Die Herren Tonexpressor und Master Tone könne man ganz gewöhnlich als Zweiband-EQ betrachten, doch steckt auch hier etwas mehr Raffinesse im Detail. Wahrscheinlich wurde auch deswegen gleich ein buntes Werbeschildchen am Tonexpressor-Poti angebracht. Das Tonexpressor-Poti greift auf eine aktive 9-Volt-Schaltung zurück, die man im Elektronikfach der Korpusrückseite sehr gut erkennen kann. Der dort sichtbare Tonexpressor-Chip ist zuständig für einen kombinierten Bass- und Höhen-Boost, bzw. deren Absenkung. Leider verfügt das Tonexpressor-Poti über keinerlei Mittenrasterstellung, sodass man sich auf sein Gehör verlassen muss. Ferner fügt man bei voll aufgedrehtem Poti noch etwas Gain hinzu, der für mehr Punch und ein knackigeres Signal sorgt, also eine schnelle Signalanhebung, wenn man das Poti geschickt einsetzt und dessen Dynamik ausschöpfen möchte.
Möchte man mehr Höhenanteil im Sound haben, wird das Master Tone-Poti entsprechend reingedreht, leider ist auch hier keinerlei Mittenrasterstellung am Poti zu erkennen. Mit etwas Übung und Feingefühl ist jedoch schnell ein ansprechendes Ergebnis geliefert und dem Wunschsound steht keine Hürde im Weg. Aufpassen muss man nur, wenn die Batterie sich mal verabschieden sollte, denn trotz der passiven Komponenten geht dann nix mehr, der Bass ist dann faktisch tot. Die Batterie ist in einem kleinen Metallrahmen sicher in ihrer Position gehalten, doch benötigt man durch Auf- und Zuschrauben des Elektronikfachdeckels schon an die fünf Minuten zum Wechseln der Batterie und diese fünf Minuten könnte bei einem Gig den Sänger vor ein Ansagenproblem stellen. Also nicht vergessen, nach dem Spielen immer das Klinkenkabel aus dem Bass zu ziehen!
Der Bass in der Praxis
Umgeschnallt haben die 3,8 kg des Epiphone Toby Deluxe IV ein optimales Gewicht. Nicht zu schwer und auch nicht zu leicht hängt der gut austarierte Bass am Körper. Den Bass konnte ich im Proberaum und bei zwei kleinen Gigs antesten und ich muss sagen, die knapp 200,- Euro wären bestens investiert, da der Bass sowohl knörrig-durchsetzungsfähige als auch bassig-tragende Sounds bereitstellt. Wir hatten diverse 70er, 80er und 90er Funk-, Blues- und Rocksongs zu spielen und ohne viel Dreherei an Bass und Amp war das alles klanglich zu realisieren. Sicher hat man für das Geld keinen charakterstarken Überflieger, das alleine geht mit diesen Hölzern schon mal gar nicht zu machen, doch wer eine Zweitbass bzw. ein günstiges Einsteigermodell sucht, wird sicher dem Epiphone Toby Deluxe IV wohlwollend gegenüberstehen. Gut eingestellt hat der Bass an jedem Punkt eine flache Saitenlage und meistert daher auch schnellere Figuren, für diese Preisklasse ist das nicht selbstverständlich.
Klangbeispiele
Alle Klangbeispiele sind per Avalon DI-Box direkt auf den A/D-Wandler gespielt und unbearbeitet als MP3 gewandelt worden. Die Beispiele zeigen das pure Signal ohne irgendwelche Verstärkereinflüsse. Hier geht dann ja auch noch einiges. Ich habe noch eine kleine Improvisation mit mehreren Bassspuren angefertigt, um in aller Kürze die Bandbreite des Basses aufzuzeigen.
Danke für die Konkav-Konvex-Auffrischung – ich hoffe, jetzt merk ich’s mir wirklich ein für allemal ;-)
Sehr schönes Soundbeispiel mit den vier Bässen übrigens!
@p.lange Hallo p.lange, danke für dein Feedback.
Fand das mit mehreren Bass Spuren auch ansprechend und werde den Gedanken beibehalten.Grüße