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Feature: Die Downtuning-Fibel für Gitarristen

Wie tief hast du es gerne?

1. März 2018

Downtuning titel

Wohlan, meine Damen und Herren, wer von euch erinnert sich an seinen ersten Song, bei dem er/sie erkannt hat, dass hier nicht alles mit „rechten“ Dingen zugeht, meistens davon ausgelöst, dass, sofern es sich um eine gitarrendominierte Aufnahme handelte, der Gitarrist die coolsten Licks mit Leersaiten spielte und die Bands immer so merkwürdige Tonarten, wie Es, As oder Des nahmen? Bei mir war es 1979 das erste Van Halen Album, welches abgesehen von dem damals ohnehin völlig unfassbaren Gitarrenspiel von Edward van Halen auch noch einen druckvollen Gitarrensound sein Eigen nahm. Ja, es war natürlich auch der legendäre spannungsmodifizierte „Brown“-Sound, aber nein, das war es nicht, was ich heraushörte.

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Wer nun der erste Musiker war, der durch das Verlassen des Standard-E-Tunings der Gitarre den Grundklang des Instrumentes in neue Bahnen lenkte, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen, Tatsache aber bleibt, dass zu Beginn der Achtziger gerade im Heavy-Bereich die Anzahl der tiefer gestimmten Plattenproduktionen massiv zunahm, sogar so stark, dass es nahezu keine Aufnahmen mehr in Standard-Tuning gab. Dabei ist die Abwandlung des Standard-Tunings, insbesondere unter Slide-Gitarristen, alles andere als ungewöhnlich, allerdings hat die Verwendung von Open-Tunings ausschließlich harmonische Gründe, keine klanglichen.

Warum also will man das Althergebrachte denn nun unbedingt abwandeln, wo es doch seit Dekaden hervorragend funktioniert? Ist es nur der Drang der Jugend, etwas Etabliertes zu verwerfen und als Hauptgrund die Herangehensweise „Hauptsache anders“ anzuführen oder steckt mehr dahinter? Um sich dessen bewusst zu werden, sollten wir uns zunächst einmal eine klassische Bandkonstellation mit ihren ureigensten Funktionen ansehen.

Ausgangsmaterial

Nehmen wir einmal an, wir sind eine typische, gitarrenlastige Band in der beliebten Sechziger-Besetzung à la Led Zeppelin oder Free, will heißen: Vocals, Guitar, Bass und Drums. Warum keine Keyboards? Nun, bis zur Etablierung des polyfonen Synthesizers bedeuteten Keyboards Orgel, Klavier oder zumindest E-Piano, was mit einem Transportvolumen von mindestens 70 Kilogramm pro Instrument zu Buche schlug. Bestes Beispiel, Hammond plus Leslie, ca. 200 Kilogramm OHNE Flightcase o. ä. Mit der Plastikleiste trat dann erstmals eine transportable Lösung auf den Plan und schaffte es zu gleich bei Bedarf, alle Frequenzen für sich zu vereinnahmen. Abhängig von den handwerklichen Fähigkeiten (oder dem Transpose-Regler) spielen auch Tonarten für einen Keyboarder keine Rolle, d. h. das Thema Downtuning ist für einen Keyboarder völlig uninteressant.

Allerdings freuten sich viele Noten-gestählte Keyboarder wie Bolle über die ersten Downtunings, da die verhassten „Gitarristentonarten“ wie A-Dur (3 #), E-Dur (4 #) oder auch F#-Dur (6 #) durch die weitaus geläufigeren Tonarten As-Dur (4 b), Es-Dur (3 b) oder F-Dur (1 b) ersetzt wurden. Nun gut, Keyboards raus aus der Überlegung und sich den Saiten, insbesondere den Leersaiten zugewandt. Wenn wir das o. g. Standard-Quartett frequenziell betrachten, so fällt recht schnell die mittenlastige Ausrichtung des Klangmaterials auf. Auch wenn man mit der Bassdrum sehr viel zwischen 60 – 100 Hz abdeckt und der Bass je nach Klangregelung zwischen 100 – 500 Hz ein durchaus gutes Fundament legen kann, darüber beginnt die große Kluft der Frequenzlöcher.

