Synthesizer mit 4 Joysticks
Nach der Vorankündigung im September wird der Hybrid-Synthesizer Future Retro Vectra mit allen Spezifikationen vorgestellt und kann auch schon vorbestellt werden.
In dem zuvor veröffentlichten Demovideo (siehe unten) konnte man Vectra zwar ausführlich hören, doch außer dass der Synthesizer vier Joysticks und ein Touch-Keyboard besitzt, wurde nicht viel mehr bekannt.
Die Klangerzeugung zeigt eine beeindruckenden Ausstattung: Vectra besitzt vier Oszillatoren, Generatoren für White Noise und Pink Noise, vier Ringmodulatoren, einen vierkanaligen Mixer, fünf LFOs, sechs Morphing-Hüllkurven, ein analoges Multimodefilter mit sechs Modi, einen analogen VCA und ungefähr 500 interne Patch-Möglichkeiten mit mehr als 250 Parametern, die sich steuern lassen.
Die digitalen Oszillatoren erzeugen 500 digitale Schwingungsformen sowie das klassische Spektrum auf virtuell-analogem Weg. Es gibt Sync, PWM, Phase Slice, sogenannte Fade-Features und unabhängige Glide-Zeiten pro Oszillator. Ebenso sind FM, AM und Ringmodulation sowie ein achtfach-paraphonischer Modus möglich.
Die fünf LFOs haben ebenfalls über 500 Schwingungsformen und können bis in den Audiobereich beschleunigt werden. Die Frequenz lässt sich bei Bedarf mit dem Keyboard-Tracking steuern. Die Startphase ist frei bestimmbar, die Geschwindigkeit lässt sich modulieren.
Die Hüllkurven haben einen DAHDSR-Verlauf und können geloopt werden. Die Dauer der Stages reicht von 0 bis 14,7 Sekunden. Die Kurven sind einstellbar und die Einstellungen können zwischen zwei Werten gemorpht werden.
Das analoge Multimodefilter hat sechs Typen: drei Mal Tiefpass, Hochpass, Bandpass und Notch. Die Resonanz kann für das Selbstoszillationsverhalten speziell justiert werden. Die Charakteristik orientiert sich am Filter des EMS VCS 3.
Das Touchkeyboard hat 29 Tasten, die sehr schnell reagieren sollen. Es werden auch Velocity und Aftertouch erzeugt. Es gibt verschiedene Skalen zur Auswahl und die Transponierung kann linear oder skalenabhängig erfolgen.
Vectra verfügt über einen Arpeggiator und Sequencer. Arpeggios können editiert und vom Sequencer übernommen werden. Die Arpeggios bzw. Sequenzen werden mit den Sounds gemeinsam gespeichert. 999 Speicherplätze stehen zur Verfügung.
Das Keyboard besitzt MIDI-In/Out/Thru sowie einen Audioausgang und einen Slot für SD-Cards.
Future Retro Vectra wird 1.100,- Dollar kosten. Vorbestellungen werden ab sofort angenommen, wobei eine nicht erstattungsfähige Anzahlung von 550,- Dollar verlangt wird. Sobald 100 Bestellungen eingetroffen sind, kann die Produktion beginnen. Man erwartet, dass die Geräte dann im Frühjahr 2022 verfügbar sein werden.
Ab hier die Meldung vom 23. September 2021
Ein ausführliches Video zeigt den neuen Synthesizer Future Retro Vectra beim Beta-Test. Die Demo geht zwar fast eine Stunde, doch mit detaillierten Informationen hält man sich noch zurück.
Das Auffälligste an Vectra sind sicherlich die vier Joysticks, mit denen man die Soundparameter steuern kann. Dabei wird im Video meist Cutoff und Resonance moduliert, während man typische Vector Synthese-Klänge nicht zu hören bekommt. Insgesamt hat man den Eindruck, dass die Klangerzeugung eher klassisch analog ist, worauf sich Future Retro ja auch bestens versteht – siehe 777 oder XS. Die früheren Vector-Synthesizer, wie zum Beispiel Yamaha SY22 / TG33 oder Korg Wavestation, lebten von der dynamischen Überblendung zwischen reichhaltigen Spektren.
Dem mit externen Effekten versehenen Demo nach zu urteilen, scheint es beim Vectra nur VCOs zu geben und der Synthesizer auch nur monophon zu sein. Aber vielleicht lässt sich Jered Flickinger nur noch nicht in die Karten schauen?
Hingegen wird der integrierte Sequencer ausführlich eingesetzt. Mit einem simplen Arpeggio beginnend lässt sich eine Sequenz on-the-fly erweitern, transponieren und die Bewegungen der Joysticks aufzeichnen.
