Live-Tod auf Raten!
Endlich, endlich, endlich, endlich! Jeder Musiker, ob Amateur oder Profi, sehnte nichts mehr händeringend herbei als das Fallen der Corona Beschränkungen im Live-Bereich. Unmengen von künstlerisch ausgerichteten Karrieren sind durch die verschiedenen Shutdowns bereits vernichtet, Unmengen von Frustkäufen getätigt und Unmengen von Pfunden im Netflix Wahn angefressen worden, aber jetzt, jetzt wird endlich alles wieder so wie 2019, die Tourneen, die Festivals, die Soloshows, alles wird wieder wie früher … wie früher …
Von wegen! Auch wenn man es als Konzertgänger nicht unmittelbar mitbekommt, die Live-Branche steht aus verschiedenen Gründen vor dem totalen Kollaps. Egal ob kleines lokales Festival oder weltweit bekannter Mega-Event, alle kämpfen mit den gleichen Problemen. Aber lest selbst.
Inhaltsverzeichnis
Probleme? Was denn für Probleme?
Nun, es gibt gleich mehrere Probleme, welche durch Covid verursacht bzw. deutlich beschleunigt wurden. Der totale Stillstand in der Live-Branche von über 2 Jahren hat das Leben von Musikern, Veranstaltern und Konzertgängern komplett aus den Fugen gerissen, so dass sich der überwiegende Teil der Live-Musikbranche nebst allen angeschlossenen Berufssparten komplett neu orientieren mussten. Schauen wir uns aber zunächst einmal die Grundprobleme an.
1.) Eine Planung von 2020
Wir alle haben es ab März 2020 gesehen, ein Festival nach dem anderen, eine Tournee nach der anderen, eine Show nach der anderen wurden erst im Monatsrhythmus, dann im Halbjahresrhythmus und schließlich im Jahresrhythmus immer und immer wieder verschoben und die Fans pinnten ihre Vorverkaufskarten in regelmäßigen Abständen an ihre sich immer weiter füllende Pinwände. Im günstigsten Fall hieß es dann „Karten behalten ihre Gültigkeit“, im schlechtesten Fall wurde die Tour abgesagt, die Musiker verloren Geld, die Veranstalter verloren Geld und die Fans mussten den nervigen Weg der Rückerstattung antreten. Und nicht zu vergessen, die VVK-Gebühr ist natürlich auch weg. Ich selber musste in meinem Terminplan unsere Europatournee insgesamt dreimal verschieden, bei dem auch ein sehr gutes Package auf Eis gelegt werden musste.
Die Veranstalter der nachzuholenden Shows stehen nun allerdings unter dem Druck, eine Show/Festival/Tour zu den Konditionen von vor 2 Jahren zu realisieren, was schlicht und ergreifend so gut wie nicht möglich ist. Ob nun der Mörder aus Moskau, Chinas Non-Covid-Wahnsinn oder die explodierende Inflation, niemand konnte Anfang 2020 mit diesen Ereignissen rechnen, welche die Kosten für alles und jeden explodieren ließen. Ob Transport-, Reise-, Personal- oder Ersatzteilkosten, viele Bereiche, welche man für eine professionelle Umsetzung einer Show benötigt, sind um bis zu 50 % im Preis gestiegen oder noch schlimmer auf unbestimmte Zeit erst gar nicht mehr lieferbar. Der Veranstalter kann rückwirkend aber nun die Ticketkosten nicht mehr angleichen und muss mit den Einnahmen von vor 2 Jahren arbeiten, was zur Folge hat, dass viele Veranstalter nicht mehr kostendeckend arbeiten können und versuchen, die Mindereinnahmen auf die Künstler in Form von Gagennachverhandlungen abzuwälzen. Die Stimmung ist entsprechend angespannt und viele Namen ändern sich nahezu täglich auf den Konzertplakaten.
2.) Wo ist das Fachpersonal?
Wer einmal eine große Bühne von hinten oder unten gesehen hat, kann sich ein ungefähres Bild machen, was für ein gigantischer Aufwand mit der Planung und Umsetzung eines solchen Monsters verbunden ist. Gerade in Deutschland benötigt man bekanntermaßen für jede noch so kleine Arbeit, welche in der Öffentlichkeit stattfindet, einen entsprechenden Schein, respektive Ausbildung, das heißt, es darf ausschließlich geschultes Fachpersonal die Bühne auf-, um- und abbauen bzw. sie während des Betriebs verwalten. Es geht auch ganz anders, wie ich mehrfach z. B. in Südamerika „bewundern“ durfte, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich weiß gar nicht, wie lange Fachleute vor der folgenden Situation gewarnt haben. Monatelang wurde es gebetsmühlenartig immer und immer wieder in allen Medien angesprochen, aber die Entscheidungsträger haben wie schon so oft in der Vergangenheit wieder einmal auf Durchzug im Sinne von „wird schon nicht so schlimm werden“ gestellt. Es kam daher, wie es kommen musste und die Folgen sind wie prognostiziert katastrophal. Wir haben kein Fachpersonal mehr! Es mangelt an allem, was in irgendeiner Form Verantwortung übernehmen muss, Lichtler, Rigger, FOH, Backliner, Sicherheitsleute, selbst Thekenpersonal, einfach alles! Warum?
Nun, wenn man steuerzahlenden Bürgern verbietet, dass sie ihren Beruf ausüben, im Gegenzug aber nicht dafür sorgen, dass sie ihren Lebensunterhalt weiter bestreiten können, ist man als Familienvater/-mutter gezwungen, sich nach Abbau der persönlichen Notgroschen einen neuen Job jenseits aller künstlerischen Betätigungsfeldern zu suchen. Ob Lokführer, Büromitarbeiter oder Impfhelfer, viele Live-Musik-Fachleute haben irgendwann entmutigt aufgegeben und neue Arbeitsverträge unterschrieben, welche abgesehen von einer besseren und sichereren Bezahlung, bezahltem Urlaub und staatlich garantierten Sozialabgaben selbst das gelegentliche Aushelfen im Live-Betrieb unmöglich machen.
Was jetzt passiert, kann man in jeder Live-Ecke sehen. Viele kleinere bis mittlere Festivals mussten bereits wegen Personalmangel abgesagt werden und jetzt greift das Problem nach den großen Mega-Events. Genaue Namen darf ich leider nicht nennen, aber jede Menge etablierte und große Festivals in Europa sind kurz davor, die Segel zu streichen. Teilweise müssen weltweit Fachkräfte eingeflogen werden, um die Veranstaltung irgendwie umsetzen zu können, was natürlich auch wieder die Veranstaltungskosten in die Höhe treibt. Zudem haben natürlich auch die wenigen Fachleute, welche bei der Stange geblieben sind, mal kurz ihre Kurse um bis zu 70 – 80 % angehoben. Erfahrene Bühnentechniker unter 400,- Euro Tagespauschale? No way!
3.) Covid und kein Ende?
Auch wenn man es wirklich nicht mehr hören kann, aber Covid ist strenggenommen immer noch nicht vorbei. Auch wenn Omicron einen durchweg moderateren Verlauf erlaubt, wer positiv auf Corona getestet wird, fällt immer noch für eine Woche aus. Auch jetzt noch erkranken ständig Kollegen von mir, was zur Folge hat, dass immer wieder Shows gecancelt werden müssen. Das Nachholen dieser Shows ist aber nicht so einfach möglich, da die meisten Venues bis Ende 2023 ausgebucht sind. Ich musste selbst in meinem Umfeld erleben, wie die Partnerin eines Kollegen bei einem Fitnessstudio Besuch per Schnelltest fehlerhaft auf Covid getestet wurde, der Kollege daraufhin einen PCR-Test machen musste, welcher aber mehrere Tage Bearbeitungszeit benötigte, was dazu führte, dass ein ausverkauftes Festival in Spanien aufgrund des fehlenden negativen Impfnachweises abgesagt werden musste. Flüge umsonst bezahlt, Veranstalter ohne Headliner, Fans stinkesauer, nur Verlierer an der gesamten Front. Ach ja, beide PCR-Tests waren natürlich negativ.
Der Fan verliert verständlicherweise irgendwann einmal die Freude am VVK und wartet bis zum letzten Tag, um sich dann an der Abendkasse einzudecken. Dies wiederum hat aber zur Folge, dass viele Tourneen bereits im Vorfeld aus Sicherheitsgründen abgesagt werden, da der vermeintlich schlechte VVK eine schlechte Besucherzahl erwarten lässt, was den Fan wiederum in seinem Verhalten bestärkt. Eine klassische Todesspirale, die sich immer wieder gegenseitig neu befruchtet.