Auch wenn das Notenbild der tiefen E-Saite einer Gitarre im Violinschlüssel anderes vermuten lässt, selbst im High-Gain-Bereich vermittelt eine in Sachen Effekten (z. B. Octaver) nicht weiter bearbeitete E-Gitarre zwar ein schneidendes Mittenbrett (ca. 1-3 kHz) und zuweilen beißenden Höhen (ab 4 kHz), aber der von modernen Produktionen bekannte Schub will sich in diesem Tuning nicht wirklich einstellen. Nicht missverstehen, diese Aussage bedeutet nicht, dass man keine druckvollen Produktionen im Standard-Tuning umsetzen kann, zumal die größten Hits der Gitarrengeschichte allesamt in Standard-Tuning geschrieben und aufgenommen wurden, aber in unserer bassfixierten Zeit wirken ältere Aufnahmen nicht nur aufgrund des damals noch unbekannten Masterings deutlich druckloser.

Neben den Toms der Drums, welche tonal etwas über dem Bass sitzen und der Snare, welche sich in einem vergleichbaren Range wie die Gitarre befindet, haben wir dann noch die Becken (gerne mit Hochpass-Filter) und unserem Sänger, der nun einen Umfang finden muss, um sich gegen das Gitarrenbrett durchzusetzen. Kurze Frage, wem ist bereits aufgefallen, dass die großen Rock-Hits der Sechziger und Siebziger in Sachen männlichen Gesangs eine einzige Quälerei des Stimmumfangs darstellt? Was schon manche Coverbands in den Wahnsinn und zu Verzweiflungstaten im Stil von „Frau-singt-Männerstimme“ getrieben hat, war ein fester Bestandteil des Suchens nach dem Frequenzloch. OK, etwas Angeber- und Potenzgehabe (wer kommt höher) war natürlich auch dabei, aber wer einmal versucht hat, AC/DC, Led Zeppelin oder Deep Purple in den Originaltonarten zu singen, weiß wovon ich schreibe.

Vocalmäßig wird es interessant ab 2:24 …

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Um über den gesamten Song verteilt gleichermaßen hörbar zu bleiben, setzten sich die Sänger tonal über die Gitarre, was zwangsweise einen mehr als ambitionierten Tenor ergab. In diesen Lagen befindet man sich fest in den Registern einer Frauenstimme. Gleichzeitig haben wir eine Tiefmittensenke zwischen 500 – 1500 Hz, genau dem Bereich, welcher im Gesamtkontext auch über das berüchtigte Küchenradio einen leicht drückenden Sound ermöglicht. Nun denn, schauen wir uns doch zunächst einmal die rein praktischen Vorteile des Downtunings an.

Die Vorteile des Downtuning

Es ist eine Mutmaßung, aber das erste Downtuning wurde wahrscheinlich aus der Not heraus geboren. Wir kennen das Problem, Sänger ist erkältet oder anderweitig angeschlagen und schafft die hohen Töne nicht mehr. Was machen die liebe- und verständnisvollen Kollegen der Saitenzunft? Sie stimmen ihre Instrumente tiefer. Bei einem Halbton ist das Spielgefühl noch verhältnismäßig identisch wie beim Standard-Tuning, darüber hinaus muss das Instrument angepasst werden. Im Prinzip kein großes Ding, wenn man mal von dem Trauerspiel des Tribute-Led-Zeppelin-Konzerts vor ein paar Jahren absieht, bei dem Jimmy Page seine Gitarre bereits 3 Halbtöne tiefer stimmte und Robert Plant dennoch keinen Ton bei den hohen Passagen traf.

Der zweite Vorteil beim Downtuning ist eine Verschiebung der Haupt- und Ober/Untertonfrequenzen der Instrumente nach unten hin. Jetzt übernimmt die Gitarre ebenfalls den Tiefmittenbereich und bekommt somit einen deutlich druckvolleren Sound, was im Allgemeinen als „fetter“ empfunden wird und somit sich besser für die klassische „Dicke-Hose“ bei Gitarristen eignet, was wir ja alle so an unserem Instrument lieben.

Die Nachteile des Downtuning

Wo viel Licht, da leider auch viel Schatten. Hauptsächlich zwei Probleme treten auf, sobald man sich in die Untiefen des Downtunings begibt. Das erste Problem ist mit einigen Änderungen am Instrument noch zu beheben, das Zweite leider nicht, wobei beide Probleme auf simpler Physik basieren. Problem 1 ist die Saitenspannung des Instrumentes. Mit zunehmendem Downtuning sinkt die Saitenspannung, was ab einem gewissen Punkt zu unsauberem Ein- und Ausschwingverhalten der Saite führt. Insbesondere ein harter Anschlag mittels eines Plektrons führt zu einer zu starken Auslenkung der Saite, was den anvisierten Ton zunächst zu hoch erklingen lässt, um erst nach ein paar Millisekunden den eigentlichen Ton zu treffen. Zudem muss man eine akribische Kontrolle über den Saitendruck sein Eigen nennen, ansonsten endet man im tonalen Nirvana, wie man es gerne bei einigen Livekonzerten z. B. der Gruppe Korn (7-Saiter, 2 Halbtöne runter auf A) erleiden musste.

