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DJ Workshop: NI Traktor DJ Software, Effekte Basics

Effekte in Traktor richtig einsetzen

7. Juni 2018

Auf geht es zu Teil 4 der Traktor DJ-Software-Tipps-Serie. Die gesamte Workshop-Serie für die Native Instruments DJ-Software Traktor, umfasst bislang folgende Teile:

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Wenn ich DJs frage, die mit der Traktor DJ-Software spielen, warum sie genau diese DJ-Software nutzen, bekomme ich oft als Antwort, dass ein wichtiges Argument für Traktor die eingebauten Effekte sind. Effekte sind schon seit 2005 – also seit Traktor 3 – integriert und gelten zu Recht als eine der Stärken der DJ-Software von Native Instruments. Sowohl, was die verfügbare Anzahl an Effekten, als auch die Einstellmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Effekte betrifft, dürfte Traktor ungeschlagen sein.
 Das bedeutet im Gegenzug auch, dass das Thema relativ komplex ist und leicht zu Überforderung führen kann. Grund genug, den Effekten von Traktor einen eigenen Teil unserer Serie mit Traktor-Tipps zu widmen.

Die Effekt-Slots in der Traktor DJ-Software

Die Traktor DJ Software organisiert seine Effekte in sogenannten Effekt-Slots. Sie befinden sich links und rechts oberhalb der Decks im Global-Bereich oder Global Section, wo sich auch der Master-Regler und die Kontrollen für den Loop-Recorder befinden. Falls der Global-Bereich nicht sichtbar sein sollte, lässt er sich unter Einstellungen/Global Settings aktivieren. Da der Global-Bereich in den Einstellungen mit einem Auge markiert ist, gilt diese Einstellung nur für das aktive Layout. (Siehe auch unseren Beitrag über die Traktor-Settings). 

Jeder dieser Slots kann in zwei Modi betrieben werden. Als einzelner Single-Effekt mit drei einstellbaren Parametern oder im Group-Modus. Dieser ermöglicht es, drei Effekte in jeden Slot zu laden, bei denen jeweils nur ein Parameter verändert werden kann. 
Umgeschaltet werden die Modi, indem man links oben auf die Nummer des Effekt-Slots klickt. 
Ebenfalls an dieser Stelle zu finden: der Einschleifpunkt der Slots in den Signalweg. Traktor bietet die Möglichkeit, die Effekt-Slots Pre-Fader (also „Insert“) oder Post-Fader in den Kanalzug einzuklinken. Die mit „Send“ beschriftete dritte Option bietet die Möglichkeit – entsprechende In- und Outputs an der Soundkarte vorausgesetzt – den Effekt-Slot mit einem externen Signal zu füttern und das effektierte Signal über einen weiteren Ausgang der Soundkarte auszugeben.
 Besitzer von Mixern mit Send-/Return-Wegen (wie zum Beispiel dem beliebten XONE:92 von Allen & Heath) können über diese Option Traktors Effekte wie ein externes Effektgerät nutzen. Eine absolute Traumkombination, deren Bedienung aber nichts für Anfänger ist.

Außer dem Drehknopf für Dry/Wet und den drei Reglern für die Parameter sind die Slots noch mit jeweils vier Buttons ausgestattet. Der Linke davon schaltet im Single-Mode den Effekt an und aus und hat im Group-Mode keine Funktion bzw. ist ausgegraut. Die weiteren drei Knöpfe schalten im Group-Mode die drei Effekte ein oder aus und sind im Single-Mode für weitere Parameter /Voreinstellungen zuständig, die von Effekt zu Effekt variieren. Der mit „RST“ („Reset“) beschriftete Knopf setzt alle Regler auf den Standardwert zurück und dient dafür, die persönlichen Lieblingseinstellungen für jeden (Single-)Effekt aufzurufen. Gesichert werden diese Einstellungen mit der Funktion „Save Snapshot“, die ebenfalls in dem Dropdown-Menü zu finden ist, das nach einem Klick auf die Nummer des Effekt-Slots erscheint.

