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Was man wissen muss: Bandequipment im Flieger transportieren

Band auf Tour im Flieger

22. Mai 2022

Was man wissen muss: Bandequipment im Flieger transportieren

Man mochte es manchmal kaum mehr für möglich gehalten haben, aber die Live-Performance ist zurück. Nach mental quälenden 2 Jahren, in denen ein großer Teil aller Berufsmusiker und der überwiegende Teil aller Technik-Crews das wirtschaftliche Handtuch geschmissen haben, überschlagen sich geradezu die Live-Aktivitäten, was wieder ein anderes Problem mit sich bringt, was aber hier nicht das Thema sein soll. Wer nun Festivals oder Tourneen im Ausland spielt, kommt teilweise nicht um eine Flugreise umhin, was insbesondere Musiker physisch und psychisch teilweise im Extrembereich belastet. Warum? Lest selber.

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Was auf einem Flug mit dem Equipment so alles passieren kann, setzte 2009 eine US-Band geschickt als Video um und erntete damit mehr als 21.000.000 Klicks alleine auf YouTube:

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Business Class oder Holzklasse?

Um es direkt vorne weg zu schicken, eine Reise mit dem Flugzeug außerhalb der ersten Klasse hat absolut gar nichts mehr mit dem Glamour früherer Tage zu tun. Das Flugzeug ist leider zum Massentransportmittel verkommen und besitzt lediglich noch die Wertigkeit einer Busreise, leider mit einer Umweltbelastung, welche um ein Tausendfaches höher liegt. Ich für meinen Teil hasse es zutiefst, für Tourneen oder Festivals ins Ausland fliegen zu müssen, komme aber leider nur selten darum herum. Leider geht die Umweltbilanz zusätzlich noch mit jeder Menge Einschränkungen und Fallstricken seitens der Fluggesellschaften einher, auf die ich in diesem Feature eingehen möchte, damit möglichst viele Leser davon verschont bleiben mögen.

Flugshows

Gitarrist am Gate

Bandequipment vor der Reise sinnvoll packen

Die meisten Leser werden es bereits wissen, aber der Sicherheit halber hier noch mal eine Klarstellung. Es ist schön, bei IRON MAIDEN zu spielen und mit einem eigenen Flugzeug zu reisen, bei dem auch noch der eigene Sänger teilweise den Piloten gibt (was Bruce Dickinson übrigens nur macht, um genügend Flugstunden nachweisen zu können, da er sonst seine Fluglizenz verliert), aber dies ist die absolute Ausnahme. Bands dieser Größenordnung haben keine Probleme, neben ihren persönlichen Instrumenten bei Bedarf auch die vertrauten Amps und Cabinets um die Welt fliegen zu lassen, bei allen anderen Bands ist dies schon lange nicht mehr der Fall, das heißt, man muss mit Equipment arbeiten, welches vor Ort vom örtlichen Veranstalter angemietet wurde.

Hier gilt es, die Abhängigkeit vom örtlichen Equipment so gering wie möglich zu halten. Wer einmal in Südamerika oder früher auch noch Russland getourt ist, kann garantiert tolle Geschichten über Unmengen von defekten und explodierenden Amps auf der Bühne erzählen, von daher versuche so viel wie möglich selber mitzunehmen. Und hier beginnt die Odyssee des Schreckens.

1.) Gitarre/Bass: Das persönliche Instrument ist nicht zu ersetzen, muss also mitgenommen werden. Hier gab es bis vor ca. 3 Jahren bei vielen Fluggesellschaften noch die Möglichkeit, mit einem charmanten Lächeln und freundlichem Auftreten am Gate eine Gitarre im Softcase als Handgepäck mit in den Fluggastraum zu nehmen und im Overhead-Compartment zu verstauen. Dann aber haben viele Flugzeugbauer die Größen für die Staufächer verkleinert, so dass eine Gitarre nur sehr selten, ein Bass auf keinen Fall mehr in diese Fächer passt.

