Das Gigbag - dein bester Freund!
Was kommt in einen Gigbag rein? Bevor es zum Auftritt oder zur Probe geht, sollte man immer Ersatz-Gear und -Equipment bei sich haben. Wir haben euch eine Checkliste für eurer Gigbag zusammengestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Gitarrenkabel: Lebensadern deines Sounds
- Gurt Richter Bass Straps: Komfort und Stil für lange Sets
- In-Ear Gehörschutz: Schütze dein wichtigstes Instrument
- Ladegeräte und Powerbanks: KSE Falken
- Essentials für den Gigbag: Steckerleisten!
- Gitarren- und Bass-Ständer für deinen Gigbag
- Checkliste für Bassisten: Board / Preamps / Effekte
- Noten und Tablet: Digitale und analoge Setlisten im Griff
- Gigbag Checkliste: Was fehlt noch?
Viel zu wenig beachtet, dabei extrem wichtig: Gutes Zubehör, es ist das A&O wenn es aus dem Übungszimmer zu on the road geht. Egal ob Probe oder Konzert, ob kleine Kneipe oder große Bühne, ob Bunker oder Wohnzimmer, für mich gibt es nichts Wichtigeres, als gut vorbereitet zu sein. In diesem Feature stelle ich euch daher einmal mein Equipment vor, das ich neben meinem Bass und dem Amp immer dabei habe. Nehmt es als Inspiration, als kleine Checkliste und schaut euch meine Empfehlungen an, denn hier habe ich meine persönlichen Favoriten hinterlegt.
Gitarrenkabel: Lebensadern deines Sounds
Ganz klar, ohne ein vernünftiges Kabel geht nichts, es ist die erste Klangkomponente nach dem Instrument und trägt durchaus seinen Teil zum Klang bei, auch wenn ich jetzt nicht in die Abteilung „Vodoo“ abdriften möchte. Im Laufe der vielen Jahre habe ich Kabel getestet, in Blindvergleichen mit Kollegen und dabei durchaus Unterschiede in der Qualität feststellen können. Wie viel man am Ende für ein gutes Kabel ausgeben will, muss jeder selbst entscheiden. Ich würde jedem Musiker eines im Mittelfeld empfehlen, nicht das teuerste, aber auch nicht das günstigste. Mir ist die passende Länge wichtiger, denn nichts ist nerviger als lose Strippen auf der Bühne, die schnell zu Stolperfallen werden. Daher lohnt es sich, zwei bis drei verschiedene Kabel zu haben, von einem ganz kurzem (z. B. 1,5 m) über ein mittellanges (3 m) hin zu einem ganz langem (6 m).
Meine Empfehlung:
Sommer Cable – Einfach eine tolle Qualität zum fairen Preis, klanglich wie von der Verarbeitung her spitze und sehr langlebig, zumindest ist mir noch nie eines kaputt gegangen.
Gurt Richter Bass Straps: Komfort und Stil für lange Sets
Auch wenn es trivial erscheint, aber ein guter oder schlechter Gurt kann über extrem viel Spielkomfort entscheiden. Jahrelang habe ich mich auf recht einfache und dünne Modelle verlassen und mich über die Kopflastigkeit mancher Instrumente geärgert. Seitdem ich auf dicke und breite Modelle umgestiegen bin, gehört dieses Kapitel der Vergangenheit an. Unabhängig von Farbe und Material würde ich als Mindestbreite 9 cm empfehlen, alles andere ergibt für mich als Bassist keinen Sinn. Ob man einen glatten oder rauen Gurt nimmt, hängt stark davon ab, ob man sich eher beim Spielen bewegt oder ruhiger steht. Und klar, die Länge ist sowieso eine völlig individuelle Angelegenheit, die jeder für sich selbst beantworten muss. Für was auch immer ihr euch am Ende entscheidet, spart nicht an diesem Punkt, sondern investiert einmal in einen guten Gurt, unabhängig davon, was euer Instrument gekostet hat, euer Rücken wird es euch danken!
