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DIY: ARP Avatar Synthesizer mit New England Mod

Aus ARP AVATAR wird ARP 2600

5. November 2016

Diesmal haben wir den DOC nicht nur eine Restaurierung eines Vintage-Schätzchens zugemutet, sondern gleich einen kompletten Umbau.

DOC ANALOG

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Der ARP AVATAR führte unter den ARP-Klassikern viele Jahre eher ein unscheinbares Dasein. Ursprünglich war es der Versuch, 1977 die Gitarren-Fraktion auch für den Synthesizer-Markt zu gewinnen. Aufgesetzt auf den erfolgreichen ARP Odyssey (Mark III) konzipierte die ARP-Crew eine Desktop-Variante, die mit Hilfe eines speziellen Tonabnehmers direkt an die Gitarre angeschlossen werden konnte. Leider war der AVATAR wirtschaftlich ein enormer Misserfolg und der Anfang vom Ende von ARP selbst, die 1981 Insolvenz anmeldete.

Wie auch bereits Theo Bloderer in seinem Test zum ARP AVATAR bemerkte, fehlt dem ARP AVATAR nicht viel, um quasi ein kleiner ARP 2600 zu sein. Nur fehlen dem ARP AVATAR die zahlreichen Patch-Punkte des ARP 2600, um so ähnlich flexibel und vielseitig vollkommen neue Sounds kreieren zu können, die mit einem ARP AVATAR oder dem ARP ODYSSEY nicht möglich wären.

Der von Theo getestete ARP AVATAR war bereits mit einem solchen Bausatz von der Firma CMS aufgerüstet worden. Inzwischen gibt es aber im Netz einige Hersteller, die ähnliche Möglichkeiten bieten. Die Ansätze reichen von illuminierten Fadern bis hin zu deutlichen Veränderungen an Filtern und Hüllkurven.

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Warum ausgerechnet der ARP AVATAR und nicht der zahlenmäßig deutlich öfter produzierte  Bruder ARP Odyssey für solch umfangreichen Modifikationen auserwählt wurde, hängt vor allem mit dem enormen Gehäuse des AVATARS zusammen. Dieses bietet nicht nur im Inneren genügend Platz für weitere Platinen und Kabel, sondern auch auf der Frontplatte für entsprechende Bedienelemente und Patchpunkte.

Aus der Anzahl der Angebote haben wir uns ganz bewusst nicht für CMS entschieden, sondern für einen amerikanischen Anbieter namens NEW ENGLAND.

Während der CMS-Bausatz die Patch-Punkte unbeschriftet lässt und dafür die Patch-Punkte in die Nähe der Fader und Schalter anbringen muss, sitzen alle Patchpunkte beim NEW ENGLAND Bausatz im unteren Drittel des Bedienfeldes und sind durch ein kratzfestes, transparentes Kunststoff-Overlay sauber beschriftet. Patchkabel hängen dadurch später nicht wild über den Bedienelementen, sondern sind sauber aufgeräumt außerhalb des Bedienungsfeldes angebracht.

Vor allem aber der persönliche Service und die schnelle Reaktionszeit auf diverse Anfragen und Hilfestellungen, war bei NEW ENGLAND vorbildlich (danke Rob!!)

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Schön zu sehen: Das Overlay mit den beschrifteten Patchpunkten

Entscheidend war aber nun, einen gut erhaltenen ARP AVATAR zu ergattern. Im April 2016 konnte ich schließlich ein gut erhaltenes und unverbautes Exemplar auf eBay für knapp 1.500 Euro erwerben.  Was mir der Verkäufer seinerzeit verheimlichte, die CV/Gate-Funkton war defekt. Aber gut, wofür hat man denn einen DOC ANALOG.

Und gleich noch ein Hinweis vorab:

Unser Autor Thilo Goldschmitz hat im Anschluß an diesen Umbau einen eigenen Workshop mit Soundbeispielen zum ARP AVATAR „New England“ verfasst. Wer also hören möchte, zu was der ARP AVATAR mit dem NEW ENGLAND Mod fähig ist, der klickt HIER.

