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Test: Soma Laboratory Ether V2, Cyber Electronic Fieldrecorder

Wie klingt Elektrosmog?

22. Januar 2020

Nicht wundern über die Produktbeschreibung Cyber-Electronic-Fieldrecorder. Aber wie sonst sollte man ein Gerät beschreiben, das in der Lage ist, elektromagnetische Wellen hörbar zu machen, die das menschliche Gehör sonst nicht oder kaum wahrnimmt.

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Soma Ether V2 tut was?

Soma Laboratory Ether wird vom Hersteller als eine Art „Anti-Radio“ beschrieben. Es handelt sich um einen Empfänger, der im Gegensatz zu einem Radio nicht ein einstellbares, schmales Band, sondern alle möglichen elektrischen Emissionen und auch Interferenzen einfängt, die ein normales Radio für einen klaren Empfang unterdrückt.
Ether arbeitet vom Hz- bis zum GHz-Bereich, um die uns umgebende, von Menschenhand erschaffene elektromagnetische Landschaft möglichst umfassend einzufangen.

Ether kann sowohl magnetische als auch elektrische Felder erkennen. Die interne Antenne für magnetische Felder ist der Länge des Gehäuses nach ausgerichtet, so dass bei Veränderung von Winkel und Position von Ether sich auch der resultierende Sound ändert.
Die Elektro-Antenne befindet sich auf der Platine mit einer kleinen Antennenspitze an der Frontseite. Mit dieser Spitze kann man Objekte direkt berühren oder einen beliebigen Metallgegenstand (Rohre, Schienen, Metalltüren etc.) als erweiterte Antenne nutzen, was oft einen deutlichen Einfluss auf den resultierenden Klang hat.

Mit dem Soma Ether neue Audiowelten entdecken

Soma Ether reagiert empfindlich auf jede digitale Technik, die sich in unmittelbarer Nähe befindet. Deshalb besitzt das Gerät kein integriertes SD-Laufwerk oder eine ähnliche Aufnahmeeinheit. Um die Klangergebnisse aufzuzeichnen, ist ein externes Gerät wie Laptop, Smartphone oder Audiorecorder nötig, das in einer Entfernung von mindestens 30 cm betrieben werden sollte. Das Anschlusskabel (3,5 mm Klinke) sollte ca. 1 m lang sein.

Soma Ether reagiert auf die verschiedensten EM-Quellen, wobei auch oft deutliche Nebengeräusche produziert werden. Somit eigenen sich die Aufnahmen, wie auch beim herkömmlichen Fieldrecording, vornehmlich als Ausgangsmaterial zur weiteren Bearbeitung mit Filtern, Effekten und Mischung mit anderen Klängen.

Der handliche Empfänger misst 105 x 65 x 20 mm und ist batteriebetrieben, die Laufzeit wird mit ca. 300 Stunden angegeben.

Die Verbesserungen im Soma Ether V2

Die von uns hier getestete Version Ether V2 besitzt bereites einige Neurungen gegenüber dem Urmodell.

Prinzipiell ist Soma Laboratory Ether V2 konzeptionell und technisch identisch (siehe Meldung vom Februar unten), es wurden jedoch ein paar Veränderungen vorgenommen. Ether V2 ist ein wenig kleiner als die erste Version (103 x 58 x 17 mm) und wiegt 73 g. Das Gerät besitzt nun zwei Antennen-Pins. Diese sind an zwei verschiedenen Punkten der Schaltung angeschlossen, so dass damit unterschiedliche Klänge entstehen, wenn man die Pins an eine Oberfläche hält oder auf eine elektromagnetische Strahlungsquelle zielt. Außerdem kann man ein Kabel anschließen (Soma empfiehlt ca. 1 bis 4 m), um im Freien spezielle Aufnahmen zu machen.

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Neu an Soma Laboratory Ether V2 ist ein Regler, mit dem hohe Frequenzen angepasst werden können, um das gewünscht Signal mit der bestmöglichen Dynamik einfangen zu können.

Praxiseinsatz des Soma Ether V2

Der SOMA Ether ist leicht zu bedienen und liefert experimentelle Ergebnisse, die irgendwie stellenweise auch an den Laserschwertsound aus STAR WARS erinnern.

