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Green Box: Kawai K5000S K5000R K5000W, additive Synthesizer

(ID: 3598)

Morphing

Das Morphing erlaubt das Überblenden von vier sich im Speicher befindlichen additiven Schwingungsformen, wobei man pro Spektrum die Zeit zur Überblendung einstellen kann. Zudem ist ein Sustain-Loop zwischen der zweiten und dritten Schwingungsform möglich. Das Ergebnis des Morphens hängt dabei stark von den verwendeten Schwingungsformen ab, doch meist sind die dabei entstehenden Übergänge recht hart. Das erwartete Wavetable-Feeling bleibt somit leider aus, dazu muss man dann doch wieder selbst Hand anlegen. Nichtsdestotrotz kann man auf diese Weise relativ schnell interessante Klänge erzeugen.

Der Kawai K5000 in der Rack-Version (Prospektabbildung)

Filter

An sich könnte ein additiver Synthesizer auch ganz ohne Filter auskommen, da man Filter-Sweeps mit einigem Aufwand auch rein additiv erzeugen könnte Die K5000 Synthesizer haben aber nicht nur ein, sondern gleich 2 Filter pro Oszillator!

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Zum einem das 24 dB Filter, bei dem man zwischen Hoch- und Tiefpass-Charakteristik wählen kann. Leider lässt sich die Resonanz nur in 8 Stufen und nicht in Echtzeit regeln, jede Änderung wirkt nur auf jede weitere gespielte Note. An dieser Stelle schafft das Filter der Effektsektion Abhilfe, hier lässt sich die Resonanz über einen Controller in Echtzeit steuern. Das 24 dB Filter kann mit den Filtern der meisten virtuell analogen Geräten nicht mithalten, dafür ist es einfach zu hart und die Resonanz ist zu extrem. Andererseits macht es wohl gerade deswegen bei Bässen, perkussiven und AM- (Amplituden-Modulation) Klängen eine sehr gute Figur. Auch besitzt das Filter eine eigene 4-stufige invertierbare Hüllkurve und einen Parameter, mit dem man den Eingang des Filter regeln kann, um Übersteuerungen, die z.B. bei hoher Resonanz auftreten können, entgegenzuwirken .

Zum anderen ist da noch das Formantfilter, das leider nur bei Oszillatoren mit additiver Klangerzeugung zur Verfügung steht. Es besteht aus einem Netz von 128 sehr engmaschigen Bandpass-Filtern, die jeweils einen Halbton auseinanderliegen. Mit Hilfe dieses Filters kann man neben Phasing und Formantverschiebungen auch Band- und Tiefpass-Filter mit eigener Filterkurve erzeugen. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei fast unbegrenzt, so wird das Formantfilter auch oft für Windspiel-artige Effekte verwendet, in denen nur mit seiner Hilfe ganze Melodien oder Melodiefolgen abspielt werden. Er hat seine eigene 5-stufige Hüllkurve mit 2 verschiedenen Loops oder alternativ dazu einen einfachen LFO mit 3 Schwingungsformen (Dreieck, Sägezahn und Random). Die mit dem Formantfilter erstellten LP/HP-Filter klingen gerade für Pad-Sounds wesentlich besser als das 24 dB Filter, insofern ergänzen sich die beiden in der K5000 Serie verwendeten Filter wunderbar.

Negativ fallen nur die Stufen auf, die in sehr seltenen Fällen bei beiden Filtern zu hören sind. Sie treten beim 24 dB Filter meist bei sehr hoher Resonanz, geringer LFO-Frequenz oder bei einem Bereich der Hüllkurven mit geringer Steigung auf. Zudem hört man beim Formantfilter gelegentlich (ja nach verwendeter Schwingungsform) ein leichtes „Rumpeln“, wenn die Steigung der Hüllkurve ihre Richtung wechselt.

