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Fulltone geben das Ende bekannt

Fulltone machen dicht!

30. August 2022

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Fulltone-Effekte schließen anscheinend nach 30 Jahren ihre kalifornische Fabrik. Eigentümer Michael Fuller, die lebende Legende, wird wie folgt zitiert:

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„Ich schließe den Fulltone CA Shop, weil ich nicht anfangen werde, mein persönliches Geld in ein Geschäft zu pumpen, das keinen Gewinn mehr abwirft.“

Nun muss man ein bisschen vorsichtig sein – es handelt sich um den Leak eines internen Memos, aber es scheint zu stimmen. Angeblich von Michael Fuller höchstpersönlich verfasst, scheint er den Entwicklungen der letzten Jahre Rechnung tragen zu müssen. Die traurige Wahrheit scheint zu sein, dass das Unternehmen seine kalifornische Fabrik nach 30 Jahren schließt, da Fuller eine neue Ära einläutet, in der er keine Effektpedale mehr baut.

In dem Memo, das sich vor allem an die Händler zu richten scheint, schreibt Fuller: „Schweren Herzens gebe ich bekannt, dass Fulltone nach 30 Jahren seine Türen in Kalifornien schließen wird. Das Gebäude, das mir gehört, steht zum Verkauf. Ich und mein Team möchten uns bei Ihnen für Ihre Unterstützung in all den Jahren bedanken und dafür, dass Sie auch meine Exzentrizitäten ertragen haben.“

Fuller zollt den Mitarbeitern der Fabrik in Culver City seinen Respekt und spielt vielleicht auch auf die Kontroverse im Jahr 2020 an, in die er verwickelt war und die dazu führte, dass einige Händler, darunter Reverb (öffnet in neuem Tab), sowie Künstler Fulltone-Produkte boykottierten. Eine ziemlich verworrene Geschichte, die an anderer Stelle eine eigene Betrachtung verdient.

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„Ich habe in den letzten 30 Jahren viele Fehler gemacht und viel gelernt. Mein Herz ist schwer für meine 10-, 15-, 20- und 26-jährigen Mitarbeiter, die wie eine Familie sind… Ich hätte Fulltone schon vor Jahren geschlossen, wenn es nicht für sie gewesen wäre.“ Die Entscheidung scheint durch finanzielle Sorgen um die Zukunft von Fulltone in einem schwierigen wirtschaftlichen Klima ausgelöst worden zu sein. Obwohl Fuller anmerkt, dass es ihm persönlich „finanziell gut geht“, sollte klar sein – MADE IN THE USA ist heutzutage, in einer globalisierten Welt, kaum noch profitabel.  „Ich schließe den Fulltone CA Shop, weil ich nicht anfangen werde, mein persönliches Geld in ein Geschäft zu pumpen, das keinen Gewinn mehr abwirft… dieses vierjährige Klima macht 100% Made in the USA unmöglich, das keinen Gewinn mehr abwirft“, schreibt Fuller diesbezüglich.

Da das Fulltone-Gelände derzeit für 2.495.000 Dollar zum Verkauf steht, gibt Fuller an, dass er seine Pläne vorantreibt, 2021 in ein 17-Morgen-Grundstück und ein „Weltklasse“-Aufnahmestudio umzuziehen, das er mit seiner Frau außerhalb von Nashville gekauft hat.

„Es ist an der Zeit, dass der alte Mann aus dem Weg geht, um Platz für die Genies der nächsten, digitaleren Generation zu schaffen“, sagt er abschließend. Da bleibt uns also nichts mehr zu sagen außer:

Farewell, Fulltone.

 

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Forum
  1. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    < "so it's time to enjoy the fruits of all this labor." >

    Da hat er ja nicht Unrecht, auch, wenn es natürlich hart für die Mitarbeiter ist/wird.
    Wenn man an dem Punkt ist, wo der (finanzielle) Aufwand zu groß wird, man seine Schäfchen aber im Trockenen hat, ist diese Entscheidung sicher nachvollziehbar.
    Man lebt nur einmal, und wenn die letzten 30 Jahre es ihm möglich machen, noch mal sein persönliches Ding durchzuziehen, dann hat er Vieles richtig gemacht.

    Die Zeiten sind nicht einfach, und das wird in absehbarer Zeit auch nicht besser.
    Um so besser, wenn man sich selbst da rausnehmen kann…

    • Profilbild
      PitW

      @Codeman1965 Ja. Aber ein kleines „Geschmäckle“ hat es schon, wenn man im gleichen Brief einerseits die zu entlassenden Mitarbeiter bemitleidet und andererseits an die grosse Glocke hängt, wie reich man doch persönlich mittlerweile sei.

      • Profilbild
        SynthUndMetal

        @PitW Ich denke, dass ist vielleicht der amerikanischen Kultur geschuldet, sich möglichst erfolgreich darzustellen. Sehr schade ist es trotzdem.

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        Codeman1965 AHU

        @PitW Kann ich schon nachvollziehen, aber meine Schlussfolgerung ist eine andere.
        Ich habe nie ein eigenes Unternehmen gehabt, hätte da aber erst einmal mein eigenes Wohl im Blick.
        Sollen ja alle Mitarbeiter auch ein gutes Auskommen haben, aber letztendlich geht es in erster Linie um MEINEN Wohlstand. Dafür trage ich ja auch alle unternehmerischen Risiken.
        Wenn meine Idee und mein Einsatz mich (relativ) reich machen und dafür Niemand zurückstecken muss, dann hätte ich (persönlich) kein schlechtes Gewissen…

    • Profilbild
      volcarock

      @Codeman1965 Wohl- & Ruhestand hat er sich nach all den Jahren mehr als verdient!
      Schade nur, dass er sein Unternehmen nicht verkauft oder an einen Nachwuchs weitergegeben hat.

      Sein kreativer Output wird jedenfalls auf unzähligen Pedalboards dieser Welt weiterleben.
      Bei mir ist schon seit Jahren das geniale Supa Trem2 und Mini Deja Vibe im Einsatz😀

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