Fußpedal für die Hand
Endorphin.es x Loopop Plus 3 ist eine Erweiterung für MIDI-Keyboards und MIDI-Controller, die Funktionen, die sonst üblicherweise mit Pedalen getätigt werden, für die Bedienung mit der Hand ermöglicht.
Endorphin.es x Loopop Plus 3, Hand-Controller
Der auf Eurorack-Module und Pedale spezialisierte Hersteller Endorphin.es hat sich für dieses Projekt mit dem auf Produkttests spezialisierten YouTuber Loopop zusammengetan. Herausgekommen ist dabei ein kleiner nützlicher Helfer, der insbesondere für die Nutzer von MIDI-Controllern bzw. Keyboards, aber auch von Effektpedalen, die in einem Tabletop-Setup genutzt werden, interessant sein könnte. Ebenso lässt sich Plus 3 im modularen Kontext einsetzen.
Plus 3 ist ein Desktop-Gerät, das anstelle von einem Expression-Pedal bzw. Schwellerpedal und einem Fußtaster bzw. Fußschalter an die entsprechenden Buchsen eines Keyboards angeschlossen werden kann. Das Gerät arbeitet wie ein Pedal passiv, das heißt, dass keine Stromversorgung benötigt wird.
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Auf der Expression-Seite von Plus 3 gibt es einen (laut Hersteller) hochwertigen Fader, mit dem eine kontinuierliche Veränderung eines Parameters gesteuert werden kann. Welche Funktion damit über das Keyboard gesteuert wird, liegt dann an der Zuweisung im empfangenen Controller, Klangerzeuger oder der DAW.
Auf der rechten Seite gibt es einen Schalter und einen Taster. Diese werden üblicherweise für die Sustain-Funktion eingesetzt. Mit dem Taster kann das Sustain temporär ausgelöst werden. Der Schalter hingegen hält die Funktion, bis wieder zurückgeschaltet wird. Damit kann zum Beispiel eine Hold-Funktion für einen Arpeggiator realisiert werden. Ebenso lässt sich damit ein Drone-Modus umgesetzt für einen Synthesizer werden, der einen Sound permanent erklingen lässt, während der Anwender dabei beidhändig an den Reglern des Synthesizers herumschrauben oder andere Geräte bedienen kann.
Plus 3 wird mit zwei 1 Meter langen Klinkenkabeln ausgeliefert, die an die beiden Buchsen auf der Stirnseite des Gerätes angeschlossen werden. Außerdem gibt es noch ein Kabel dazu, mit dem Plus 3 an einen semi-modularen Synthesizer oder ein Eurorack-System angeschlossen werden kann, um die Expression-Funktion als einen Attenuator sowie den Taster und Schalter für Gate-Signale nutzen zu können.
Endorphin.es x Loopop Plus 3 soll ab sofort erhältlich sein, der Preis beträgt 79,- Euro.
Coole Idee, gerne weitere tischkompatible „Treter“…
@liquid orange Die meisten Effekt-„Pedale“ sind ja eh schon längst zu „Manualen“ geworden: so habe ich etwa mehr Eventide H9 auf den Tischen und auf Keyboards stehen als auf dem Boden. So eine Bodenhaltung ist für den teuren Klangveredeler (vor allem für seinen großen Kunststoff-Drehknopf) nicht artgerecht. Andere „Pedale“ sind gar nicht fürs Gestiefeltwerden konzipiert; wenn ich an (Auch Beispiel von meinem Pedalboard) Strymon Nightsky denke, und solche Beispiele sind mittlerweile Legion.
@Aljen Ähnlich bei mir, wobei ich nur Pedale von Strymon habe (und noch ein Moogerfooger Delay). Aber die „Schalter“ sind einfach saulaut und wenn man die schnell aktivieren will und leicht von der Seite kommt, geht das nicht immer sofort. Das hackt dann doch schnell und benötigt zu viel Druck. Da wären mir anständige Tasten eben schon lieber.
Und dann verstehe ich nicht, warum man mit einem Analogsignal in ein Pedal rein gehe, das digitalisiert und bearbeitet wird, dann wieder analog raus geht um beim nächsten Pedal wieder digitalisiert zu werden. Eigentlich wären da digitale Verbindungen logischer.