Für Kawai K5000W und K5000R gab ist optional die Control Box

LFO

Sieht man von dem LFO des Formantfilters ab, der allerdings nur dann zur Verfügung steht, wenn man auf dessen Hüllkurve verzichtet, so bietet der K5000 einen LFO pro Oszillator. Der LFO ist leider nicht besonders schnell und bei sehr hohen Frequenzen überspringt er hier und da auch schon mal ein paar Werte. Er bietet aber sowohl Delay als auch ein langsames Einschwingen der Frequenz und weiches Einblenden der Modulation, reagiert in dieser Zeit aber nicht aufs Modulationsrad, was im Live-Betrieb manchmal recht störend sein kann. Der LFO arbeitet mit den üblichen Schwingungsformen (Sinus, Dreieck, Rechteck, Sägezahn und Random) und ermöglicht, die Intensität für jedes Ziel (Tonhöhe, Filter, Lautstärke) getrennt einzustellen.
Ich habe es zwar nie vermisst, aber die LFOs lassen sich nicht per MIDI synchronisieren.

Amplituden-Modulation

Die Amplituden-Modulation (kurz AM) ist eine Art Tremolo, dessen Frequenz im hörbaren Bereich liegt und eignet sich damit, ähnlich wie die Frequenz-Modulation, wunderbar zum Erzeugen von Schwingungsformen mit unharmonischen Obertönen.

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Also genau das, was den additiven Oszillatoren des K5000 sonst nicht so leicht fällt. Wobei hier, im Gegensatz zu den meisten anderen Synthesizern, die Signale erst hinter den Filtern moduliert werden (siehe Abbildung 3).

Womit man, meiner Erfahrung nach, AM oder Ringmodulation zu mehr als nur zum bloßen Verdrecken von Sounds verwenden kann. Es findet klanglich eher so etwas wie eine Verschaltung der Filter zweier Oszillatoren statt, was bei hoher Resonanz zu erstaunlichen Klängen führen kann. Auch ist die Amplituden-Modulation im Kawai so verschaltet, dass man mit Hilfe der Lautstärken-Hüllkurve des ersten Oszillators die Lautstärke des modulierten Signals (auch als Ringmodulation bekannt) kontrolliert und mit der des zweiten Oszillator dessen eigenes Signal zum Ausgang mischen kann.

Interessanterweis lässt sich über die Eingangspegel der Filter (DCF Level) der für die AM verwendeten Oszillatoren auch das Mischungsverhältnis der ringmodulierten Schwingungsformen einstellen. Auf diese Weise kann den manchmal recht extremen AM-Sound ein wenig weicher machen. Das klingt besonders interessant, wenn man das Ergebnis der Ringmodulation alleine nimmt, also die Lautstärke des zweiten Oszillators auf Null stellt. Leider lässt sich der DCF-Level, der eigentlich zum Entzerren resonanter Sounds gedacht ist, nicht modulieren. Schade ist auch, dass die Amplituden-Modulation für jeden Single-Sound nur einmal zur Verfügung steht.
Meiner Erfahrung nach eignet sich die AM beim K5000 besonders gut für spaceige Radiostörungen, extreme Modulationen, zum Erzeugen von Lauten (ei, au, ja …), druckvollen angezerrten Lead-Sounds, Anschlaggeräuschen, Glocken und Seiteninstrumenten.

Kawai K5000R mit Control Box (c by Matrixsynth.com)

Die Hüllkurven

Was Hüllkurven betrifft, ist der K5000 recht gut ausgestattet. So hat man selbst bei der PCM-Klangerzeugung 3 Hüllkurven pro Oszillator. Angefangen mit je einer 4-stufigen (A D1T D1L D2T D2L R) Hüllkurve für Lautstärke und Filter und weiter mit der 3-stufigen (SL A AL D) Hüllkurve für die Tonhöhe. Bei der Filter-Hüllkurve kann die Attack-, Decay-Time durch den Anschlag oder Key-Scaling (Position der gedrückten Taste) beeinflusst werden. Bei der Lautstärken-Hüllkurve kommt noch die Beeinflussung der Release-Time dazu.