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Diesem Problem beim Downtuning kann man mit dickeren Saiten zu Leibe rücken, wobei man die Faustregel „pro Halbton eine Saitenstärke mehr“ als Basis nutzen kann. Während der Trussrod die veränderte Saitenstärke in Kompensation mit der Saitenspannung nahezu immer gut wegsteckt, bedarf es bei einem Vibratosystem, insbesondere wenn es sich um ein Free-Floating System handelt, schon mal einer Nachjustierung. Was aber definitiv bei einem Saitensatztausch zweiten Grades erledigt werden muss, ist ein fachmännisches Nachfeilen des Sattels. Die dickeren Saiten verbeißen sich regelrecht in die Kerben und sorgen für ein hakeliges Springen der Saite während des Stimmvorgangs, was einem jegliche Freude nimmt.

Downtuning Ritt Strings

— Mit einem 013er Satz und nicht umsponnener G-Saite in ungeahnte Tiefen —

Das zweite Problem beim Downtuning ist von größerer Natur und lässt sich nur im Bandkontext genauer erörtern. Viele von euch haben sich bestimmt gefragt, wo das Standard-Tuning seinen Ursprung hat. Warum tiefe E-Saite? Warum nicht direkt alles viel tiefer, auch schon zu Beginn der Elektrifizierung der Gitarre, des Basses? Nun, am anderen Ende des Kabels steht ja die zweite wichtige Komponente des Sounds, der Verstärker nebst Lautsprecher und diese waren zu Anfang der Verstärkergeschichte im Allgemeinen deutlich kleiner dimensioniert als aktuelle Produkte. Je tiefer die zu übertragende Frequenz, umso mehr Energie muss aufgebracht werden, um das Signal sauber zu übertragen. Im Laufe der Dekaden hat sich das Standard-Tuning als perfekter Mittelweg zwischen Transparenz, Belastung der einzelnen Komponenten und Durchsetzungsvermögen im menschlichen Gehör herauskristallisiert, will heißen, das Standard-Tuning basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung.

Ebenso viele von euch haben aber bestimmt auch schon YouTube-Videos gesehen, wo ein Gitarrist mit extremen Downtuning einen sehr fetten Sound erzeugt, dabei aber maximal von einem Drumloop oder sehr reduziertem Schlagzeug begleitet werden. Allein für sich genommen mag der Sound für tiefe Kinnladen sorgen, im Zusammenspiel mit einer Band ist er dann nicht mehr zu orten. Je mehr Bassanteil ein Gitarrensound beinhaltet, umso mehr drückt das Einzelsignal und umso weniger bandtauglich ist der Sound. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass die Gitarre bei akzeptabler Lautstärke im Mix nicht mehr zu hören ist oder aber so laut gemacht werden muss, dass man ein unausgeglichenes Klangbild hat.

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Forum
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    Kosh

    als großer freund des klassischen Herrenwitzes und des gepflegten kalauers möchte ich euch herzlich zu dieser Überschrift beglückwünschen…

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    AMAZONA Archiv

    Da fragt man sich ob bei der ganzen Tiefstimmerei der Bassist nicht auf eine „normal“ gestimmte Gitarre umteigen sollte ;-) Drop-D finde ich cool. Meine letzten Metal-Songs sind alle in diesem Tuning und ich mag’s, auch wenn die tiefe Saite schon ungewohnt labrig ist.

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    electrojesus

    Für uns von ZOMBIESLUT war die Baritongitarre die Rettung: derb, fett und elend tief. Wir haben auf G gestimmt, denn nur im tiefen Grab ist Death Metal wirklich richtig schwer. Zu hören auch auf YT.

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    AMAZONA Archiv

    Genial ehrlicher Artikel! Danke für die klaren Worte über die Tiefen der Frequenzen und den Kampf um die Vorherrschaft! Diese immer tiefer Stimmerei geht mir langsam aber sicher auf den Keks. Gitarren bekommen immer mehr Saiten, Amps werden speziell für die tiefen Töne technisch anders hergestellt und die Chassis und Lautsprecher auch. Doch wie klingt das am Ende? Guitars out of hells fire oder einfach nur noch schrecklich? Für mich endet downtuning bei drop D dannach klingt es für mich nicht mehr harmonisch. Aber jeder wie er will. Ich weiß nur, um so tiefer um so weniger Freude finde ich für meine Musik.