Effekt-Einstellungen

Die Effekt-Preferences von Traktor

In den Effekt-Preferences von Traktor sind fast alle entsprechenden Voreinstellungen zusammengefasst. Welche Slots einen oder drei Effekte beherbergen und welche vor oder nach dem Fader eingeschleift oder von externen Signalen gespeist werden, wird hier festgelegt.

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Die Wichtigste betrifft sicherlich die Anzahl der angezeigten Effekt-Slots. Man kann sich zwischen zwei und vier Slots entscheiden. Achtung! Diese Einstellung ist weder per Mapping veränderbar, noch über verschiedene Layouts zu steuern. Nur das manuell zu setzende Häkchen kann zwischen den beiden Varianten umschalten, was ich sehr schade finde.

Das ändert sich optisch, wenn man zwischen zwei und vier Effekt-Slots umschaltet

Ebenfalls in den Einstellungen zu finden: die Liste der insgesamt verfügbaren Effekte und welche davon mittels der Pulldown-Menüs innerhalb der Slots zur Verfügung stehen. Eine wichtige Option, um für mehr Übersichtlichkeit zu sorgen, immerhin stehen derzeit maximal 44 Effekte zur Verfügung, die wahrscheinlich niemand alle braucht. (Wenn doch, bitte melde dich bei mir!)

Nutzung der Effekt-Slots

Damit ein Traktor-Effekt hörbar wird, muss dieser eingeschaltet und mit den FX-Assign-Buttons einem Deck zugewiesen werden. Diese Knöpfe sind direkt an den entsprechenden Kanalzügen des Traktor-Mixers untergebracht. Ihre Anzahl wechselt, je nachdem ob zwei oder vier Effekt-Slots eingestellt sind.
 Mit Hilfe der Dry-/Wet-Regler wird das Mischungsverhältnis zwischen dem trockenen Signal ohne Effekt und dem nassen Signal, also ausschließlich dem Effekt, geregelt. Man kann sich den Dry-/Wet-Regler wie eine Art Crossfader zwischen Musiksignal und Effekt vorstellen. In der Mittelposition sind beide gleich laut. Dreht man ab der Mitte weiter nach rechts, wird das Original-Signal leiser. 

An dieser Stelle lohnt es sich, ein paar Gedanken daran zu verschwenden, bei welchen Effekten es sinnvoll ist, sie zuzumischen und welche eher als Insert, also 100%-Wet funktionieren. Filter, Slicer, Beatmasher und der Gater würde ich normalerweise eher als Insert Effekte verwenden, während die klassischen Raumeffekte wie Reverb und Delay nur zum Original-Signal hinzugemischt Sinn ergeben.
 Diese Unterscheidung ist sehr wichtig für die Entscheidung, wie man seine Effekte auf die vorhandenen Slots verteilt, da sich die Effekte eines Slots alle dieselbe Dry-/Wet-Einstellung teilen.

Alle Effekte, die mit zeitlich determinierten Veränderungen des Originalsignals arbeiten, wie zum Beispiel Delay, Autofilter, Beatmasher, Gater, you name it, entfalten ihre volle Musikalität erst, wenn die Tracks über ein passendes Beatgrid verfügen. Denn nur dann werden die Veränderungen auch in musikalisch passenden Zeiteinheiten erfolgen. Filterfahrten oder Delays klingen erst dann richtig gut, wenn sie mit Takten oder Schlägen synchronisiert sind.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich gebe zu kein DJ zu sein, aber immer wieder stelle ich fest dass es Mischpulte gibt die immer größer und komplizierter werden. Dann gibt es welche die sehr einfach sind und Drehregler anstatt Schieberegler besitzen und Schweine teuer sind. Trotzdem frage ich mich warum ein DJ zum zusammen mischen und ineinander blenden von fertiger Musik so eine hochkomplexe Kiste benötigt?

    • Profilbild
      DJ Ronny

      Hi amazonaman, weil ein DJ mehr können sollte, als zwei Titel in einander zu spielen. Selbst zu meiner ersten offiziellen Disco 09/1973 habe ich Schallplatten abgebremst, angeschuppst, rückwärts gedreht. Ich glaube da gab es den Begriff scratching noch nicht. So hat sich das entwickelt und DJ Mixer, Konsolen und Player haben sich hier nach den Bedürfnissen der Djay’s entwickelt.

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