Bei Verwendung einer additiven Schwingungsform steht zusätzlich noch je eine 5-stufige (AT AL D1T D1L D2T D2L RT RL) loopbaren Hüllkurve pro Harmonische und eine weiter Hüllkurve für das Formantfilter zur Verfügung. Wobei man auswählen kann, ob die ganze Hüllkurve oder nur der Bereich zwischen D1 und D2 geloopt werden soll.
Die Hüllkurven sind sicher nicht die schnellsten, die mir untergekommen sind, liegen aber durchaus im oberen Mittelfeld, eigenen sich gut für perkussive Klänge und können durchaus mit den aktuellen VAs gut mithalten.

Einzig deren lineares Verhalten (logarithmisch entspricht dem menschlichen Lautstärkeempfinden) lässt mich gerade bei Lautstärke und Filter einen Attack-Level vermissen, der es ermöglicht, den gerade für Flächen erwünschte logarithmischen Anstieg nachzubilden. Behelfen kann man sich in vielen Fällen mit den besser ausgestatteten Hüllkurven der Harmonischen und des Formant-Filters.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich höre gar nichts? Keine Klangbeispiele? Da muss wohl youtu.be herhalten. Ansonsten schön geschrieben und informativ. Irre, bin ich schon so alt oder war ich nicht gerade gestern noch im Laden gestanden zwischen Korg Z1 und Emu Orbit und Phatt, yamaha CS1 und Kurzweil K2500 und Creamware Tripledat?
    Wahnsinn wie die ? vergeht und ich nutze meine alten Kisten immer noch. Wer immer neu kauft sollte sich echt was überlegen ?.

    Den Kawai hatte ich schon mal im Auge, die derzeitigen Gebraucht Preise sind ja völlig im Keller. Und dennoch, trotz „veralteter“ Technik? Ähhh veraltet? Geht das überhaupt bei Musikinstrumenten gelten andere Gesetze! Denn gerade für den Sound brauchst du eben diesen alten Schatz. Und der ? kawai ist ein großer Schatz ❤

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        AMAZONA Archiv

        @Tyrell Hast bestimmt garkein k5000 zur Verfügung gestellt bekommen und trotzdem einen guten Testbericht ? geschrieben. Und youtu.be hat sehr gute Klangbeispiele. Nur wenn man bestimmte Sachen genau demonstrieren möchte muss man das extra spielen.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein außergewöhnlicher Synthesizer mit außergewöhnlichen Klängen. Perfekt für Filmmusik oder zum layern mit warmen analogen Sounds. Die additive Synthese ist nicht ganz so einfach zu beherrschen wenn man brauchbare Klänge programmieren will. Ein Editor ist Pflicht. Auch das Buch von Peter Gorges ist sehr empfehlenswert wenn man den K5K nicht nur als Presetschleuder benutzen will. Ich benutzte ihn selbst viele Jahre aber irgendwann hatte ich mir den Klang übergehört und er müßte gehen. Trotzdem eine Kaufempfehlung wenn man filigrane Klänge jenseits von Analog sucht.

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    Synthie-Fire AHU

    Hab endlich ein K5000S und muss sagen das es schade ist das es groß keinen anderen additiven Hardwaresynth gibt.
    Naja scheint nichts für die Masse zu sein.
    Ich freue mich jedenfalls über meinen ;-).

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      AMAZONA Archiv

      @Synthie-Fire Willkommen im Boot, ich seit neuem auch, und ob der schwer zu programmieren ist, ist mir wurscht 🤣ich hab mir ne library gekauft die schon alles beinhaltet was die Kiste so hergibt. Mit der Editerrerei kam man lediglich die Zeit totschlagen, aber ein musikalisches Ergebnis bringt das immer noch nicht hervor. Das Wort Presetschleuder klingt in meinen Ohren eher nach Musik als die ewige rumschrauberei. Wenn ich das mache, dann am modular, es ist direkt und am intuitivsten. Aber Editor anschließen und dann am PC Mausschubserei betreiben? Nix für mich! Da ist mir die Zeit zu schade. Am Pro1 oder am Mini rumschrauben ist auch okay, da bin ich auch gleich dort wo ich sein will, aber ansonsten ist mir das alles zu zeitraubend und dann am Ende benutzt man dann doch etwas anderes, zum Beispiel Preset Nummer 45🤣🤣🤣🎶🎶🎶🎶hoch lebe die Musik!

