Die Quadratur des Kreises!
… aus der Sicht eines Gitarristen!
Schon einmal das sagenumwobene Gefühl der Hassliebe kennengelernt? Gerade unter Musikern gibt es unzählige Bandkonstellationen, wo insbesondere die Beziehung zwischen Frontmann und Gitarrist sowohl hochkreative Ergüsse, als auch selbstzerstörerische Grabenkämpfe hervorbrachten und bringen. Nun gut, neben unterschiedlichen Vorstellungen was die persönlichen und gruppendynamischem Prozesse angeht, sind es zumeist die mehr oder minder ausgeprägten Egos, die schon bekannte bis berühmte Bands zerstört oder zumindest belastet haben. Schafft man es jedoch, im entscheidenden Augenblick etwas Selbstreflexion in sein Handeln mit einzubeziehen, gelingt es meistens, innerhalb der Gruppe sein Handeln zum Allgemeinwohl hin abzuändern, gemäß des Mottos „Gemeinsam sind wir stark“. Zur Geschichte: FOH – der Tontechniker als Teamplayer.
Was aber, wenn ein Außenstehender eine Funktion bekleidet, die über Gedeih oder Verderb einer Band entscheidet. Neben des arg strapazierten Bildes des raffgierigen Managers ist es vor allem die Live-Situation, die eine Band zu 100 Prozent in die Abhängigkeit eines Dritten begibt und sie zuweilen dazu verdammt, mit anzusehen, wie sich die Fans die Ohren zuhalten oder entsetzt die Halle verlassen. Dieses Schicksal teilen alle Bands, die den Status der 2x-2-Wege-Boxen-auf-Hochständern Liga verlassen haben, sei es nun eine ambitionierte Coverband bis hinauf zu AC/DC Stadionrock. Der Künstler ist im Zweifelsfall der Dumme, denn niemand im Publikum wird nach der Show seinem Kumpel erzählen. dass der FOH die Gitarren bei 3 kHz viel zu stark gefahren hat, sondern ein knappes „die-Band-war-sch…..“ erstickt jegliches Nachfragen im Kern.
Wer jetzt glaubt, dieser Artikel soll eine Breitseite gegen die Zunft der Saal- und Monitormischer sein, könnte nicht weiter von der Absicht entfernt sein. Vielmehr gibt es jede Menge Möglichkeiten, ein gutes Miteinander zu generieren, um ein maximales Klangerlebnis umzusetzen. Insbesondere die Gitarrenzunft setzt neben dem Frontmann gerne pubertierende Duftmarken, welche eine Zusammenarbeit mit den Technikern erschwert respektive zum Erliegen kommen lässt, von daher auf zum fröhlichen Miteinander.
Gehen wir doch zunächst einmal auf die beiden Protagonisten und ihre besonderen Eigenarten ein, um ihr ureigenstes Verhalten besser nachvollziehen zu können.
Der Saalmischer, besser bekannt als Front-Of-House (FOH)
Auch wenn es viele Musiker immer wieder vergessen, die meisten FOHs sind selber Musiker (gewesen) und kennen auch die andere Seite der Medaille. Sie sind also, wenn sie denn wollen, auch in der Lage, die Ängste und Sorgen des Gitarristen zu verstehen, nur wollen sie es nicht immer, oder aber sie präferieren nunmehr ihre persönliche Vorstellung. Abhängig vom persönlich gespielten Instrument ist meistens auch der Live-Sound angelegt, d.h. ein gelernter Drummer wird immer seinen Focus auf Kick und Snare legen, die dann meistens auch bei der Show klanglich und qualitativ weit vorne liegen.
Das hat aber auch den Nachteil, dass genau dieses Instrument unter ganz besonderer Beobachtung steht und ggf. mit der persönlichen Vorstellung des Musikers kollidiert. Ich habe schon FOHs und Musiker erlebt, die 30 Minuten über das Tuning der Snare gestritten haben, um das Ergebnis später dann in einer infernalischen Lautstärke ersaufen zu lassen. Das war einfach nur Egomanie, sonst nichts! So ein Verhalten ist in mehrfacher Hinsicht dumm, kostet Zeit und bringt nichts, ist aber glücklicherweise meistens die Ausnahme.
