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Test: Framus Blue Label Strings, Gitarrensaiten

Kleiner Preis, großer Klang!

2. Januar 2018

Wer hätte gedacht, dass E-Gitarren-Saiten und ihre spezifischen Zusammensetzungen einmal dermaßen hip werden. Vom reinen Erfüllungsgehilfen für Hölzer, Pickups und Verstärker hin zum wichtigen Bestandteil des persönlichen Sounds. Es wurde auch wirklich Zeit. Selten wurde ein direkter Klangerzeuger so lange sträflich fast nur auf die reine Auflistung der Saitenstärke reduziert, ohne einmal über den Tellerrand hinaus zu sehen, was sich in der letzten Zeit jedoch gehörig verändert hat. Kaum ein Magazin, sei es physischer oder online Natur, welches in den letzten Monaten nicht mit einem ausführlichen Special über die Drähte, die den Sound bedeuten, schwadroniert. Gut so!

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Was jedoch alle Saiten zwangsweise als Manko nennen müssen, ist analog zum KFZ in Form von Reifen, Bremsbelägen oder Kolbenringen der Verschleiß. Auch wenn allerlei hochpreisige Beschichtungen den Verfall nach hinten verschieben, als Gitarrist kann man sich mit dem Kollegen vom Schlagzeug freundlich die Leidenshand reichen, kennt er doch das gleiche Problem mit seinen Sticks. Es liegt in der Natur des Menschen, losgelöst von seiner persönlichen Beziehung zu einem Stück Musikinventar, den Preis von Verschleißteilen so gering wie möglich zu halten, ohne dass es zu signifikanten Qualitätseinbußen kommt.

Hier setzt nunmehr ein sehr erfolgreicher Name aus dem Instrumentensektor an, für den die Herstellung von Saiten jedoch Neuland bedeutet. Die Rede ist von „Markneukirchens Finest“ Framus, welche mit den Framus Blue Label Strings sich anschicken, hochwertige Saiten für einen sehr geringen Ladenpreis an den Mann zu bringen. Zudem setzt das Unternehmen gezielt auf Downtunings, über 7-saitige bis hin zur Djent-Fraktion, bei denen sich die 8-saitigen Surfbrett-Griffbretter zu einem handelsüblichen Standard gemausert haben.

Framus Blue Label Strings front

— Framus Blue Label Strings —

Wie viel denn, wo denn?

Studiert man die Online-Angebote des Musikhauses Thomann, kann man die Angebote eines Standard 010er Satzes grob in drei Kategorien zusammenfassen. Da wären zum einen die hochpreisigen beschichteten Saiten, welche allesamt die 10-Euro-Marke reißen und sich zuweilen bis zum 15-Euro-Segment hochschrauben. Das zweite Segment wird von den großen Marken wie D’Addario, SIT, GHS und vielen anderen dominiert, die sich zwischen ca. 6,- und 9,- Euro bewegen. Das dritte Segment liegt im unteren Bereich unterhalb von 4,- Euro und wurde bis vor Kurzem vom deutschen Hersteller Pyramid dominiert, bis Thomann mit seiner Hausmarke Harley Benton Value Strings einen nahezu unfassbaren Kampfkurs von unter 1,50 Euro für einen kompletten Satz aufrief.

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Inwieweit der aufgerufene Verkaufspreis für eine(n) damit einhergehende(n) Klang / Qualität / Haltbarkeit steht, soll hier nicht zur Debatte stehen, zumal die Geschmäcker in keinerlei Verhältnis zum Ladenpreis stehen, es bleibt hingegen zu vermerken, dass die Framus Blue Label Strings mit einem Ladenpreis von knapp über 3,- Euro bei einem Standard 010er-Satz den zweiten Platz in Sachen Abgabepreis einnehmen. Dass ein solcher Preis nicht mehr mit einer europäischen oder amerikanischen Fertigung mit entsprechenden Lohnnebenkosten zu erzielen ist, dürfte jedem klar sein, von daher wird die Herstellung in China auch niemanden überraschen. Dass „Made In China“ im Instrumentenbereich allerdings längst den 2. Wahl Charakter früherer Zeiten abgestreift hat, ebenfalls.

Was denn?

