GForce M-Tron MkII, Plug-in nach Chamberlin & Mellotron

Mit dem GForce M-Tron MkII stellt der britische Software-Entwickler ein weiteres Plug-in vor, das sich den frühen Tape-basierten Instrumenten widmet.

Während das Plug-in M-Tron (Pro) auf dem Mellotron M400 und seinen tonal spielbaren Instrumenten beruht, geht das neue M-Tron MkII noch ein Schritt weiter zurück. Es ist von Instrumenten Chamberlin Musicmaster und Mellotron MkI und MkII mit ihren zweigeteilten Manualen inspiriert und legt den Fokus auf die Sounds der Begleitsektion.

Bei den Originalen wurden mit der linken Hälfte Rhythmen und Backingtracks von unterschiedlichen Musikstilen als Quasi-Loops abgespielt – die allerdings durch die Tape-Länge zeitlich begrenzt waren) Hier fand man alles was eine Tanzparty in den 1950ern und 1960ern brauchte: Samba, Bossa Nova, Foxtrot und weitere beschwingte Rhythmen. Einiges davon sorgte schon beim M-Tron für Spielspaß. Die Instrumentals sind in der Tonhöhe bzw. Akkordfolge nach einem einheitlichen Schema angeordnet. Auf dem rechten Manual konnte man dazu Lead-Instrumente spielen. Daraus wurden dann die späteren, populäreren Mellotron-Modelle.

Das M-Tron MkII kann die Rhythmusparts synchron zum Host-Tempo abspielen und hat Optionen für Half-Speed sowie Reverse. Für das originale Feeling werden die Rhythmen und Begleitungen nicht im Loop abgespielt, sondern müssen nach den Ende neu eingestart werden. Es gibt eine Taste, die das virtuelle Tape in zwei Sekunden „zurückspult“.
Wird das Panel aufgeklappt, zeigen sich Einstellmöglichkeiten für jede Note, sprich jede Rhythmus/Begleitspur, wie Tape-Start, Key-Click, Detune, Pan. Für beide Manuale gibt es jeweils ein kombiniertes Hoch/Tiefpass-Filter. Ein Reverb (Spring oder modern) und ein Delay runden den Klang ab.

Für den urspünglichen Einsatzzweck von Chamberlin und Mellotron taugen die Begleitphrasen und Rhythmen heutzutage natürlich nicht mehr. Aber das Plug-in will anregen, mit dem nostalgischen Flair der Aufnahmen zu experimentieren und diese mit weiterer Bearbeitung und Kombination in etwas Neues zu verwandeln.

Die Library des M-Tron MkII umfasst 132 Tape-Bänke (über 4.500 Samples), von denen einige noch nie zuvor im Rahmen einer Software-Emulation veröffentlicht wurde. Um die Rhythmen und Begleitungen bestmöglich einsetzen zu können, empfiehlt GForce die Nutzung eines 88-Tasten Keyboards oder zwei separate Keyboards für die beiden Manuale.

GForce M-Tron MkII läuft standalone (MacOS, Windows) oder den Schnittstellen VST, Audio Unit und AAX. Die Library belegt 5 GB Speicherplatz. Zur Einführung kostet das Plug-in 199,- GBP, später 249,- GBP.