4.) Die Übersättigung droht
Jeden Tag, jede Stadt, mindestens 3 Shows, so ist der aktuelle Ansatz im Live-Bereich. Jede, wirklich jede Band ist momentan irgendwo unterwegs und versucht verzweifelt, ihre Ausfälle der letzten beiden Jahre wieder reinzuholen. Der daraus resultierende Effekt dürfte jedem klar sein. Selbst wenn der Fan zu Anfang noch ein paar mehr Shows als sonst mitnimmt, um seinen Nachholbedarf zu decken, wird spätestens ab Herbst eine Sättigung eintreten. Abgesehen davon, dass einem die Inflation seine persönlichen Guthaben ins Bodenlose prügelt, kann man einfach nur eine bestimmte Anzahl an Konzerten mitnehmen.
Große und etablierte Festivals sind nach wie vor vergleichsweise gut gebucht, aber nicht wenige Fachleute sagen bereits das Ende der Soloshows-Tourneen voraus. Nightliner, welche noch vor 2 Jahren 1.700 Euro pro Tag kosteten, haben jetzt bereits die 2.300 Euro Marke gerissen, vorausgesetzt, man bekommt überhaupt irgendeinen, weil wie gesagt jede Band im Moment unterwegs ist.
Aktuelles Beispiel (10.06.2020) :
»Puls Open Air abgesagt: Security-Mitarbeiter tauchen nicht auf«
https://www.bonedo.de/artikel/puls-open-air-abgesagt-security-mitarbeiter-tauchen-nicht-auf/
@Franz Walsch Franz: Schade, weil das Puls ist vor allem ein Sprungbrett für aufkommende Künstler: Beispiele daraus wären z.B. AnnenMayKantereit. Axel: Das mag jetzt von mir zynisch klingen, aber ich meine diesen Satz total respektvoll: Das du als Musiker überhaupt davon leben kannst, zeigt wie gut du bist! Im Herbst mit the one and only Slipknot auf der Bühne. Immerhin! :) Eines meiner relativ vielen Ziele war auch Fuß zu fassen in der Musikbranche. Und wo stehe ich? Ein einfacher Hobbyenthusiast ohne finanziellen Konsens. Aber ich mache es nachwievor gerne.
Vielen Dank für diesen Bericht und mein ehrlicher Respekt, dass du weitermachen willst.
Ich habe (Gott sei Dank) kurz vor Beginn der Pandemie meine semi-professionellen musikalischen Ambitionen aufgegeben.
Streaming, Handy-bei-Konzert-Hochhalter, Hauptsache-Kostenlos-Mentalität, schlechter werdende Gagen bzw. Backstage-Bedingungen usw. haben mir die Freude an der Musik und deren Aufführung komplett verhagelt.
Das gedankenlose Konsumieren von omnipräsenter Musik aus einem schier endlosen Angebot hat die Masse anscheinend zu sehr abstumpfen lassen.
Die Casting-Shows vermitteln der neuen Generation den Eindruck es geht nur um Gesang und Präsenz, doch wo kommt die Musik her?
Immerhin liefern dort noch erstklassige Musiker live eine enormes Repertoire in toller Qualität, statt Playback aus der Dose.
Wir wissen ja, für die Masse gilt „Stumpf ist Trumpf, dumpf, dumpf“, aber ich bin halt bei dem Tanz auf Messers Schneide ausgerutscht.
Irgendwann klafften der eigene musikalische Qualitätsanspruch und das Begehren der Nebenbei-Zuhörer zuweit auseinander.
@Felyon > […] Die Casting-Shows vermitteln der neuen Generation den Eindruck es geht nur um Gesang und Präsenz, doch wo kommt die Musik her? […]
Selbst wenn wir das Handwerk des Komponisten und die Fachkräfte der Musiker, welche die Komposition dann im Studio und auf der Bühne umsetzen, tatsächlich mal kurz ausblenden: Wir schrecklich ist denn die Vision, die den Gesangschaffenden dort eingeimpft wird? Gesangskünste scheinen nicht mehr gefragt zu sein. Hauptsache Du hast als Mann einen Migrationshintergrund und warst bereits möglichst mal im Knast, das ganze gepaart mit einer asozialen Psyche. Und als Frau: Naja, sexy und schrill (je mehr desto besser), viel Bein, viel Busen. Dann passt’s schon. Ein übersteigertes Ego hilft in beiden Fällen. Das sind die Visionen, die an den Shows beteiligte Plattenlabels offenbar von den Menschen haben, die ihr Äußeres und ihre Stimme hergeben.
Entsprechende Eintagsfliegen kommen dabei heraus – wenn überhaupt – und Musik, die so hoffnungslos beliebig ist, dass irgendwann selbst der Dümmste keine Musik mehr kauft.
Natürlich ist es von Vorteil, wenn die Stimme einer Band ein ansprechendes Äußeres hat. Ich selber bin großer Fan von a-ha (die einzige Pop-Musik, die mich interessiert) und ich orakele mal, dass der Erfolg der Band durchaus auch mit dem Äußeren von Morten Harket verknüpft ist (bis heute). Nur hat der Mann auch eine unglaubliche Engelsstimme.
@Flowwater „Und als Frau: Naja, sexy und schrill (je mehr desto besser), viel Bein, viel Busen. Dann passt’s schon.“
Wann WAR denn diese tolle Zeit, wo das mal anders war?
Gilt hier: „Wer sich an die 80er noch erinnern kann, war nicht dabei!“?
Und bei den Männern gibts nurnoch Gangsterrapper?
MICH stören ja eher diese farblosen Kalenderblattspruch-Texter im Deutschpop.
DIE gibts wirklich inflationär.
Und wenn du in der Castingshow nicht singen kannst, kommst du AUCH nicht weiter.
Das Ergebnis ist dann auch kein anderes als in der Boygroup/Girlgroup-Ära.
Die haben wir auch überlebt.
Also echt…es GAB niemals eine Zeit, wo die Qualität überwogen hat. Man erinnert sich aber nur an die Highlights, und alles anderes verdrängt man.
So ist das halt.
In den 60ern gabs nicht nur die Beatles, in den 70ern nicht nur die Stones, in den 80ern nicht nur Queen.
Und so weiter.
@mort76 Sehe ich komplett anders (ich kenne noch die 70er, wo Frauen in der Musik nicht als reine Sexobjekte hingestellt wurden) … aber egal. Das drösele ich jetzt nicht auf, weil Du von Deiner Meinung sehr überzeugt scheinst, und das vermutlich sowieso nix brächte.
@Flowwater 70er? Die Disco-Ära war da sicherlich auch nicht besser:
Amanda Lear, Silver Convention, Baccara, Boney M, …
@jan1973 Die Interpreten hast du jetzt von einer Rtl-Chart-Show CD abgelesen, oder?….
Trauriges bundesdeutsches Bild dieses Genres….
Darauf wollte ich aber garnicht eingehen. Tatsächlich finde ich viel schlimmer, die 70er als Disco-Jahrzehnt zu betiteln. Da war ja nun wirklich fix was los in allen Richtungen.
„Die Interpreten hast du jetzt von einer Rtl-Chart-Show CD abgelesen, oder?….“
Nein, habe ich nicht. Aus meinem Benutzernamen hätte, man schließen können, dass ich alt genug bin, um die Auftritte der genannten Bands damals als Kind in Sendungen wie Disco oder Musikladen gesehen zu haben. Daher musste ich deren Namen auch nicht erst recherchieren.
„Tatsächlich finde ich viel schlimmer, die 70er als Disco-Jahrzehnt zu betiteln.“
Ich habe die 70er nicht als Disco-Jahrzehnt betitelt sondern nur darauf hingewiesen, dass der von Henrik angesprochene Sexismus auch schon in 70ern vorkam. Was laut ihm ja pauschal nicht der Fall gewesen sein soll.
@jan1973 Die Disco-“Bands“ in Ilja Richters ”Disco“ oder Sexauers “Musikladen“ waren in der Regel von Hitproduzenten für den europäischen Markt der Bierzeltbesucher produzierte Discoskizzen, brutal auf schlagereske Raster heruntergeschliffen. Ursprünglich in USA/UK zelebrierte Discomusik war black & gay und alles Andere als besonders massenkompatibel.
Aber ich will hier wirklich niemanden langweilen😆
@Flowwater „(ich kenne noch die 70er, wo Frauen in der Musik nicht als reine Sexobjekte hingestellt wurden)“
Das war doch die Disco-Ära?
Da ging es ja auch nicht unbedingt immer um den Intellekt.
Und auch heute ist das „Sexobjekt“ nur EINE Möglichkeit.
Aber das zieht halt immer, und wird immer ziehen, und deswegen hat es das auch immer gegeben.
@mort76 Ich muss jetzt doch noch mal nachfragen, und bitte nicht böse sein:
Aber wieso bist Du eigentlich so aggressiv? Wir sind doch mit unseren Argumenten mehr oder minder auf der selben Seite. Mir ging es mit meinem Kommentar doch hauptsächlich darum aufzuzeigen, dass heute der Gesang nicht mehr im Vordergrund steht. Wenn es früher auch schon so war, dann macht es den Umstand insgesamt nicht besser. Oder geht es um etwas anderes?