Übertragen auf Gitarristen wäre das eine Diskussion über den Grad der Verzerrung, die Bühnenlautstärke, den verwendeten Amp, den Lautsprecher, das Mikrofon, den Sweetspot des Speakers usw.. Alle diese Punkte kann man im Vorfeld besprechen, aber nicht während des Soundchecks, aber dazu später mehr. Generell sollte man sich vor Augen halten dass auch der FOH als Ziel hat, einen Sound zu generieren, den die Zuhörer als klar, gut, angenehm, druckvoll, fett, oder was auch immer empfinden, es gibt nur leider manchmal Situationen, die dies massiv verhindern. Später mehr dazu.
Der Monitormischer
Machen wir es kurz, wer eine starke Tendenz zum Masochismus spürt und Stammkunde im örtlichen Domina-Studio ist, kann sich keinen besseren Job suchen. Der Monitormann ist IMMER eine ganz arme Sau! Warum? Nun, macht er seinen Job perfekt, fällt es niemandem auf und alles geht von davon aus, dass dies der Standard ist. Wenn aber auch nur ein Ping oder Pong zu laut, leise, scharf, dumpf oder was auch immer ist, bekommt der Monitormann die ganze Breitseite ab, oft genug ohne zu wissen, wofür überhaupt. Den persönlichen Monitorsound Geschmack des jeweiligen Künstlers zu treffen, ist pures Glücksspiel, von daher kannst du als Monitormann/frau nur verlieren. Apropos Frau, wer die Chance hat, eine Frau als Monitormischerin zu bekommen, unbedingt nehmen. Der tobende Künstler schreit eine Frau deutlich weniger an als einen männlichen Kollegen.
Der Gitarrist
Neben dem Sänger das am meisten nervende Element im Klangkosmos einer Band (ich darf das sagen ;-) Logisch, ist er es doch, der in fast jedem Song ein Solo spielen darf. Nun gut, der Sänger hat seines Erachtens den ganzen Song über ein Solo und lenkt im Solo auch noch mit seinen Grimassen vom Solo ab, aber im Gegensatz zum Beispiel zu der armen Bassgestalt auf der anderen Seite der Bühne steht man doch immer noch sehr gut da. OK, manchmal gibt es den „Rhythmusgitarristen“, der eigentlich nur mit auf der Bühne steht, da er das Booking macht oder die Namensrechte an der Band besitzt, aber sobald der „Leadgitarrist“ anfängt regelmäßig zu üben, ist es vorbei mit Lustig. Jetzt gilt es, dem Publikum die mühsam erarbeiteten Passagen auch in der richtigen akustischen Ausleuchtung zu präsentieren, d.h. MINDESTENS in der Lautstärke, die sonst der Sänger während des gesamten restlichen Songs für sich beansprucht.
Ach ja, es dürfte wohl klar sein, dass alle Gitarristen am liebsten Instrumentalmusik machen würden, aber leider würden dann noch weniger Besucher zu den Shows kommen, wenn man nicht gerade über den Status eines Jeff Beck oder Steve Vai verfügt. Also nimmt man notgedrungen das „Aufmerksamkeitsabsobtionselement“ mit ins Boot oder aber man versucht diesen Posten gleich mit zu übernehmen, von dem ich nur tunlichst abraten kann. Merke, Richie Kotzen ist der einzige Gitarrist, der sowohl hervorragend Gitarren spielt als auch ebenso gut singt.
So, nachdem wir jetzt jedem der Protagonisten ordentlich was vor den Latz geknallt haben, widmen wir uns der Quadratur des Kreises, sprich, wie bringen wir diese Personen zusammen, auf dass nicht nur ein guter Sound generiert wird, sondern vor allem der Spaß an der Sache nicht zu kurz kommt?
1.) Verständnis für die Situation des anderen haben
Wer jemals mitbekommen hat, wie viel Stress auf einen FOH vor allem in einer Festivalsituation zukommen kann, wird das klangliche Ergebnis der PA gleich ganz anders bewerten. Fehlerhafte Signalübertragung, abstürzende Digitalpulte oder der Klassiker, falsch gesteckte Mikrofone, lassen dem FOH keine Chance einen Sound zu schaffen, das ist purer Überlebenskampf. Wenn dann noch das Talkback zur Bühne ausfällt, geht gar nichts mehr. Hier ist es absolut kontraproduktiv, mittels wilder Gesten oder Verbalattacken noch zusätzlichen Stress zu generieren, zumal das Gehirn des FOH erst einmal mit der Lösung des Problems beschäftigt ist.