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Dies bringt leider das Problem mit sich, dass das Instrument als Cargo aufgegeben werden und in der Regel ein weiteres Gepäckstück dazu gebucht werden muss. Da die Fluglinien allerdings ihre Preise aufgrund der aktuellen Inflation und der Corona Nachholaktionen massiv angehoben haben, kann es auch schon vorkommen, dass das zusätzliche Gepäckstück zusätzlich 50 % der Flugkosten ausmacht. Hier wäre zu überlegen, ob man eventuell ein Doppelcase verwendet, bei dem der Bass ebenfalls mittransportiert werden kann, das halbiert die Transportkosten.

Solltet ihr das in Erwägung ziehen, müsst ihr aber auf jeden Fall ein Case verwenden, welches den aktuellen Maximalabmessungen und ganz wichtig, den maximalen Gewichtsvorschriften entspricht, wie zum Beispiel ENKI Cases. Die maximale Zuladung in der Holzklasse beträgt meistens 23 kg, bei den Billigheimern auch gerne einmal 20 kg. Hier gilt es extrem aufzupassen, da die Fluglinien sich eure Notsituation am Flughafen zu Nutze machen und euch sehr gerne Extrakosten für das Übergepäck aufs Auge drücken! Deshalb unbedingt euer Case vorher wiegen und 1 kg Sicherheit mit einplanen, da die Waagen am Schalter auch gerne einmal ihre eigene Eichung vornehmen und ihr im Zweifelsfall immer verlieren werdet.

2.) Amp: Ich kann euch nur dringend empfehlen, wenn möglich einen eigenen Amp mitzunehmen. Der Amp sollte mit im persönlichen Koffer verstaut werden und im Optimalfall ein Multispannungsnetzteil besitzen, um weltweit zu funktionieren. Ich benutze für meine Flugshows zum Beispiel den Hughes&Kettner BS200 Floor, welcher alle wichtigen Funktionen umfasst, vergleichsweise leicht/klein ist und sehr gut klingt. So muss man nur die Cabinets vor Ort benutzen und die Gefahr eines komplett defekten Cabinets ist kleiner als die eines defekten Amps.

Mittlerweile gibt es viele kleine, respektive Kleinst-Amps, mit denen man bei einem guten Monitoring auch mittlere Hallen spielen kann, von daher sollte einem dies eine Überlegung wert sein. Natürlich kann man auch ein weiteres Gepäckstück für seinen Kemper buchen und vor Ort komplett direkt in die PA spielen, aber diese Möglichkeit hat mich klanglich und haptisch nicht überzeugt.

3.) Pedale: Wenn es aus welchen Gründen auch immer mit einem eigenen Amp nicht geht, sollte man ein kleines Brot und Margarine Setup an Pedalen mitnehmen, möglichst auf einem kleinen Floorboard platziert. Findet ihr einen ordentlichen cleanen Sound vor Ort vor, reichen im Prinzip schon die Klassiker Overdrive, Distortion und Delay aus, um 90 % aller Rockshows spielen zu können. Evtl. etwas Chorus oder Reverb, je nach Geschmack. Das Ganze kann natürlich auch mit einem kleinen Multi-FX-Pedal absolviert werden, wobei ich persönlich einzelne Pedale aufgrund des besseren Klangs vorziehe.

Flugshows

Passagiere während des Ausstiegs

Mit E-Gitarren und AMPs durch den Security-Check

Wann immer ihr euer Pedalboard, euren Sender oder euer Inear-System als Handgepäck im Rucksack mitnehmen wollt, macht euch auf ein paar Extrarunden beim Security-Check gefasst. Der Level reicht von ca. 10 Minuten Sprengstoff-Check in Deutschland über brüllende Security-Officer in den USA, welche dich 20 Minuten lang komplett filzen, bis hin zu russischen Soldaten mit Kalaschnikow im Anschlag, die nur auf eine hektische Bewegung von dir warten.

Wer dann versucht, einem Sicherheitsbediensteten zu erklären, was ein Overdrive-Pedal ist und dass die bei der Durchleuchtung gesichteten Drähte und Batterien keine Sprengstoff-Utensilien sind, kann sich je nach Kenntnisstand der Mitarbeiter auf eine ausführliche Diskussion gefasst machen. Dies bitte im Zeitplan des Check-Ins mit berücksichtigen.