Oder anders: Man kann Argumente auch freundlich austauschen.
@Flowwater .. „weil Du von Deiner Meinung sehr überzeugt scheinst, und das vermutlich sowieso nix brächte“
… „ Aber wieso bist Du eigentlich so aggressiv?“
Wieso unterstellen Sie den Leuten die Kommentare schreiben solche Sachen, nur weil anderer Meinung? Sowas unterschwelliges von ihnen macht im Endeffekt wirklich aggressiv! (Nur meine Meinung)
@shapemodulator Ich finde es nur nicht so sonderlich schön, mich mit CapsLock nach Nettiquette quasie anschreien zu lassen.
@Flowwater Wenn man EIN Wort in Großbuchstaben schreibt, ist das eine Betonung- so, als würde man beim sprechen ein paar Töne höher gehen, um genau DIESES Wort hervorzuheben.
Das geht schriftlich nunmal nicht, also benutzt man Großbuchstaben.
Macht man das mit MEHREREN Worten hintereinander, so ist das „schreien“.
Lies dir meine Beitrag nochmal durch, und denkt dir die Betonung dabei, dann siehst du, was ich meine.
Das sind die alten Internet-Codes.
Es gibt da noch mehr als nur die Nettiquette…
@mort76 Ich gebe dir mal fünf Beispiele:
„Ich habe mich ECHT gefreut!“
„Das ist etwas GANZ tolles!“
„Ich war EXTREM begeistert.“
„WO war das noch gleich?“
„WIE hieß der?“
Lies das einmal mit, und einmal ohne Betonung.
Der Unterschied im Ausdruck ist immens.
@Flowwater Jaja, die hübsche leicht bekleidete Frau die da unnütz mit dem Tamburin über die Bühne hüpft war noch nie sexistisch. Kicher. ;)
Muss die passionierte Tambourine-Spielerin in Winterklamotten unter den 60 Grad Studio-Scheinwerfern stehen damit es dir besser dabei geht?
@mort76 „ MICH stören ja eher diese farblosen Kalenderblattspruch-Texter im Deutschpop.
DIE gibts wirklich inflationär.“
Sensationell. Ich fühle mit!!!
@Tom Herwig Die Idee, das es ein paar wenige sind die für ganz viele schreiben ist dir nicht in den Sinn gekommen?
„Die Idee, das es ein paar wenige sind die für ganz viele schreiben ist dir nicht in den Sinn gekommen?“
Egal, wieviele da jetzt so texten, und wer das ist: Es nervt.
Man muß die Sänger auch offensichtlich nicht dazu zwingen, derart gesichts- und kantenlose Texte zu singen, wo es echt egal ist, wer was singt, denn es ist eh alles austauschbar.
Wir hatten auch schonmal ANDERE Texte.
Befindlichkeiten benennen, und das mit Kalendersprüchen und wahlweise Jammerei oder Durchhalteparolen mischen- das hatten wir AUCH schon, aber seit Jahren gibts eben kaum noch was anderes im Deutschpop.
@mort76 Hey mort76,
ich zielte mit dem Satz darauf das es wohl tatsächlich nur ein paar Leute sind die für das Flächenbombardement an bedeutungsschwangeren Texten zuständig sind von A-Z im Deutsch-Pop-Hit-Radio-Universum.
Mich gruselt es auch oft. Einer der Gründe keine deutschen Radiosender zu hören.
Ja, das wird tatsächlich so sein.
Vor einiger Zeit wurde James Blunt von einem englischen Radiosender mal zum „schlechtesten Musiker des Jahres“ gewählt, mit der Begründung, „You`re beautyful“ wäre so oft im Radio gespielt worden, daß den Song keiner mehr hören könnte.
Hier wirds genauso gemacht, nur, daß die Radiosender nicht zu dieser Einsicht gelangen…und das bei Songs. die NICHT so gut sind wie die von James Blunt, der zwar auch nicht main Fall ist, aber er ist eben auch nicht Mark Forster.
Vor einiger Zeit mußte ich monatelang ein Ersatzauto fahren, welches nur ein Radio hatte, und da wurde zum Running Gag, daß IMMER auf meinem 30-Minuten-Weg zur Arbeit ein bestimmter Song von Ed Sheeran gespielt wurde…den ich nicht leiden kann.
An diesem Prinzip hat sich wohl nichts geändert, abgesehen davon, daß es nun eben die erwähnten Deutschpop-Texte sind, die einem an den Nerven herumfeilen.
Da lernt man die verteufelten Spotify-Playlists doch zu schätzen…und SD-Karten-Leser in Autoradios.
Da hat man dann wieder Rio oder die Helden, wenn man unbedingt was deutsches braucht…
@mort76 “you‘re beautiful“ ist hardcore😆
@mort76 Und es stimmt, die Titel klingen musikalisch gleich und die Texte sind auch austauschbar. Jeder könnte den Song des anderen singen. Industriestandard.
@mort76 Doch, es gab eine Zeit, wo Qualität mehr gezählt hat als Äußerlichkeiten, aber das ist halt noch länger her. Ich denke da z. B. an die Carpenters oder Air Supply… wo man noch mit den Ohren gehört hat und Musikvideoclips noch nicht so verbreitet und ausschlaggebend waren. Diese Zeiten sind aber vorbei.
@c.hatvani „Doch, es gab eine Zeit, wo Qualität mehr gezählt hat als Äußerlichkeiten…“
Und das gibt es heute nicht mehr?
Und damals gabs NUR das?
Das ist doch wohl eher selektive Wahrnehmung.
Es gibt IMMER viel Schrott, und es gibt IMMER nur ein paar wirklich gute Songs, die man sich dann aber merkt.
Ich kann mich noch an die Musik der 70er erinnern- da fällt mir ziemlich viel ein, was man lieber verdrängt.
Heute gibt es mehr Musik denn je, und das in mehr Genres denn je.
Und man kann sich die Musik auch leisten, statt, daß man sich pro Jahr 3 Platten vom Taschengeld kaufen konnte, und die dann tothören mußte.
Für die Kasse der Musiker ist das doof, aber für den Musikhörer ein Paradies.
Andererseits kann auch jeder, der sich bemüht, selber aufnehmen, ohne sich für eine Plattenfirma bücken zu müssen- auch wieder ein Unterschied zu früher, aber wem sage ich das? Das ist ja die Bestimmung dieser Website.
Heute sind die Videoclips AUCH nicht mehr so wichtig- jetzt gibts die Playlist.
Die Videoclip-Ära war die MTV-Ära, und die ist vorbei.
Man ruft ja auch nicht einfach irgendeinen Clip auf YouTube auf, ohne einen Grund zu haben, also muß man die Musik schon von vornherein kennen. Das war in meiner Kindheit/Jugend anders- da hat man was „Gutes“ auf MTV gesehen, und von da an weitergehört.
Heute hört man die Playlist, und das dann wieder mit den…Ohren.
@mort76 Also Du sprichst mir heute wirklich aus der Seele:
Es gab IMMER viel Schrott und manchmal einen guten Song.
BIngo!
Und wenn man dann die 40 überschritten hat, war auf einmal früher alles besser. Oh Wunder.
Auch sonst ein wirklich durchdachter Kommentar.
@mort76 Ich sehe das ganz ähnlich, als über 40jähriger Musikkonsument freue ich mich, dass ich jetzt (fast) alles von früher und die neuen Sachen (und davon gibt es so viele großartige spannende Musik, dass niemand es schafft sie in seiner Lebenszeit komplett zu hören. Nur halt, so wie früher, kaum in Radio oder Fernsehen) mit einem Wisch und Daumenklick hören kann. Bitter ist, dass die Musiker im Grunde gar nichts davon haben, für die Musiker, die früher einen Plattenvertrag hatten war der Punkt in der Regel wirklich deutlich besser…
@d_eric Wer heute im Radio, TV usw. gespielt wird, macht auch noch seinen Schnitt.
Und bei wem DAS nicht der Fall ist, der hat auch früher nicht viel verdient.
Insofern bleibt die Anzahl der gut verdienenden Künstler eigentlich gleich.
Aber nach wie vor sind das dann wieder nicht die interessantesten Leute, sondern die Mark Forsters.
Wir kommen ja anscheinend beide aus der Generation, wo man sich von den Einnahmen eine Neverland Ranch leisten konnte, und da muß man sich dann auch die Frage stellen, ob DAS nötig ist.
Mit meinem Job werde ich AUCH nicht reich, dabei mache ich nichtmal etwas, was mir Spaß macht.
Aber immerhin kann ich die Ergebnisse meines Hobbys relativ leicht veröffentlichen, und das, was ich veröffentliche, überhaupt auch erst produzieren, im Gegensatz zu früher.