Das Gleiche gilt für den Monitormann. Auch wenn hier zuweilen Inkompetenz („für FOH war der nicht gut genug“) die Show nahezu zum Erliegen bringen kann, wird wildes Schreien oder Toben nichts an der Situation ändern, außer dass man das Ergebnis weiter verschlechtert. Auf der anderen Seite muss man sich vor Augen halten, dass bei fehlendem oder zu lautem Sound kein Musiker mehr seine Leistung bringen kann. Allein die Sorge um den Sound lässt 99 Prozent aller Gitarristen bereits so sehr verkrampfen, dass die persönliche Leistung ins Bodenlose fällt. Je mehr Souveränität ein Techniker ausstrahlt, umso mehr sorgt er für Entspannung.
2.) Im Vorfeld miteinander reden
Wer nicht miteinander kommuniziert, kann nicht wissen, was der andere haben will. Ich kenne FOHs, die früher mit der Bundesliga der Künstler gearbeitet haben und ihre latente Grundarroganz mit völliger Beratungsresistenz ergänzen. Hier sollte man noch einmal kurz in Erinnerung bringen, wer der Arbeitgeber und wer der Arbeitnehmer ist, bei Weiterführung des Egotrips, Trennung von selbigem. Ich kenne aber auch FOHs, die mit dir vor der Show zusammensitzen und möglichst viele Parallelen in Sachen Klang ausarbeiten und sich die Besonderheiten der Band anhören.
Nur wenn man sich im Vorfeld austauscht, kann man die Missverständnisse minimieren. Dabei hilft es ungemein, wenn man die Grundkenntnisse des Tontechniker Lateins beherrscht und man sich als Gitarrist nicht nur im emotionalen Hilfslosigkeitsjargon im Stil von „muss drücken“ ausdrückt. Natürlich ist es nicht die Aufgabe des Gitarristen, dem FOH den Güte-Wert des vollparametrischen Mittenfilters zu nennen, aber es hilft schon ungemein, wenn man sich in Frequenzen auskennt, um dem Techniker seine präferierten Peaks zu nennen. Austausch schafft Vertrauen auf beiden Seiten und hilft der anschließenden Show ungemein.
3.) Lautstärke
Der wichtigste Punkt überhaupt! ÜBERHAUPT!!! Man kann es gar nicht oft genug erwähnen, aber gerade bei Gitarristen gibt es eine unerreichte Hörschwelle, die mit dem Instrumente geradezu ins Gehirn implantiert werden. „Unsere Amps schiessen scharf und zwar nach vorne“. Laut, lauter, am lautesten und dann noch mit der falschen Boxenaufstellung. Nun gut, jetzt haben sich alle wieder beruhigt und wir gehen dem Problem auf den Grund und zwar sowohl bei den Damen und Herren der 6-8 Saiten, als auch bei den Herren am Mischpult. Ja, auch diese haben des Öfteren einen an der Klatsche, was Lautstärke angeht.
Eins vorneweg, nichts, wirklich gar nichts ist mit dem Adrenalinausstoß zu vergleichen, wenn man vor einem aufgerissen Fullstack im Heavy Crunch Modus steht und AC/DC-artiges Riffmaterial im Potenzwahn absondert. Ein traumhaftes Erlebnis, was ausgehend von den 60ern bis hinauf zu den späten 70ern ein notwendiges Übel darstellte. Mangels leistungsstarker PA-Systeme musste noch viel von der Bühne aus beschallt werden, mit dem Ergebnis, dass man einen großartigen Gitarrensound auf der Bühne hatte und nach spätestens zehn Jahren taub war. War aber nicht so schlimm, denn die wenigsten Rockstars erlebten zu dieser Zeit ihren 50. Geburtstag, von daher hatte man aber bis dato wenigstens einen tollen Sound.
Niemand, auch nicht der Schreiber dieser Zeilen, kann sich von diesem Körpergefühl freisprechen, allerdings ist heutzutage niemand mehr willens, den zwangsweise auftretenden Gehörverlust mit in Kauf zu nehmen. Zudem sind in Zeiten von Inear-Systemen Bühnenlautstärken jenseits der „ich-kann-noch-ein-Feedback-damit-erzeugen“ Schwelle obsolet geworden. Wenn man nun noch die Cabinets gerade nach vorne stellt, erzeugt die Backline bereits so viel Schalldruck von der Bühne aus, dass der FOH die PA viel zu stark aufreißen muss, um noch darüber zu kommen. Dies muss er tun, um die Instrumente unabhängig pegeln zu können oder aber er überlässt die Beschallung der einen Hallenseite der Backline und dreht die Gitarre nur noch etwas in die andere Seite hinein, was immer zu einem unausgewogenen Sound führt.