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        AMAZONA Archiv

        Ich hatte den nach erscheinen gekauft und bin relativ hartgesotten im programmieren aber im Ergebnis bin ich nie dahin gekommen wohin ich wollte. Hatte aber auch falsche Vorstellungen gehabt, er sollte sowas wie ein K4+X sein. Heute ist ein Virsyn Tera Pro auf dem iPad für 9,99€ sehr passend. Dazu die M1 und Wavestation App und die 90er sind wieder da.

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          AMAZONA Archiv

          Ja die Apps sind noch nicht mal so übel aber Hardware zum anfassen inspiriert mich einfach, was bei den Vst oder Software Kram gar nicht stattfindet. Das ist vielleicht ein psychisches Problem 🤣🎶🎶🎶 aber für mich klingt die Hardware einfach tiefer und lässt mein Herz schneller schlagen. Das gleiche gilt für Modular System. Das ganze Software zeugs kannst den Hasen füttern. Aber sobald ich ein Kabel in der Hand halte, gibt es kein Halten mehr…..

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    Max Lorenz RED

    Für mich der beste digitale Synthesizer überhaupt, und bis heute total unterschätzt.
    Außerdem hat er eine der besten Synthi-Tastatur, die man sich vorstellen kann. Alle Bedienelemente vermitteln ein Gefühl von Klasse. Auch wenn die Preise längst wieder gestiegen sind, diesen Synth sollte jeder ausprobieren, der an filigranen Soundscapes und absolut klischeefreien Sounds interessiert it.
    Einige Sounds, die ich damit erstellt habe, erinnern an die Buchla-Sachen, die Morton Subotnick gemacht hat, oder an Klänge des Wiard-Modularsystems.
    Schade nur, daß Kawai nach diesem Flop nie wieder einen Synthesizer gebaut hat.

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    AMAZONA Archiv

    Gut, dass zumindest auf virtueller Ebene die additive Synthese fortgeführt wird. Eigentlich ein Muss für jeden, der Klang schraubt.

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    microbug

    Leider teilt der K5000 das Schicksal mit seinem Vorgänger von 1986 – dem K5/K5m. Auch diesen wollte damals keiner haben, und heute ist er ein Exot, mit dem es sich aber durchaus zu beschäftigen lohnt. Auch der K5 hatte schon eine Macke mit dem Display, die lag aber an Kontaktproblemen an einem Kühlblech im Netzteil und ist leicht zu beheben. Die Filter des K5 waren damals schon digital und haben später den K4 veredelt. Kawai hat einige sehr interessante Synthis gebaut, auch der K3 gehört dazu, dem man problemlos ein paar PPG-artige Sounds entlocken kann. Vom K4r hat man den Drumsynthesizer XD-5 abgeleitet, auch ein völlig verkanntes Ding mit unendlichen Möglichkeiten für Klangschrauber. Leider haben sie sich aus dem Synthmarkt verabschiedet.

  7. Profilbild
    grisi

    So schön das Gerät (äußerlich als auch von den klanglichen Verheißungen her) ist, so unzgänglich ist es auch.

    Mindestens einen halben Tag zu experimentieren nur um einen halbwegs interessanten und musikalisch brauchbaren Sound zu erstellen, dabei ständig die eigenen Frustrationsgrenzen aufgezeigt zu bekommen ist einfach zu ineffektiv. Für einen Single-Sound, wohlgemerkt, das ist für einen Multi nicht einmal die halbe Miete.