Von früher habe ich so ungefähr 5 Songs aus 10 Jahren, weil Studios halt teuer waren, aber von heute eben 260 aus 20 Jahren. Verschnitt nicht mitgerechnet.
@mort76 Von dieser Seite der aktuellen Musikproduktion profitiere ich auch.
Dank moderner Technik kann ich in meiner Mittagspause ein kleines Tonstudio aus dem Rucksack zaubern und etwas weiter am Track arbeiten, weil ich wegen meines kleinen Kindes zu Hause nicht dazu komme. Früher wäre das höchstens mit einer Mundharmonika oder ähnlichem gegangen, da musste man sich aber schon einen Platz suchen, wo das niemanden stört.
Diese Entwicklung macht Profimusikern das Leben aber sicherlich nicht besonders viel leichter, ähnlich wie professionellen Fotografen, Schreibenden und anderen Kreativen wird dann die Frage gestellt, warum sie so viel Geld verlangen für etwas, das doch eigentlich jeder kann und ihnen bestimmt ja auch noch Spaß macht…
@mort76 Danke, dass Du Dir diesen Kommentar vorgeknüpft hast.
Ich bin für diesen Sch**** mitlerweile viel zu müde.
@Felyon Schade das man nur Kommentare liken kann, nicht den ganzen – ehrlichen – Artikel;o)
Die Live-Branche hatte schon vor Corona ein Problem. Umsonst-Musik zwang auch bekannte Acts zum regelmäßigen bis omnipräsenten Auftreten. Trotz wahnsinnig gestiegener Ticketpreise, sind Karten über ein Jahr vorher nicht verfügbar. Es gehen aber nicht die Interessierten hin, sondern eher „Iphone-haltende-Hipster“. Und für kleinere/neue Acts scheint kein Konzertbudget mehr übrig zu sein…
Aber wie in allen Lebensbereichen: Alles ändert sich momentan (bis zu 180 Grad). Wer hier schon von eigenen Entscheidungen berichtet hat, hat es richtig getan.
Der entscheidende Halbsatz: […] dass sie ihren Beruf ausüben […]“
Es wird häufig übersehen, dass es sich nicht „nur“ um einen Job handelt, sondern um einen Beruf. Wie in allen Berufen benötigt man Jahre, teils Jahrzehnte, bis man seinen Beruf beherrscht. Auf dem Weg, seiner Berufung zu folgen, gibt es viele Stolpersteine: es reicht nicht, kreativ zu sein. Oder ein guter Handwerker an seinem Instrument zu sein. Man muss auch noch Entertainer sein. Ob man das kann, erfährt man erst nach vielen Jahren investierter Zeit…
Für den „Zulieferer-Bereich“ wird das dicke Ende mit einem kleinen Versatz kommen: 2020/21 wurden vielleicht die meisten Gitarren aller Zeiten verkauft – das beruht aus meiner Sicht auf einem Strohfeuer. Wenn mein „Held“ auf der Bühne mir keine ESP/Strandberg/Framus unter die Nase hält, dann kaufe ich Amateur eine Axt der beiden bekannten Anbieter. Oder lasse es sein, da ich ja schon eine Gitarre habe. Dann gibt es weniger/kein Geld für das Endorsement und der Beruf (s.o.) wird weniger entlohnt.
Ich habe entschieden, dass ich meinen Musik(-müll) nicht veröffentliche. Warum?
Solange kein Mechanismus im Markt da ist, der professionelle Musiker im Rauschen hervorhebt, mache ich dies aus Respekt und Freude an guter Musik…
Und nun: Weiter Metal machen, die Herren…. ;-)
„Wahrscheinlich war niemandem die Tragweite der Covid-Katastrophe klar….“
Oh doch, aber diese wurden als Schwurbler etc. beschimpft.
Zum Personalmangel:
Das ist halt auch ein selbstgemachtes Problem der Branche.
Die Tagsätze der Techniker waren und sind jahrelang erbärmlich niedrig. 400.- für 10 Stunden Pauschale , die jetzt langsam von den Verleihfirmen akzeptiert werden immer noch lächerlich gering. Kein Handwerker arbeitet für weniger als 100.- in der Stunde und verrechnet dazu noch Fahrtpauschalen.
Versuche das als selbstständiger Techniker mit jahrelanger Erfahrung und ständiger Weiterbildung….man würde nie wieder gebucht.
Dazu kommen 12 bis 16 Stundentage, oft keine Pausen. Sitzen auf Cases statt auf Sesseln. Oft schlechte bis keine Verpflegung.
Der jahrelange Preiskrieg der Verleiher kommt dazu….das ganze auf dem Rücken der Techniker.
Zuwenig Budget, um nach 12 oder 14 Stunden ein frisches Abbau-Team zu buchen.
Bei Corporate Jobs das gleiche wie bei den Kulturveranstaltungen.
Kein Wunder, dass sich viele Kollegen in den letzten 2 Jahren anders orientiert haben.
Ich bin auch nur mehr dabei, weil mir noch nichts besseres eingefallen ist (hab nur Matura und SAE Bachelor, noch mal 5 Jahre studieren mit jetzt 44 kann ich mir nicht leisten, würde außerdem auch weiterhin gerne selbstständig bleiben)
@tenderboy das ist wohl wahr. ich komme aus der film-video-event-branche, und ich kann bestätigen, dass in den 90ern solche (sprich: auskömmliche) gagen normal waren. wer richtig rechnet (40%-60% auslastung, kein einkommen bei krankheit, urlaub, kundeninsolvenz, keine fremdfinanzierte soziale absicherung usw), der wird eur 400 für einen 10-stunden-tag in keinster weise für überzogen halten. im gegenteil – da verdient der durchschnittliche bürostuhlnutzer unterm strich besser. und der handwerker sowieso. in den letzten 20 jahren ging es gagenmäßig in medien und event vor allem abwärts. ich habe meinen beruf als filmemacher und autor immer geliebt und hatte das glück, ihn in auskömmlichen jahren ausführen zu können. heute würde ich ihn nicht mehr ergreifen.
@tenderboy Wenn ich diese Stelle des Artikels richtig verstanden habe, dann kam es zu den 400,- Euro/Tag ja erst nach einer Preisanhebung von 70-80%. Das muss vorher ja in der Tat modernes Sklaventum gewesen sein.
@m-ex Bin aus Österreich, habe aber von Kollegen aus Deutschland gehört, dass in strukturschwächeren Gegenden oft nur 250.- bezahlt wurde für 12 Stunden und sich trotzdem jemand fand, der den Job annahm und über eine Stunde mit dem Auto auf eigene Kosten hinpendelte.
In Österreich für Tontechniker für Corporate Jobs die letzten 3 Jahre so an die 350.- für 10 Stunden. Für Bandjobs bzw. in der Kultur teilweise deutlich weniger.
In Kulturhäusern und Jazz- oder Rockclubs oft nur 20 Euro die Stunde. Dh. man ging oft nur mit 100.- für den Abend nach Hause (konnte an dem Tag aber keinen anderen Job annehmen)
Ich verstehe dieses Gejammer ;-) nicht. Es gibt doch längst eine Tendenz zum Digitalen, wie du selber in früheren Berichten festgestellt hast. Menschen haben keine Zukunft, allenfalls Holograme. Überwacht wird die Technik durch Maschinen. Und die Lala für Shows kommt von Band. Alles perfekt :-)
Danke für diesen schonungslosen Bericht aus den höheren Etagen. Er bestätigt meine Vermutungen und Eindrücke from all over ringsum. Das ist nicht schön, aber gibt mir, so absurd es klingt, einen gewissen Halt: Ich dachte schon, ich jammere mir (mit meinem Durchwursteln abseits von Big Biz und Industrie) selbst die Hosen voll (als alte Drama Queen, ich), übertreibe oder spinne ein bisschen. Wenn ich aber nicht der Einzige bin, der so herumrudert, ist das fast tröstlich.
Vielleicht fällt mir (oder wem auch immer) ja doch noch etwas (Neues) ein, was zu machen ist: aus solch unbestellt spannenden Zeiten.
Das für sämtliche Auf- und Abbauten nur Fachpersonal ran darf, kann ich so nicht bestätigen. Ich hab sowohl während meiner Ausbildung als Veranstaltungstechniker als auch in meiner Freelancer Zeit danach etliche Jobs gemacht, bei denen der größte Teil der Leute keine gelernten Fachkräfte waren, sondern sich nur einfach was dazuverdienen wollten und sehr unterschiedliche Biografien hatten. Bei der Show selbst ist das sicher anders, zumindest ab einer bestimmten größe. Sonst wurde speziell für das Entladen und grobe aufbauen wie auch später zum Abbau und Beladen jeder genommen, der wollte. Selbst Verfolgerfahrten während der Show hab ich schon von ungelernten Stagehands erlebt, die mit Lichttechnik ausser Lampen hinstellen nie was zu tun hatten.
