Sound
Die 100 Watt Vollröhrenleistung müssen bei hoher Lautstärke unbedingt mit einem Noisegate gebändigt werden, da sonst so starke Rückkopplungen auftreten, dass der Verstärker nicht ernsthaft nutzbar ist.
Der Grundcharakter des Engl Ritchie Blackmore Signature E650 ist sehr warm und leicht vintage-mäßig, dennoch lassen sich mit dem Heavy-Lead-Kanal auch moderne Highgain-Sounds realisieren. Unabhängig von der Wahl des Kanals, ist der Ton immer sehr kräftig und hat viel Substanz und Fülle.
Der Lead-Sound erinnert durchaus an die klassische Marshall Verzerrung, je nach Einstellung können ihm aber auch leicht Fuzz-ähnliche Klänge entlockt werden.
Für äußerst durchsetzungsstarke Mitten sorgt der Heavy-Lead-Kanal, der zusätzlich auch schöne Obertöne erzeugt. Gerade bei Highgain-Sounds sollten Anhebungen der Höhen und Mitten des Equalizers mit Bedacht eingestellt werden, da der Klang schnell zu scharf und spitz wird.
Der cleane Kanal ist schön transparent und klar, wobei im oberen Drittel seines Regelbereiches bereits leichte Verzerrungen entstehen. Bei der Verwendung eines Singlecoils muss beim Wechsel von Clean auf Crunch der Clean-Regler leicht aufgedreht werden, um einen deutlich hörbaren Anstieg der Verzerrung zu erreichen. Den gleichen Effekt kann man auch mit dem Volumeregler der Gitarre erzielen – vorausgesetzt man hat zuvor für entsprechende Reserven gesorgt. Bei einem Humbucker mit hohem Output reagiert der Crunch-Kanal natürlich kräftiger, wobei er bei gleicher Einstellung im Clean-Kanal auch schon leichte Verzerrungen hervorruft. Wer also diesen Verstärker vielseitig nutzen möchte, sollte die Volume- und Tonregler der Gitarre mit in sein Spiel einbinden. Sicherlich kann man auch mit diversen Tretminen dagegen steuern, aber dann besteht beim Kanalwechsel wieder das Problem, zwei Fußtaster auf einmal betätigen zu müssen.