Die Lösung liegt im Bühnenaufbau. Wer eine Mindestlautstärke für seinen Sound benötigt, die laut FOH über der vertretbaren Grenze liegt und über belastbare Mitmusiker verfügt, sollte sein Backline im 90 Grad Winkel zur Bühnenvorderseite aufbauen. Dies hat den Vorteil, dass die gesamte Energie auf die Bühne strahlt und man die Gitarre kaum noch im Monitor benötigt. Der Nachteil ist, dass man seine Lautstärke nun den Wünschen der Kollegen anpassen muss. Wenn sich hier nun auch keine passende Lösung finden lässt, greift man zur ungewöhnlichsten Lösung, Man nimmt seine Cabinets als Wedges. bei einer 412er bedarf es da schon eines Fotograbens plus Flightcase, aber mit einer 212er lässt sich auch auf einer normalen Bühne Gutes erreichen.
Und jetzt zum FOH in Sachen Lautstärke! Kurz gesagt, die Jungs sind keinen Deut besser als Gitarristen. Auch hier definieren sich die meisten Tonkutscher über eine extrem drückende Kick und eine knallende Snare, was zur Folge hat, dass die Endlautstärke in der Halle in 90 % aller Fälle zu hoch ist.
Dank Class-D Technologie stehen heutzutage unzählige Kilowatt zur Verfügung, was nahezu alle Konzertbesucher dazu nötigt, mit Gehörschutz zum Konzert zu kommen. Fazit, einige FOHs mischen dann auch noch für den Gehörschutz, was eine zusätzliche Erhöhung der Lautstärke bedeutet. Das Ergebnis ist nicht auszuhalten. Jegliche Feinheiten im Gitarrenspiel, von klanglichen Aspekten wie Tonabnehmer oder Verstärker bleibt nichts übrig, man kann dankbar sein, wenn man überhaupt hört, was die Musiker spielen. Wann habt ihr das letzte Mal in einem Rock/Metalkonzert gehört, was genau der Bassist im Bandkontext spielt?
Die Lösung ist so unfassbar einfach, dass man es kaum aussprechen mag, einfach leiser machen. Auch bei einem Rockkonzert, auch bei einem Metalkonzert. Nur weil der eine besoffene Fan nach mehr Lärm brüllt und der eine während des Konzerts besoffene Schreiberling im Review später von einer zu geringen Lautstärke schreibt, ist es nicht Aufgabe des Saalmischers, den restlichen Musikfans ihre teuer erworbene Karte audiophil in den Mülleimer zu schmeißen.
4.) Klang Live / Proberaum / Studio
Als Gitarrist macht man bzgl. seines Sounds einen Entwicklungsprozess durch, der das ganze Leben lang anhält. Zunächst dauert es Jahre, seinen Sound zu finden und mit seinen technischen Fähigkeiten abzugleichen. Ab diesem Punkt ist der Proberaum Sound das Maß aller Dinge, an Natürlichkeit (sofern man nicht schon Kemper-verseucht ist) nicht zu überbieten. Dann kommt der erste Schock bei Demoaufnahmen, wo man feststellt, dass die Gitarre über Studiomonitore im Regieraum völlig anders klingt als im Proberaum. Es fehlt der Druck, die Interaktion mit dem Lautsprecher und überhaupt scheint alles viel dünner als im Proberaum. Nur durch viel gutes Zureden schafft es der Tontechniker schließlich, dass der Gitarrist erkennt, dass ein Mikrofon, das am Speaker klebt, anders arbeitet als das menschliche Gehör usw..
Der zweite Schock ereilt den Musiker auf der Bühne, wenn er seinen Sound durch eine Monitorbox hört. Scharf, spitz (könnte man doch nur den Tweeter abklemmen …) und dann erzählt einem der FOH auch noch, dass der Gitarrensound nicht gut wäre. Einige Frequenzen kann der FOH durch Mikrofonwahl und -positionierung beeinflussen, was er nicht verändern kann, ist der Verzerrungsgrad. Merke, je weniger Gain, umso besser kann man deinen Sound im Endeffekt mischen. Dein Spiel wird dynamischer, klarer, direkter, durchsichtiger, sogar scheinbar lauter. Für den Solosound kann man ja noch einen anderen Kanal oder den ominösen Overdrive hinzunehmen, aber im Rhythmussound solltest du nur den Verzerrungsgrad nehmen, den du unbedingt haben musst, nicht mehr. Weniger Rückkopplungen und ein „entbreiter Sound“ danken es dir.
