Strom, denn der DJ-Tech Handy Kutz hat ja einen internen Akku und der ist geladen, wenn das Gerät ankommt.
Das Netzteil bleibt also in der Verpackung. Die Geräte sind angeschlossen, die Inputs auf Phono gestellt, es kann losgehen. Erst einmal langsam, schauen, was hier eigentlich wo ist. Ein Metering für die „Kanäle“ gibt es nicht, keinen Gain, keinen EQ. Level gibt es. Laut, leise. Damit muss man arbeiten. Drehen wir also einmal alles ein wenig auf und schauen, was rauskommt. MK7 links, läuft. Reloop Spin rechts auf Kanal 2? Ebenso. Pegelunterschiede bügele ich mit dem Level weg, damit am Master-Out mit dem Crossfader in der Mitte die Balance stimmt. Für den Master-Out gibt es ein Metering von -8 dB bis +3 dB und eine weitere LED, rot, markiert dann das Clippen des Signals. Ausreichend. An der Front gibt es einen Kopfhörerausgang, sowohl in 6,3 mm als auch in 3,5 mm Klinkenformat. Das ist natürlich sehr wichtig für einen portablen Mixer, damit man seiner Vorliebe auch umgeben von Menschen frönen kann – ohne diese zu stören. Es gibt aber auch ein Aber: Ausgegeben wird hier nur das Master-Signal. Es gibt keinen Cue für jeden Kanal, also keine Vorhörfunktion.
Auch die Klangregelung des Handy Kutz ist eher spartanisch, so wie man sie von portablen Plattenspielern kennt. Es gibt einen Tone-Regler mit Bass & Treble, der als bipolares Filter agiert.
Jetzt rede ich die ganze Zeit von zwei Kanälen. Das ist soweit auch richtig, es gibt aber auch einen Aux-In. Dieser sitzt an der Front, 3,5 mm Stereobuchse mitsamt einem kleinen Level-Regler. Der Aux-In liegt auf der linken Seite des Crossfaders an. Somit sind auch das iPad oder Co mit DJ-Software (oder ohne) gut eingebunden. Klar, mit einem Y-Kabel bekommt man die auch auf der Rückseite angeschlossen, aber so geht es auch, beziehungsweise es kann noch ein dritter Zuspieler eingebunden werden. Links Vinyl plus Beats vom Smartphone, rechts die Platte für die Cuts? Läuft!
Zum Thema interne Batterie: Abseits vom Netzteil kann der DJ-Tech Handy Kutz auch mobil genutzt werden, interne Batterie sei Dank. Der Hersteller verspricht bis zu 6 Stunden Nutzungsdauer mit einer Ladung – Test grob nachgerechnet kommt das wohl hin. Eine kleine LED auf der Oberseite mit einem Batterie-Symbol dient als Anzeige – allerdings nicht für den Batterie-Status leider, sondern nur für das Laden. Ist das Netzteil angeschlossen und leuchtet die LED rot, so wird der Akku geladen. Leuchtet sie grün, ist der Akku voll geladen. Keinerlei Info allerdings gibt die LED über den Zustand des Akkus bei mobiler Nutzung. Man muss also sowohl ein wenig mitrechnen, wie auch den kleinen Mixer immer gut geladen halten.
Der Crossfader des kleinen mobilen DJ-Mischpults
Unerwartet luxuriös ist die Situation mit dem Crossfader. Verbaut ist hier ein innoFADER, sicher einer der beliebtesten Hersteller für Turntablisten, wenn nicht die beliebteste Firma sogar. Verbaut ist ein Mini InnoFader, entwickelt für 4 Millionen Zyklen und sehr smoothe Bewegungen. Genau so verhält sich der Crossfader im Test auch, ein kleiner innoFADER halt.
Schön ist, dass dieser einstellbar ist und dass dies ohne Umbauten geschehen kann. An der Oberseite gibt es zunächst einmal grundlegende Funktionen. Ein Reverse-Schalter lässt den Crossfader „umdrehen“, beziehungsweise die Zuweisung umdrehen. Daneben befindet sich ein kleiner Regler für die Crossfader-Kurve. Hier kann die Kurve stufenlos von sanft bis hart eingestellt werden.
Damit ist das Ende noch nicht erreicht, denn an der Front kann für beide Seiten des Crossfader noch der genaue Cut-In/Out-Punkt festgelegt werden bzw. der Dead Space. Möglich ist das von 3 mm bis runter zu weniger als 0,5 mm. Dazu gibt es zwei Regler an der Front sowie einen Adjust-Knopf im Gehäuse versenkt, der mit einem spitzen Gegenstand gedrückt werden muss, um die Einstellungen zu speichern.
Qualität und Haptik des DJ-Tech Handy Kutz
110,- Euro kostet der DJ-Tech Handy Kutz. Dafür gibt es eine kleine Stahl-Kiste mit einem Gewicht von rund einem Kilogramm. Ausgestattet ist der kleine DJ-Mixer mit dem Nötigsten an Funktionen und macht rein haptisch einen guten Eindruck. Dem Preis entsprechend gibt es keine hochwertigen Potis, dafür aber einen innoFADER als Crossfader. Dieser ist in verschiedenen Punkten einstellbar, die Einstellmöglichkeiten sind leicht zugänglich. Der intern verbaute Akku wird seine 6 Stunden Laufzeit schaffen, so kann man es zumindest dem Test nach vermuten. Wir haben keinen Wecker daneben gestellt und das Gerät vollgeladen 6 Stunden laufen lassen, es war jedoch mehrfach für einige Zeit im Betrieb und dürfte in der zeit die 6 Stunden bereits erreich haben. Alternativ gibt es ein Netzteil.
Danke für den Test. Sehr minimalistisch für das Geld. Als Manko sehe ich den fest eingebauten Akku. Mit einer Powerbank lässt sich eine kleiner DJ Kontroller auch betreiben.
@DJ Ronny Yes, in dem Fall Vor- und Nachteil in einem. Was sicher ginge, wäre eine Powerbank und dann ein USB zu 5,1 mm Stecker. Dann könnte man den Mixer auch mit einer Powerbank statt dem Netzteil betreiben. :)