    Dazu kommt das enorme Gewicht (14Kg für die S-Version, bei der W-Version ist es noch mehr), die fiependen, verschleißenden Displaybeleuchtungen, der knappe Speicherplatz. Allerdings war die verbaute FATAR-Klaviatur mit das Beste, was man bekommen konnte.

    Klar, jedesmal wenn man z.B. das Preset „Microvox“ anhört weiß man was die Einzigartigkeit ausmacht, aber für Musiker, die damit irgendwann noch Geld verdienen müssen einfach nicht tragbar.
    So sagt man sich: *seufz*, schön es mal ausprobiert zu haben und wendet sich anderen Geräten zu mit denen man wesentlich schneller zum (etwas anderen) Ziel kommt.

    Schade, den Erfolg hätte man KAWAI wirklich gegönnt, der Zeitpunkt 1996 war gut gewählt, die Techno Welle, die ständig nach neuen Sounds lechzte rollte noch. Für eher ungeduldige Leute die noch anderes zu tun haben … völlig ungeeignet.

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    iggy_pop AHU

    Stand bei mir jahrelang oben auf der Wunschliste, neben dem Fizmo und dem TS-10, aber irgendwie kann ich mich heute nicht mehr dazu aufraffen, stundenlang an einem Gerät herumzuschrauben, um noch im allerletzten Winkel an klanglichen Details herumzudrehen und zu feilen. Deshalb ging irgendwann der WSA-1, und deshalb ist die Wavestation momentan im Keller eingemottet…
    .
    Meine klanglichen Erfahrungen mit dem 5000S lassen sich als „eisig“, „klirrend“, „hochkomplex“ und „entvölkert“ beschreiben, also allererste Wahl für einen Sci-Fi-Schocker.
    .
    Auf ewig unvergessen wird der Ausruf seines damaligen Besitzers bleiben, als er nach etwa zweieinhalb Jahren auf den Trichter kam, mal an den Knöpfen der Macro Control im 5000S zu drehen: „Hör mal, wenn ich hier drehe, passiert da was!“.
    .
    Wer hätte das gedacht?
    .

  9. Profilbild
    Mick AHU

    Ich kann den meisten (ex) Usern nur beipflichten! Toller Synth, optisch und soundtechnisch, aber den habe ich echt nicht gerafft:-)

    • Profilbild
      cosmolab

      @Mick Übrigens, Anekdote am Rande:
      Beim Münchner Lokalradio M94.5 hatte offenbar mal jemand großes Talent zur rationellen Arbeit bewiesen: Zwischen deren Nachrichten – Meldungen hört man einfach immer eine Oktave, gespielt auf Preset A001:“Sphaera“. Immerhin: Absolut unverwechselbar – insofern Ziel erreicht… ;-)

      Bei mir steht noch ein K5000S – immer noch cooles Teil. Hab jahrelang in´ner Band gern mal die Orgeln und Pianos damit gemacht. Das Ding war mir ein super Live- Keyboard!

      Das, was der Iggy_Pop und andere meinen (so mit wahnsinnig kompliziert und „entvölkernd“) stimmt zwar, aber auch irgendwie nich. Gerade die Simulation der angezerrten Hammonds find ich heute noch sensationell – die glühen richtig (z.B. A004-„Valves“). Ich würde sogar soweit gehen, dass die Hammond B3 Simulation auf meinem NordStage vielleicht „echter“, aber langweiliger klingt.

      Einer meiner Favoriten: A003 „StageMK1“. „Richtig“ gespielt hat der enorme Tiefe, der „glänzt“ und ist dennoch nicht kalt. Zum selber Programmieren „from scratch“ war ich zu faul – geb ich zu. Aber einige Presets sind derart gut, dass mir die allein als Band- Keyboarder schon gereicht haben für einen richtig amtlichen Sound. Und mit gefühlvollem Drehen an den 16 Poties kriegte man aus einem einzigen Preset ne Menge raus (viel mehr als z.B. an meiner T3).