Meine Empfehlung: Richter Bass Straps – sie sehen schick aus, sind breiter und gut gepolstert und sollten ebenso ein Leben lang halten.
In-Ear Gehörschutz: Schütze dein wichtigstes Instrument
Ich habe früh angefangen, bei Proben oder Gigs Gehörschutz zu tragen, meinen ersten hatte ich mit 15 Jahren. Für mich war das völlig logisch, ich will lange was von meinen Ohren haben, also gibt es keinen Grund, sie unnötigen Belastungen auszusetzen. Noch gut erinnere ich mich daran, wie mich meine Altersgenossen in der Band belächelt und als Weichei abgestempelt haben. Aber auch die alten Hasen, noch aus der Zeit des „guten alten Rock’n’Roll“ meinten, dass man mit einem Gehörschutz nie so gut spielen könnte wie ohne. Selbst auf der Hochschule meinte der Gitarrendozent bei einem Bandcoaching zu mir, dass ich den Bandsound mit dem Gehörschutz nie „richtig fühlen würde“ und so immer eine Wand zwischen mir und meinen Musiker hätte. Zum Glück war ich schon immer etwas starrköpfig und bin meiner Linie treu geblieben. Bis heute trage ich immer Gehörschutz, selbst bei ganz leisen Jazzbands, dort eben dann in der entsprechenden Stärke und habe deswegen nie ernsthafte Probleme mit den Ohren gehabt, seien es Schmerzen, Entzündungen oder Tinnitus. Dieses positive Resultat habe ich letztens sogar von einem Amtsarzt bestätigt bekommen. Bei einer Untersuchung, an der alle Orchestermusiker teilnehmen müssen, hatte ich in meiner Altersklasse das mit Abstand beste Gehör und musste mich ingesamt nur einem 21-jährigen Praktikanten geschlagen geben. Von daher kann ich jedem nur empfehlen, sich einen guten Gehörschutz zuzulegen, egal ob von der Stange oder angepasst. Selbst wenn es nur ein günstiger ist, so ist es immer noch besser diesen zu benutzen als gar keinen. Da heute viele Bands über In-Ear spielen, hat sich die allgemeine Situation, was Lautstärke auf der Bühne angeht, gebessert. Gute Kopfhörer sind ein eigenes Thema, unabhängig davon habe ich aber auch schon Situationen erlebt, in denen ich In-Ears spielen wollte, technisch etwas nicht funktioniert hat und dann ganz normal über Amp oder Monitorbox spielen musste. Wie froh war ich da, dass ich meinen Gehörschutz immer dabei habe.
Meine Empfehlung: Fisher Amps Custom Made Earplugs – ganz klar, hier sollte nicht gespart werden. Einmal die Abdrücke machen lassen und etwas Geld in die Hand nehmen und so sein Gehört schützen, es gibt nichts Wichtigeres!
Ladegeräte und Powerbanks: KSE Falken
Im Zeitalter digitaler Medien ist das Handy und das Tablet, vielleicht auch die Smartwatch, völlig selbstverständlich geworden. Bei mir ist es nicht anders, daher habe ich immer Ladegeräte für meine Anschlüsse und eine Powerbank dabei. So kann man entspannt während des Gigs das Handy laden und muss keine Sorge haben, dass es danach leer ist, wenn man es als Navi für den Heimweg nutzt. Und wenn man damit noch ein paar Effekte schnell betreiben kann, umso besser!
Meine Empfehlung: KSE Falken 1 – Funktioniert einwandfrei!
Essentials für den Gigbag: Steckerleisten!
Passend zum vorherigen Punkt habe ich immer meine eigene kleine Steckerleiste dabei, um vor Ort möglichst unabhängig zu sein. Spielt man mit einer Saal-PA, haben die allermeisten Techniker immer genug davon dabei, aber es gibt auch viele Situationen, wie Proben oder kleine Gigs, wo man auf sich gestellt ist. Meine Erfahrung hat mich gelehrt, selbstständig in diesen Dingen zu sein, ich bin ungern auf die Gunst anderer angewiesen. Und wenn vor Ort genug da sind, für einen selbst und der Kollege aber noch was braucht, kann man immer gut aushelfen.