Das Hauptproblem ist, dass sich Leidtragende wie der Autor nicht getrauen, die Hauptschuldigen der völlig hysterischen, jede Vernunft ausgrenzenden Coronapolitik auch zu benennen. (xxx – gekürzt durch die Redaktion wegen politischer Statements – xxx)
@gutomi dieser Kommentar macht mir Angst…..
@gutomi @gutomi
Nichts für ungut, aber lass meine Person bitte aus solchen Kommentaren heraus.
Wie jeder andere auch habe ich meine eigene Meinung zu der politischen Führung, aber Äußerungen wie „der Autor getraut sich nicht“ weise ich weit von mir.
Beste Grüße
@Axel Ritt Ja, danke, dass Du Dir derartige Plattiüden geschenkt und es Dir nicht so einfach gemacht hast. Hut ab dafür!
@gutomi Naja, unbequeme Meinungen werden hier (wie überall) sanktioniert. Was genau hätte Herr Ritt hier für ein politisches Statement abgeben sollen? Jetzt mal ehrlich…
Vor allem: WARUM hätte er sollen?
Es ist ein Artikel über die FOLGEN der Restriktionen (die viele Entscheidungsträger so sicher nicht haben kommen sehen), nicht über die Ursachen bzw. die persönliche Wertung eben dieser.
Von daher sehe ich Axel hier nicht in der Pflicht…
Die Situation wird noch schlimmer. Lauterbach faselt etwas von Affenpocken oder Leopardenpocken, die im Herbst ausbrechen werden. Und deshalb muß man ab Herbst weitere Lockdowns und Zwangsimpfungen durchführen. Ich habe einen guten Spruch gelesen: „Schon bald wird jeder jemanden kennen, der von einem Leoparden gebissen wurde, der vorher einen infizierten Affen gefressen hat“.
Jule Neigel war zu einem Interview auf Servus TV eingeladen. Dort hat sie erzählt, dass sie mindestens 10 Musiker kennt, die Selbstmord im Lockdown begangen haben. Die mRNA Injektion schädigt also sowohl die Impf-Befürworter, als auch die Impfgegner, die nicht mehr auftreten dürfen. Justin Biber hat halbseitige Gesichtslähmungen nach der Impfung. Seine Frau eine Hirnthrombose.
@Sokrates Unfassbar, was sich hier für Abgründe auftun. Bis auf das Jule Neigel-Statement ist jede einzelne Deiner Aussagen entweder sachlich falsch, in einen falschen Zusammenhang gestellt oder völlig spekulativ. In Finnland ist Informationskompetenz mittleirweile ein Schulfach. Ich glaube hier wäre die Zeit auch reif dafür.
@Sokrates Soviel Schwachsinn. Autsch. Bieber hat Lähmung durch Erkrankung. Eine der vielen Auswirkungen und Langzeitfolgen von Corona.
Servus ist ein rechter Sender der immer wieder Fakenews bringt, der immer wieder von Faktenchecks widerlegt wird.
Impfungen würden Lockdowns verhindern.
Aber es hilft eh nix. Bei soviel Schwurbelei wirst du an Fakten kein Interesse haben.
@tenderboy Genau diese Art von überheblicher und ausgrenzender Polemik ist es, die mich so unfassbar beeindruckt.
Aber es geht ja um Musik ….
Die Polemik ist, zu behaupten dass die Politik Interesse an Lockdowns hätte und die Impfung gefährlicher ist als die eigentliche Krankheit.
@tenderboy Okidoki
Ich bin 62 … ungeimpft … genesen.
Bin ich jetzt ein Schwurbler?
Oder ein Rechtsradikaler?
Oder ein Klimaleugner?
Oder ein Staats-Delgitimierer?
Ich finde halt, dass die – sorry sorry sorry aus meiner persönlichen Sicht absurde – Lockdown-Politik den Kulturellen Laden hier dermaßen an die Wand gefahren hat, dass sie bei der ohnehin schon desaströsen Situation für Künstler wie ein Brandbeschleuniger wirkt.
Ob man nun meiner Meinung ist oder genau entgegengesetzter Meinung ist dabei völlig Wurscht und mir auch schmurzegal.
Kunst in diesem Land hat für die allermeisten .. so gut sie auch sein mögen … keine wirtschaftlich tragfähige Perspektive.
Erst recht nicht wenn Sie den z.T. ungelernten Lakaien ohne echten Berufsabschluss – wie Sie in der Politik dieses Landes in geradezu inflationärem Ausmaß anzutreffen sind …. NICHT nach dem Mund redet.
Und hat das nun alles was mit Musik zu tun?
Ich denke ja.
Ja, ein Schwurbler.
Nicht die Lockdownpolitik hat den Schaden angerichtet, sondern ein weltweites sehr gefährliches Virus, das sehr viele Menschen umgebracht hat.
@tenderboy Vielen Dank .
@tenderboy Derjenige der ziemlich infame Polemik betreibt ist doch gerade der Herr Lauterbach. Behauptet er wäre Epidemiologe ohne das er dafür einen fachlichen Nachweis liefern kann, diskreditiert dann aber tatsächliche Epidemiologen und Virologen die anderer Meinung als Er sind, als unwissenschaftlich und fachlich falsch aufgestellt.
Und was genau erzählt uns denn der Herr Lauterbach sinngemäß die ganze Zeit:
Schnupfen, Husten, Halsschmerzen oder auch gar keine Symptome sind brandgefährlich, Schlaganfälle, Thrombosen, Herz-Muskel-Entzündungen oder auch neurologische Störungen wären ganz normal. Das nennt sich dann Gesundheitsminister, kann man sich nicht ausdenken sowas.
@SeorehCinatas Oida, das tut weh.
Schlaganfälle, Trombosen und so sind auch schwere Folgen einer Coronainfektion und wesentlich wahrscheinlicher aufgrund einer Infektion als aufgrund der Impfung.
Wenn 99,9% der Wissenschafter einig sind, dann sind vielleicht die 0,1% unseriöse Deppen.
Und jetzt hör bitte auf mit Fakenews und Schwurbelei. Geh in eine Telegrammgruppe dafür und spam hier nicht das Forum zu.
@tenderboy Ganz ehrlich, deine Einlassung erscheint mir als sehr unsachlich.
ich habe gar nicht davon gesprochen woher Thrombosen etc. kommen, ich empfinde es allerdings als infam wenn ein Gesundheitsminister bei solchen zum Teil schweren Erkrankungen von Normalität spricht, ich erwarte da eine andere Sprache.
Aber wenn Du es schon ansprichst, auf welche fachliche Quelle beziehst Du deine Ausführungen bezüglich der Schlaganfälle, Thrombosen etc. im Zusammenhang mit einer Coronainfektion?
Welche 99,9% der Wissenschaftler sind sich im Bezug auf genau was einig, und welcher konkreten Quelle entstammt deine Aussage?
Was genau sind die von mir genannten Fakenews, und was genau verstehst Du unter Schwurbelei?
Was konkret qualifiziert dich dazu, Beiträge anderer Teilnehmer als Spam zu betiteln?
@SeorehCinatas Das wurde alles schon millionenfach erklärt.
Macht keinen Sinn dad mit Schwurblern zum einmillioneneinsten mal durchzukauen.
@tenderboy Was genau wurde schon alles millionenfach erklärt? Komm mal auf den Punkt, ich habe Dir ganz simple Fragen gestellt?
@SeorehCinatas Die schon ganz simpel seit 2 Jahren überall erklärt wurden.
@tenderboy Was auch immer Du damit meinst, das hat hiermit gar nichts zu tun. Ich habe Dir ganze einfache direkte Fragen gestellt und Du bist nicht in der Lage selbige zu beantworten. Das spricht letztendlich für sich selbst.
@SeorehCinatas Auf dumme Fragen gibts dumme Antworten.
Ich (persönlich) find’s nicht polemisch.
Ist halt schwierig, auf einen Kommentar, der nicht viel Sinnstiftendes enthält (abgesehen von einigen selbstgekochten Halbwahrheiten), angemessen zu reagieren…
@Sokrates 🍿
@Sokrates Ganz schön frech von der Frau Neigel.
Zumindest einer dieser Fälle ist hier (Ludwigshafen ist die Nachbarstadt von Mannheim) ganz schön durch die Presse gegangen. Neben Corona war ein weiterer Grund des Suizids wohl auch eine gewisse finanzielle Schieflage, u.a. hervorgerufen durch einen verlorenen gerichtlichen Prozess.
Jetzt darf man mal raten, wer der Kläger war (aber drei Versuche gebe ich nicht).
Ganz nebenbei: Die Dame möchte wieder „Julia“ genannt werden, nicht dass Du auch noch verklagt wirst.