Bei Ankunft Keyboard und Gitarre verschwunden

Nichts ist schlimmer als der verzweifelte Blick auf das Förderband im Ankunft-Flughafen, auf dem sich keine Gitarre zeigen will. Meistens kann man seinen Blutdruck wieder senken, indem man den Bulk-Luggage-Schalter sucht, an dem bis zu 30 Minuten später als das restliche Gepäck ein zumeist schlecht gelaunter Mitarbeiter das Instrument möglichst in einem Stück durch die Öffnung schiebt.

Danach bleibt einem nur der Weg zum „Lost Bagagge“-Schalter und die Hoffnung, das Instrument möge sich überhaupt gerade irgendwo befinden. Die Liste von Kollegen, deren Instrumente schlichtweg auf diesem Weg gestohlen wurden, ist überlang. Eine kleine Hilfe für iPhone Besitzer bieten die Airtags, welche man vergleichsweise dezent überall platzieren kann. Ich persönlich habe nicht nur jedes Gepäckstück mit einem Tracker ausgestattet, sondern auch meine Instrumente entsprechend präpariert, auf dass ich sie weltweit wiederfinden kann.

Je nach Anzahl anderer Apple Produkte, welche sich im Umkreis befinden, kann man überprüfen, ob das persönliche Equipment den lokalen Flughafen überhaupt verlassen hat und ob es sich zumindest im Ankunft-Flughafen befindet. Dennoch bedarf es Nerven aus Stahl, wenn der Airtag einfach nicht auf dem Display auftauchen will, daher Ruhe bewahren und hoffen. Wer jedoch hofft, bei gestohlenem oder zerstörtem Equipment den Gegenwert von der Fluggesellschaft ersetzt zu bekommen, muss leider enttäuscht werden. Einem Kollegen von mir wurde ein neuer USA Precision Bass (Anschaffungspreis 2.500,- €) gestohlen, für den er nach langem Verhandeln eine Pauschale von 500,- € bekam.

Flugshows

Gepäckverladung

Softcase, Hardshell oder Flightcase?

Als Abschluss noch eine Binsenweisheit, welche jeder kennt, aber die man allzu gerne beiseite schiebt. Wenn man den ganzen Tag Tausende von Koffern auf Fliessbänder, Elektro-Zugmaschinen und Transportrollen hievt, ist einem irgendwann jeder Koffer egal. Wer auch nur ansatzweise hofft, dass die Gepäckverantwortlichen der Fluglinien euer Instrument mit der gleichen Vorsicht bewegen, wie ihr es tut, ist verloren. Ich besitze mehrere Hardshell-Cases, bei denen faustgroße Stücke aus dem Koffer herausgeschlagen und durch die Lackierung in die Gitarren getrieben wurden. Und wer besitzt nicht mindestens einen Koffer, bei dem nicht eine Rolle oder ein Griff abgebrochen wurde, es sein denn es waren Peli Cases?

Von daher, auch wenn schwer und unhandlich, immer Flightcases oder zumindest Kunststoffcases nehmen, die auch einen Sturz aus 2 m Höhe überleben. Ich habe gesehen, wie ein Gepäckverantwortlicher meine Gitarre als Treppenstufe benutzt hat, um an ein höher gelegenes Produkt greifen zu können, von daher immer vom Allerschlimmsten ausgehen.

Und natürlich viel Erfolg bei euren kommenden Shows!

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Forum
  1. Profilbild
    Jens Barth

    Leider besteht die im Artikel bestehende Band nur aus einem Gitarristen und einem Bassisten. Was mit den anderen Instrumenten gemacht werden soll wird nicht beschrieben.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @Jens Barth Hallo Jens

      dies ist nun einmal mein Fachbereich. Ich sehe mich außerstande eine fachlich hochwertige Aussage für andere Instrumentengruppen in diesem Problembereichs zu treffen.

  2. Profilbild
    JCEFNY

    Hammer Video!!!! Hab mal gegoogelt. Nach dem viralen Erfolg, hat United die Gitarre am Ende doch noch ersetzt und sich öffentlich entschuldigt.