      • Profilbild
        iggy_pop AHU

        @cosmolab Ich sehe nicht den Sinn von hochkomplexen Synthesizern, die Orgeln, Klaviere, Gitarren und dergleichen nachahmen — vom praktischen Nutzen her sicherlich, aber nicht vom klanglichen. Da kann man auch eine M1 nehmen oder eine ähnliche Hupe.
        .
        Ich bin da aber komisch, da ich mit Rick und Keith und Jon und wie sie alle heißen sowieso nicht so viel anfangen kann.
        .

        • Profilbild
          cosmolab

          @iggy_pop > vom praktischen Nutzen her sicherlich, aber nicht vom klanglichen.
          > Da kann man auch eine M1 nehmen oder eine ähnliche Hupe.

          ;-)
          Nun ja, ich verstehe schon, es grämt Dich die Denke aus den 80ern und 90ern, als Synthies in Richtung „Maggi Suppenwürze“ optimiert wurden – zum günstigeren Herstellen von Gebrauchsmusik. Anstatt deren Potential auszuloten und mal was ganz Neues zu wagen.

          Bin ich ganz bei – aber auf der anderen Seite:
          Der K5000 konnte genau das – was Eigenes. Und er konnte es auf eine sympatische Art genau mit solchen Sounds, die sich „an Vorbildern orientierten“ (ums vorsichtig auszudrücken).
          Er hat die aber eben NICHT einfach nur imitiert – er hat „was draufgesetzt“. Das hat ihn interessant gemacht. Ich bin auf dem K5000 mit weniger als 10 Presets ausgekommen. Aber etwa in der Art, wie man auf einem Konzertflügel „mit EINEM Sound auskommt“. Ich finde, wenn das einem elektronischen Instrument gelingt, ist das schon was Besonderes.
          Z..B. genau diese spezielle Art „Glühorgeln“ – das ging mit einer M1/T3 nicht. Die klingt viel „statischer“. Ich weiß es. Ich hab eine. Und die kenn ich so gut wie kein zweites Instrument (es war mein erster Synthie) ;-)

  10. Profilbild
    DSL-man RED

    Die Bässe des K5000 können Abgrund tief und böse sein was kaum ein anderer Synth kann.
    Empfohlen wird die Speichererweiterung welche es als Nachbau gibt.
    Das Floppy kann man sehr einfach gegen ein USB-Disketten Emulator tauschen.
    Ich hatte bereits 3 K5000s und hab noch einen K5000R.
    Hilfe bekommt man in der yahoo Gruppe oder in der Facebook Gruppe.
    Empfohlen ist das wizzoo Buch, gibt’s auf Amazon.

  11. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Schade, dass Kawai keinen rechten Erfolg mit ihren Additiven hatte. Die Theorie erscheint mir einleuchtender als FM, nur die Realisierung ist mit einem immensen Aufwand verbunden. Leider hat Kawai heute keine Lust mehr auf Synthesizer-Bau; dafür freut sich meine Schwester über ihr digitales Home-Piano („tolle Tastatur!“)…

  12. Profilbild
    Markus

    Hat jemand einen Vergleich zu den üblichen vst verdächtigen? Ich mag den discodsp vertigo vom Sound gerne und auch den von air, beide sind aber kacke zu bedienen imho.

  13. Profilbild
    Farbfalter

    Wirklich schade, dass es keine Additiven Hardware Synths gibt, die technisch auf aktuellem Stand sind. Die Demos auf YouTube klingen fantastisch!
    Auch die entsprechenden Plugins wie „Morphine“ ermöglichen unglaublich komplexe Flächen die ich sonst auf keinem Synth hinbekomme. Allerdings auch mit Maus und Bildschirm, sehr schwer zu bedienen.
    Mittlerweile gibt es soviele subtraktive, wär doch echt schön wenn wenigstens ein additiver auf dem Markt erhältlich wäre.
    Im Eurorack Sektor gibt es einige interessante Module, allerdings nicht vergleichbar mit der K5000 serie.