Der ETHER besitzt direkt kein Aufnahmemedium. Das hat einfach mit dem Umstand zu tun, dass auch das Recording-Laufwerk (z. B. eine SD-Karte) sofort elektromagnetische Einstreuungen liefern würde. Aus diesem Grund wird von SOMA empfohlen, die Recording-Einheit in einem Rucksack mitzuführen. Das haben wir getan und den Ether mit einem langen Audiokabel mit einem Tascam Recorder verbunden. Über Kopfhörer am Tascam konnte ich dann kontrollieren, was mit dem SOMA aufgezeichnet wurde. Der SOMA reagiert dabei auch auf die Berührungen mit der Hand auf einer der beiden Antennen. Verändert man die Distanz des Ethers zu einer Audioquelle und tippt dabei mit dem Finger rhythmisch auf die Antennen, lassen sich ziemlich abgefahrene Beats erstellen.

Auch wenn mich meine Umgebung wahrscheinlich befremdlich gemustert hat, so war die Tour mit dem Soma Tier durch die Elektrosmog verseuchte Stadt ein pures Audio-Vergnügen.

Der Soma Ether V2 on YouTube

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Mehr Informationen

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Fazit

Der Soma Laboratory Ether V2 ist nicht nur etwas für Klangkünstler. Das Teil lädt zum Experimentieren ein und liefert am Ende ungewöhnliches Audiomaterial, um es in Musik und Sounddesign weiter zu verarbeiten. Selten hat mich ein Audiotool so in seinen Bann gezogen. Den Preis von 145,- Euro halte ich bei so viel kreativem Spielspaß für angemessen.

Plus

  • kreatives Audiotool für neue Klangwelten
  • einfach zu bedienen

Preis

  • 145,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    BÄM

    Geiles Teil. Man kann auch Samples als Basis für eigene Synthsounds verwenden..

  2. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Als Quelle für mein Mutable Instruments Clouds wäre der Ether sicher extrem ergiebig, oder als Sample-Source für meinen Mirage…

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Früher haben ultra kreative Köpfe ein Radio genommen und an der Antenne rummanipuliert und dabei auf Kassette aufgenommen. Heute braucht man ein Soma Ether V2 als Erstzgerät. Gibt es Radio mit Kassette noch zu kaufen?

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Danke für die Suche. Mein Sohn hat eine CD, Radio und Kassettenkombi für Hörspiele. Das kann ich mir bei Bedarf ausleihen. ;)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Meine frühesten elektrisch-elektronisch-musikalischen Erfahrungen basieren auf dem Prinzip. Damals hatte mein Vater (Lehrer) eine kleine Musikanlage in seinen Arbeitszimmer mit einem Uher-Tonbandgerät, einem Dual P51 Plattenspieler, einem Grundig Kassettenrekorder, einem Telefunken Receiver und einer Menge Kabel, Kleinmischpulte, Mikrofone, Adapter und dergleichen.

      Wenn mein Vater nicht zu Hause war, schlich ich mich in sein Büro und fing an, die Geräte zufällig zu verkabeln, als Sechsjähriger hatte ich noch keine große Ahnung, was wo reingehörte, aber das war gerade der Witz. Das Tonbandgerät war ein Uher Royal De Luxe mit Vierspurkopf, womit Echoeffekte möglich waren, ich legte ein Band ein, schaltete auf Trickeinstellung und erzeugte mit den Mikros und anderen Tonquellen Feedbacks, Sprachfetzen und kurze Musiksequenzen, was teilweise kakophonische Auswüchse annahm und die Nachbarn auf den Plan rief, zumal der Telefunken-Reciever mit seinen dicken Boxen ganz schön Dampf machen konnte.

      Die Störgeräusche, die aus dem Soma-Gerät kommen, erinnern mich stark an diese frühe Phase. Klar, kann man mit einem unabgeschirmten Empfängerbauteil aus einem Radio wohl billiger nachbilden, aber wenns wie hier in so’nem netten Gehäuse und von einer sympathischen Firma wie Soma kommt, solls mir recht sein. Ich liebe solche Geräusche, das wird mein neuer Walkman.

  4. Profilbild
    Franz Walsch AHU

    Das mit dem »Fieldrecorder« war ein böser Scherz!
    Es ist ein Empfänger!
    »Lom.audio« bietet eine größere Zahl an änlichen Geräten zwischen 12-100 Euro an. Auch bei diesen Geräten muss ein externer Recorder mit PlugIn Power angeschlossen werden.
    Für ganz kleines Geld gibt es Telefonadapter wie das »Black Telephone Pickup Coil mit Sensitive Microphone« für unter 10 Euro.
    Auch Mikrofone sind oft für elektromagnetische Wellen empfindlich
    z. Bsp. bei Oberleitungen und Überlandstromleitungen oder Trafos.
    Als »Fieldrecorder« wäre der Preis ok gewesen, so aber nicht.
    PS.: Elektrosmog ist auch nichts was lustig ist, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen hat.

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