Ich denke da gäbe es schon viel Potential, für Tasteninstrumente angepasste Geräte zu machen.
@liquid orange Mit dem digitalen Bus bin ich ganz Deiner Meinung, allerdings rieche ich schon den Rauch brennender Scheiterhaufen, um die die empörten Gitarreros johlen … :-) Da wird doch schon rausgehört, ob die Pufferung diskret oder mit IC aufgebaut ist, ja sogar ob auf PCB oder Thru Hole. :-P
Zudem bedürfte sowas wohl eines neuen herstellerübergreifenden Standards, und so ein Standard ist AFAIK nur einmal gelungen, namentlich in Form von MIDI. Alleine schon an den neuerlichen redlichen ™ Bemühungen ® um ART, IDIM, und wie sie sich alle schimpfen, ist zu sehen, dass nicht viel zu sehen ist – bzw. der hinreichend berühmte Wald vor lauter Bäumen wieder mal verschwindet. So ein „Collab“ mehrerer Hersteller, gerade in der heutigen Zeit all der Kleinst-Boutique-Anbieter, kann ich mir nun mehr schwer vorstellen. Hoffentlich irre ich mich. Vielleicht reicht mein Vorstellungsvermögen dafür nicht (mehr).
Letzten Endes frag ich mich, ob solche „Luxusprobleme“ doch nicht an Scholastik, Magie oder Homöopathie grenzen. Ok, ich bin knapp 60 und höre es vielleicht deshalb definitiv nicht heraus, ob da hin und her gewandelt wird, jedenfalls nicht bei den digitalen Maschinchen – zZ drei Strymons, einem Eventide, einem Meris und einem DD500 – die mein „Manualboard“ bewohnen. Da habe ich noch ganz andere elektroakustische Erfahrungen mit analogen Pedalen – da hat es gebrummt, gerauscht, geknistert und gekoppelt, dass es einem warm ums Vintage-Herz wurde vom Duft heißer Platinen. Das hochwertige Digitale ist ja mittlerweile für mich wirklich nahe an Asimovs angewandter Magie angelangt. :-)
Wenn ich darüber nachdenke, dass LINN (nicht der von der Drum) seinen Top-Plattendreher zum Gegenwert eines Jahreswagens der oberen Mittelklasse mit einem AD-Wandler (!) anpreist, damit das einst analoge MC-Signal möglichst störungsfrei zum Digitaleingang eines D-Class-Klimax-Verstärkers gelangt, dann kann ich nur sagen: Top Deal, aber da brauche ich schon ein Ohrenupgrade auf digital. Die Lautsprecher kommen mir da so obsolet und überbewertet vor. :-)
Viele Grüße
@Aljen „Letzten Endes frag ich mich, ob solche „Luxusprobleme“ doch nicht an Scholastik, Magie oder Homöopathie grenzen. Ok, ich bin knapp 60 und höre es vielleicht deshalb definitiv nicht heraus“
Da passen wir perfekt zusammen. Bald 60 und ich höre das sicher auch nicht. Mir geht es aber nicht (nur) um den Klang. Stell Dir mal vor, wie weniger und dünnere Kabel Du hättest wenn Du nicht diese Klinkenbomben nutzen müsstest. Was ich immer für ein Gewurstel auf meinem Pult habe. Imponiert bei Nichtkrachmacher enorm, aber zum Nutzen ist das eher etwas nervig…
@liquid orange Jo, Vereinfachung ist oft ne feine Sache. Andererseits… erzähl das mal einem Eurorack-Begeisterten :-)
@Aljen Tja, das Zeugs habe ich ja auch noch und mischle es mit „normalen“ Synth 🤔
@liquid orange Das ist der große Widerspruch. Nach über 40 Jahren digitaler Technik wird in vielen Studios immer noch dreifach gewandelt. Digital ist für viele Hersteller ein Problem und mit AD/DA umschiffen die das einfach. Bitte korrigiert mich aber früher konntest du jeden Consumer-SPDIF querstecken, von Hifi bis zum Interface. Heute gibt es sehr oft Knackser, Aussetzer oder überhaupt kein Signal. Die Geräte benötigen eine Masterclock und selbst die funktioniert nicht immer. In einem Setup mit Audiofuse, Fireface und ADA-8000 musste der alte ADA den Master machen, alle anderen Kombinationen hatten nicht funktioniert. Dazu der Aufwand mit den BNC-Kabeln, ich habe graue Haare bekommen und bin am Ende komplett „in die Box“ gegangen.