@Sokrates ich finde es immer wieder witzig, wie doch die Fachkompetenz von einem promovierten Mediziner und Virologen, der eine Professur an einem der weltweit anerkanntesten Institute hat, von selbsternannten rechten Fachkaspern mittels Fakenews in Frage gestellt wird.
Man mus ja den Lauterbach nicht sympathisch finden, aber Ahnung hat er und alle Entscheidungen, die in der Vergangenheit getroffen wurden, waren auch belegbar und rein wissenschaftlich begründet.
Das sich wissenschaftliche Fakten ändern können ist normal.
@Bernd-Michael Land 4 Experten, 5 Meinungen.
Ich will nicht politisch werden, aber Herr L. ist ganz furchtbar, nix gegen Vorsicht, aber Angst war noch nie ein guter Ratgeber. Halb Europa war schon wieder offen, da regierte hier noch die Angst. ;)
Selten hab ich so schlechte Kommunikation gesehen, kein Wunder wenn das Volk verwirrt ist.
Wenn man Herrn L. zuhört bekommt man den Eindruck er hätte die Weisheit gepachtet und alle anderen sind im Vollidiotenclub.
„…nix gegen Vorsicht, aber Angst war noch nie ein guter Ratgeber…“
Welch guter Ratgeber die Ignoranz ist, haben wir auch gesehen- von Trump bis Bolsonaro.
Da kann man dann schonmal die Kühllaster für die Särge bereitstellen.
Das Infektionsgeschehen ist nicht überall gleich, deswegen kann man nicht sagen: „Aber anderswo in Europa machen die gerade irgendwas anders!“.
Schon die einzelnen Bundesländer lassen sich nicht unbedingt über einen Kamm scheren.
„…kein Wunder wenn das Volk verwirrt ist…“
„Das Volk“?
Ich würde eher sagen: Diejenigen, die gerade verwirrt sind, waren das schon vorher.
Aber nicht wegen Corona.
@mort76 Was man dem Volk erzählt hat war lass dich impfen und gut is …
Das die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Erkrankung oder Weitergabe schützt wurde nicht kommuniziert aus Angst dann lassen sich weniger Menschen impfen.
Um die Zusammenhänge zu begreifen musste man allerdings zwischen den Zeilen lesen können, was eine gewisse Bildung voraussetzt die über dem Niveau des durchschnittlichen Bildzeitungslesers liegt.
< "Das die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Erkrankung oder Weitergabe schützt wurde nicht kommuniziert..." >
In welchem Parallel-Universum war das so…?
< "Um die Zusammenhänge zu begreifen musste man allerdings zwischen den Zeilen lesen können, ..." >
Schwierig sicherlich für z.B. Jene, die meinen, man hätte dem Volk erzählt „Lass Dich impfen und gut is …“.
„Das die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Erkrankung oder Weitergabe schützt wurde nicht kommuniziert aus Angst dann lassen sich weniger Menschen impfen.“
Man hat von Anfang an gesagt, daß die Impfung vor schweren Verläufen schützt, und das tut sie auch.
Das ist jetzt wirklich kein Geheimwissen.
Es kommt halt drauf an, ob man sich über sowas nur auf der Facebook-Universität bei den Querdenkern informiert, oder woanders.
Es ist ja jetzt nicht so, als wäre man nicht 2 Jahre lang mit den entsprechenden Infos nur so geflutet worden…also, wer es DA geschafft hat, diese wesentliche Information zu übersehen, der hat das auch gezielt so gewollt.
@mort76 Das die Impfung einen Großteil der geimpften vor schweren Verläufen schützt bestreitet niemand.
Das sie alle vor schweren Verläufen schützt stimmt hinten und vorn nicht, wir wollen es mal nicht mit der Verallgemeinerung übertreiben. ;)
Auch wollen wir nicht unterschlagen das die corona tests fürn arsch waren, Ich hattest es 2x, Test war nie einer positiv. Ich wurde 2x die Woche getestet. Aufgefallen ist das ganze beim immunreaktionstest, Ups, banänche ;)
Die Tests waren so gut, wie derartige Tests eben sein können.
Ein Schnelltest ist eben kein PCR-Test.
Ansonsten gab es nunmal mehrere Varianten des Virus, was in der Natur der Sache liegt.
Das Prinzip kennt jeder, der sich gegen die Grippe impfen läßt: Die Impfung KANN nicht gegen jeden Virenstamm wirken.
Das ist jetzt nicht die Schuld von Lauterbach.
Das ist auch alles so kommuniziert worden, es sei denn, man hört da eben eher auf diejenigen, die ihren ganz eigenen Profit aus der Pandemie schlagen wolten- Querdenker, Neonazis, „Buchautoren“, Populisten.
Die wissen hinterher natürlich alles besser, obwohl sie vorher den größten Quatsch verbreitet haben.
Pferdeentwurmungsmittel, Desinfektionsmittel-Infusionen, Bill-Gates-Mikrochips…
Wir können jedenfalls froh sein, daß man HIER alles getan hat, um uns zu schützen.
Anderswo mußte man Kühllaster für die Leichen benutzen.
Eine Arbeitskollegin von mir hat den Virus von der Arbeit aus (Pflege / Behindertenwohnheim) mit nach Hause geschleppt, ihren Mann infiziert- tot.
Das bringt einen dann erstmal zum Nachdenken…
@Bernd-Michael Land Der Wissenschaftler Dr. Simon hat sich die Dissertation von Herrn Lauterbach angesehen. Laut eigenen Aussagen hat er schon viele Master- und Doktorarbeiten betreut.
Er sagt, er hat in seinem ganzen Leben noch nie eine so unwissenschaftliche Dissertation gelesen. Selbst als Bachelorarbeit wäre sie durchgefallen. Es gibt Vermutungen, dass Herr Lauterbach nur durch politische Verbindungen zu seinem Titel gekommen ist. (Quelle kann ich angeben, falls das hier möglich ist).
@Sokrates Damals hatte er noch kein politisches Engagement.
@Bernd-Michael Land Wen interessieren schon Zusammenhänge, Logik usw. … (Sarkasmusmode off)
@Sokrates Man kann ja von Herrn Lauterbauch halten, was man will, aber:
1.: Diese Dissertation wurde 1995 an der Harvard School of Public Health unter Co-Betreuung eines Nobelpreisträgers angefertigt. Ich würde offen gesprochen eher dem Urteil dieser Leute vertrauen dass ein wissentschaftlicher Anspruch erfüllt wurde, als irgendeinem Dr. Simon, der anscheinend seine Zeit in irgendwelchen merkwürdigen Foren verbringt (Informationsdienst für Westgard, was soll das sein?!?) und seine Erkenntnisse dort verbreitet.
2.: Entgegen der Behauptung von Simon, die Dissertation sei offline, ist diese sogar auf Lauterbachs Homepage einsehbar.
3.: 1995 war Karl Lauterbach noch nicht mal Mitglied der SPD…..
Vielleicht solltest Du Dir einmal Gedanken darüber machen, wo Du Deine Informationen beziehst?
@OscSync Irgendwer aus der rechten Ecke postet immer ein paar Fakenews und leider labern sehr viele Leute den ganzen Mist einfach nur nach, ohne die Quellen zu prüfen.
Das ständige Meckern und jammern ist eben irgendwie gerade IN, dabei können wir doch froh sein, das wir bis heute recht geschmeidig durch die Pandemie gekommen sind.
Im internationalen Vergleich gesehen, ist die Arbeit unserer Politiker doch recht transparent, wenn auch nicht immer ganz perfekt.
@Bernd-Michael Land Neben dem Überprüfen der Quellen hapert es dann auch schon am Anwenden der Grundrechenarten. Ansonsten würde man ja recht schnell darauf kommen, dass der Herr Lauterbach gerade mal ein gutes Fünftel der „Corona-Zeitspanne“ als Bundesgesundheitsminister in Amt und Würden ist.
Welche welterschütternden Maßnahmen wurden seit dem gerade nochmal beschlossen?
@OscSync Ich bin erschüttert, dass hier Politiker verteidigt werden, die mit Lockdowns und Maskenzwang der gesamten Musikbranche schweren Schaden zugefügt haben. Bands haben sich aufgelöst, etliche sind an der Situation verzweifelt und ihr faselt etwas, dass ein Herr Lauterbach von einem Nobelpreisträger betreut wurde. Meine Diplomarbeit wurde von einem Rechtsanwalt und Richter betreut. Sagt das jetzt irgend etwas über die Qualität der Arbeit aus ? Rein, gar nichts. Ich klinke mich jetzt aus der Diskussion aus.
@Sokrates Der Virus hat zu den Lockdowns geführt.
Kein Politiker weltweit hätte irgendwas von Lockdowns. Niemand profitiert von kaputter Wirtschaft.