An dieser Stele übergebe ich nun die Reportage an Thomas Siedler alias DOC ANALOG:

MISSION: ARP AVATAR

  • Target: ARP AVATAR
  • Age: 39 Jahre
  • Damage Analysis:
    • kpl. Check
    • CV/Gate keine Funktion
    • Fader abgebrochen
    • Gehäuse verzogen und an einer Ecke verbogen
    • defekte Spannungsversorgung (+12V Rail)
    • viele Fader problematisch
    • Patch Bay Einbau Kit
  • Time for Mission: zusammengefasst ca. 3 Tage
  • Material:
    • New England Analog Modular Kit
    • div. Halbleiter
    • Release-Fader und Kappe
    • Fader8 Spray
    • Kleinmaterial
  • Budget: ca. 900 Euro inkl. Material

Es geht los, der geöffnete ARP AVATAR auf dem Prüfstand

LOG FILE

Die Ursprungs Idee war, dem ARP Avatar ein Modular Einbau Kit zu gönnen und dies in meiner Story zu dokumentieren.

Jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe und die Fotos der Reihe nach sortiert habe, spüre ich erneut eine gewisse Art der Erleichterung, dieses Projekt endlich zu Ende gebracht zu haben. Dies ist eine DOC–Story, die unerwarteter Weise viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat als zu Anfangs erwartet. Warum? Hier ist meine Geschichte …

Ich nehme den Avatar in Empfang und packe ihn aus dem Karton. Äußerlich macht das Schmuckstück einen guten Eindruck. Leider hat er den Transport nicht unbeschadet überlebt. Das Chassis ist leicht verzogen, der Release-Fader rechts ist abgebrochen. Nun, das sind „kosmetische“ Arbeiten, die bewältigt werden können, denke ich mir.

Voller Spannung und in der Hoffnung, dass zumindest die Elektronik keinen Schaden durch den ruppigen Transport genommen hat, öffne ich den Avatar und muss erst einmal durchatmen. Bis auf eine Platine, die sich gelöst hat, sehen alle anderen Boards heile aus. Keine Brüche, keine Platinenrisse. Dafür ist der „technische“ Zustand miserabel. OK, zugegeben. Das Gerät bzw. die Elektronik hat ein Alter erreicht, welches den Besitzer mit Stolz und Respekt vor der damaligen Technik erfüllt. Auch ich liebe diese alten Schätze, den typischen Geruch alter Elektronik, das bleihaltige Lötzinn. Aber diese Bilder sprechen für sich und sagen eines aus … es gibt viel zu tun.

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Dieser Ölfilm und der Schimmelansatz zieht sich über die gesamten Boards und verursachen hochohmige Kurzschlüsse in den elektronischen Schaltungen. Alle Platinen müssen ausgebaut und gereinigt werden.

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In der Spannungsversorgung insbesondere in der +12 V Line ist ein Tantal Kondensator geplatzt . Dieser Schaden muss schon sehr lange bestehen, da sich der Ruß richtig schön auf der Platine festgesetzt hat.

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Das ist der Übeltäter.

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Ich baue die Platinen vom Bedienteil aus und schaue mir die Fader an. Viele Fader müssen zerlegt und gereinigt werden. Das Ergebnis lohnt sich. Alle Fader und Schalter können beibehalten werden. Nur der abgebrochene Release Fader muss ersetzt werden.

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So sieht die gereinigte Platine aus. Die Tantal Kondensatoren in der Spannungsversorgung habe ich durch handelsübliche Elkos ausgetauscht.

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Die Firma New England Analog bietet u.a. ein Modular Kit für den ARP Avatar als DIY Selbstbau Kit an. Das Kit besteht aus einer unbestückten Platine, vielen Mini-Klinke Patch-Buchsen, dazugehörige Muttern, eine selbstklebende Folie mit Beschriftung, 2 Stück 50pol Flachbandkabel und die passenden Kupplungen zum Einlöten. Die Anleitung findet man auf der Internetseite der Firma. Die Einbauanleitung ist sehr ausführlich und verständlich geschrieben.