Haha, gut geschrieben. Ich kenne auch beide Seiten sehr gut. Vergessen hast Du den Drummer, der oftmals überhaupt dafür verantwortlich ist, dass im Proberaum und auf der Bühne eine überhöhte Lautstärke erforderlich ist. Hier kommt das Argument, dass die Drums ohne ordentliche körperliche Arbeit nicht klingen, noch bevor der Gitarrist seinen Marshall auf 11 gedreht hat. Und genau das ist absolut falsch. Ich spiele mittlerweile seit vielen Jahren in Kirchen und nur noch mit Drummern aus der Oberliga. Da kommt dann selbst bei leisem Spiel ein so guter Sound raus, dass die Multitrack-Mitschnitte, die ich oft mit nur vier Mikros am Drumset mache, richtig gut sind. Und auf den Chormikrofonen ist kaum Übersprechen von den Drums! Natürlich dürfen die Jungs dann zwischendurch auch mal richtig loslegen, aber meistens müssen sie das gar nicht. Eine Snare kann, wenn man sie richtig spielen kann, auch unterhalb von 120 dB SPL gut klingen. Meistens dann sogar noch besser, weil man wirklich mal die Feinheiten zwischen den lauteren Schlägen hört und nicht zwingend einen Kompressor benötigt, der alles glatt bügelt. Gute Gitarristen erkennt man übrigens daran, dass sie auch mal einen Ton mit etwas Vibrato für mehrere Sekunden stehen lassen können und er gut klingt. Wenn dann noch „clean“ und „Overdrive“ bekannt sind und nicht nur „hotter then hell“ Distortion, gewonnen.
@Markus Galla Hi Markus,
Vollkommen richtig, habe auch schon mit Drummern gearbeitet, die das leise und trotzdem Druckvoll und dynamisch hin kriegen. Da musst du auch soundmässig fast nix machen, da die Trommeln 1a gestimmt sind und das ganze Set aus einem Guss ist. Da reichen dann auch 3-4 Mikros, wie früher (sehr viel früher) eben.
Mit den Gitarristen ebenso, ich erinnere mich an ein Album, dass wir mit diesem Peavey Van Halen Amp eingespielt haben, volle Breitseite, klang fett. Aber für ein Solo habe ich ihm das Ding auf Crunch gedreht, er musste furchtbar arbeiten, aber das Ergebnis ging unter die Haut.
Hi Axel,
Ich frage mal bei Peter nach, ob ich das durch „die Aufgabe des Tontechnikers aus Sicht des Tontechnikers“ erweitern darf ?
Der Techniker ist immer Dienstleister,er hat sich also der Soundidee der Band(soweit vorhanden) anzunähern. Punkt.
Aber es muss ein Miteinander stattfinden, sonst klappt das, wie überall, nicht.
Vorherige Absprache ist natürlich optimal, aber wenn du, wir mir schon geschehen, bei einem größeren Festival 11 der 12 Bands zu mischen hast (ohne vorige Ansage vom Veranstalter) und der einzige mitgebrachte FOH-Mann der einen Band dir auch noch während deiner Arbeit zur „Inspektion“ am Pultplatz rum läuft und wichtig wichtig tut kannst du das vergessen.
Beim Monitormix ist keine Maso-Ader erforderlich, man sollte aber wissen, was man tut, dann ist das eine sehr befriedigende Arbeit, die ich sehr gerne mache, da es hier zu 100% sitzen muss. Für FOH reichen 85%, da merken weder Band noch Publikum die fehlenden 15%.
Immer noch mein Highlight aus der Monitor Kategorie, wenn auch schon ein Weilchen her: Die Jungs von Monster Magnet haben sich bei einem Clubgig nach dem Auftritt mit Handschlag bedankt, der Soundcheck lief übrigens nur mit der Technikcrew, hatte also bis dahin quasi keinen Kontakt zur Band. Das war echt das Lauteste was ich jemals gefahren habe. Und kein einziges Feedback, klar (Schulterklopf)