Meine Empfehlung: Brennstuhl Eco-L3 – ein Schalter für An und Aus und genug Kabellänge, um auch eine weiter entfernte Steckdose zu erreichen, was will man also mehr?
Gitarren- und Bass-Ständer für deinen Gigbag
Eigentlich sollte der Gitarrenständer immer mit dabei sein, man will sein Instrument doch gut in den Pausen ablegen können. Da er in der Regel aber zu groß ist und nicht ins Gigbag passt, überlege ich jedes mal aufs Neue, ihn einzupacken oder nicht. Gerade bei Proben oder kleinen Gigs verzichte ich gerne drauf und lege den Bass während der Pausen zurück ins Gigbag. Klar ist aber auch: Schöner ist mit, daher versuche ich nach Möglichkeit, immer einen mitzunehmen.
Meine Empfehlung: Der Hercules Stands HCGS 200B – klein, praktisch und stabil, was will man mehr?
Checkliste für Bassisten: Board / Preamps / Effekte
Über das Thema Boards habe ich hier bereits einiges geschrieben. Ob man mit Pedalen arbeitet oder nicht, ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung, es gibt kein richtig oder falsch. Als tourender Musiker in vielen verschiedenen Besetzungen bin ich froh, meinen Sound in möglichst kleinem Format immer dabei zu haben. Daher gehe ich eigentlich selten ohne eines meiner Mini-Boards von Mono oder zumindest einem Preamp aus dem Haus. Vor Ort gibt es oft einen Amp mit Box oder eine gute PA mit großen Monitorboxen. Dort schleife ich meine Sachen ein und nutze meinen Sound, ohne groß tragen zu müssen.
Meine Empfehlung: Ganz klar, das MonoPedalboard Lite mit einem The Tick 2.0
Noten und Tablet: Digitale und analoge Setlisten im Griff
Auch das ist hier natürlich eine sehr individuelle Sache, die man nicht allgemein beantworten kann. Für mich zweifelsfrei ist: Wer seine Sachen auswendig spielen kann, ist im Vorteil, bei vielen Gelegenheiten ist das aber nicht möglich, siehe z .B. bei Orchestern, Top-40-Jobs mit 60 Titeln am Abend oder eben kurzfristigen Aushilfen. Ich habe in der Zwischenzeit das Allermeiste auf meinem Tablet, nutze den Irig Blueturn zum Blättern und bin so für alles gewappnet. Aber manchmal gibt es eben noch Noten auf Papier, da bin ich über einen stabilen Notenständer froh. Und da das Auge bekanntlich immer mitisst, noch ein kleiner Tipp: Eine schöne schwarze Notenmappe kostet nicht die Welt und macht auf der Bühne immer einen schönen Eindruck, egal ob mit Papier oder Tablet.
Meine Empfehlung: Für mich ist K&M immer noch der Marktführer, Stabilität und Haltbarkeit sind hier oberste Priorität und das merkt man!
Gigbag Checkliste: Was fehlt noch?
Völlig klar, ein paar weitere Sachen hätte man noch auflisten können, jedoch habe ich bewusst auf diese verzichtet. Das Stimmgerät? Besser zum Anklippen oder als Bodentuner? Geschmacksfrage! Ersatzsaiten? Viel zu individuell, um da eine Empfehlung abzugeben. Einen Schwamm oder Tuch? Hängt sehr von der Stilrichtung ab, die man spielt. Putz- und Handtücher? Na ja das ist ja wohl selbstverständlich.
Sollte aber unbedingt noch was in diese Liste rein, schreibt es in die Kommentare und gebt eine Empfehlung, je mehr wir hier sammeln, umso besser!