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Die Folie wird zunächst aufgelegt und fixiert. So solle es später mal aussehen.

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Das Modular Kit entsteht, die Patch-Buchsen werden eingelötet, ebenso die Kabelschuhe und Potis. Je näher ich zu der Fertigstellung der Einbauplatine komme, desto nervöser werde ich vor dem nächsten Schritt.

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Man könnte jetzt fragen: “Wo liegt das Problem, ein paar Löcher in eine Metallplatte zu bohren?“ Wie viele Hunderte Löcher habe ich zu Hause, ohne mir große Gedanken zu machen, in Holz, Stein, Fliese oder sonst wo gebohrt? Bitte nicht lachen, aber das hier ist der pure Nervenkitzel! Bloß nicht abrutschen, keine Kratzer verursachen, genau zentrieren, nochmals den Sitz prüfen, wieviel Spiel habe ich usw. usw. Ich habe mir noch nie so viel Zeit gelassen.

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Im ersten Durchgang bohre ich mit einer möglichst kleinen Größe die Löcher vor.

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Bild 20: Im zweiten Durchgang bohre ich in der Größe der Klinkenbuchsen bzw. plane ich noch ein winziges Spiel der Buchsen ein, um die Platine später besser einsetzen und zentrieren zu können, damit sie nicht auf Spannung eingeschraubt wird.

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Platine wird eingesetzt.

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Sieht das nicht super aus!?

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Das sieht super aus!

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Ach komm, noch ein Foto :-P

Nachdem ich mich jetzt genug über die erfolgreiche Tat gefeiert habe, widme ich mich (in den nächsten Tagen) in Ruhe der Verkabelung der insgesamt 100 Drahtverbindungen vom Modular Kit zum Signalboard des Avatar.

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Bild 25 und 26 zeigen einen Auszug aus der Online-Modifikationsanleitung des Herstellers. Wie schon erwähnt, findet man sich gut zurecht.

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Hier wird schrittweise erst der Connector A verkabelt, dann Connector B. Jede Patch-Buchse benötigt 2 Kabel, die jeweils an einer aufgetrennten Leiterbahn angelötet werden.

Bitte nicht wundern über den Hintergrund in Bild 27. Ich hatte den Avatar zwischenzeitlich zu einem Workshop mitgenommen, um ihn dort als Anschauungsobjekt auszustellen (VDT-Seminar in Bezau). Dort wurden dann auch die restlichen Lötarbeiten durchgeführt.

Nochmals zurück zum Gehäuseschaden und zum fehlerhaften CV/Gate Input

Der ARP war zu Anfang in einem schlechten Zustand. Das Gehäuse hatte durch den ruppigen Transport leider Schaden genommen. Das konnte ich relativ gut beheben, indem ich das Chassis und die hinteren Scharniere wieder „zurechtgebogen“ habe. Die Holzseitenteile haben leider ein paar Splitter gelassen. Das ist aber so minimal, dass es für das Auge vertretbar ist.

Was mich viel mehr überrascht hat, ist die ursprünglich fehlerhafte CV/Gate-Funktion, an der ich mir fast einen Wolf gesucht hätte. Denn auch nach meiner Re-Capping Aktion, also den Austausch div. Tantal Kondensatoren zu Elektrolytkondensatoren, war der Fehler nicht behoben. Erst die komplette Reinigung aller Platinen und ganz wichtig die Reinigung der Bauteile (ICs, Widerstände etc) behob schließlich den CV/Gate-Fehler. Messtechnisch konnte ich den Fehler nicht nachvollziehen, denn die Platine war schließlich übersäht von irgendwelchen hochohmigen Kurzschlüssen, die alle möglichen Fehlerfunktionen verursachen hätten können.