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        AMAZONA Archiv

        @Dirk Matten Aber die tiefen Frequenzen sind die Basis für Alles.

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            AMAZONA Archiv

            @Dirk Matten hehehe…

            jedoch kannst du die Kartoffel mit der Hand greifen, die Soße rinnt dir durch die Finger.

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                AMAZONA Archiv

                @Dirk Matten Schade, da entgeht dir eine vollkommen neue sinnliche Erfahrung. Mach mal den Seewolf Stunt (mit einer warmen, gekochten Kartoffel)! ;-)

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    AMAZONA Archiv

    Stimme generell auch DAD tritratrullala… runter. Braucht man nicht so bescheuert rumzugreifen. Ein Finger, ein Chord. Muss doch nicht groß rumwichsen für so’n Postpunk/ New Wave Zeugs

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    Inframosch

    Toller Artikel! Mir hat besonders gefallen, daß Du erklärt hast, warum sich bestimmte Traditionen nunmal ergeben haben und das man in einer Band eben alle Mitspieler berücksichtigen muß. Was das Problem mit dem „Soundmatsch“ angeht, denke ich aber, daß in Sachen Technik da in den nächsten Jahren noch Verbesserungen stattfinden werden.
    Von wegen Mensur: Gab es nicht mal in den 60ern eine Band, wo ein linkshändiger Bassist mit einem Shortscale Bass gespielt hat? Aber ich habe gehört, die haben mit Live-spielen aufgehört, weil sie das Gekreische der Fans nicht mehr übertönen konnten!

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    AMAZONA Archiv

    Toller Artikel, vielen Dank, Axel.

    Zwei Dinge: Van Halen (I) wurde bereits 1978 veröffentlicht.
    https://www.discogs.com/Van-Halen-Van-Halen/master/29426 1979 war bereits Van Halen II erschienen.

    Muss es immer Denglisch sein? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Denglisch

    Als Exil-Deutscher in GB kann ich sagen, dass „Downtuning“ hier wirklich nicht gebräuchlich ist, genauso wenig, wie „Handy“, „Service Point“, etc. ;-)

    Im Übrigen lese ich deine informativen und kompetenten Beiträge immer sehr gerne, bitte weiter so!

    • Profilbild
      Dirk Matten RED

      Ich habe mal recherchiert, das Netz gibt für „Downtuning“ den deutschen Begriff „Leistungsverminderung“ an. Das ist hier natürlich nicht gemeint, aber es ist ja bekannt, dass bei Genre-typischer Sprache im Bereich Musik/Musikinstrumenten gerne Begriffe verwendet werden, die „cool“ sind und Internationalität suggerieren sollen. „Tieferstimmung“ liest sich einfach nicht so geil und kommt eher piefig rüber, „Downtuning“ versteht hier jeder Leser. Vorschläge erbeten, würde versuchen, die umzusetzen.

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        AMAZONA Archiv

        @Dirk Matten Stimmung herunterfahren, Stimmtiefelung,
        ;-)

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            AMAZONA Archiv

            @Dirk Matten Stimmungstieferlegung… ist schon lustig, wie schwierig es ist, etwas pfiffiges zu finden, dass nicht aus drei (oder mehreren) Worten besteht. Obwohl genau dieses Merkmal der deutschen Sprache ironischerweise von den Engländern sehr bewundert wird.
            https://www.deutsch-als-fremdsprache-lernen.de/deutsche-substantive-zusammengesetzte-nomen-komposita/

            Wenn es zu kompliziert wird könnte man natürlich auch noch eine Abkürzung finden („TÜV“, „SCHUKO“, etc.)

            Da im englischen Sprachgebrauch zusammengesetzte Nomen ungebräuchlich bzw. sehr unüblich sind, wäre die
            „richtige“ Schreibweise für Downtuning wohl eher Down Tuning.

            Mein Vorschlag für die „coole“ Version: Dropped Tuning bzw. Drop Tuning (beides gleichermaßen verwendbar) .

