Der Sound von Lava & Gletschereis
Genki Katla ist ein Boutique-Synthesizer, der derzeit in Island entwickelt und dann von Hand gefertigt wird. Die Klangerzeugung wird als „digilog“ beschrieben, was eigentlich nur ein anderes Wort für hybrid ist.
Genki Katla, paraphoner Synthesizer
Die Website zu Katla gibt noch nicht viele Informationen her, aber ein Bild der Bedienoberfläche zeigt den Funktionsumfang des Synthesizers, der nach einem der aktivsten isländischen Vulkane benannt wurde.
Als erstes fallen auf dem Panel die vier Oszillatoren auf. Sie verfügen über Regler für Level und Octave, doch wo wählt man Sine, Saw etc. aus? Nur beim zusätzlichen Suboszillator finden sich entsprechende Tasten. Möglicherweise erfolgt die Anwahl über Shift-Funktionen. Weiterhin sind ein Noise Generator und ein Wave Folder vorhanden.
Für die vier Oszillatoren gibt es allerdings mehrere Play-Optionen. Sie können monophon oder zwei- bzw. vierfach paraphon gespielt werden. Weiterhin sind ein Round-Robin-Modus und Unison möglich.
Die Filtersektion ist laut Angaben analog und besteht aus einem Hochpass- und einem Tiefpassfilter, die beide modulierbar sind und über Resonanz verfügen. Beim Tiefpass kann zwischen Wasp- und MS20-Modus gewechselt werden.
Zur Modulation sind eine dedizierte Amp-Hüllkurve und eine Extra-Hüllkurve vorhanden. Mit der Extra-Hüllkurven lassen sich nicht nur die beiden Filter, sondern auch Pitch und FX modulieren. Der LFO, der auch Sample&Hold bietet, kann ebenfalls mehrere Ziele gleichzeitig steuern.
Katla besitzt mehrere Effekte. Es gibt einen Chorus, eine Drive-Sektion und ein Spring Reverb, dessen Federn außen auf dem Bedienpanel angebracht sind und somit auch manuell betätigt werden können. Was es jedoch mit der Katla-Sektion bei den Effekten auf sich hat, ist anhand der Begriffe nicht zu entschlüsseln. Die Genki-Website spricht aber davon, dass Katla das Knistern von Lava, das Rumpeln von seismischen Aktivitäten und die unheimliche Stille der Gletscher wiedergeben kann. Echt Island eben.
Außerdem ist der Synthesizer mit einer Speichermöglichkeit ausgestattet. Es gibt einen Wahlschalter für Section Presets (Factory?) und User Presets, die über beleuchtete Tasten ausgewählt werden.
Für das Gerät gibt es „Basalt Side Panels“, die sich jeweils optisch unterscheiden sollen. Das Desktop/Pultgerät soll offenbar nur in kleinen Batches von jeweils 30 Stück gefertigt werden und voraussichtlich ab Juni 2025 verfügbar sein.
Der Preis für Genki Katla ist mit 4.990,- Euro angegeben, der Versand ist weltweit kostenlos.
schade, dass es keine Soundbeispiele zu dem Synth gibt
@DasIch&DerEr Passiert bestimmt. Die sind doch noch am Basteln. Lassen wir denen mal ein wenig Zeit. Ich veröffentliche ja auch keine Ausschnitte aus völlig unfertigen Tracks. 🙂
@Flowwater Sehe ich anders. Wenn ein Hersteller seine Ware zum Verkauf stellt, sollte er auch Soundbeispiele liefern.
Einen Synth nach Inhaltsangaben zu beurteilen, ist wie Wein nach Etikett zu kaufen 😉
@DasIch&DerEr Ich verstehe nicht: Die sind doch noch am Basteln. Der soll doch erst Mitte 2025 erscheinen. Das steht doch auch so im Artikel. Jetzt gib‘ denen doch mal Zeit. Und dann sollen die in aller Ruhe Soundbeispiele liefern. Ist doch alles gut.
@Flowwater dann schau mal auf deren WebSite: „Order Now“
@DasIch&DerEr Hmmm … OK, ich sehe das Problem. Zumal die Website keinesfalls erwähnt, dass das Ding noch nicht fertig ist. Wenn man ihn kaufen will, dann steht bei den Features »Design is subject to change«. Mehr aber auch nicht.
Keine Ahnung, wer den jetzt schon bestellt. Vielleicht Sammler, die das Gerät nie anschalten werden. Finde ich jetzt tatsächlich auch ein wenig komisch.
Auch ein wenig merkwürdig: Wenn ich EUR 5.000 investieren, dann komme ich schon in die Nähe des »A4« von GRP in Italien. Das ist ein recht großer Schrank mit dutzenden von Knöpfen zum Anfassen. Ich will gar nicht auf den »Whow«-Faktor eingehen … aber der A4 ist nachweislich lieferbar (gerade jetzt im Moment zum Beispiel von Schneiders Laden).
@DasIch&DerEr Wie jetzt…? Ich kauf Wein immer nach dem Etikett. Mal klappts und mal nicht! :-)
@[P]-HEAD wenn Du das bei 4000€ teuren Weinen machst, dann Chapeau 😎
Ist isländischer Basalt nicht etwas zu granular? Wie wäre es mit Schiefer oder Granit, das kommt dann etwas flächiger und härter. Jean-Michel nimmt das Modell mit Meteoriten-Sidepanels, wobei ich jetzt nicht genaus weiß wie teuer das Kilo Meteorit ist, vielleicht irgendwas mit 100.000€. Den Impact auf den Sound kann ich nur erahnen.
@Kazimoto Meteoriten kosten mindestens 30 Cent pro Gramm. Das wären also 300 € pro Kilogramm, wenn man die billigen Chondriten nimmt.
Für Jarre wärs wohl eher einer vom Mars…
für Leute, die es filmisch mysteriös mögen, sei Katla (der Film, nicht der Synth) eine Empfehlung.
Also optisch holt mich das Teil sowas von ab. Was für ein Kunstwerk.