Genauso verhält es sich bei typischen Flüssigkeitsschäden, wenn z.B. Bier, Cola oder süße Longdrinks über die Mischpulte vergossen werden. Im ungünsigsten Fall hat man durch diesen Schaden irgendwann noch versteckte Folgefehler, die erst ein paar Wochen nach der Reparatur auftreten können.

In diesem Fall ist es gut gegangen und der ARP AVATAR verrichtet nun seine Dienste wieder ohne jedes Problem.

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ARP Avatar repaired and modified geht zurück in die Redaktion.

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Das obligatorische Fader-in-Nahaufnahme-Bild

Der Rückversand zur Redaktion erfolgte dann schließlich im professionellen Flightcase, das uns zu diesem Zweck wieder von LT-Cases maßgefertigt wurde.

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Entsprechend schadenfrei erreichte uns der ARP AVATAR auch bei AMAZONA.de und wanderte sogleich ins Fotostudio.

STAR SHOOTING: ARP AVATAR „modded“

(Bilder zum Vergrößern bitte anklicken)

In dieser Ausstattung einer meiner absoluten Lieblings-Synths (PG)

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Das Patchfeld des ARP AVATAR von new England (zum Vergrößern anklicken)

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Preis

  • Syntacheles-Liste Stand November 2016:
  • ARP AVATAR ca. 1.500 Euro
  • NEW ENGLAND
  • Bausatz 275 USD (plus Zoll und Versand)
  • Bausatz inkl. Einbau durch NEW ENGLAND 1.000 USD (plus Zoll und Versand)
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Forum
  1. Profilbild
    costello RED

    Mannomann Peter, das ist ja Drama pur. Schließt sich irgendwie auch an die CS-80-Odyssee von Christian Halten an. Ich wäre im Dreieck gesprungen, was für eine Unverschämtheit von UPS. Und zeigt, was im Falle eines Falles vom „versicherten Versand“ zu erwarten ist. Da bin ich wirklich froh, dass ich in Berlin mit X-tended einen guten Reparaturbetrieb habe, wo ich die Patienten selbst vorbeifahren kann. Wobei die unkalkulierbaren Bremsmanöver Berliner Taxifahrer mir auch schon das eine oder andere graue Haar beschert haben. Bericht und Fotodokumentation der Restauration und des Umbaus durch Doc Analog sind wieder 1 A!

  2. Profilbild
    falconi RED

    Ein paar Versandtipps:

    1. Eine große und sichere Verpackung und Umverpackung wählen, nicht an den Versandkosten sparen. Keine Profitmaximierung.

    2. Zusätzliche Sicherung schwerer Bauteile (Trafos, Frequenzweichen etc.) im Inneren durch Polsterung, Kabelbinder etc.. Röhren grundsätzlich entnehmen und separat verpacken.

    3. Nachdenken! Versteifung nur an Stellen, die auch wirklich Kraft aufnehmen können. Das sind meist nicht die Edelholzecken oder Hochglanzdisplays. Heikle Stellen sollten lediglich weich gepolstert werden.

    4. Um für einen Vergleich gewappnet zu sein: Vor dem Versand Fotos und Videos von dem Gerät machen. Und viele Fotos während des Verpackens und von der fertigen Sendung machen.

    5. Beim Versand ins außereuropäische Ausland (USA!) bedenken, dass der Zoll in der Lage sein muss, die Sendung ohne Beschädigung der Kartons zu öffnen und wiederzuverschließen. Je schwieriger das ist, umso schlimmer sehen die Kartons bei Ankunft aus.

    6. Bei einem Transportschaden läuft es (v.a. bei Geräten mit „Zeitwert“) immer auf Kulanz des Versanddienstleisters hinaus. Teure oder zusätzliche Versandversicherungen helfen nur dabei, schneller an „geschulte Mitarbeiter“ im Call Center des Versanddienstleisters zu geraten.