Die Framus Blue Label Strings gehören zur beliebten Gruppe der Nickel Plated Steel Saiten, sprich, der Stahlkern, welcher maßgeblich für das Magnetfeld verantwortlich zeichnet, wird mit Nickeldraht umsponnen, um ihn gegen Korrosion zu schützen. Um den Nickeldraht besser am Stahlkern zu befestigen, ist der Stahl hexagonal ausgeführt, will heißen, er besitzt eine sechseckige Form, in die sich der Nickeldraht besser „verbeißen“ kann. Nickel Plated Steel Saiten gehören zu den klanglichen Allroundern und finden im Gegensatz zu z. B. Stainless Steel Saiten (gerne im Hard’n’Heavy Bereich verwendet) oder aber Pure Nickel Saiten (Vintage) in nahezu jeder Musikrichtung ihre Fans.

Und der Klang?

Nimmt man die Framus Blue Label Strings aus ihrer Verpackung, so fällt einem zunächst ihre gleichmäßige Spannung über die gesamte Saitenlänge auf. Die Saiten hängen weich herunter und schwingen gleichmäßig aus, was die Voraussetzung für eine ausgewogene Klangformung ist. Aufgezogen und unter Spannung gesetzt, verdichtet sich der erste Eindruck. Die Saiten klingen angenehm weich, ohne Frequenzspitzen oder -löcher, gepaart mit einem ausgeglichenen Klangbild, welches nahezu alle Musikrichtungen abdeckt. Details kann man sehr schön aus den beigefügten Soundfiles erkennen, welche mit 2 verschiedenen Amps (Marshall 1992 Super Bass von 1977 / Marshall 2204 von 1990) über sechs verschiedene Boxen (Marshall / Koch / Hughes & Kettner) gemacht wurden. Die jeweilige Konstellation kann man dem Namen des Soundfiles entnehmen.

Framus Blue Label Strings Rückseite

— Framus Blue Label Strings Rückseite —

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Fazit

Mit den Framus Blue Label Strings betritt Deutschlands bekanntester Hersteller von Bässen und Gitarren ein Produktneuland mit großen und erfolgreichen Schritten. Ausgestattet mit einem sehr attraktiven Preis und einer großen Auswahl an 7- und 8-Saiter-Sätzen kann sich der geneigte User den einen oder anderen zusätzlichen Saitenwechsel gönnen, ohne dass das zur Verfügung stehende Budget zu arg strapaziert wird.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • gute Qualität
  • Klang

Preis

  • Ladenpreis: 3.- bis 7,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Beschreibung auf der Framus-Seite:
    „Absolut preiswerte E-Gitarrensaiten aus Nickel Plated Steel.“
    Das ist alles? Da weiß man doch, was man zu erwarten hat.
    Ich hatte mal einen Billg-Satz von Pyramid, gleich beim aufziehen eine Saite gerissen.
    Und nein, ich habe die Stärke nicht verwechselt…
    Lohnt sich die Ersparnis von 2-3 Euro, wenn man damit keinen Spaß hat?
    Da bleibe ich bei D’Addario und Fender.

    Bei dem Namen hätte ich was anderes erwartet.

    • Profilbild
      Axel Ritt RED

      Hallo „wolftarkin“

      – Framus: Vielleicht erst einmal ausprobieren und sich dann ein Urteil bilden. Es besteht immer die Möglichkeit, dass du angenehm überrascht wirst.

      – Pyramid: Ich bin mir sicher, dass wenn du Pyramid nach dem Saitenriss kontaktiert hättest, sie dir einen neuen Satz geschickt hätten.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Axel Ritt Am Ende bleibt natürlich nur selbst ausprobieren, da hast du vollkommen recht.
        Das erinnert mich halt an die „roten“ Saiten, die als Warwick verkauft werden. Die sind aber auch nur wegen des Preises beliebt, werden aber immerhin in Korea hergestellt.
        Was die Pyramid angeht, wollte ich nach dem Testen der restlichen fünf Saiten keinen Ersatz.
        Die waren…schlecht. Vielleicht ein Montagspack, so wie man in den Bewertungen von wechselnder Qualität lesen kann.

        Würde ich hier natürlich in fünf Wochen lesen, daß die Framus Saiten in Russland top gehalten haben und der Sound dir immer noch gefällt, dann würde ich beim T mal ein paar Packungen bestellen. ;-)
        Und pack Wintersachen ein!

        • Profilbild
          Axel Ritt RED

          die Testgitarre, auf die die Framus Saiten aufgezogen wurden, klingt auch nach knapp 16 Spielstunden immer noch ordentlich.

          Auf meinen Bühnengitarren hingegen werden Pyramid Saiten aufgezogen, ich bin sehr zufrieden mit denen.

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @Axel Ritt Dann danke ich dir für deinen kleinen persönlichen Einblick.
            Das macht einen Eintrag auf der „Ausprobieren“-Liste leichter.

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