Die Lockdowns wären im übrigen natürlich schneller vorbei gewesen, wenn die Durchimpfungsrate während Delta höher gewesen wäre. Damals waren nämlich die Intensivstationen am Limit (und mussten OPs verschoben werden mit vielen negativen Auswirkungen) dank der Ungeimpften, die den Hauptanteil der Intensivpatienten ausgemacht haben.
@Sokrates https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom
@MaschinenMensch https://de.wikipedia.org/wiki/Falschinformationen_zur_COVID-19-Pandemie
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorie
@MaschinenMensch Sehr guter Link…!
Besonders geil finde ich die Passagen (ich zitiere):
< "Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet." >
< "In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen: Alternative Erklärungsmodelle" >
und natürlich
< "Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit von 2008 kam zur Erkenntnis, dass trotz breiter medialer Rezeption wenig wissenschaftliches Material zum Begriff des „Stockholm-Syndroms“ existiert. Insbesondere konnten keine eindeutigen Diagnosekriterien ausgemacht werden.[1] Das Stockholm-Syndrom wurde deshalb noch nie im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders aufgeführt.[2]" >
@Sokrates Nach meiner Wahrnehmung wird hier weniger Lauterbach verteidigt als Deine konfuse und wenig faktenbasierte Argumentation auseinandergenommen. Du wirfst Dinge durcheinander, stellst sie in falsche zeitliche und sachliche Zusammenhänge und ignorierst die Unterschiede zwischen Korrelation und Kausalität. Insofern Daumen hoch für das Ausklinken aus der Diskussion….
@Bernd-Michael Land Bloß, weil ich in meinem Garten Gurken und Tomaten und so weiter anbaue, verlange ich von niemanden, dass ich davon leben muss.
Genauso verhält es sich mit Musik.
Allein die Fähigkeit, Musik zu machen, berechtigt nicht, irgendeinen Anspruch abzuleiten, aus welchem sich eine Lebensgrundlage ergibt.
Wenn es funktioniert, dann ist ja alles okay, ansonsten sollte man nicht verzweifelt versuchen, diesen Weg zu gehen.
Ich habe in meiner musikalischen Laufbahn stets einen entweder Selbstständigen oder unabhängigen Job gemacht, welcher mir oft als Rettungsanker gedient hat, und jetzt mein Haupterwerb ist.
Ich habe auch keinen Bock mehr auf 20 Auftritte im Monat. Alles kann, nichts muss.
@Bernd-Michael Land „Das sich wissenschaftliche Fakten ändern können ist normal.“
Dieser Satz ist enorm wichtig, aber für viele Leute anscheinend nicht klar. Selbsterneuerung und Zugewinn an Erkenntnissen ist ein inherentes Prinzip von Naturwissenschaften und geht auch mal damit einher, dass sich aus dem Wissensstand gezogene Schlussfolgerungen ändern.
Ich hab mir nach der Impfung den Arm gebrochen – auch da ist wohl die Impfung schuld?
Und Justin Bieber hat nach eigener Aussage das Ramsay-Hunt-Syndrom. Müssen Sie ihm wohl nochmal sagen, dass das von der Impfung kommt…
@kons Du musst den Bruch der Behörde melden, wenn er dann auf den Beipackzettel kommt, öffnet sich ein Paralleluniversum.
Ein Konzert von Hazel O’Connor (zu dem wir Karten hatten, Manchester) wurde verschoben, dann hatte sie leider schwerste gesundheitliche Probleme (ob es jemals wieder einen Auftritt gibt ist fraglich). Auch wenn es natürlich zuforderst um die gute Gesundheit der Künstler geht, mancher Konzertbesuch wird wegen der Auszeit nicht mehr zustande kommen.
Axel Ritt beschreibt hier sehr eindrücklich das Problem der größeren Veranstaltungen. Dieses Problem hat längst die kleinen Events, Dorf- Stadtfest, Kneipen und Biergärten, etc. , erreicht. Gerade in diesem Bereich arbeiten viele Menschen mit grossem Enthusiasmus und Hingabe. Oft aus Vereinen und von engagierten Wirten und Clubs heraus organisiert für Kleingeld und Freibier. Semi-Profis und Hobby-Musiker wie ich selbst. Der Wirt eines Ladens in dem vor Corona bis vier Uhr morgens der Bär gesteppt hat und in dem jetzt um halb elf der letzte Gast nach Hause geht wird wohl kaum das finanzielle Risiko eingehen „teurere Bands“ auftreten zu lassen. Besonders hier bei uns im ländlichen Raum in dem die Zahlen des zahlenden Publikums eh schon überschaubar sind. Genau da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Es gibt denoch Hoffnung. In der gesamten Branche ist das Problem erkannt. Wenn es jetzt noch gelingt weltanschauliche, politische und religiöse Meinungsmache da raus zu halten dann wird es auch gelingen diese schwierige Zeit zu überstehen.
Foren wie dieses hier lassen sich dann auch wieder sachbezogen und entspannter lesen. Es geht schließlich um Menschen, um Familien, um Existenzen. Es geht um die Musik und die Kultur. Think
@schammi < "Wenn es jetzt noch gelingt, ..." >
Vieles steht und fällt ja mit der Bereitschaft des Publikums, hier mal Geld in die Hand zu nehmen.
Aber das ist ja nicht (mehr) so einfach.
Während der Corona-Krise gab es vielfach das Phänomen, daß die Leute ihr Geld nicht losgeworden sind. Baumärkte zu, Clubs und Bühnen ebenso, Urlaub ging nicht…
Jetzt haben wir eine noch besch…enere Problemstellung, alles wird schweineteuer, Stromverbrauch und Heizen wird Luxus, Autofahren sowieso, und über Allem schwelt der Krieg in der Ukraine.
Da sind die „Reserven“ schnell mal aufgebraucht, Viele müssen abwägen, ob sie die Karre volltanken oder ein Konzert besuchen.
Urlaub, Dienstleistungen und Kunst sind das Erste, was der Mensch hinten an stellt, wenn’s drauf ankommt.
Und Jeder, der darüber grübelt, was wohl die nächste Nebenkosten-Abrechnung hergibt, der wird sich bei diesen Ausgaben zurückhalten (müssen)…
@Codeman1965 „Vieles steht und fällt ja mit der Bereitschaft des Publikums, hier mal Geld in die Hand zu nehmen. Aber das ist ja nicht (mehr) so einfach.“
Es gab ja gestern im Videotext die Meldung, daß „die Deutschen“ so viel Vermögen haben wie nie zuvor.
Das Geld IST also nach wie vor da.
Und hat sich vermehrt.
Wo ist es hingewandert?
Die Ölkonzerne geben da ja gerade eine deutliche Antwort auf das Prinzip, das dahintersteckt.
Dann gabs noch die Randbemerkung, daß die 3000 reichsten Deutschen 20% des gesamten Vermögens besitzen.
Jetzt, wo es für die Allgemeinheit allgemein immer düsterer wird, könnte man da ja mal auf eine Umkehr der Umverteilung hoffen, aber wir haben ja ausgerechnet einen durchgeknallten Finanzminister von der FDP…kann man sich nicht ausdenken, diese Gesamtkonstellation.
Als wenn sie es drauf anlegen würden, daß es knallt…
@mort76 Inflation wird Rezession folgen. Dann die Depression.
Ich bin froh, heute nicht mehr jung zu sein
@Joerg Vor der Rezession kommt ja normalerweise eine Stagnation, aber diesmal ist ja alles anders: Hier KÖNNTEN durchaus die Kapazitäten voll ausgenutzt werden, und Arbeitskräfte werden eher gesucht als entlassen, deswegen ist die Situation schonmal garnicht so schlecht wie man meinen sollte.
Hier würde man auch wieder investieren, wenn die Zinsen, wie in Amerika, steigen würden…wenn die EZB denn mal den Arsch hoch kriegen würde und ihre Arbeit machen würde.
0,25% sind einfach ein Witz…
@mort76 Wir haben unglaublich während Corona gespart und die Preissteigerungen sind zum großen Teil einer Raubrittermanier geschuldet uns dieses aus den Taschen zu ziehen. Auch der Staat saniert sich und seine Corona-Schulden über die Mehreinnahmen und Inflation. Dafür gibt es etwas Tankrabbat, der keiner ist und ein 9€ Ticket für ein paar Monate. Leider geht es vielen noch zu gut und die Gehälter werden steigen, wodurch wiederum noch mehr hinten raus fallen. Das wird nicht schön anzusehen sein und unsere Komfortzone stören aber erstmal können wir ja noch Zäune um unsere Mittelschicht ziehen, bis wir in 20 Jahren mit 4 Jobs im Auto leben. Können wir was tun? Ja, auf die Straße gehen, das können die Amis nämlich nicht, denn dort herrscht ein rigoroser Polizeistaat. Moment, die suchen ja auch und stocken mächtig auf. The United States Of Europe, wir kommen! Aber bitte mit gutem Metal! ;)
Ach, das klingt furchtbar. Genau wie in vielen anderen Bereichen. Es heißt ja andauernd, es drohe eine Rezession. Scheinbar sind wie aber schon mittendrin.