    7. Gut vorbereitet sein, freundlich und bestimmt bleiben, Zeit und Telefongeld mitbringen.

    8. Wertvolles und seltenes Equipment nicht versenden. Hin ist hin und ab ist ab.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @falconi Hallo Falconi,

      so kommt das Paket heil an. Kleine Ergänzung, Zollpapiere und Frankatur gehören aussen ans Paket. Alles was verflogen wird, geht eh durch die X Ray Anlage. Vorher schnüffelt ein Zollhund und ein Luftfrachtkontrolleur macht eine Snifferprobe, Wischtest auf Explosivstoffe, Drogen, Geld. Wichtig ist zu Wissen, das der Zollwert immer richtig angegeben wird, also Preis+Fracht+Handlingsagent. Unter 1500€ kann man vereinfacht zollabfertigen mit Pro Forma Rechnung etc. Darüber wirds etwas komplexer.

  3. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ein guter Grund, nach Möglichkeit nichts aus Übersee zu bestellen, wenn nicht gewährleistet ist, daß die Umverpackung entsprechend robust ist und an Polstermaterialien (keine zusammengerollten alten Socken o. ä.) nicht gespart wurde. Ich denke immer gerne an den ARP 2600, der von Berlin-West nach Westfalen-Ost verschickt wurde per UPS (oder gerne auch mal HOPPALA! genannt) und beim Empfänger als ein Wrack ankam, mit ausgerissener Hauptplatine und im Innern herumrollenden Sliderkappen und Hallfedern. United Parcel Smashers bekommen *alles* kaputt (bei Leuten, die zum Minimallohn arbeiten, darf man nicht auch noch erwarten, daß sie mit den ihnen anvertrauten Versandgütern sorgfältig umgehen), und bei allen Pakettransporteuren gilt der Grundsatz „Verpackung war von vorneherein unzureichend, Schuld ist immer das Opfer, verklagen Sie uns doch“. Wer viel Geld für ein Instrument ausgeben kann, sollte auch viel Geld übrighaben, um es persönlich abzuholen. Das schützt vor Schaden nicht, passieren kann immer was, aber bis zu einem gewissen Punkt hat man seine Geschicke selbst in der Hand.
    Die Modifikation sieht recht ansprechend aus, allerdings frage ich mich, ob der Aufwand zu rechtfertigen ist — ein TTSH ist immer wieder mal zu finden, und originale 2600 gehen für nicht annähernd so viel Geld über den Tisch, wie uns Auktionen bei Online-Auktionshäusern gerne glauben machen möchten. Die VCOs im 2600 klingen anders als die in Odyssey Mk. 3 oder Avatar, der dritte VCO fehlt — aber in Verbindung mit (Eurorack-)Modulen sicherlich zu verschmerzen.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @iggy_pop Hallo Iggy,

      die Wahrheit ist wesentlich banaler. Der Verursacher ist meistens die Kombination Paketsortieranlage und Kipprutsche in Verbindung mit der Verpackung. Peters und Docs Schadensbild ist so ein Fall. Aussen unversert, Innen Grütze. Verursacht der Fahrer durch falsche Beladung einen Schaden, sieht das Schadensbild anders aus. Für Elektronik, Zerbrechliche Ware und Gefahrgut gibts spezielle Verpackungsregeln und Materialen. Und die Post unterhält in Darmstadt sogar noch eine Verpackungsprüfstelle.

      Grundsätzlich so packen, als das ein Sturz aus 1.20m Höhe unbeschadet überstanden wird. Luftpolster nicht bis zum Anschlag verwenden. Paket angemessen mit Knüllpappe auskoffern. Kantenschoner aus Styropor form und kraftschlüssig verwenden. Einwellige Paketpappe ist gut, zweiwellige besser. Ab einem bestimmten Warenwert, ist eine bauartgeprüfte Verpackung sinnvoll. Handlingshinweise anbringen, wie Achtung Zerbrechlich, Nicht Werfen. Alles über 80x80cm ist als Sperrgut zu markieren.