Das Keyboard ähnelt dem vor einigen Jahren auf einer NAMM vorgestellten FR-512. Die Tasten sind als Touchplates ausgeführt, deren Flächen man anscheinend auch für Modulationsbewegeungen nutzen kann. Ansonsten besitzt der Synthesizer noch acht Encoder mit Druckfunktion zur Programmierung von Sounds über das Display. Auch Speicherplätze sind vorhanden und als Gimmick ist ein Oszilloskop integriert.
Auf weitere Informationen zum Future Retro Vectra müssen wir wohl noch etwas warten, aber es scheint sich zu lohnen.
Future Retro… A name i haven’t heard in a looong time… 😁
Hab mich eben etwas durch die Demo geskippt und klanglich sagt mir das Ding schon mal sehr zu. Und Joysticks sind eh schon cooler als alles andere! 😂
Behaltet das Kistchen bitte weiter im Auge! Danke!
Das sind Gute, ja sogar sehr Gute Nachrichten.
Jeeeeeeeeeee
Das 20 Jahre Jubiläumsvideo auf der Homepage von Future Retro ist sehr zu empfehlen!!! Unglaublich geiler Sound und Synth‘s…….
Das sieht nach der induktive Klaviatur vom FR-512 als Eingabe aus? Cool!
…und VIER Joysticks!
Ich tippe auf drei Stimmen polyphon mit Effekte und Hybriden Oszillatoren.
Ach, wie schön wäre es, wenn ein Hersteller einen Synth baute, der anstatt einer Klaviatur, zwei F-16 Jetfighter Joysticks hätte. Diese würde man mit beiden Händen bedienen und die hätten auch viele Knöpfe für die Finger und noch weitere Mini Joysticks für die Daumen. Mit den knöpfen würde Man die Töne abfeuern und mit den Bewegungen des Sticks könnte die Tonhöhe gesteuert werden, die Kleinen Daumenjoysticks wären zur Effektsteuerung da.
Man könnte damit Musik machen als flöge Man ein Flugzeug. Ich bin mir sicher daß das viel Spaß machen und dabei eine neue Art von Musik entstehen würde.
Ich weiß, daß es Joystick Controller für das Modularsystem gibt, diese sind aber konzeptionell nicht richtig und konsequent genug umgesetzt, um effektiv eingesetzt zu werden (schlechte Ergonomie, Gate Knopf für den Daumen anstatt für den Zeige- und Mittelfinger, etc) .
Was ich toll fände, das wäre wenn dieser Hersteller oder Arturia oder wer anders ein Midi Keyboard mit diesem berührungsempfindlichen Tasten herausbringt. Keyfreak oder Touch Step
Vektor Synthesizer gab’s ja auch nicht so viele. 4 Joysticks und morphbare Hüllkurven gibt’s auch selten.
Schade… Kein CV/Gate und Audio Input, das in der Matrix wär der Hammer gewesen.
…aber spannend ist die Kiste dennoch!
Die Effekte scheinen zumindest teilweise aus dem Gerät hinten rechts im Rack zu kommen. Ich erkenne das Gerät nicht, sieht aber nach irgendeinem Multieffekt aus. Das Filter klingt saftig. Als Desktop Version käme das Ding als digitale Ergänzung ggf. in Frage. Das erste Video, in dem er die Joysticks mit Händen und Füßen bedient, würde mich auch interessieren.
Eventide Eclipse ;)
Beim Lesen der Specs frag ich mich persönlich warum digitale synths scheinbar immer mit einem Overkill an presets werben müssen
500 lfo Wellenformen wer braucht sowas? Von mir aus 10 plus die Möglichkeit mit dem Joystick eigene Wellenformen zu Zeichnen würden absolut reichen
Aber gut ist sowieso nix für mich wenn ich einen digitalen synth will nehm ich eine vst
Schön sieht er aus.
Bislang habe ich keinen FR Synth ausgelassen, warum also sollte ich beim Vectra eine Ausnahme machen? Den XS setze ich weiterhin sehr gerne ein. Bzgl. Klang und Bedienung würde ich mir bei Jered’s neuester Kreation keine Sorgen machen.
Nach anschauen der vielen Tutorials auf YouTube habe ich zugeschlagen :-)
Future-Retro ist kürzlich leider offenbar out-of-business gegangen, wie die Webseite verrät.
Habe dem guten Jered dann persönlich kondoliert, er ist mir seit der Reparatur meiner 777 als sehr freundlich, kompetent und professionell in Erinnerung geblieben.
Btw. die 777 verdient doch eigentlich endlich mal ’ne Blue Box hier, oder?
;)
Da freut man sich doch direkt auf das Schlachten des Sparstrumpfes :-)