@Svenson73 Ich denke schon dass wir mittendrin sind. So sehe ich das zumindest. Verlierer sind halt immer die kleinen.
@Filterpad Naja, ob die Rezession kommt oder schon da ist, hängt ja auch z.T. von den eigenen Lebensumständen/Bedürfnissen ab.
Aber den meisten Leuten wird wohl so langsam bewusst, daß die fetten Jahre erst einmal vorbei sind…
Das ist bitter. Die Inflation könnte andererseits dafür sorgen, dass Leute beschließen, ihr Geld lieber auszugeben, solange es noch etwas wert ist. Schöne Erinnerungen an Konzerte sind da nicht die schlechteste Investition. Ich drücke allen Beteiligten die Daumen
Danke an Axel für den aufschlussreichen Artikel.
Ich befürchte, das es vielleicht nie wieder Konzerte, so wie in der Vor-Coronazeit, geben könnte.
Das Publikum wird etwas müde und auch kleinere Veranstaltungen werden lange nicht mehr so gut besucht, wie das früher war.
Man hat sich irgendwie angepasst und schaut sich die Sachen im Internet oder TV an. Das ist billger und man kann in Schlampiklamotten bis zum Kühlschrank schlurfen, um sich das nächste Bier zu holen.
Ich habe auch massive finanzielle Einbußen, bin aber zum Glück nicht nur von den Konzerteinnahmen abhängig. Als Einzelkämpfer hat man es eh leichter, wie mit einer ganzen Band.
Durch Corona bin ich selber recht träge geworden, hab durch die vielen Absagen etwas die Lust an Konzerten verloren. Naja, ich bin jetzt 68 und bis zu meinem Ende, werde ich mich damit noch über Wasser halten können.
Ein paar Freunde haben sich andere Jobs gesucht und machen Musik nur noch nebenher.
Düstere Zeiten kommen da auf uns Berufsmusiker zu.
@Bernd-Michael Land Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher, dass es nie wieder Konzerte wie vorher geben wird. Ja, die Risiken für Veranstalter, Musiker sind gestiegen, Reisekosten teurer, Resourcen knapper, die Veranstaltungsbranche ist extremst gebeutelt usw und das schlägt sich auch in den Preisen wieder. Aber ich war vorletzte Woche bei Bad Religion, letzte Woche bei den Pet Shop Boys, gehe heute zu Mastodon, nächste Woche Life of Agony, darauf Suzanne Vega und im August die Toten Hosen. In Essen finden im August zwei sehr gute Umsonst- & Draussen Festivals mit wirklich schmackhaften Größen der Metal- & Hardcore-Szene statt. Es ist nicht so, als würde nichts stattfinden. Ich lasse immer noch sehr viel Vorsicht walten, freue mich aber dennoch auf die Konzerte. Axels Sorge aus Absatz 4., dass es sich hier um Nachholeffekte handelt und es danach zu einer Sättigungsphase kommt, teile ich auch etwas. Aber ein dynamisches System reagiert halt auch mal oszillierend auf sprunghafte Änderungen.
Ich war vor einigen Tagen zum ersten Mal seit Februar 20 wieder auf einem Konzert, es spielten die Einstürzenden Neubauten, und da wurde mir erst wieder bewusst, was für ein unersetzbares Erlebnis ein Live-Konzert ist. Ich hatte Hoffnung, dass sich die Branche wieder konsolidieren würde, da jetzt alle total heiß auf dementsprechende Erlebnisse sind, dein Artikel hat mich da auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich wünsche allen, die immer noch mit Herzblut und Einsatz ihrer gesamten Ressourcen dabei sind, dass sich das irgendwann doch wieder auszahlt…
Naja, schön daß man politikseitig neben der zweitgrößten Branche auch die größte Branche in die Wüste schicken will.
Ja, Axel, genau so sieht es aus! Ich habe selbst schon im März/April 2020 versucht, diversen Bundes- und Landtagsabgeordneten klarzumachen, dass es so kommen wird, wie es nun kommt. Mit mäßigem Erfolg. Die waren da noch alle davon überzeugt, dass es schon ab Sommer 2020 wieder normal weiter gehen würde. Wenn ich ihnen dann erklärt habe, dass das mit dem nötigen Vorlauf ungeachtet der Infektionszahlen gar nicht möglich ist, haben sie das nicht geglaubt.
Was mittlerweile zusätzlich zur psychischen Belastung wird: Da ich in den kommenden Monaten auftreten *muss*, um endlich wieder vernünftiges Geld einzuspielen, *muss* ich noch immer und noch lange alles meiden, was eine Infektion begünstigen könnte. Während die restliche angestellte Welt so tut, als gäbe es kein Corona mehr…
Egal ob Ukraine-Krieg, Corona mit seinen Maßnahmen oder Klimawandel, wir tun gut daran, dies möglichst nicht hier ursächlich klären zu wollen. Natürlich spüren wir alle die Folgen, und die haben sehr wohl in der Betrachtung der Lage eines Musikschaffenden etwas verloren.
Bei der Ursachenforschung sollten wir aber hier in diesem Forum zurückhaltend sein, weil es einfach vom Thema her der falsche Ort ist.
Na endlich ein bissl Selbsterkenntnis
Jaja,schwierige Zeiten.
Was noch gar nicht gesagt wurde:
Ich würde auch gerne mal wieder ein Konzert besuchen.Mein letztes war 1998.
Allerdings kann Ich schlichtweg keine 399€ zB. für die Rolling Stones freimachen.
Dafür könnte ich ein für mich nötiges Notebook kaufen.
Oder 70€ aufwärts für die Toten Hosen…..ernsthaft? Das ist ein Wocheneinkauf für mich.
Ich finde solche Konzertpreise nicht mehr feierlich und unverschämt.
Oder sollen Konzerte und Veranstaltungen nur noch für „bessere“ da sein?
Klar,Corona,die folgen und die Kosten,das verstehe Ich ja.
Aber genau deswegen muss Ich leider Konzerten fernbleiben,weil Ich es mir einfach nicht leisten kann.
Ich wollte eigentlich gerne B.Springsteen sehen…..aber nicht für 398€ !!!
1984 war Ich im Queen Konzert Dortmund…..für knapp 40 Dmark.
@Lucky Ja, die aktuelle Preisgestaltung macht das alles nicht einfacher. Für mich liegt die Grenze bei 50€ pro Ticket für ein Konzert. Für das Geld gibt es heutzutage keine größeren Etablierten Künstler mehr zu sehen.
@elblaut Mann muss einfach mal vollkommen nüchtern sehen, das ab einem bestimmten Level der Bekanntheit der Ümsatzverlust durch fehlende Plattenkäufe über den Eintrittspreis beim Livekonzert kompensiert wird. Allerdings befindet sich die deute Live Branche im Umbruch und das fing schon vor Corona an. https://bit.ly/3tz6lqC
–
Ich kann nur über meine Erfahrungen in UK sprechen, dort ist folgendes passiert, die mittleren Venues 1000 bis 2000. sind ausgeblutet. Es gibt dort entweder kleinerer Club Events oder gleich ein „Megaevent“. Die Mega Events rufen dann natürlich andere Preise auf.
@TobyB Das ist für Hamburg gesehen genauso. Ich denke das wird für den Rest von Deutschland nicht großartig anders sein.
@elblaut 50 € bzw. 100 DM habe ich schon vor über 20 Jahren für Mark Knopfler im Hamburger Stadtpark bezahlt.
Heutzutage kommst Du zu dem Preis wohl nirgends mehr rein…
@Codeman1965 Gerade am Dienstag letzter Woche in Köln gewesen:
Neal Morse Band für ca. 50 € (48,- + Vorverkaufsgebühr).
@elblaut Gebe Dir in der Tendenz sicher recht, aber etwas geht schon noch. Mastodon, Life of Agony & King´s X alle für unter 40€. Die sind alle sicher keine kleinen Lokalhelden. Ist aber vielleicht auch spartenabhängig.
@Lucky Selbst wenn die Rolling Stones 2.000 € für ein Ticket aufrufen würden, wäre es immer noch legitim, denn im Gegensatz z. B. zu den Steuerabgaben wird man nicht gezwungen, den Betrag zu entrichten, man geht einfach nicht hin.
Bei Künstlern dieser Größenordnung geht es einfach nur um Geld und der einzige Grund, warum ein Ticket keine 2.000 € kostet ist die Tatsache, dass dann keiner mehr zur Show kommen würde, aber ein Verpflichtung gegenüber den Fans haben die Stones nicht.
Wenn jemandem die Stones 400,- € wert sind, warum nicht?