      Wer starke nerven hat kann sich das mal ansehen :

      https://youtu.be/bULjlsoBLII

      • Profilbild
        costello RED

        @TobyB Hi Toby, Du kennst echt immer die schönsten youtube-Clips. Ich weiß gar nicht, was ich gruseliger finden soll – wenn die Pakete über die Kipprutsche gehen (bei 6:14) oder die Gebrauchssynthimusik, die dem Clip stellenweise unterlegt ist.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @costello Hallo Costello,

          die Musik höre ich mir ja weg ;-) Mir ging es nur darum, dass Pakete/Sendungen die der Fahrer durch falsche Ladungssicherung, falsches Stauen und Beladen auf dem Auto beschädigt anders aussehen. Und wenn ca 100.000 Pakete maschinell pro Stunde umgeschlagen werden, passiert schon mal einiges. Auch wenn es nicht passieren sollte. Insofern, man kann die Physik nicht überlisten aber ihr ein Schnippchen schlagen ;-)

      • Profilbild
        Coin AHU

        @doc analog Hallo Doc Analog,
        Danke für Deine Antwort.
        Das sind nur leider nicht die Monitore die ich meine.
        Auf Seite 3, zweites Bild sind die HS5 zu sehen,
        mit dem weissen Tieftöner, ja.
        Aber ich meine die auf Seite 1 mit Dir, Doc Analog.
        Was sind das für welche ?
        Hab ich noch nie gesehen.
        Gruß

  4. Profilbild
    Picard

    @Doc Analog
    Warum tauschst Du bei allen Umbauten/Reparaturen die Tantal-Elkos gegen Alu-Elkos aus?

    • Profilbild
      doc analog

      @Picard Hallo picard, Tantalkondensatoren in der Spannungsversorgung sind sehr tückisch wenn sie in die Jahre kommen. Sie können sehr niederohmig werden und dadurch die Versorgungsspannungen extrem belasten. Deshalb ersetze ich sie durch Elektrolyt Kondensatoren. Auf meiner Facebook Seite (Servicecenter Siedler) hab ich mal ein Handyvideo gepostet, wo nur ein einziger Tantal in einem Kompressor gebrannt hat.

  5. Profilbild
    NicGrey

    Danke für den schönen Report. Schade, dass das Projekt von einem ärgerlichen Schadenfall gestört wurde. Schätzchen wie der Avatar sollten eigentlich in einem massgeschneiderten Flightcase auf die Reise gehen …
    Naja, mittlerweile hat der ARP ja eins bekommen.

  6. Profilbild
    Loom9-Studio

    Sehr schöner Bericht und ein wirklich gelungener Umbau. Das ARP ist jetzt von innen, wie auch von außen ein optischer Leckerbissen und ich hoffe er klingt auch so wie er aussieht.

    Bei dem Bohren der Löcher in das Gehäuse wären mir ganz sicher auch die Schweissperlen auf der Stirn gestanden und das mit dem Transportschaden ist echt ärgerlich.

  7. Profilbild
    sEIGu

    Die Versandnummer erinnert mich an den Verkauf meines Mini vor gut 10 Jahren. Das Dingen ging an einen Käufer aus den Niederlanden, der Wochen vorher schon einen Mini per Paket bekommen hatte. Zerbrochen in zwei Teil.

    Er meinte nur, Rotz und Wasser geheult zu haben. Deswegen war es für ihn unabdingbar, dieses Gerät persönlich bei mir in Deutschland abzuholen. Ein Versand kam für ihn überhaupt nicht in Frage, Entfernung hin oder her.

    So konnte man dann auch noch – und das fehlt mir heute dann auch oft – eine Tasse Kaffee trinken, ein bis fünf Fluppen durchziehen…. und quatschen. :)

  8. Profilbild
    TZTH

    Ja, UPS: hatten einen Prophet08 so übel behandelt, dass die Hauptplatine innen sich gelöst hat und einen SPL Kulttube, dass gar nichts mehr ging. Komischerweise hatte ich mit DHL nie Probleme obwohl ich deutlich mehr dort verschicke. Mit UPS hab ich in den letzten Jahren ca. 3 Mal was verschickt.

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