Ich glaube RME hat beim Fireface 800 sogar damit geworben, jede digitale Schnittstelle asynchron einbinden zu können und tatsächlich konnte man vom CD-Player bis zum Lexicon-FX alles anstecken. Kommen aber mehrere digitale Signale zusammen wird es schwierig.
Ich kann mir das nur so erklären, daß digitale Signale oft nur halbherzig implementiert werden, rein vom technischen Standpunkt. Am Ende wird noch USB-Audio zum Standard und „Aggregate Devices“ auf allen Plattformen eingeführt. Bei Apple funktioniert es schon, bei Linux geht es ebenfalls in diese Richtung, nur Marktführer Microsoft versaftet in veralteten Treibermodellen, weswegen Windows für mich tot ist, neben anderen Dingen die die sich leisten.
Ich kann mich da nur anschließen – eine tolle Idee die Sinn macht.
@Stratosphere Es gibt schon einiges von dieser Sorte auf dem (Nischen-) Markt. Auch und gerade aus deutschen Landen. Ich habe einige Helferlein dieser Art von einem deutschen ein-Mann-Hersteller namens „Looperwerk“ erstanden. Hochqualitative Komponenten, witzige Ideen und der Preis stimmt. Man kann auch ohne solche Geräte Musik machen, andererseits stellt sich bei den Geräten von Konstantin (so wie bei dem hier gezeigten sicherlich auch) der berühmte Leathermann-Effekt ein: hast du es erst da, brauchst du es ständig.
@Aljen Herzlichen Dank für den Tipp 🙂
Coole Idee aber da dürften ja nur passive (in der Regel) sehr günstige Bauteile verbaut sein, Fader sind eh meist ALPS. Wäre wirklich interessant das mal aufzuschrauben. WIe kommt es zu dem Preis? ~30€ wären angemessen, aber 79€ das muss erstmal jemand erklären.
@bytechop Na ja, Buchsen, Schalter, Fader und mitgelieferte Kabel kann man vielleicht noch für 20€ im Elektronikhandel bekommen. Das speziell gestanzte und gebogene sowie bedruckte Gehäuse kostet aber locker nochmal so viel in Kleinserie. Und der Entwickler/Hersteller möchte ja auch noch was dran verdienen.
@bytechop Passive Teile sollen „sehr günstig“ sein? Im Vergleich womit?
Der Preis – nun ja. Entweder ist er dem Markt angemessen oder das Produkt floppt. Preis vs. Wert. Eig ganz einfach. Es steht jedem frei, Ähnliches auf dem freien Markt anzubieten zu einem wettbewerbsfähigen Preis. Letztendlich entscheidet der Kunde. Immer noch.
@bytechop der Preis besteht aus diversen Faktoren was oft vergessen wird. Bauteile machen dabei nur ein kleiner Teil davon aus. Bei einem Produkt von 79€ kostet das Gerät in der Produktion zwischen 15-25€ schätze ich mal. Da Endorphin.es in Spanien produziert und noch Pedals selbst zusammenschraubt, kostet etwas mehr.
Darauf kommt der Vertrieb, in dem Fall Alex4 (Schneider) der auch Teil des Kuchen will , und dann kommt der Händler der auch sein Teil will der aber genau so Steuer draufbezahlen muss wie die anderen Akteure. Plus Logistik usw. Ich schätze mal ein Händler kauft es ein für 50€ dann hat er eine kleine Marge drauf.
Am besten unterstützt man die Firma und deren Produkt wenn man es direkt bei Endorphin.es kauft da bekommt die Entwickler der größte Anteil. Und da es ein Nischenprodukt ist, ist auch nur schwer möglich Produkte super günstig zu produzieren. Würden sie 10.000 davon produzieren à la Behringer dann geht auch was mit dem Preis.
@Tom Aka SYNTH ANATOMY Kann jeder sehen wie er möchte, generell ist es ja auch so das in der Boutique Käufergemeinschaft Preise meist eh nicht hinterfragt werden und immer das Argument mit der kleinen Firma usw. kommt.