    • Profilbild
      Tolayon

      @Farbfalter Nun ja, man sollte die Hoffnung nicht aufgeben …

      Allerdings hat es schon seine Gründe, wieso die subtraktive Synthese insgesamt immer noch die erfolgreichste ist. Sogar moderne FM-Synthesizer kommen heute mit einem nachträglich hingeschalteten Filter an.

      So logisch und nachvollziehbar die additive Synthese ist, so schwer ist sie auch in der Praxis umzusetzen. Immerhin können je nach „Ausbaustufe“ bis zu Hunderte von Sinus-Oszillatoren übereinander gestapelt werden, jeder mit seiner eigenen Lautstärke-Hüllkurve. Da sind Makro-Controller und vorprogrammierte Templates unerlässlich, mit etwas Geschick ließe sich dann sogar ein Filter einsparen, indem man per Makro einfach die Obertöne im Gesamtverband beeinflusst.

      Übrigens:
      Wenn schon einen neuen additiven Hardware-Synthesizer, würde ich mir den mehr im Stil des Synclaviers wünschen. Bei all dem Haufen von Sinus-Oszillatoren wäre es doch sicher ganz leicht, einen weiteren als Modulator für FM- oder gerne auch Ringmodulation mit zu implementieren.

      • Profilbild
        cosmolab

        @Tolayon > So logisch und nachvollziehbar die additive Synthese ist,
        > so schwer ist sie auch in der Praxis umzusetzen.

        Umso mehr bewundere ich die Freaks, die seinerzeit auf dem K5000 derartige Preset- Sounds hingekriegt hatten. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die das ohne „Werkzeuge“ geschafft haben. Also z.B. vielleicht irgendein Tool, das ein gegebenes Sample schon in die richtigen Sinus-Teilfrequenzen und zugehörigen Hüllkurven „vorportioniert“ und dann in den K5000 reingeladen hat. Ohne sowas landet man glaub ich im Wald.

      • Profilbild
        Ne*er Kuss

        @Tolayon Natürlich kann man im K5000 die Obertöne per Makros bearbeiten. Wie kommst du darauf, dass das nicht geht ?
        Es gibt Makros für die graden, ungeraden, für per Oktave, für die Höhen und die Tiefen, und einiges mehr.
        Ich finde es wenig hilfreich für Interessierte, die einen Synth kaufen möchten, wenn solche Falschinformationen gestreut werden.

  14. Profilbild
    WackyJacky

    Ist es möglich additive Spektren zu importieren? Oder kann man die mit einem MIDI-Editor bearbeiten?
    Bei MIDI Quest kann man nur allgemeine Sound-Einstellungen steuern.

  15. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich hab mir damals die Rock-Version mit Macro-Box gekauft. Er klang einfach geil (fall’s ich das so schreiben darf…) , jedoch war die Bedienung ganz schlimm. Komplexe Sounds waren nicht möglich zu programmieren. Aber der Klang und die Sounds waren wahnsinnig gut.

  16. Profilbild
    Ne*er Kuss

    Erst mal muss ich sagen, ein toller Bericht.
    Hab mir vor kurzem einen K5000s gekauft.
    Die Freude war riesig, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich es wagte, die Firmware von 3 auf 4 abraten zu wollen. Hab die Diskette mit dem K5000s formatiert und mit dem PC Win 10, das Update drauf.
    Nix geht mehr : entweder Er5h, oder Er8h.
    Hier meine Frage : Hat jemand die Original SystemDiskette. ?
    Ich würde mich sehr freuen.
    Ich drück mir selbst die Daumen !!!!

  17. Profilbild
    Ne*er Kuss

    Hallo Leute,
    Ich selber habe 2 K5000s und dachte mir, dass ein Midicontroller eine gute idee wäre. Leider finde ich keine Midi cc Tabelle im Netz. Weiss jemand, ob es der K5000 überhaupt Midi cc kann ? Wenn nicht, würde ich mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, wo ich Informationen finden kann, um die Sysex Befehle mit nem Midicontroller zu steuern.
    Bitte nur konkrete Hilfe und keine Belehrungen.
    Dank euch im Voraus

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