  3. Profilbild
    TobyB RED

    Kleiner Tipp von der Logistik Abteilung. Musikinstrumente und Equipment werden immer wie aufgegebenes Gepäck und/oder Sondergepäck behandelt ausser man gibt es selber als Luftfracht auf. Hierfür gibt es Premium Kurierdienste, die einem die Arbeit abnehmen. Auch hier gilt u.U CITES. Wer Palisander, Elfenbein o.ä verbaut hat dreht noch eine Runde extra. Die Verpackung, man verwende ein Case welches einen freien Fall aus 2,20m so übersteht, dass der Inhalt unbeschädigt ist. Wenn es im Budget ist, würde ich lieber einen Kurier beauftragen. Im Bandkontext, sollte man dann eh einen Spezialisten beauftragen. Im Rhein Main Gebiet gibts sowas.

  4. Profilbild
    NXN - analog X analog

    Muss man besonders als Profi nicht auch auf die korrekte Verzollung (Ausfuhr, Wiedereinfuhr) der Instrumente achten? Ich hatte zweimal eine Gitarre bzw. einen Bass dabei und wurde beide Male bei der Rückkehr vom deutschen Zoll auf das Instrument angesprochen… Könnte möglicherweise einen eigenen Workshop wert sein…

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      @NXN - analog X analog Ich bin tatsächlich in meiner ganzen Karriere glücklicherweise nicht einmal auf dieses Thema angesprochen worden, wohl auch, weil es den Beamten an Fachwissen bzgl. der unterschiedlichen Palisander Arten fehlt und das Thema in der Öffentlichkeit auch sehr negativ/„nervig“ besetzt ist.

      Da es sich bei meinen Instrumenten allerdings auch um Sonderanfertigungen handelt, könnte man im Web recht schnell einen Nachweis erbringen.

  5. Profilbild
    NDA

    RE: Security Check

    Was dem Gitarristen sein Pedal-Floorboard, ist dem Synthesisten sein hübsches Modular-Köfferchen, am besten mit bunten Patchkabeln 😉.
    Erica Synths, Intellijel und Make Noise haben da ja sehr schicke cases (explizit Gepäckfach-tauglich!), die schon vom Anblick her Assoziationen an das speziellere Handgepäck für den US-Präsidenten wecken.
    Ist darin dann das schöne Mutable Instruments „Braids“ Modul verbaut, das sich beim Einschalten mit der Anzeige „CSAW“ meldet, ist der Spaß sicher vorprogrammiert. Fehlt nur noch ein launiger Kommentar á la „CSAW“ = Command (of) Strategic Atomic Weapons“ (ja gut, im Englischen eher Nuclear statt Atomic😉), und schön könnte das (je nach Nation) einen unmittelbaren Kuß des Fußbodens und einen Stiefelabsatz im Nacken nach sich ziehen … das hörbare Klicken des Umlegens des Hebels der Sicherung auf den Buchstaben „F“ wird sicher auch länger im Gedächtnis bleiben.

    Spaß beiseite: nehmt das bitte ernst, die security macht hier einfach ihren Job.
    Nur im besten Fall kennen sie sogar das eine oder andere Gerät.

    Mich haben sie z.B. 2004 beim Rückflug von Hong Kong direkt vor dem Einsteigen am Gate nochmal sehr höflich gefragt, ob ich wirklich nur mit einer Sporttasche als einzigem Gepäckstück & Handgepäck auf einer Reise von Europa nach Asien unterwegs bin (Anmerkung: es waren allerdings nur 4 Tage) – klingt eigentlich nicht unvernünftig, oder?

    • Profilbild
      TobyB RED

      @NDA Das ist auch Aufgabe der Security dies zu checken, ob du da nun CSAW, Weapon of Mass Destruction oder eine nichtzulässige Powerbank hast. Ich bin mal auf die Idee gekommen mir in Dublin günstig ein Rhodes MK2 zu kaufen. Allerdings bin ich im Nachgang nicht auf die Idee gekommen das in den Flieger neben mir zu platzieren. Das hab ich dann von einem Kurierservice erledigen lassen. Hat ein paar Euros und drei Telefonate gekostet aber das Rhodes kam heil an. Ohne das ein Schocksenssor ausgelöst hat.

