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Gibson verliert Rechte an Firebird-Modell

Bye bye, Firebird - Gibson verliert Anspruch auf Trademark!

24. Oktober 2019

Gibson Firebird

Erneuter Rückschlag für Gibson: Das Traditionsunternehmen, das sich zur Zeit durch den Rechtsstreit mit Dean Guitars und völlig missglückten Promo-Aktionen eher unbeliebt macht, dürfte sich hier wieder mal verhoben haben. Das Thema Gibson ist bereits, wie ich aus meiner eigenen Erfahrung mitteilen kann, am Stammtisch angekommen: Es wird heiß darüber diskutiert, wo geistliches Erbe beginnt und ob Gibson sich als der Goliath der Szene wie ein Bully aufführt und im Recht ist.

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Der Versuch, bestimmte Modelle als Trademark zu verbuchen, ist zuletzt bei im Juni vor einem EU-Gericht gescheitert: Die Firma versuchte mit aller Kraft, der legendären Gitarrenform der Flying V den Stempel Gibson aufzudrücken. Man möchte sich da mit zu deutlichen Worten zurückhalten, was dieses Vorgehen angeht – belassen wir es mal mit der Bezeichnung unsympathisch.

Jetzt gab es den nächsten herben Rückschlag für die Firma: Firebird adé! Ein europäisches Gericht hat auch bei dieser Gitarrenform entschieden, dass es sich nicht um ein Gibson Trademark handelt. Die zuständige Instanz, die EUIPO begründete dies so, dass die Firebird-Gitarrenform sich nicht signifikant genug von anderen Gitarrenformen abhebt, um als Firmen-Trademark durchzugehen. Die Referenz hierfür, interessanterweise ist übrigens die Wahrnehmung der Gitarre durch Non-Players. Dass Gitarristen und Musiker den Unterschied als signifikant erachten, liegt auf der Hand. Doch fällt der Unterschied auch in der Wahrnehmung von Nicht-Musikern ins Gewicht? Die EUIPO findet: eben nicht.

Nicht schön für Gibson. Die Tatsache, dass das Unternehmen seit der ersten Einführung der Firebird ganze 50 Jahre gewartet hat, um die Form als Trademark zu beanspruchen, macht das Vorgehen noch unverständlicher. Bei näherer Recherche war ich dann auch erstaunt, einen bekannten, deutschen Namen unter denen zu lesen, die sich vehement gegen Gibsons Vorgehen gewehrt haben: Hans-Peter Wilfer, Gründer von Warwick und Framus Guitars – Hut ab dafür. Wohlgemerkt gilt diese Entscheidung nun erstmal nur für den EU-Raum – die Entwicklungen im amerikanischen Raum stehen auf einem anderen Blatt.

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Ich persönlich zähle mich zu denen, die allmählich kein gutes Haar mehr an Gibson lassen. Der Versuch dieses Traditionsunternehmens, nach so vielen Jahrzehnten nun anderen Gitarrenbauern und Firmen das Leben dermaßen zu erschweren, um ein vermeintliches Erbe zu schützen, stößt mir persönlich ganz bitter auf. Da kann man nur hoffen, dass Gibson mit ihrer Berufung nicht viel Erfolg haben werden.

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    [aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] AHU

    Das stösst nicht nur bitter auf, das hat anscheinend auch handfeste Konsequenzen auf dem Markt. Zumindest hier in Deutschland scheint man die Drohungen Gibsons umgesetzt zu haben. Wenn ich in die Stores der Händler schaue sehe ich ne gefühlte Gazillion Strat-Derivate, Paula-Derivate und nur noch Restbestände von Explorer- und V-shaped Gitarren egal welcher Hersteller, Ausnahme sind: Gibson Flying Vs etc. Etliche Shops haben nichtmal mehr die Marke Dean im Angebot und wenn dann nur noch Restposten. Ausnahme ist Thomann, aber die haben auch nicht alle neuen Modelle.
    Bis auf Jacksons V Modelle gibts kaum noch andere Hersteller mit V-Modellen und Jackson gehört zu Fender und hat auch bei V Modellen eine sehr eigenständige Form.
    Natürlich kann Dean auch die Produktion zurückgefahren haben oder eingefroren bis die schwachsinnige Klage vom Tisch ist.

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      Dimitri RED

      @[aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] Das ist mir tatsächlich auch aufgefallen – also dass die Präsenz von Dean Guitars spürbar zurückgegangen ist. Ungemein ärgerlich, das Ganze, muss man ganz klar sagen.

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        [aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] AHU

        @Dimitri Ich hab sogar einige Händler angeeschrieben und gefragt, ob sie da mittelfristig an Dean -Modelle rankommen. Nur einer hat geantwortet und das war einer aus England haha. Und die Antwort war eher von der maulfaulen kargen Sorte.

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    AMAZONA Archiv

    Gibson ist zum Monsanto der Gitarrenhersteller geworden. Ich möchte mit so einem Instrument nicht gesehen werden.

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    AMOS omb

    Vielleicht sollte ich in Zukunft bei Gigs meine Les Paul abkleben. Dann denken die Leute vielleicht das ich eine HB Spiele. Ist meiner Meinung nach einfach daneben gegen Gott und die Welt zu klagen. Gibson soll diese Zeit lieber weiter in die Herstellung wirklich hochwertiger Gitarren stecken und sich somit von anderen Herstellern versuchen abzusetzen. Das gelingt wohl nicht mehr so einfach in der heutigen Zeit. Dann kommt natürlich das Problem das sich der Musiker fragt warum er so viel Geld für eine Gibson hinlegen soll. Wenn sich die Marke dann noch durch ewige Klagen unbeliebt macht, naja dann gute Nacht. Unabhängig davon spiele meine LP immer noch gerne……

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