Newcomer Bleass in Coop mit JEAN-MICHEL JARRE
Die iOS-Newcomer BLEASS aus Frankreich, die sich für ihre Touchscreen-freundlichen, hochwertigen Apps wie reverb, sidekick, filter oder delay ihre Lorbeeren verdient haben, wurden nun auerwählt, unter der Anleitung der Electronica Legende Jean-Michel Jarre eine Generative Audiovisuelle-App mit dem Namen EON erschaffen.
Ähnlich den iOS-Projekten Reflections, Bloom etc. von Brian Eno oder Klingklang von Kraftwerk generiert EON forwährend eine unendlich andauerende, evolvierende und variationsreiche Komposition mit entsprechenden progressiv fortschreitenden, organischen visuellen Darbeitungen. Daher auch der Name.
Bei jedem Start der App sind die audiovisuellen Darbeitungen anders und sie sollen sich praktisch nie wiederholen. Die einzige Einschränkung ist dabei die Batterielaufzeit des iOS-Gerätes.
Die visuelle Repräsentation, von der Jarre schon zu Beginn ein klare Vorstellung hatte, wurde von Alexis André von den Tokyo Sony Computer Laboratories entwickelt, wo André hauptsächlich an Formen der organisch-generativen visuellen Darstellung arbeite. In seinem visuellen Stil wiederholen sich die Darstellungen niemals.
Für den Audioteil fand Jarre Mitstreiter in Alexis Zbik und Vianney Apreleff von BLEASS und gemeinsam erarbeiteten sie einen Algorithmus und sein Regelsystem zur generativen Komposition.
Jarre hatte schon früher mit Stücken wie dem 43 Minuten langen „Waiting for Costeau“ wohl schon ähnliche Visionen gehabt.
Die App ist kompatibel mit iPhone und iPad.
Wenigstens einen Tonartwechsel hätten sie aber mal einbauen können.
Ich habe da jetzt bereits mehre Stunden zugehört und bin fasziniert, beeindruckt aber auch erschrocken und verwirrt. Ist das die Zukunft der Musik? ich meine, das ist ja erst der Anfang, wer meint dass man so was nicht mit jedem Stil machen kann wird sicher bald eines besseren belehrt… Aber wo führt das hin? Was bedeutet das für Musiker und Konsumenten?
Auf jeden Fall finde ich die App klasse gemacht, Sound und Visuals passen perfekt zu JMJ. Natürlich ist das irgendwie immer ähnlich, aber JMJ hat ja schliesslich auch seinen Stil der immer etwas ähnlich ist.
@liquid orange Wenn Du Dich erinnern kannst, es gab ja sowas ähnliches schon für iOS mit der RJDJ Plattform, bei der jeder mehr oder weniger reaktive Musik vöffentlichen konnte.
Es wird sicher eine Entwicklung oder Sparte der „Individuell remixten, reaktiven und generativen“ Musik geben, aber ich denke, das wird auch nur wieder einen Teil der Musiklandschaft ausmachen.
Die bisherigen Apps z.B. von. Björk, Brian Eno oder Kraftwerk etc. hatten bisher zumindest keine großen Auswirkungen in der Richtung. Es kam jetzt keine Schwemme von Bands, die ihre Musik nur als reaktive App heraus gebracht haben, oder so.
Solange „Musik“ immer noch etwas mit „langlebig, wiedererlebaren emotionalem Eindrücken“ zu tun hat, was sich bei generativen Stücken nur schwer realisieren lässt, wird sich das auch wohl kaum ändern.
Auch sind „emotional offenere“ Musikstücke (noch) nicht wirklich im „Mainstream“ angekommen, wo man lieber etwas zum Mitsingen und Mitfühlen hat.
Ausnahmen wie Autechre oder Mouse on Mars (insb. WretchUp) bestätigen ehr die Regel, weil sie doch wieder im Pop / Mainstream-Format als 3 bis 5 Minuten-Stücke veröffentlich sind.
Vielleicht stößt die Jarre App da was an, wer weiß das schon.
meine 2-Cent-Prognose :)