            PS. Ich habe hier vor Jahren mal eine Band aufgenommen, die in „Drop(ped) B“ (B=H, 5 Halbtöne unter E) gestimmt haben. Erinnere mich noch genau, wie die Saiten (speziell Bass-) über das Griffbrett geschlabbert sind. Ein Graus, von der Intonation ganz zu schweigen.
            https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_guitar_tunings#Dropped

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      Axel Ritt RED

      danke für das Lob. Ja, mit der Begrifflichkeit ist immer so eine Sache, natürlich sind Bezeichnungen wie „Downtuning“ und „Handy“ völliger Mist, aber als Autor ist es ja meine Aufgabe eine Aussage / Einschätzung / Meinung möglichst vielen Lesern zugänglich zu machen. Wenn ich z. B. von „Mobile“ spreche, werde ich in Deutschland nur verwirrt angesehen. Bzgl. VH, ja, die erste Scheibe kam 1978 raus, aber ich habe sie erst 1979 das erste Mal gehört, bin ein Spätzünder :-)

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        AMAZONA Archiv

        @Axel Ritt Dachte ich mir, bezüglich VH Alben (die ich selbst (altersbedingt) sehr viel später entdeckte). Kann mir gut vorstellen, wie dieses erste Album reingehauen haben muss…

        • Profilbild
          Axel Ritt RED

          es war unbeschreiblich. Nicht alle Songs haben bei mir gezündet, aber der Gitarrensound und vor allem die Tapping Technik waren einzigartig. Es gab ja noch kein Internet und niemand wusste wie EVH das spielt. Ich habe mir einen Wolf geübt und nicht einmal ansatzweise das Prinzip erkannt. War ja klar dass ein gelernter Pianist auf diese Idee kommen musste :-)

          • Profilbild
            Stephan Güte RED

            @Axel Ritt Witzig, wir sind da echt eine komplette (Gitarren) Generation auseinander :D

            Als ich mit den ersten Gehversuchen anfing, war es Mitte der 80er Jahre und da war Eddie schon wieder out, bzw. Oldschool. Jason Becker, Marty Friedman, Joey Tafolla, natürlich der Yngwie und Tony MacAlpine waren da unsere Helden. Dagegen war das Einfinger-Einsaiten-Gehammer von Eddie und das ewige Floyd-Rose-Divebomb-Chickenpickgenudel, eingebettet in durchschnittliche AOR-Songs, echt unhörbar für „meine Jungs“ und mich :) Eddy war wichtig für die Rockgitarre, man sollte ihn aber echt nicht überbewerten. Ich kann mir bis heute kein Lied von van Halen am Stück anhören …

          • Profilbild
            Kush23

            @Axel Ritt Super recherchiert und echt mühevoll aufbereitet .. fettes Like dafür… aber vielleicht hab ich da ’ne Bildungslücke, war nicht Steve Vai derjenige der es herausgefunden und publiziert hat ? Zumindest laut Wikipedia … da steht nix über gelernter Pianist.
            Aber Wikipedia is auch nicht perfekt wie man weiss.
            PS: Steve Hackett (Genesis / Nursery Crime) – The Return of the Giant Hogweed … Tapping im Jahre 1971

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              Axel Ritt RED

              @Kush23 ich meine einmal in einem Artikel gelesen zu haben, dass EVH angeblich sogar zuerst in Richtung Konzertpianist gegangen wäre, dann Schlagzeug spiele, dann mit seinem Bruder (damals Gitarrist) die Instrumente getauscht hat und so schließlich die Basis für VH legte.

              • Profilbild
                Kush23

                @Axel Ritt Ok .. Da hab ich Dich falsch verstanden .. ich dachte wer es zuerst herausgefunden hatte wie und was EVH da spielt …

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    LAWBREAKER! Einfach geile Mukke! Danke für dieses Video und die Mukke. 1a

  9. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich frage mich schon lange, warum man sich mit langen Mensuren und dicken Saiten herumquält, wenn man abgrundtiefe, verzerrte Sounds mit der richtigen Suboktaver-Zerre-Kombination viel besser hinbekommt. Natürlich tuts nicht jeder Oktaver und auch nicht jede Zerre, aber wenn man ein bisschen experimentiert, kommt man zu definierten, transparenten Höllensounds anstatt dieses unerträglichen Djent-Gematsches.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      das Grundargument ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen, aber neben dem unterschiedlichen Sound gibt es ein entscheidendes Argument gegen den Octaver und seine Kollegen, die Latenz. Ich für meine Teil habe noch keine Bodentreter gefunden, der einer harten Shredding Attacke hinterher kommt, wenn überhaupt, schafft das evtl. noch die Highend Hardware Variante von Eventide im 19 Zoll Format, aber den möchte wirklich niemand im Signalweg seiner Gitarre haben.

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