      Generell ist es nicht empfehlenswert mit Eco zu irgendeiner Destination zu fliegen und die Erwartungshaltung zu haben das Instrumente als aufgegebenes Gepäck besonders sorgsam behandelt werden. Wenns Sperrgut ist kann es dann auch schon mal stehenbleiben. Die Gepäcksortierung kommt dann noch mal on Top, als böser Spass. Das ist die Geige deren Holz plötzlich Risse im Holz hat noch harmlos. Man muss sich einfach vor Augen halten, das die Airliner mit Passagieren den Umsatz machen, der Gewinn wird allerdings mit dem Umschlag von Fracht gemacht. Ich persönlich fliege nicht mit jeder Airline.

      • Profilbild
        Axel Ritt RED

        @TobyB Der Name der Airline hat leider auch nicht mehr die Aussagekraft von früher.

        Ich musste vorgestern für drei Live Shows nach Italien, bin mit Lufthansa geflogen und hatte folgenden Ablauf:

        – Erste Machine defekt, Flug gecancelt
        – Eine Stunde später, neues Boarding, zweite Maschine defekt, alle wieder raus aus dem Flieger, Flug gecancelt.
        – Voucher in Höhe von 10!!! € bekommen, hat bei Einlösung nicht funktioniert.
        – 5 Stunden später, Flug überbucht, Mord und Totschlag am Gate, da einige Leute nicht mitkommen konnten.
        – Ankunft 70 Minuten vor Showtime, kein Soundcheck, kein Dinner, kein Warm up …

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Axel Ritt Ich kann dich verstehen. Ich hatte auch schon einige Male das Vergnügen von London nach FFM mit der Bahn zu fahren. Aus den 5:31h und einmal umsteigen in Brüssel, kann gerne mal 12 Stunden mit 5 mal Umsteigen werden.

  6. Profilbild
    HSTRKMP

    bei den Gitarrenpedalen und dem Security Check müsste ich kurz lachen; wenn man regelmäßig mit einem teilweise selbst gebauten modularen Synthesizer reist, kennt man das nur zu gut.
    ich packe alles in Peli Cases. bis auf Gitarren und Bässe funktioniert es bestens und dann darf sich der Mitarbeiter auch gerne draufstellen, wenn er denn möchte.

    Ich habe aber auch gute Erfahrungen mit billigen Flügen gemacht. easyJet lässt einen zb Koffer bis jeweils 26 Kilo buchen und ich hatte da bisher keine schlechtere Erfahrung als bei anderen Airlines.

  7. Profilbild
    Aljen AHU

    Nicht nur bei Flugreisen kann der Reisende was erleben. Als Anfang 1980er Fred Frith und Tom Cora als Skeleton Crew eine Tour durch einige Länder des „Ostblock“ machten, waren die Grenzen zwischen den „befreundeten“ Ländern strengstens kontrolliert.

    Als FF und TC nach Konzerten in Polen und in der Tschechoslowakei nach Ungarn einreisen wollten, ist dem ungarischen Grenzschützer bei der Kontrolle ihres VW Bulli die vermeintliche Diskrepanz zwischen der Anzahl der Insassen (zwei) des Vans und der Menge an mitgeführten Instrumenten und Bühnentechnik (Bus voll) auf. Er war der Meinung, die beiden wären in Wirklichkeit Schmuggler und würden die ganze Ausrüstung in Ungarn bloß verscherbeln wollen.

    Nach langem Hin und Her gab der herbeigeeilte Vorgesetzte des Grenzsoldaten den Musikern eine Chance, ihre reinen Absichten zu belegen, indem er meinte: „If you are musicians, play!“.

    So holte Cora sein Cello, Frith seine Gitarre aus dem Van und die beiden gaben mitten in der eiskalten Winternacht eine große unerwartete „Unplugged“-Einlage – draußen im Licht der Neonröhre des Grenzübergangs, unter dem damals nicht so freien Himmel. Tom Cora schrieb später, er hätte versucht, etwas zu improvisieren, was irgendwie nach Bartók klang oder wenigstens an den Ungarischen Tanz von Brahms entfernt erinnerte.

    Nach kurzem „Konzert“ zeigten sich die Grenzfunktionäre zufrieden und ließen die Briten weiter ziehen…

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