2 Jahre Max For Live
Max for Live feiert seinen zweiten Geburtstag. Auf AMAZONA.de haben wir die Zusatzsoftware für Ableton Live Nutzer im Jahr 2009 vorgestellt und einen ausführlich getestet. Den Test finden Sie hier. Zeit für uns zu schauen, was sich seitdem getan hat. Eine Zwischenbilanz:
Max for Live
Kurz vorweg zur Geschichte von Max for Live. Die objektorientierte Programmiersprache „MAX“ der US-Firma Cycling ’74 ist ein sehr mächtiges Werkzeug um Audio- und Videoanwendungen selbst zu programmieren und zu steuern. Wem das zu komplex ist, kann auf eine mittlerweile ziemlich umfangreiche Sammlung von fertig spiel- und anwendbaren Werkzeugen zugreifen, und es werden immer mehr. Es existiert eine eigene Community dafür.
Max for Live gibt es für 199,- Euro zu kaufen und bindet sich in die LIVE Umgebung nahtlos ein. Devices die mit MFL programmiert wurden, erscheinen nicht wie VST-Plug-ins als eigenständige Fenster, sondern docken sich in die Effekt-, MIDI- oder Instrument-Leiste von LIVE an, als wären sie interne Klangerzeuger. Dadurch „fühlt“ sich Max for Live auch wie ein integraler Bestandteil von LIVE an. Durch die intensive Verzahnung der beiden Programme lassen sich tiefgreifende Funktionen in LIVE ermöglichen, die ohne Max for Live auf VST- oder AU-Ebene nicht möglich wären, auch nicht mit API Scripts.
Nach der Installation von Max for Live enthält Ableton Live mittlerweile mehr als 100 neue „Max“-Patches: sofort einsatzbereite Audio-, MIDI- und Effekt-Plug-ins. Darunter finden sich rund 40 Plug-ins aus dem beliebten Paket „Pluggo“, innovative Sequencing- und Loop-Werkzeuge wie „Step Sequencer“, „Buffer Shuffler“ oder „Loop Shifter“ und – seit dem jüngsten Update – endlich auch Hüllkurvenfolger und LFOs, mit denen man jeden modulierbaren Parameter in Live oder dort eingesetzten Plug-ins steuern kann.
Buffer Shuffler kann Audiomaterial in Einzelsegmente zerlegen und in zufälliger Reihenfolge und Richtung wiedergeben – getrennt für beide Stereokanäle.
Loop Shifter ist ein Sampleplayer und spielt auf Tastendruck verschiedene Parameterzustände ab. Diese bestehen beispielsweise aus Loop-Punkten, Filtereinstellungen und Abspielrichtung.
Step Sequencer kann vier Sequenzen gleichzeitig mit je bis zu 16 Steps abspielen, die Steps lassen sich verschieben, in Lautstärke und Anschlagsstärke anpassen, ebenso gibt es Zufalls- und MIDI-Steuerung .
Neu – Envelope Follower
COMMUNITY
Eine weitere Quelle sind die vielen Anwendungen aus der Max-for-Live-Community: Instrumente, Effekte und Erweiterungen, die andere Max-for-Live-Anwender erschaffen haben und nun (in der Regel kostenlos) ins Netz stellen, etwa auf der unabhängigen Online-Plattform www.maxforLive.com.
Auf www.ableton.com/de/maxforLive werden einige besonders interessante Kreationen und deren Schöpfer näher vorgestellt. Bei den vorgestellten Anwendungen handelt es sich um Werkzeuge, die durch ein hohes Maß an Musikalität und Einsetzbarkeit überzeugen. Das wundert nicht, wenn man sich die Liste der Programmierer anschaut. Namen wie Henrik Schwarz, Monolake (Robert Henke) oder Plastikman (Richie Hawtin) stehen für international sehr erfolgreiche Musiker, deren täglich Arbeit mit Ableton LIVE und Max for Live hier Früchte trägt.